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Dieses Thema hat 19 Antworten
und wurde 1.832 mal aufgerufen

Das Neueste auf einen Blick



 Behaviour (öffentlich)
Seiten 1 | 2
Schlappohr ( gelöscht )
Beiträge:

16.12.2011 12:40
Leinenpöbelei Zitat · Antworten

Ich möchte nun auch einmal auf unsere Probleme eingehen.

Eigentlich ist Lissy ja ein braver, netter Hund. Bis vor einem Jahr gab es nie Probleme mit anderen Hunden.

Leider gab es relativ kurz hintereinander zwei doofe Situationen, wo sie von anderen Hunden gebissen wurde und leider auch stark verletzt wurde, so dass sie genäht werden musste.

Seitdem spielt sie nicht mehr mit anderen Hunden und rastet an der Leine komplett aus, wenn sie einen Hund sieht.
Sie jault dann wie verrückt und hängt sich in die Leine. Sie stellt dann immer den Kamm und sieht damit aus, wie ein kleiner Punk *g*
Ich versuche immer sie mit Leckerchen abzulenken, aber leider nur mit mäßigem Erfolg In solchen Situationen will sie auch gar keine Guutzis.
Wenn sie dann ausrastet kann ich eigentlich gar nichts mehr machen. Ich versuche ihr dann immer die Sicht zum anderen Hunden zu nehmen und sie mit einem "NEIN" zu unterbrechen. Das funktioniert aber auch nicht wirklich.
Mir ist das vor anderen Leuten auch echt unangenehm.
Ohne Leine ist sie eigentlich nicht aggressiv. Aber seitdem sie gebissen wurde, ist sie auch ohne Leine sehr zickig geworden. Sobald ein anderer Hund sich nicht so verhält, wie sie es möchte, zickt sie rum und legt den andern Hund auch mal auf den Rücken.
Ich weiß wirklich nicht mehr, was ich machen soll

Tante_Haha Offline

Mobiles Spaßzentrum und Sicherheitszentrale für drei Buben und Tante Lupa


Beiträge: 39.741

16.12.2011 12:44
#2 RE: Leinenpöbelei Zitat · Antworten

Ich hab gerade nicht viel Zeit, aber die und ich haben da immer ein schönes Beispiel, woran man sieht, warum ein "Nein" nicht hilft und wie das Verhalten zu deuten ist. Das kann ich schonmal hier rein kopieren, dann haste schonmal was zum dran rum Überlegen :

Zitat von Tante_Haha
(...)
Das Wichtigste ist das Verhalten zu verstehen. Ich erkläre Dir das mal anhand eines Beispiels:

Nimm mal an, Du hast Angst vor Spinnen. Sobald Du eine Spinne siehst, fängst Du an zu schreien und bekommst Gänsehaut. Sobald Du den ersten Schreck überwunden hast, rennst Du weg und wartest, dass Dir jemand zu HIlfe kommt. Mal angenommen Dein Partner, Deine Mutter oder wer auch immer, hat keine Angst vor Spinnen. Ich unterstelle mal, dass Du Vertrauen zu dieser Person hast. Hilft Dir diese Tatsache dabei Deine Angst zu überwinden? Vermutlich nicht, denn die Angst basiert auf einem Auslöser, der mit dieser Person nichts zu tun hat.

Was ist "Ziel" dieser Angst? Du möchtest, dass der Auslöser (also die Spinne) verschwindet. Das kannst Du erreichen, indem Du wegläufst oder angreifst (z.b. die Spinne tot treten).

Wenn nun die Person Deines Vertrauens Folgendes macht, würde das die Angst verschlimmern, würde sie gleichbleiben oder weniger werden?

* Die Person kommt dazu und schreit Dich an "Das ist doch nur eine Spinne!!!"
* Die Person ignoriert Dich, denn sie hat ja keine Angst vor der Spinne und tut so, als ob nichts wäre
* Die Person nimmt Dich in den Arm und sagt Dir, dass alles in Ordnung ist, geht mit Dir in genügend Abstand an der Spinne vorbei und gibt Dir noch Schokolade dazu.

