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 Behaviour (öffentlich)
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Piraki Offline




Beiträge: 56

02.11.2011 18:06
Kleiner "Kampf-Hund"? Zitat · Antworten

Unser kleiner Pirry lebt seit ca. 1 1/2 Wochen erst bei uns (Er wurde in Spanien über die Mauer eines Tierheims geworfen, wurde dabei verletzt, im Tierheim von anderen Hunden schwer gemobbt und deswegen nach Deutschland mitgenommen auf eine Pflegestelle (mit anderen Hunden), seit ca. 2 Monaten in Deutschland). Natürlich ist es wichtig, dass er erst einmal zu uns Vertrauen fassen "muss". Im Prinzip verhält er sich im Haus schon wie eine Klette, er schmust, er horcht, zeigt keinerlei Angst. Mit unserem kleinen Zweithund, einer Hündin, versteht er sich, als würden die zwei sich schon länger kennen, keinerlei Eifersüchteleien. Niemand kennt die Vorgeschichte von dem kleinen Kerl.

Im Garten wird es etwas kritischer. Er horcht auf alles: Vögel, andere Hunde, Autos, Leute.
Manchmal gelingt es mir schon, mit ihm zu spielen, das geht indem ich ihn rufe, in die Hocke gehe und in die Hände klatsche. Dann rast er auf mich zu, sieht aus, als wäre er begeistert. Streicheln und Behlohnung - klappt also. Jedenfalls lässt er sich damit ablenken.

Die Spaziergänge, um einmal "Balast" abzuwerfen, die sind anstrengend. Erst habe ich es mit einer Flexileine versucht, aber da ist er noch unruhiger, also eine etwas kürzere "normale", er trägt auch ein Geschirr, da ihm ein Halsband bei seinem "Zug" sicherlich die Luft abschnüren würde und gem. Tierheim hatte er auch Verletzungen an der Kehle. Da er es versteht, sich aus dem Geschirr zu winden trägt er trotzdem ein Halsband, das über eine kleine Kette (selbst gebastelt) mit dem Geschirr verbunden ist, Absicherung sozusagen, denn der kleine hört einfach noch nicht, vor allem nicht außerhalb des Gartens.

Sieht er Menschen von Weitem, dann jammert er. Gehen wir dann vorsichtig näher, ist es wieder gut. Heute kam auch ein junges Paar vorbei, die dann stehen geblieben sind, haben ihn gestreichelt, keinerlei Aggression, wir vermuten, dass er noch etwas oder jemanden sucht.

Übelst geht es zu, wenn er auf einen Hund trifft. Schon von weitem erkannt, schmeißt er sich in die Leine, jammert erst und dann geht das Gebell los - und er hört nicht auf, auch wenn der andere Hund gar nicht mehr in Sicht ist. Heute habe ich es einmal versucht - unsere kleine Raica hatte ein "Date" mit "ihrem" Freund, einem BorderCollie - bin weiter weg mit ihm einfach sitzen geblieben und haben ihn zuschauen lassen, wie die beiden gespielt haben. Er war aufgeregt, aber ruhig. Erst, als Raica wieder zu uns kam, fing er an zu randalieren, konnte sich nicht beruhigen, kein Leckerle, nix. Nein rufen (hatte er mal Ohren?), nichts hilft, er lässt sich einfach nicht ablenken. Ich habe ihn dann kurz auf den Arm genommen und er schnupperte kurz interessiert an der Jacke des anderen Hundebesitzers, der keinerlei Scheu gezeigt hatte, dann ging es wieder los. Der andere Hund ist immer weg geblieben (ist nämlich etwas scheu), also keinerlei Aggressionen von anderer Seite.

Er macht sich dann richtig fertig, teilweise reagiert dann sein Darm mit dünnem Auswurf.

Drinnen also der Schmuser und draußen das Biest. Wie gut, dass er nur klein ist, aber für ihn (und teilweise auch für uns) ist das schon Stress. Wir versuchen oft, zu zweit zu gehen, damit wir uns einfach unterhalten und er unsere Stimme hört.

Wir, bzw. ich, plane auch in Zukunft den Besuch einer Hundeschule, aber das wird jetzt noch zu früh sein, sonst fällt er uns mal wegen Reizüberflutung um der kleine hyperventilierende Hektiker.

Was ratet Ihr mir? Wo fängt meine Verhaltensänderung an, bzw. worauf sollte ich achten und wie helfe ich dem kleinen Hund?

