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Dieses Thema hat 29 Antworten
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 Behaviour (öffentlich)
Seiten 1 | 2
Balou Offline




Beiträge: 92

07.01.2012 22:59
Clickern, Leinenpöbeln - Fragen Zitat · Antworten

Hallo ihr Lieben,
ich habe mich vor Weihnachten hier vorgestellt und nach viel Lektüre der nicht zu enden scheinenden Beiträge würde ich auch gerne etwas beitragen.

Vorneweg hätte ich ein paar Fragen zur Konditionierung auf den Clicker.
Mein liebes Hundchen ist nämlich nur sehr selektiv für Dinge begeisterbar und unglaublich unsicher.
Als ich mit dem Clicker Training angefangen habe, ist er bei jedem Click von mir (also weg von dem Click)gewichen und hat nach der Quelle des Geräuschs gesucht, obwohl ich Würstchen in der ausgestreckten Hand hatte und wir zu Hause, also in Reizarmer Umgebung, waren.
Inzwischen hat er keine Angst mehr vor dem Clicker (hurra, Vortschritt :) ) aber er ist einfach kein besonders futterorientierter Hund.
Frage, kann ich z.B clickern wenn er mit einem anderen Hund spielt, was ungefäht DAS Größte für ihn ist?

Unser größtes Problem ist eigentlich, dass Balous Verhalten extrem unvorhersehrbar und variabel ist.
Am einen Tag läuft er an lockerer Leine an Kinderwägen, Fußgängern Fahrrädern vorbei, am nächsten Tag springt er kurz vorm vorbeigehen an mir vorbei und versucht zu Fußgängern und co. zu gelangen.
Mit Leckerchen vorbeischleusen geht, aber ich hätte gerne Entspannung und Gelassenheit anstatt Bestechung.

Balou hat viele Hundefreunde und kommt eigentlich mit den meisten Hunden gut klar.
Aber es gibt ungefähr vier Hunde in der Nachbarschaft, mit denen er sich auch frei schon gekloppt hat (es waren in 90% aller Fälle die anderen Hunde die angefangen haben zu pöbeln,(ich weiß immer die anderen, aber in dem Fall ist es ehrlich so) aber er reagiert auf Drohungen mit vollem Angriff)Zum Glück ist noch nie etwas Ernstes passiert, aber wenn ich an der Leine an einem dieser Hunde vorbeikomme, und nicht weiter als 7m ausweichen kann, setz sich Balou auf Kommando zwar hin, ignoriert aber Leckerlie, fixiert den anderen Hund, springt dann in die Leine, knurrt, bellt und schnappt nach allem, einschließlich meiner Hände und Arme, auch wenn ich die Leine ca. 1/2 m vom Geschirrchen entfert halte.
Inzwischen weiß ich wie ich gut ausweichen kann, und es geschieht wirklich nur SEHR selten, dass ich erst in die blöde Situation komme, aber dann ist es einfach nur frustrierend und extrem entmutigend

Meine Freundin geht oft mit ihrem Hund, mir und Balou spazieren, und wenn sie ihn so austicken sieht sagt auch sie dass es ein anderer Hund ist.

Ich habe bis jetzt in diesen Situationen (gemäß Hundeschulen-Anweisungen) NEIN gebrüllt und an der Leine geruckt (kein Wunder dass er versucht noch weiter weg von mir zu kommen...), aber ich habe mir einfach nicht anders zu helfen gewusst.

Für Ratschläge wäre ich unendlich dankbar, ansonsten ist er nämlich ein super Hund, ich kann mich quasi auf ihn legen und er macht nichts, also im Prinzip vertrau ich ihm in dieser Hinsicht komplett, bis auf diese dummen, selektiven Leinen-Dramen.