Im ersten Fall würde sich der Streß vermutlich noch verstärken: Spinne und schreiende Person. Die Angstreaktion würde vielleicht sogar gesteigert werden.
Im zweiten Fall wäre Dir auch nicht geholfen, das Vertrauen zu dieser Person könnte sogar darunter leiden, weil Du Dich mit Deiner Angst alleingelassen fühlst.
Im dritten Fall würdest Du Dich verstanden fühlen. Vielleicht hättest Du keinen Sinn für Schokolade, aber schaden würde sie nicht. Im Besten Fall hilft Dir die Schokolade Deine stimmung positiv zu beeinflussen und das in Gegenwart der Spinne.

So... kommen wir zurück zum "Ziel" der Angst. Du willst, dass die Spinne verschwindet und Du hast die Wahl zwischen flüchten oder angreifen. Die körperlichen Reaktionen der Angst kannst Du willentlich nicht beeinflussen, weil es sich um Streßreaktionen handelt.
Nun unterstelle ich mal, Du würdest ab sofort nicht extra schreien, wenn Du eine Spinne siehst, damit Du Schokolade bekommst .
Aber wenn etwas zusätzlich negatives hinzugefügt wird, würde die Angst verstärkt werden (z.B. noch mehr Spinnen, ein schreiender Partner, jemand, der einen sogar noch schubst, etc.)

Wenn die Person Dich ignoriert, würdest Du eine Variante wählen und Dich in Zukunft danach verhalten. Du bekommst Erleichterung wenn Du wegläufst? Dann wirst Du das künftig tun. Dir geht es gut, wenn Du die Spinne tot haust? dann wird wohl Angriff die Variante Deiner Wahl werden. Und wenn du nicht weglaufen kannst, wird die Wahl auf den Angriff fallen.

Nun übertragen wir das auf den Hund. Der Hund sieht z.B. einen anderen Hund und gerät in Streß. Er will vielleicht flüchten, kann aber nicht, weil er an der Leine hängt. Also entscheidet er sich für den Angriff, nämlcih wütendes Bellen, knurren und in die Leine springen.

Ignorieren wir das nun, kann der Hund ja nur so weiter machen. Was soll er anderes tun? Er muss das selber regeln.
Schreien wir ihn an, zerren an ihm herum, fügen wir noch eine negative Komponente hinzu und der Hund hat noch mehr Streß.
Tun wir aber das, was dem Hund in dieser Situation gut tut, geben wir ihm Sicherheit und hellen im Besten Fall noch die Stimmung des Hundes auf.

Natürlich muss dazu der Abstand stimmen. Wenn Deine Vertrauensperson Dich so nah an der Spinne vorbeiführen würde, dass Dein STreß sich vergrößert, weil Du ja noch näher an die Spinne musst, würde das alles verschlimmern. Stimmt jedoch der Abstand und Du würdest noch mit etwas Schönem belohnt, würde für dich der Anblick der Spinne vermutlich irgendwann nicht mehr schlimm sein. Deshalb würdest Du die Spinne vielleicht auch nciht anfassen wollen, aber Du könntest ruhig dran vorbei gehen. Und genau das ist es auch, was wir dem Hund beibringen wollen. Er muss keinen Kontakt zum anderen Hund aufnehmen, aber er kann lernen ruhig am Hund vorbeizugehen.

(...)



Und DAS gewöhnst Du Dir am Besten schnell ab:

Zitat
Mir ist das vor anderen Leuten auch echt unangenehm.

Viele liebe Grüße
Frau T. mit Lumpi, Mo und Nils
__________________________________________________________________________

Ich freue mich, wenn es regnet. Denn wenn ich mich nicht freue, regnet es auch.
Karl Valentin

JamyCato Offline




Beiträge: 155

16.12.2011 13:29
#3 RE: Leinenpöbelei Zitat · Antworten

Ich denke Du bekommst von Frau T noch mehr Tips, wenn sie Zeit hat und auch die anderen können Dir da sicher viele tolle Anregungen geben.

Als vorab Tip würde ich schon mal angewöhnen. Bei Jamy hilft es wirklich sehr. Ansonsten halt vorrausschauend gucken und bei Angespanntheit eher den Rückzug antreten bzw. mehr Distanz aufbauen.