Danke Euch
Heike

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Piri Piri - echt scharf
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Nie vergessen werde ich: Peter (unser schlaksiger Schwarzer), Teddy (auch Krokodil genannt), Tira (die kleine Miss) und King (der sanfte Riese)

Elektra Offline

und definetely not everybody's darling (Forumsbetreiber)


Beiträge: 41.083

02.11.2011 18:58
#2 RE: Kleiner "Kampf-Hund"? Zitat · Antworten

Ich glaube, Du solltest ein stückweit an Deiner Einstellung arbeiten. Ich habe sehr bewußt Deinen Betreff geändert, denn ganz sicher ist Dein Hund eines NICHT, ein Kampfhund. Und auch kein Biest. Im Gegenteil, er verhält sich aus Hundesicht logisch. Er kann von Dir angeleint nicht frei agieren und so macht er Lärm, weil DAS an der Leine geht, anderes aber kaum.

Wenn es stimmt, was die "Tierschützer" gesagt haben (oft sind das leider einfach "Tränendrüsenstories", damit potentielle Adoptanten Mitleid haben), will bzw. muß Dein Hund sich Artgenossen vom Leib halten. Wie sonst kann er das tun als durch Krawall, der den anderen auf Distanz hält?

Ich glaube, daß Dein Hund einerseits durch die Leine, andererseits durch die Hundelogik keine Wahl hat. Und ich glaube, Du solltest NICHT warten, bevor Du Dir eine GUTE Hundeschule suchst. Je öfter er sich bis dahin aggressiv verhalten muß, desto mehr erzeugst DU den Streß, während die positive und gezielte Arbeit am Problem mindestens mittelfristig und eben schon jetzt beginnend und nicht erst in Wochen, in denen sich das unerwünschte Verhalten nur noch mehr festigen würde, denselben NIMMT.

Viele Grüße
Barbara mit Ritter Parcifal, Prince Maddox und Sir Lancelot sowie in ewiger Verbundenheit mit Malibub Athos, Seelenbub Ben, Spitzbub Ilias, Lausbub Seppl und 'dame de coeur' Lupa (G'lupa de la Noire Alliance)

----

"Just a generation ago if you went near a dog when he was eating and the dog growled, somebody would say, 'Don't go near the dog when he's eating!, what are you crazy?' Now the dog gets euthanized. Back then, dogs were allowed to say, NO. Dogs are not allowed to say no anymore...They can't get freaked out, they can't be afraid, they can never signal 'I'd rather not.' We don't have any kind of nuance with regard to dogs expressing that they are uncomfortable, afraid, angry, or in pain, worried, or upset. If the dog is anything other than completely sunny and goofy every second, he goes from a nice dog to an 'AGGRESSIVE' dog." (Jean Donaldson)

Tante_Haha Offline

Mobiles Spaßzentrum und Sicherheitszentrale für drei Buben und Tante Lupa


Beiträge: 39.741

02.11.2011 21:09
#3 RE: Kleiner "Kampf-Hund"? Zitat · Antworten

Barbara hat zu 100% Recht. Ein Hund reagiert nicht aus Zickigkeit so oder weil er eben ein "Biest" ist. Er hat offenbar ein Anliegen und das heisst "Hunde, bleibt mir vom Hals". Und egal, ob die Geschichte der Tierschützer stimmt oder ob etwas anderes Schuld ist, was sonst soll Pirry tun?

Pirry sollte schnellstmöglich durch ein gutes Training und durch gutes Managemant Deinerseits lernen, dass ihm nichts passiert und Du die Situation im Griff hast. Ich würde auch nicht warten und mir einen guten Hundetrainer suchen. Das ist allerdings nicht ganz so einfach. Wenn Du Tipps bei der Hundetrainersuche brauchst, sag Bescheid.

Du solltest jedenfalls von jeder Hundeschule und jedem Hundtrainer abstand nehmen, der Dir irgendwas von Dominanz, Rudelführer oder Rangordnung erzählt oder der Dir sagt Du sollst Deinen Hund bei einem solchen Verhalten bestrafen...

Tja, schade dass Barbara so weit weg wohnt... aber die ist ja im ganzen Bundesgebiet unterwegs, vielleicht kann sie ja auch Euch helfen!