Alles Liebe von Balouchen-Schneehase und Frauchen-In-Not

Tante_Haha Offline

Mobiles Spaßzentrum und Sicherheitszentrale für drei Buben und Tante Lupa


Beiträge: 39.741

07.01.2012 23:07
#2 RE: Clickern, Leinenpöbeln, Fragenschwall. Zitat · Antworten

Ich schreibe vom Handy aus, deshalb im Moment nur kurz: lass diese Hundeschule bitte Hundeschule sein. Wenn Du da solche Anweisungen bekommst ist jeder Cent rausgeschmissen und Du richtest mehr Schaden an als Du vielleicht glaubst. Du machst für Balou die Situation schlimmer, belegst den Anblick des anderen Hundes zusätzlich negativ (wenn der Hund auftaucht ist Frauchen böse und weh tut's auch) und für's Vertrauen ist das auch nicht gerade förderlich. Es geht nicht nur anders, sondern tausendmal besser. Hier kommen bestimmt noch viele Tipps und Links zu nützlichen Threads.

Viele liebe Grüße
Frau T. mit Lumpi, Mo und Nils
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Ich freue mich, wenn es regnet. Denn wenn ich mich nicht freue, regnet es auch.
Karl Valentin

DeMo Offline

Diplom-Eierfinderin mit Weltherrscherin auf eigenem Thron mitsamt immer geliebterem Prügelknaben


Beiträge: 4.427

07.01.2012 23:15
#3 RE: Clickern, Leinenpöbeln, Fragenschwall. Zitat · Antworten

Was benutzt du denn für Leckerchen beim clickern? Es sollte schon was ganz besonderes sein. Kajla liebt z.B. Leberwurst, oder die kleinen roten Kringel mit F. Meistens ist auch Käse, oder Fleischwurst der Hit. Vielleicht probierst du es mal damit?

Hier die nützlichen Links zum Thema clickern:

Clickern die 1000ste
Fragen zu "Situation clicken"

Spielende Hunde würde ich nicht clickern. Wie willst du denn damit beim pöbeln dann belohnen? Es wird wohl schlecht gehen immer einen zweiten Hund und eine Wiese dabei zu haben Die Freigabe zum Spiel kann wohl eine Belohnung sein, aber dass erst später.

Liebe Grüße
Mo mit Kajla aka Madame Schnupptulla, aka DAS Schnuppertier,aka Madame Naseweiß
und Rambo dem Zotteltierchen, aka das Schnüüüchen

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„Du bist zeitlebens für das verantwortlich, was du dir vertraut gemacht hast.“
Antoine de Saint-Exupery (Werk: Der kleine Prinz)

Elektra Offline

und definetely not everybody's darling (Forumsbetreiber)


Beiträge: 41.083

07.01.2012 23:38
#4 RE: Clickern, Leinenpöbeln - Fragen Zitat · Antworten

Zitat von Svenja
Frage, kann ich z.B clickern wenn er mit einem anderen Hund spielt, was ungefäht DAS Größte für ihn ist?


Was willst Du da genau clickern? Und wozu?

Zitat
Unser größtes Problem ist eigentlich, dass Balous Verhalten extrem unvorhersehrbar und variabel ist.
Am einen Tag läuft er an lockerer Leine an Kinderwägen, Fußgängern Fahrrädern vorbei, am nächsten Tag springt er kurz vorm vorbeigehen an mir vorbei und versucht zu Fußgängern und co. zu gelangen.
Mit Leckerchen vorbeischleusen geht, aber ich hätte gerne Entspannung und Gelassenheit anstatt Bestechung.


Wenn Du ihn einfach mit Leckerchen ablenkst, hast Du bei der Clickerarbeit leider schon etwas falsch verstanden und wahrscheinlich auch falsch gemacht. Es geht ja genau darum, diese Gelassenheit zu erreichen, indem Du ihm Fußgänger & Co. positiv verknüpfst. Das geht aber nur, wenn Du clickerst, SOBALD er Fußgänger & Co. sichtet und zwar unabhängig vom zu erwartenden Verhalten. JEDER Blickkontakt zu ihnen solltet positiv verbunden werden und das natürlich mit einer Folge auf den Click, die ihn auch wirklich überzeugt.