Am Besten gehst Du rückwärts und behälst den anderen Hund dabei in Sicht.

Ich denke bei diesen Begegnungen kommt es sehr auf das Timing von einem Selbst an. Rechtzeitig aktiv werden. Damit meine ich aber Positiv für den Hund Aktiv werden mit kleine Bögen gehen Abstand gewinnen, bis Dein Hund wieder ansprechbar ist.

Andere Hunde die Du beim Gassigehen vom weiten schon sieht mit einem (für Deinen Hund angenehmen) Abstand anfangen zu stalken.

Ich versuche jeden Hund beim Gassi gehen als Trainingspartner zu sehen.


Ich kann mich da Frau T auch nur anschließen, andere Leute können Dir in dem Moment mal völlig am A... vorbei gehen. Konzentration auf Deinen Hund und Dich. Ist doch egal, was die anderen Denken. Willst Du mit denen eine Freundschaft? Nö, oder?
Also gehe DEINEN Weg.

Liebe Grüße
Sandra und Ihre Fellnasen Jamy & Cato

Tante_Haha Offline

Mobiles Spaßzentrum und Sicherheitszentrale für drei Buben und Tante Lupa


Beiträge: 39.741

16.12.2011 14:37
#4 RE: Leinenpöbelei Zitat · Antworten

So, nun nochmal ein paar Tipps auf die Schnelle:

1. DU musst die Situationen im Auge behalten und abschätzen. Wenn Du einen Hund siehst, geh rechtzeitig einen Bogen, weiche aus. Das hat nichts mit Flucht zu tun, sondern entspricht normalem hundlichen Verhalten.

2. Beobachte Deinen Hund. Wenn Du Anzeichen von Streß siehst, handle sofort und warte nicht, bis er ausrasten muss. Bring ihn aus der Situation.

3. Ich würde Dir auch Clickern empfehlen. Hier im Forum findest Du gute Anleitungen. Der Clicker bestätigt nicht nur erwünschtes Verhalten. Das Clickergeräusch kann auch die Emotionen des Hundes positiv beeinflussen. Ich bestätige meine Hunde für sehr viele positive Dinge: Blickkontakt, Tricks, Rückorientierung. Der Hund hat Erfolgserlebnisse und verbindet das Clickergeräusch mit für ihn angenehmen Gefühlen. In einer Streß-und Aggressionssituation angewendet, kann es die Stimmung des Hundes auf lange Sicht positiv beeinflussen. Hier darf man keinen Irrtümern und ollen Kamellen aufsitzen: Aggression kann man nicht belohnen. Aggression ist vom Organismus automatisch abgespulter Prozess. Das Lebewesen nimmt einen Reizauslöser wahr, der Körper schüttet Streßhormone aus. Diese körperliche Reaktion sorgt dafür, dass das Lebewesen sich komplett auf die Gefahr fokussiert udn alles rundherum unwichtig wird. Deshalb sind Hunde in solchen Situationen schlecht ansprechbar. Aber durch positives Training kann man dauerhaft den Streß, den der Hund bekommt, reduzieren, der Hund wird ansprechbar, ist in der Lage zu lernen und Alternativverhalten aufzubauen.

4. Zusätzlich zum Ausweichen sollte der Hund Alternativverhalten lernen. Gut geeignet ist Blickkontakt und ggf. ein Sitz oder Platz. Das sollte man sehr langsam und gründlich erstmal ohne Ablenkung aufbauen.

5. Bestätige und belohne jeden Blick Deines Hundes zum Reizauslöser. Auch so wird der Anblick des anderen Hundes dauerhaft positiv belegt.

6. Beschütze Deinen Hund. Rufe anderen Leuten frühzeitig zu, dass sie ihre Hudne anleinen oder bei sich behalten sollen. Wenn ein Hund angeschossen kommt, stelle Dich ihm in den Weg, rufe "Stopp" oder "Sitz" (funktioniert oft erstaunlich gut), im Zweifel wirf ihm Leckerchen entgegen.

7. Wenn Dein Hund im Freilauf bedrängt wird, nimm kleinste Streßanzeichen wahr und rufe ihn frühzeitig aus der Situation. Im Moment würde ich sogar empfehlen Lissy nur mit Hunden Kontakt haben zu lassen, von denen Du weißt, dass diese ok sind und Lissy sich nicht bedroht fühlt.