Viele liebe Grüße
Frau T. mit Lumpi, Mo und Nils
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Ich freue mich, wenn es regnet. Denn wenn ich mich nicht freue, regnet es auch.
Karl Valentin

Elektra Offline

und definetely not everybody's darling (Forumsbetreiber)


Beiträge: 41.083

02.11.2011 22:40
#4 RE: Kleiner "Kampf-Hund"? Zitat · Antworten

Zitat von Tante_Haha
Du solltest jedenfalls von jeder Hundeschule und jedem Hundtrainer abstand nehmen, der Dir irgendwas von Dominanz, Rudelführer oder Rangordnung erzählt oder der Dir sagt Du sollst Deinen Hund bei einem solchen Verhalten bestrafen...


Das möchte ich unbedingt dick unterstreichen. Das sind die wohl wichtigsten Kriterien, plus meide alle, die Dir zu Zwangsmaßnahmen via Würger, Stachler oder Strom raten. Nur zur Sicherheit und der Vollständigkeit halber möchte ich auch darauf noch hinweisen.

Zitat von Tante_Haha
Tja, schade dass Barbara so weit weg wohnt... aber die ist ja im ganzen Bundesgebiet unterwegs, vielleicht kann sie ja auch Euch helfen!


Würde sie natürlich, wenn gewünscht. :-)

Viele Grüße
Barbara mit Ritter Parcifal, Prince Maddox und Sir Lancelot sowie in ewiger Verbundenheit mit Malibub Athos, Seelenbub Ben, Spitzbub Ilias, Lausbub Seppl und 'dame de coeur' Lupa (G'lupa de la Noire Alliance)

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DeMo Offline

Diplom-Eierfinderin mit Weltherrscherin auf eigenem Thron mitsamt immer geliebterem Prügelknaben


Beiträge: 4.427

02.11.2011 22:43
#5 RE: Kleiner "Kampf-Hund"? Zitat · Antworten

Ich finde, Barbara und auch Frau T. haben absolut recht! Such dir eine GUTE Hundeschule und dann wird auch alles besser.

Bis dahin: Nimm Abstand zu anderen Hunden! Im Idealfall so gross, dass Piri sich nicht aufregen muss. Wenn es gar nicht anders geht, kehr um!

Desweiteren belohne jeden Blick zum Reizauslöser, bei dem Piri ruhig bleibt. Dazu muss die Distanz gross genug sein. Sonst kann er gar nicht reagieren, weil er dich einfach ausblendet. Das tut er nicht bewusst, also auf KEINEN FALL strafen!

Damitz ersparst du euch viel stress, bevor du eine gute Hundeschle findest.

Liebe Grüße
Mo mit Kajla aka Madame Schnupptulla, aka DAS Schnuppertier,aka Madame Naseweiß
und Rambo dem Zotteltierchen, aka das Schnüüüchen

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„Du bist zeitlebens für das verantwortlich, was du dir vertraut gemacht hast.“
Antoine de Saint-Exupery (Werk: Der kleine Prinz)

AnneCN Offline

weil's Bielefeld ja nicht gibt, mit zwei kleinen Herminen im zauberhaften Teutoburger Wald unterwegs


Beiträge: 8.091

03.11.2011 09:39
#6 RE: Kleiner "Kampf-Hund"? Zitat · Antworten

Ich schließe mich meinen Vorschreibern an. Ich habe 2 Hunde, die sich ähnlich verhalten und ich möchte noch ergänzen: Bitte gebt Pirry Zeit, sich einzugewöhnen, er ist doch erst soooo kurze Zeit bei euch und hat/-te bestimmt viel Stress.

Ich vergleiche das immer mit mir als ich nach China zog, da brauchte ich 6 Monate um mich einzugewöhnen, neue Umgebung, Gerüche, fremde Sprache, viele viele Menschen... Das war eine ziemliche Reizüberflutung.

Zitat von Piraki

konnte sich nicht beruhigen, kein Leckerle, nix. Nein rufen (hatte er mal Ohren?), nichts hilft, er lässt sich einfach nicht ablenken.


Er KANN in solchen Situationen nicht reagieren, weil er in seinem Stress völlig gefangen ist. Da wird alles andere ausgeblendet.
Ich gehe dann immer mit meinen Mädels aus der Situation raus, vergrößere den Abstand z.B. zum anderen Hund bis sie wieder ansprechbar sind.

Liebe Grüße von Anne
mit Jeannie und Samu

Foxy, in meinem Herzen bist du immer bei mir.

Tante_Haha Offline

Mobiles Spaßzentrum und Sicherheitszentrale für drei Buben und Tante Lupa


Beiträge: 39.741

03.11.2011 10:15
#7 RE: Kleiner "Kampf-Hund"? Zitat · Antworten

Zitat von AnneCN

Zitat von Piraki

konnte sich nicht beruhigen, kein Leckerle, nix. Nein rufen (hatte er mal Ohren?), nichts hilft, er lässt sich einfach nicht ablenken.