Frage: Was gibst Du als Belohnung auf den Click? Trockenfutter? Oder etwas anderes? Wenn ja: Was?

Zitat
Aber es gibt ungefähr vier Hunde in der Nachbarschaft, mit denen er sich auch frei schon gekloppt hat (es waren in 90% aller Fälle die anderen Hunde die angefangen haben zu pöbeln,(ich weiß immer die anderen, aber in dem Fall ist es ehrlich so) aber er reagiert auf Drohungen mit vollem Angriff)Zum Glück ist noch nie etwas Ernstes passiert, aber wenn ich an der Leine an einem dieser Hunde vorbeikomme, und nicht weiter als 7m ausweichen kann, setz sich Balou auf Kommando zwar hin, ignoriert aber Leckerlie, fixiert den anderen Hund, springt dann in die Leine, knurrt, bellt und schnappt nach allem, einschließlich meiner Hände und Arme, auch wenn ich die Leine ca. 1/2 m vom Geschirrchen entfert halte.


Uff, da ist aber viel drin. Ich versuche mal der Reihe nach.
1) Auch meine Hunde haben andere Hunde, die sie schlicht nicht mögen. So, wie ich Menschen habe, die ich nicht mag. Denen gehe ich aus dem Weg. Und bringe meinen Hunden bei, daß man denen, die sie nicht mögen, eben auch aus dem Weg geht/gehen kann. Das funktioniert nicht, wenn ich sie im Freilauf aufeinandertreffen lassen. Wenn ich ihnen zeige, daß wir beim Anblick dieser "Feinde" Distanz aufbauen (können), schon.
2) Du schreibst, er reagiert auf Drohungen mit vollem Angriff und gleich danach, daß nie etwas Ernstes passiert ist. Glaube mir, wenn er wirklich "vollen Angriff" ginge, WÄRE längst etwas Ernstes passiert. Heißt: Er zeigt aggressives Verhalten, aber vermutlich eher angemessenes, wenn ich in Betracht ziehe, daß es stimmt, daß die anderen jeweils "angefangen" haben.
3) Du nutzt den Clicker hier falsch oder gar nicht. Verlange nicht, daß er sich hinsetzt. Das macht es doch nur schlimmer, denn er kann so nicht ausweichen UND wird gezwungen, reglos auf den Angreifer zu warten. Da wundert es mich weder, daß er Leckerlie ignoriert, noch, daß er aggressives Verhalten zeigt.
Wenn Du nicht ausweichen/Bogen laufen kannst, gehe zurück, bis Du es kannst. MEIDE diese anderen Hunde. Nur so kann er (wieder) lernen, daß DAS Euer Ziel ist.

Zitat
Inzwischen weiß ich wie ich gut ausweichen kann, und es geschieht wirklich nur SEHR selten, dass ich erst in die blöde Situation komme, aber dann ist es einfach nur frustrierend und extrem entmutigend


Wie gesagt, Dein Handling ist auch noch nicht ganz glücklich, zumindest so, wie Du es beschreibst.

Zitat
Ich habe bis jetzt in diesen Situationen (gemäß Hundeschulen-Anweisungen) NEIN gebrüllt und an der Leine geruckt (kein Wunder dass er versucht noch weiter weg von mir zu kommen...), aber ich habe mir einfach nicht anders zu helfen gewusst.


Und hier liegt dann der Kardinalfehler. So VERSTÄRKST Du seine Aggression und seinen Frust. Brülle nicht, sage nicht "Nein", rucke nicht. Clickere einfach und gehe rückwärts, nimm ihn mit und baue Distanz auf, bis Ihr weit genug weg seid, daß er Futter oder sonstwas nehmen und sich abregen kann.

Zitat
... also im Prinzip vertrau ich ihm in dieser Hinsicht komplett, bis auf diese dummen, selektiven Leinen-Dramen.


Dann bringe ihm nahe, daß auch er DIR vertrauen kann. Denn was Du beschreibst, macht ihm genau das leider unmöglich.