Viele liebe Grüße
Frau T. mit Lumpi, Mo und Nils
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Ich freue mich, wenn es regnet. Denn wenn ich mich nicht freue, regnet es auch.
Karl Valentin

JamyCato Offline




Beiträge: 155

16.12.2011 14:47
#5 RE: Leinenpöbelei Zitat · Antworten

Super Tips.

Werde mir davon auch noch welche weiter verinnerlichen.

Bin auf Deinen nächsten Bericht über einen Spaziergang gespannt.

Bis dahin vielle Leckerlie´s einpacken für

Liebe Grüße
Sandra und Ihre Fellnasen Jamy & Cato

Elektra Offline

und definetely not everybody's darling (Forumsbetreiber)


Beiträge: 41.083

16.12.2011 15:50
#6 RE: Leinenpöbelei Zitat · Antworten

Zitat von Schlappohr
Sobald ein anderer Hund sich nicht so verhält, wie sie es möchte, zickt sie rum und legt den andern Hund auch mal auf den Rücken.


Sorry, aber das klingt so negativ, als wenn DEIN Hund etwas falsch machen würde. Meine Güte, sie ist gebissen worden und versucht, weil sie keine andere Alternative mehr sieht, sich davor, daß das nochmal passiert, zu schützen. Das finde ich a) folgerichtig und b) legitim. Dein Job wäre es jetzt, ihr POSITIV Hilfestellung zu geben. Verzichte um Himmelswillen auf alles Negative, auch auf "Nein". Was soll sie damit auch anfangen? Du verbietest ihr, sich zu wehren, stell Dir mal vor, das täte ich mit Dir, wenn Du Dich gerade bedroht fühlen würdest? Würde DIR das helfen?

Viele Grüße
Barbara mit Ritter Parcifal, Prince Maddox und Sir Lancelot sowie in ewiger Verbundenheit mit Malibub Athos, Seelenbub Ben, Spitzbub Ilias, Lausbub Seppl und 'dame de coeur' Lupa (G'lupa de la Noire Alliance)

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"Just a generation ago if you went near a dog when he was eating and the dog growled, somebody would say, 'Don't go near the dog when he's eating!, what are you crazy?' Now the dog gets euthanized. Back then, dogs were allowed to say, NO. Dogs are not allowed to say no anymore...They can't get freaked out, they can't be afraid, they can never signal 'I'd rather not.' We don't have any kind of nuance with regard to dogs expressing that they are uncomfortable, afraid, angry, or in pain, worried, or upset. If the dog is anything other than completely sunny and goofy every second, he goes from a nice dog to an 'AGGRESSIVE' dog." (Jean Donaldson)

baraloki Offline




Beiträge: 7.411

16.12.2011 15:56
#7 RE: Leinenpöbelei Zitat · Antworten

Zitat
Mir ist das vor anderen Leuten auch echt unangenehm.


Bei allen schlauen Ratschlägen die Du hier bekommst, mir ist es heute noch peinlich, und deshalb kann ich das nur zu gut verstehen.

Aber das hindert mich nicht daran Hundebegegnungen zur "Spassshow" zu machen. Natürlich nur soweit, wie ich das gerade ehrlich hinkriege. Hunde merken schummeln ja auch noch.

°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°
Herzlichst, Bara mit Forumself Loki [url=http://www.smilies.4-user.de][img]http://www.smilies.4-user.de/include/Tiere/smilie_tier_118.gif[/img][/url]

[small]Tiere sind die besten Freunde.
Sie stellen keine Fragen und kritisieren nicht.
Mark Twain[/small]

Lini Offline

mit facettenreichem Mottchen und höchst aristokratischem Schafschubser und: Tante "Klein Ben"


Beiträge: 4.836

16.12.2011 17:32
#8 RE: Leinenpöbelei Zitat · Antworten

Es wurde dir schon einige gute Tipps gegeben und das ist sicherlich erstmal viel Input. Lies dir doch einfach mal die Threads zum Thema Clickern durch. Das hat hier sehr vielen Hunden und Haltern geholfen. Es ist vorallem wichtig, dass du Lissy verstehen lernst. Sie wurde von anderen Hunden angegriffen und hat jetzt natürlich Angst. Lissy weiß sich nicht anders zu helfen und ist deswegen aggressiv. Du musst dich von dem Gedanken lösen, dass sie böse ist. Lerne, sie zu schützen und ihr werdet gemeinsam einen guten Weg finden.