Er KANN in solchen Situationen nicht reagieren, weil er in seinem Stress völlig gefangen ist. Da wird alles andere ausgeblendet.
Ich gehe dann immer mit meinen Mädels aus der Situation raus, vergrößere den Abstand z.B. zum anderen Hund bis sie wieder ansprechbar sind.




Genau so isses richtig. Und ein "NEIN" hilft in so einer Situation sowieso nix. Zum Einen weiß Pirry bestimmt noch nicht, was Nein bedeutet - das muss er auch erstmal lernen, er versteht doch unsere menschliche Sprache gar nicht. Zum Anderen kann man ihm Streß und Aggression nicht verbieten.

Stell Dir mal vor, Dir begegnet ein großer Mann mit einem Messer in der Hand. Du hast Angst. Du bleibst stehen und starrst ihn erstmal an. Jemand steht neben Dir und hält Dir ein Stück Schokolade hin. Kannst Du das in dem Moment essen? Ich nehme an: nein.
Du willst wegrennen, aber jemand hält Dich fest. Du bekommst Panik und schreist den Mann an "Hau ab, geh weg, tu mir nix". Jemand kommt und sagt Dir "Hör auf damit" und zerrt vielleicht noch an Dir rum. Hilft Dir das? Kannst Du aufhören damit Deine eigene Haut verteidigen zu wollen, nur weil Dir das jemand einfach sagt? Nein, das kannst du nicht. Streßhormone sorgen dafür, dass es nicht funktioniert. Die sind von der Natur so vorgesehen und das ist auch gut und wichtig so. Wenn ein Lebewesen etwas "gefährliches" sieht, schüttet es Streßhormone aus. Die sorgen dafür, dass dieses Lebewesen ALLES in seiner Umwelt ausblendet, was in dieser Situation nicht wichtig ist. Es fokussiert sich auf die Gefahr, um rechtzeitig agieren zu können - durch Flucht oder Kampf. Das ist eine wichtiger biologischer Prozess, der das Überleben sichert und er ist in jedem Lebewesen verankert, auch in uns.

Nun übertrag das mal auf Pirry. Dem geht es nämlich beim Anblick des anderen Hundes exakt so. DU sagst jetzt vielleicht "Aber die Hunde sind nicht gefährlich". Für Pirry sind sie es, denn das Individuum alleine entscheidet für sich darüber, was es als gefährlich einstuft. Das kann zum Beispiel durch Erfahrung der Fall sein. Wenn Pirry sich durch Aggression seine Feinde bisher vom Hals halten konnte, hat er das als Strategie gespeichert.

Du musst Pirry in diesem Moment zeigen, dass Du sein Problem und seine Gefühle ernst nimmst. Bleib auf jeden Fall ruhig, werde auf keinen Fall laut. Das würde noch mehr Streß verursachen, weil Pirry lernt, dass Frauchen auch noch böse wird, wenn ein anderer Hund auftaucht. Geh mit ihm weg, baue Distanz auf. Sobald er wieder ansprechbar ist, lobe ihn und belohne ihn. Schaut Euch den Hund aus Entfernung an. Belohne jeden Blick zum anderen Hund aus Entfernung.

Viele liebe Grüße
Frau T. mit Lumpi, Mo und Nils
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Ich freue mich, wenn es regnet. Denn wenn ich mich nicht freue, regnet es auch.
Karl Valentin

Piraki Offline




Beiträge: 56

04.11.2011 18:08
#8 RE: Kleiner "Kampf-Hund"? Zitat · Antworten

Ich hätte das "Biest" in Anführungsstriche setzen sollen. Natürlich ist er keines, im Grunde wollte ich nur den Unterschied zu "drinnen und draußen" darstellen.

Wenn er sich aufregt, dann gehe ich in die Hocke, ich schnauze ihn nicht an, ich strafe ihn nicht. Mit der Hundeschule habe ich eben die Sorge, dass ich ihn überfordern könnte, immerhin sind da gleich mehrere Hunde.

Heute waren wir beim Tierarzt. Dort wollte auf einen Welpen los gehen, also er hat richtig Zähne gezeigt. Ich bin mit ihm raus gegangen und habe dort gewartet, bis er sich beruhigt hatte, ihn dann auch gelobt. Oh nein, ich strafe ihn nicht, für Angst darf man niemanden (weder Mensch noch Tier) strafen.