Viele Grüße
Barbara mit Ritter Parcifal, Prince Maddox und Sir Lancelot sowie in ewiger Verbundenheit mit Malibub Athos, Seelenbub Ben, Spitzbub Ilias, Lausbub Seppl und 'dame de coeur' Lupa (G'lupa de la Noire Alliance)

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"Just a generation ago if you went near a dog when he was eating and the dog growled, somebody would say, 'Don't go near the dog when he's eating!, what are you crazy?' Now the dog gets euthanized. Back then, dogs were allowed to say, NO. Dogs are not allowed to say no anymore...They can't get freaked out, they can't be afraid, they can never signal 'I'd rather not.' We don't have any kind of nuance with regard to dogs expressing that they are uncomfortable, afraid, angry, or in pain, worried, or upset. If the dog is anything other than completely sunny and goofy every second, he goes from a nice dog to an 'AGGRESSIVE' dog." (Jean Donaldson)

Balou Offline




Beiträge: 92

08.01.2012 00:31
#5 RE: Clickern, Leinenpöbeln - Fragen Zitat · Antworten

Vielen Dank erst mal,
ich bin noch ganz am Anfang mit dem Clicker (ich habe vor 2 Wochen angefangen Balou darauf zu konditionieren) und muss in dieser Hinsicht auch nich einiges lernen.

Da Balou Trockenfutter pur so was von egal ist (er ist generell nicht so futtermotiviert, auch wenn wir auf "nüchternen" Magen trainieren, geb ich auf den Click entweder Leberwurst aus der Tube oder Fleischwurststückchen oder Würstchen oder Käse.
Wegen dieser "Futterpassivität" auch die Frage ob ich, um positive Verknüpfungen herzustellen, im Rahmen der Konditionierung, beim Spiel mit anderen Hunden clickern kann.
Aber ich verstehe dass das später nicht als Belohnung durchgeht.

In der Hundeschule bin ich inzwischen nicht mehr, nachdem die mir gesagt haben ich darf nur noch mit auf zug gestellter Kette am Unterricht teilnehmen, nachdem sie ihn eben haben austicken sehen.

Ich verstehe, dass es unter Hunden genau wie unter Menschen Symphatien und Abneigungen gibt. Das möchte ich gar nicht in Frage stellen, noch erwarte ich dass mein Hund sich mit jedem anderen versteht.
Ich frage vor Hundekontakten jeweils immer ob er erwünscht ist,und man kennt ja mit der Zeit auch die meisten Hunde.
Mein Problem ist, dass ich Balou (leichtsinnigerweise) viel freilaufen lasse, weil er eben mit dem Großteil der Hunde gut klarkommt und auch bei Abneigungen (meistens) nur knurrt, weitergeht und nicht gleich beißt.

Du hast natürlich Recht, es sieht oft schlimmer aus als es ist.
Als er das erste mal so auf einem hund losgegangen ist war er frei (ich war noch SEHR unerfahren) und dachte es wird schon,er hat diesen kleinen Jack Russel Terrier so verschüttelt das der so geschrien hat und alle natürlich hysterisch dazwischengegangen sind. Wir haben von der Frau einen Brief bekommen, dass der Hund ein aussichtsloser Fall sei, eine Rechnung für das zerissene Wintermäntelchen von dem Hund und die Drohung, wenn wir ihn nochmal von der Leine lassen, dass sie zur Polizei geht.
Ironischer Weise hat ihr Hund zwei Wochen später einen Pudel so verbissen, dass dieser gestorben ist.