Zitat von baraloki

Zitat
Mir ist das vor anderen Leuten auch echt unangenehm.


Bei allen schlauen Ratschlägen die Du hier bekommst, mir ist es heute noch peinlich, und deshalb kann ich das nur zu gut verstehen.




Ganz ehrlich, da würde ich mich intensiv mit auseinandersetzen. Diese Gefühle beeinflussen garantiert das Verhalten eurer Hunde. Warum ist euch denn der eigene Hund peinlich?
Sie haben doch gute Gründe, aggressiv zu reagieren.

Liebe Grüße Linda, Juni und Piri
mit Sire Ben im Herzen vereint.
___________________________________________________________________________

"Seelenhunde hat sie jemand genannt - jene Hunde, die es nur einmal geben wird im Leben,
die man begleiten durfte und die einen geführt haben auf andere Wege.
Die wie ein Schatten waren und wie die Luft zum Atmen.
Es wird kein Tag vergehen, ohne an sie zu denken und ohne sie zu vermissen." (Verfasser unbekannt)

Schlappohr ( gelöscht )
Beiträge:

18.12.2011 13:23
#9 RE: Leinenpöbelei Zitat · Antworten

Danke, für Eure tollen Infos Das klingt für mich alles doch recht logisch, auch wenn ich mir das teilweise noch nicht vorstellen kann, wie das in der Praxis aussehen soll.
Klickern tue ich mit ihr schon, wenn wir z.B. Tricks erarbeiten. Im Alltag haben wir den Klicker allerdings noch nie benutzt. Wie genau soll das dann aussehen? Soll ich klicken, wenn sie mich ansieht, wenn sie den Hund ansieht oder erst wenn sie ein Alternativverhalten anbietet? Was mache ich, wenn sie ausrastet? Einfach schnell weiter gehen?

Zitat von Elektra

Zitat von Schlappohr
Sobald ein anderer Hund sich nicht so verhält, wie sie es möchte, zickt sie rum und legt den andern Hund auch mal auf den Rücken.


Sorry, aber das klingt so negativ, als wenn DEIN Hund etwas falsch machen würde.



Das war aber nicht negativ gemeint, auch wenn es vielleicht so rüber kam. Natürlich ist sie kein böser Hund, aber für andere Leute sieht es teilweise leider so aus

Da ich ja leider noch kein Tagebuch aufmachen kann, berichte ich mal hier von unserem letzten Spaziergang. Ich hatte mir eure Tipps zu Herzen genommen und den Klicker eingepackt. Und ausgerechnet dann, wenn man üben will, trifft man natürlich keinen Hund Wir haben nur von weitem einen gesehen. Ich habe sie kurz Sitz machen lassen und das geklickt. Das hat auch ganz gut geklappt, obwohl sie durch den Hund etwas aufgeregt war. War das richtig so?

guste1970 ( gelöscht )
Beiträge:

18.12.2011 16:36
#10 RE: Leinenpöbelei Zitat · Antworten

Ich habe bei Merle am Anfang vor allem jeden Blickkontakt zu mir, jede Bewegung in meine Richtung mit belohnt.
Autos, Fahrräder, Menschen, alles was sie sonst "fressen" wollte in Bögen umlaufen und dabei jeden Blickkontakt zum Objekt beclickert. Wurde es eng und ich kam nicht schnell genug auf Distanz, hab ich ihr auch schon mal ne Handvoll Leckerlie unter die Nase gehalten und gaaanz langsam Stück für Stück reingeschoben. Dabei immer weiter geclickert.
Auch wenn sie manchmal kein Leckerlie wollte, weil ein Objekt spannender war, hab ich weiter geclickert. Und dabei wieder Entfernung aufgebaut.
Heute schaut Merle immer öfter von allein zu mir wenn ihr etwas unheimlich ist.
So würde ich es dir empfehlen.

baraloki Offline




Beiträge: 7.411

18.12.2011 16:41
#11 RE: Leinenpöbelei Zitat · Antworten

Zitat
Warum ist euch denn der eigene Hund peinlich?