Das war vor ca. zwei Jahren, und bis vor einem halben Jahr hatte ich Balou so gut wie gar nicht frei, weil ich ständig Angst hatte dem Hund nochmal zu begegnen. Vor einem halben Jahr dann habe ich eine andere Hundetrainering kennengelernt, die gesagt hat ich soll ihm mehr vertrauen und mehr freilassen, was ich seit dem mache.
In der zwischenzeit ist er bei meiner Mama beim spazierengehen mit einem Boxer aneinandergeraten (da waren die Größenverhältnisse wenigstens ausgeglichener) und ist beim dazwischengehn ganz schön heftig an der Hand gebissen worden.
Die Erinnerungen sind für Balou whrscheinlich auch nicht gerade die besten, und generell sind es meistens unkastrierte Rüden die er an der Leine (auch ohne Vorgeschichte) so angeht, er geht bei vielen Hunden ja auch friedlich vorbei.

Ich werde auf jeden Fall viel mit dem Clicker arbeiten, und versuchen so insgesamt sein Selbstbewusstsein zu stärken und solche Stresssituationen positiver zu belegen als bisher.

Im Moment bin ich dabei mein komplettes "Vorwissen" nochmal umzustrukturieren um mein "Handling" glücklicher zu machen, weil mir klar geworden ist, dass ich die jenige in unserer Hund Mensch Partnerschaft bin, die die Fehler macht die dann unerwünschtes Verhalten hervorrufen und verstärken.
Von dem her, DANKE für die Ratschläge, ich freu mich zu lernen!

Liebe Grüße, Balou und Svenja

Aimie Offline

Erfinderin des Berufsbildes des Slerbs, die zwischen den Schnauzen von Frau Diva und Herrn Traber komischerweise Halsbänder sucht


Beiträge: 2.383

08.01.2012 12:19
#6 RE: Clickern, Leinenpöbeln - Fragen Zitat · Antworten

Als ich angefangen habe Aimie zu trainieren und die Leinenaggression neu anzugehen habe ich das Futter im Napf auf null runtergestuft.

Es gab sämtliches Futter über Wochen nur aus der Hand, beim tricksen, oder beim Spielen mit mir draussen.
Jeden Morgen habe ich ihr Trockenfutter abgemessen, dazu noch Käse und Wurst als SuperLecker dabei getan und hatte es überall mit dabei.
Die ersten drei Tage hat Aimie nur 3/4 ihrer Tagesration bekommen.
Aber zunehmend wurde der Kontakt zu mir besser, und sie hat schnell verstanden, dass es Futter z.Zt. nur bei mir gibt.

Zudem glaube ich, dass du anfangen musst vorraussichtiger zu denken.
Trainiere den Rückruf, und schau von weitem, welcher Hund da kommt, ob Balou den Hund kennt, und sich mit diesem versteht.
Somit kannst du ihn auch mal frei laufen lassen, wenn der Rückruf klappt, und du dann klar sagst ob du den Kontakt mit diesem andern Hund möchtest oder nicht.

Zudem solltest du den Clicker, wenn er nun konditioniert ist weiter aufbauen, in dem du Balou erstmal verständlich machst, dass es für eine richtige Handlung den Click gibt und dann die Belohnung.
Erst wenn er diese Verknüpfung erstellt hat kannst du damit draussen arbeiten.

LG von Ilka mit Aimie und Soxi

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Heute ist das Morgen über das du dir gestern Sorgen gemacht hast.

Und alles ist gut!

Elektra Offline

und definetely not everybody's darling (Forumsbetreiber)


Beiträge: 41.083

08.01.2012 13:35
#7 RE: Clickern, Leinenpöbeln - Fragen Zitat · Antworten

Zitat von Aimie
Als ich angefangen habe Aimie zu trainieren und die Leinenaggression neu anzugehen habe ich das Futter im Napf auf null runtergestuft.
Es gab sämtliches Futter über Wochen nur aus der Hand, beim tricksen, oder beim Spielen mit mir draussen.


Das hatten wir schon mehrfach. Bitte NICHT zu solchen Maßnahmen greifen. So erzieht man sich nur allzu leicht einen Ressourcenverteidiger. Es ist zudem nicht in Ordnung, dem Hund ein primäres Bedürfnis nicht gesichert, über wenigstens eine feste Mahlzeit am Tag, für die er NICHT arbeiten muß, zu stillen.

Darüberhinaus sagte der User, daß er ohnehin schon so trainiert, daß der Hund vor dem Training nicht gefressen hat und der Hund nicht so futterorientiert ist, daß er sich für Trockenfutter wirklich interessiert. Das heißt, man müßte sehr viel Druck durch Hunger erzeugen, bis er es nehmen würde, und dann wäre es aus der Not heraus. Das halte ich für den falschen Weg und das hat mit Motivation auch nichts zu tun.

Viele Grüße
Barbara mit Ritter Parcifal, Prince Maddox und Sir Lancelot sowie in ewiger Verbundenheit mit Malibub Athos, Seelenbub Ben, Spitzbub Ilias, Lausbub Seppl und 'dame de coeur' Lupa (G'lupa de la Noire Alliance)

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"Just a generation ago if you went near a dog when he was eating and the dog growled, somebody would say, 'Don't go near the dog when he's eating!, what are you crazy?' Now the dog gets euthanized. Back then, dogs were allowed to say, NO. Dogs are not allowed to say no anymore...They can't get freaked out, they can't be afraid, they can never signal 'I'd rather not.' We don't have any kind of nuance with regard to dogs expressing that they are uncomfortable, afraid, angry, or in pain, worried, or upset. If the dog is anything other than completely sunny and goofy every second, he goes from a nice dog to an 'AGGRESSIVE' dog." (Jean Donaldson)

Gelöschtes Mitglied
Beiträge:

08.01.2012 15:30
#8 RE: Clickern, Leinenpöbeln - Fragen Zitat · Antworten

Das mit dem Futter sollte man aber schon nochmal genauer hinterfragen. Ich dachte auch mal, Lennox interessiere sich nicht sooo dafür. Ok, an die Gier, die ich oft gerade bei Labbis sehe ( er hat 2 Labbi- Freundinnen, mit denen wir uns treffen), kommt er nicht heran, die die ich kenne, zerreissen sich förmlich, um an Fressbares zu kommen.
Ich habe ihn anfangs einfach manchmal zu sehr verwöhnt, für Trofu hat er sich nicht so angestrengt, dann auch nicht mehr für Hühnerherzen etc, einfach weil es das einfach zu oft gab. Wenn in der Hundeschule ein Hund nicht so zu motivieren war, kam die Trainerin immer zu mir, um sich was aus meinem Futterbeutel zu borgen.
Jetzt mache ich ja Pferdediät mit ihm und er hat vieles über Wochen nicht bekommen. Plötzlich strengt er sich wieder für Wiener und sogar Trofu an!
Manchmal ist ein Hund auch einfach übersättig. Auch auf sozialer Ebene habe ich das bemerkt. War ich mal längere Zeit nicht für ihn verfügbar, hat er mit dreifacher Freude mit mir gearbeitet, ein ganz anderer Hund - an der Stelle habe ich mich schon oft gefragt,ob man einen Hund auch zu sehr verwöhnen kann?

Zumindestens sollte man auch an diese Möglichkeit denken. Ich gebe meist 30-50 Prozent in den Napf, wenn mal was intensiv und schneller auftrainiert werden soll, nur 20 Prozent, den Rest über Handfütterung.

DeMo Offline

Diplom-Eierfinderin mit Weltherrscherin auf eigenem Thron mitsamt immer geliebterem Prügelknaben


Beiträge: 4.427

08.01.2012 15:39
#9 RE: Clickern, Leinenpöbeln - Fragen Zitat · Antworten

Sabine, klar macht ein Hund nicht so viel, wenn er papp satt ist. Aber ich finde es macht schon einen Unterschied, ob ich Kajla NUR noch aus der Hand füttere, oder ob ich ihr Abends noch ein paar Brocken in den Napf gebe. so weiß Kajla nämlich, ich bekomme Futter, jeden abend und muss nicht darum kämpfen. Zusätzlich zum normalen futter zu füttern ist ja auch sowieso nicht gut, dann hat man nämlich bald ein Faß