Nee, der Hund ist mir keineswegs peinlich. Aber seine Angriffe schon, wenn er in die Leine springt, weil er irgendwen oder was umbringen möchte. Das würde mir von anderen Hunden auch Angst machen. Und ich mag nicht, dass arglose Menschen sich vor uns fürchten müssen.

°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°
Herzlichst, Bara mit Forumself Loki [url=http://www.smilies.4-user.de][img]http://www.smilies.4-user.de/include/Tiere/smilie_tier_118.gif[/img][/url]

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Mark Twain[/small]

Petrella Offline

wo für Schafe die goldene Regel "nur gucken, nicht knabbern" gilt


Beiträge: 3.384

18.12.2011 21:57
#12 RE: Leinenpöbelei Zitat · Antworten

Zitat von baraloki

Zitat
Warum ist euch denn der eigene Hund peinlich?


Nee, der Hund ist mir keineswegs peinlich. Aber seine Angriffe schon, wenn er in die Leine springt, weil er irgendwen oder was umbringen möchte. Das würde mir von anderen Hunden auch Angst machen. Und ich mag nicht, dass arglose Menschen sich vor uns fürchten müssen.




Müssen sie sich denn wirklich vor euch fürchten?
Oder kann es sein, dass du fürchtest, dass sie sich vor euch fürchten könnten?

Sei mir bite nicht böse, dass ich das mal so nachfrage...Du weißt, dass ich mir auch so manchen Gedanken für andere über mich und meinen Hund machte...oder?
Weil ich aus deinen Worten etwas zu hören glaube, was gut zu meinen (früheren) Gedanken/Bedenken passt, habe ich es gewgt, dir obige Frage zu stellen...
Veilleicht ist es eine Anrgeung für dich - eine Aufregeung soll es ncht sein.

Grüße aus München
Petra und Ella

Das Leben ist Ansichtssache.
(unbekannte Quelle)

wasserratte Offline

wo die Wut im Bauch gegen das Siegergefühl getauscht ist und Dumbos Erben die Ohren gelassen haben


Beiträge: 1.264

18.12.2011 22:32
#13 RE: Leinenpöbelei Zitat · Antworten

HAllo!

Da muß ich unbedingt auch was dazu schreiben.

Meine Nala zeigt exakt das gleiche Verhalten, wie dein Hund auch. Ich bin schon einige Schritte weiter und wir befinden uns auf einem guten Weg.

Zum Ablauf: ein Spaziergang mit Nala ist für mich keine Entspannung. Ich beobachte ständig ihre Körpersprache und die Umgebung. Hunde sehe ich zu 90% vor ihr. Das ist auch wirklich machbar. Ich warte schon mit Clicker und Leckerli drauf, bis sie ihn das erste Mal wahrgenommen hat. Meistens mit der Nase. Und bevor sie sich noch aufbaut (anschließend käme Kamm aufstellen, Knurren,
Bellen und in die Leine springen), . Immer wieder.

Am Anfang würde ich jetzt schon umdrehen und vom fremden Hund weggehen. Bald kannst du den anderen Hund näher kommen lassen. Idealerweise drehst du um oder läufst einen Bögen BEVOR dein Hund in das unerwünschte Verhalten kippt. Automatisch wird dir dein Hund immer mehr vertrauen, weil du ihm immer wieder beweist, daß du die Situation für ihn regeln kannst.

Zusätzlich - wie auch schon erwähnt - Alternativverhalten aufbauen. Bei der Nala funktioniert das "Sitz" am besten. Blickkontakt kommt ganz autoatisch immer mehr, je mehr sie sich auf dich verläßt. Ich merke richtig, daß sie im "Sitz" ihr Gehirn einschaltet und nachdenkt. Und dabei runterkommt.

Bis das ganze spürbar besser wird, kann das schon Wochen oder Monate dauern. Aber es lohnt sich!