Und es ist auch völlig logisch, wenn der Hund mehr mitarbeitet, wenn man sich rar macht. Wenn du deinen Mann nur einmal die woche sehen würdest, wärt ihr wohl auch unzertrennlich. Aber die Frage ist doch bei beiden Beispielen: In wie Fern ist es dem Hund gegenüber fair, ihm primäre Bedürfnisse zu verwehren, bzw. so zu kürzen, dass eine Zwanghafte abhängigkeit entsteht? Also ich habe es lieber wenn Kajla mir trotz des abends gefüllten Napfes und der gratis Streicheleinheiten auf dem Bett, gerne folgt, als wenn sie es nur täte, weil es sonst nix zu futtern, oder keine Zuwendung gebe.

Was die Abwechslung des Futters angeht, stimme ich dir aber absolut zu. Kajla langweilt sich auch, wenn es zu oft das Gleiche gibt. Deshalb gibt es oft unterschiedliche Dinge und zwischendurch auch mal eine Woche keine Leberwurst, oder Hühnerherzen. Nach dieser Pause schmeckt es dann wieder

Liebe Grüße
Mo mit Kajla aka Madame Schnupptulla, aka DAS Schnuppertier,aka Madame Naseweiß
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Tante_Haha Offline

Mobiles Spaßzentrum und Sicherheitszentrale für drei Buben und Tante Lupa


Beiträge: 39.741

08.01.2012 15:47
#10 RE: Clickern, Leinenpöbeln - Fragen Zitat · Antworten

Ich füttere immer einen kleinen Teil aus dem Napf for free. Aber nie direkt vor einem Gassigang. Morgens erst raus, dann Kleine Portion zu Hause. Abends gibt es nach dem Gassi. Lumpi hustet mir draussen was mit Trockenfutter. Das spuckt er mir schon ohne Ablenkung vor die Füsse. Sein allerbestes Leckerchen ist Emmentaler. Aber ich muss auch etwas abwechseln. Blutwurst, mal Wienerle etc. - Das klappt. Das heisst aber trotzdem nicht, dass der Hund in einer Aggressionssituation was nimmt. Da müssen schon die Bedingungen stimmen, z.B. der richtige Abstand.

Viele liebe Grüße
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Karl Valentin

Gelöschtes Mitglied
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08.01.2012 17:09
#11 RE: Clickern, Leinenpöbeln - Fragen Zitat · Antworten

Ich habe nirgends geschrieben, dass nur Handfütterung betrieben werden sollte oder der Hund hungern muss. Tut meiner auch nicht!
Wollte lediglich darauf hinweisen, dass man manchmal sich selbst schlecht oder anders einschätzt und Dinge tut und es nicht merkt. Ich denke auch, dass ich oft konsequent und streng mit meinem Sohn bin - wenn ich das sage, fängt meine Freundin an zu lachen.

DeMo Offline

Diplom-Eierfinderin mit Weltherrscherin auf eigenem Thron mitsamt immer geliebterem Prügelknaben


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08.01.2012 17:31
#12 RE: Clickern, Leinenpöbeln - Fragen Zitat · Antworten

Ich weiß, dass dein Hund nicht hungern muss, lese auch deinen Ernährungsthread, auch wenn ich wegen Erfahrungsmangel da nichts geschrieben habe.

Ich hatte den Beitrag nur so verstanden, als wärest du nicht generell dagegen, wenn der Hund nicht gerne dieses, oder jenes annimmt, ihm Nahrung zu kürzen (nicht generell zu verwehren, das habe ich dir auch gar nicht unterstellt) und wollte dazu allgemein noch ein paar Denkansätze da lassen und habe dafür deine Beispiele aufgenommen. Also fühl dich bitte nicht angegriffen, okay?

Liebe Grüße
Mo mit Kajla aka Madame Schnupptulla, aka DAS Schnuppertier,aka Madame Naseweiß
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Gelöschtes Mitglied
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08.01.2012 18:11
#13 RE: Clickern, Leinenpöbeln - Fragen Zitat · Antworten

Da hast Du mich missverstanden, leider passiert das öfters, ist halt immer was anderes, wenn man persönlich spricht oder nur schreibt. Da gehen der Kürze halber leider viele Nuancen und Zwischentöne verloren, manchmal schätzt man einen Menschen komplett anders ein als er ist, aber jetzt will ich den thread wieder in die richtige Richtung schupsen.......

Elektra Offline

und definetely not everybody's darling (Forumsbetreiber)


Beiträge: 41.083

09.01.2012 01:51
#14 RE: Clickern, Leinenpöbeln - Fragen Zitat · Antworten

Hmmm, ich weiß nicht. Ich bin für meine Hunde auch nicht jederzeit verfügbar. Ich sitze jetzt zum Beispiel am PC, und die Jungs liegen einer neben mir (der Mali), einer auf der Hundematratze (Ben) und zweie auf dem Sofa (Seppl kuschelt mit Ilias). Sie wissen, daß ich jetzt nicht zur Verfügung stehe, egal, wofür, käme jetzt einer, würde ich ihn zurück auf seinen Platz senden. NACHDEM ich ihn kurz gekrault hätte.

Mit dem Futter ist es ähnlich. Die Jungs kriegen einmal am Tag ihr Futter und das abends, weil auch ich abends esse. Sir kriegen es übrigens VOR mir. ;-)

Tagsüber sind sie dann durchaus motiviert, für Futter zu arbeiten, wobei ich da durchaus wechsele. Mal gibt es die Dinger mit F, mal gibt es Leckerchen, die meine Mutter uns geschenkt hat, manchmal gibt es Trockenfutter. Wenn es Neues oder Wichtiges zu lernen gibt, gibt es Wurst, Käse, Bäckerkekse usw., ich enthalte nichts bewußt vor und instrumentalisiere nur sehr, sehr bedingt, also im Grunde nur in der Qualität, die gezielt steigt, wenn ich besondere Mitarbeit/Denkarbeit brauche. Trotzdem gibt es genau die Leckerchen, die es dann bewußt gibt, auch immer mal zwischendrin, wenn ich mal an den Kühlschrank gehe und mir ein Brot mache, kriegen die Jungs beispielsweise vom Aufschnitt immer eine Ecke ab, die aber dann nicht verclickert wird, sondern einfach so.

Ich denke, so, wie wir uns im Normalfall bestimmte Dinge nur dosiert genehmigen, so kriegen auch die Hunde nicht immer alles zu jeder Zeit in beliebiger Menge. Und weil das so ist, sind sie der wichtigen auch nie überdrüssig und kann ich das, was es seltener gibt, im Training gezielt einsetzen, ohne über generelle Wegnahmen instrumentalisieren zu müssen.

Viele Grüße
Barbara mit Ritter Parcifal, Prince Maddox und Sir Lancelot sowie in ewiger Verbundenheit mit Malibub Athos, Seelenbub Ben, Spitzbub Ilias, Lausbub Seppl und 'dame de coeur' Lupa (G'lupa de la Noire Alliance)

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baraloki Offline




Beiträge: 7.411

09.01.2012 09:20
#15 RE: Clickern, Leinenpöbeln - Fragen Zitat · Antworten

Zitat
kriegen die Jungs beispielsweise vom Aufschnitt immer eine Ecke ab, die aber dann nicht verclickert wird,


Ich hab mich wieder dran gewöhnt, dass die gratisleckereien mit meinem "Kick" verbunden werden. Da wird das Markerwort gleich immer mal einfach aufgewertet.

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Herzlichst, Bara mit Forumself Loki [url=http://www.smilies.4-user.de][img]http://www.smilies.4-user.de/include/Tiere/smilie_tier_118.gif[/img][/url]

[small]Tiere sind die besten Freunde.
Sie stellen keine Fragen und kritisieren nicht.
Mark Twain[/small]

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