Und zum Thema "mein Hund ist mir peinlich" möchte ich auch was loswerden: ich kann dich sehr gut verstehen. Zu unseren Trainingsbeginnzeiten war mir mein Hund mehr als peinlich. Ich habe mi auch einige Sprüche anhören müssen, von wegen "Sie haben den hund nicht im Griff" oder " jetzt zeigen sie ihm mal, was Benehmen ist"... Damals hatte ich kein klares Erfolgsrezept und neigte dazu sie zu schimpfen, weil das de Gesellschaft so erwartete. Heute bin ich viel klarer im Kopf und mein Hund dankt es mir.

Wenn du Zweifel hast und nicht genau weißt, wie du weiter tun sollst - hier findest du sicher Ansprache und Hilfe!

Ich wünsche euch alles Liebe!!
Martina & Nala

Liebe Grüße
Martina und Nala

Abby&Fiona Offline




Beiträge: 115

03.01.2012 14:30
#14 RE: Leinenpöbelei Zitat · Antworten

Ich würde diesen Trööt gerne mal karpern wenn das ok ist.
Sonst könnt ihr mich auch gerne verschieben.

Wir haben ja auch lange das Thema Leinenpöbelei bearbeitet und sind auch immer noch dabei, allerdings haben wir RIESEN Sprünge seit dem gemacht.

Jetzt Stehe ich aber ein wenig auf dem Schlauch und würde gerne mal eure Meinung hören.

Also kurze Beschreibung des Bisherigen Ablaufs.
Wenn ich zu unverständlich schreibe einfach bescheid sagen ich erkläre es gerne genauer.

Also:

Abby: Meckert an der Leine gerne aus Frust und Stress (darf nicht hin, der darf rennen, der guckt mich an, den find ich blöd, usw)

Fiona: Meckert aus unsicherheit und Angst. Sie findet es schon zu viel wenn sie ein hund länger als drei sekunden anguckt.

Nun haben wir solche Begegnungen trainiert. und es lief auch richtig gut. leider ist für unsere sogenannte Raufertruppe (Üben von vernünftigen Begegnungen und Aufbau von Grundkommandos unter Ablenkung, kein wir schmeißen die Hunde zusammen und habt spaß) momentan Winterpause.

Aber da ging es echt schon gut. mit immer wieder Abstand gewinnen und dort habe ich auch viel mit beiden gemeinsam trainiert.

Nun habe ich im Dorf selbst oft einzeln Runden gedreht und auch normale begegnungen ohne stetiges umdrehen und so herausgearbeitet. Also ich habe für jeden Wauz eine Taktik an dem anderen Hund auf gegenüberliegender Straßenseite vorbei zu kommen. Leider kolledieren diese Taktiken wenn ich mit beiden gemeinsam durchs dorf laufe.

Sprich Abby muss in Bewegung bleiben dann fällt es ihr leichter, Fiona hingegen fällt es leichter wenn sie stehen bleiben kann und ich mich zu ihr hocke. bei beiden mit .

Ich bin schon stolz dass das so gut funktioniert.

Die Frage an euch:

Wie kann ich es so verbinden dass beide mit der Situation leben können?

Freue mich auf Tipps und Anregungen.

LG
Chantal mit Hibbelabby und Kuschelfiona

Tante_Haha Offline

Mobiles Spaßzentrum und Sicherheitszentrale für drei Buben und Tante Lupa


Beiträge: 39.741

03.01.2012 16:40
#15 RE: Leinenpöbelei Zitat · Antworten

Zitat
Wie kann ich es so verbinden dass beide mit der Situation leben können?


Gute Frage. Vielleicht ist es einfach nötig mehr Abstand zu halten. Also in Bewegung bleiben, indem Du z.B. weiter weg gehst und dann stehenbleiben und in die Hocke gehen?
Ansonsten würde ich vielleicht eher mal eine Weile einzeln gehen und diese Situationen mit Beiden einzeln so lange üben, bis ihr einen gleichen Stand habt.

Viele liebe Grüße
Frau T. mit Lumpi, Mo und Nils
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Ich freue mich, wenn es regnet. Denn wenn ich mich nicht freue, regnet es auch.
Karl Valentin

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