Wenn es sich vermeiden lässt, gehe ich 100%ig anderen Hunden aus dem Weg.

Heute war ich auch bei der TA. Er hat anscheinend auch noch Schmerzen an den Kastrations-Narben.

Der kleine Kerl tut mir einfach leid, denn er macht sich eben völlig fertig. Mit der Hüändin im Haus klappt es klasse, die beiden liegen sogar dicht nebeneinander.

Also Maßnahme 1:
Fern halten von anderen Hunden, das ist bis jetzt also richtig

Maßnahme 2:
Hundeschule suchen, habe eine im Auge, aber stressen so viele Hunde nicht gleich?

Maßnahme 3:
Erst einmal einen Hundetrainer suchen ohne andere Hunde? Vielleicht die erste Lösung, damit auch ICH mich richtig verhalte? Vielleicht ist es ja die eigene Unsicherheit, die sich überträgt. Ich will ihm ja eigentlich den Streß ersparen, aber es klappt nicht immer.

Wie verhaltet Ihr Euch, wenn es eben keine Ausweichmöglichekeit gibt? Es gibt bei uns z. B. ein Walstück, wo man niemandem ausweichen kann. Die anderen Hunde reagieren dann natürlich zurück und Pirry steigert sich.

Von Kettenzug-Halsbändern und sonstigen "Züchtigungsinstrumenten" halte ich absolut nichst, keine Sorge! Im Gegenteil.

Ich nehme Eure Ratschläge sehr ernst, vielen Dank - auch im Namen von Pirry!

Heike

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Piri Piri - echt scharf
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Tante_Haha Offline

Mobiles Spaßzentrum und Sicherheitszentrale für drei Buben und Tante Lupa


Beiträge: 39.741

04.11.2011 18:12
#9 RE: Kleiner "Kampf-Hund"? Zitat · Antworten

Du sollst mit ihm ja auch auf keinen Fall in eine Hundeschulgruppe gehen. Was Du brauchst ist gezieltes Einzeltraining, wo Du lernst Deinen Hund zu "lesen" und wo man ganz gezielt Anleitungen in Alltagssituationen bekommt.

In einer Gruppe wäre er natürlich völlig überfordert. Maßnahme 3 ist also genau richtig!

Zum Ausweichen: man kann ganz schön zum Gebüsch-Kriecher werden mit so einem Hund - oftmals kann man besser ausweichen als man meint. Aber natürlich gibt es STellen wo man nicht ausweichen kann. Versuche Dich zwischen den Hund und Pirry zu stellen, so dass er ihn möglichst nicht sieht. Am Besten bleibt man stehen und versucht ihm die Sicht zu nehmen. Vielleicht nimmst Du eine Leberwursttube mit und hältst ihm die vor den Mund. Leberwurst lecken können viele Hund noch, wenn andere Leckerchen schon nicht mehr genommen werden.

Viele liebe Grüße
Frau T. mit Lumpi, Mo und Nils
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Karl Valentin

Piraki Offline




Beiträge: 56

04.11.2011 20:14
#10 RE: Kleiner "Kampf-Hund"? Zitat · Antworten

Aaaah - alles klar! Ich bin morgen unterwegs und werde mit einem Trainer sprechen, den ich von seinem Geschäft her kenne. Er hatte Pirry schon das Geschirrchen angepasst und sich nicht aus der Ruhe bringen lassen. Er sprach damals auch von der Angst des Hundes, er selbst ist ein ziemlich ruhiger Typ, der militärischen Drill in Hundeschulen absolut nicht mag. Auf seiner Karte steht auch, dass er Einzelstunden nach Vereinbarung gibt, das wäre natürlich ideal.

Mit dem Leckerchen das klappt leider noch nicht, er ist zu sehr in seinem Stress verfallen. Ich habe mich vor ihn gestellt, ich bin zu ihm in die Hocke gegangen und habe einfach nur ruhig die Hand aufgelegt, hilft kurzfristig, wenn der Hund weit weg ist, aber wehe, er kommt zu nahe, dann hilft nichts mehr. Er muss den Hund nicht sehen, es genügt schon riechen oder hören. Also Ausweichen im Rahmen von ca. 1 Kilometer Bei einem der Manöver stand ich ja plötzlich vor den Kühen, da war der Hund schnell vergessen. Hm- Leberwursttube? Das habe ich noch nie gehört, ist das wirklich eine Tube?

Ich habe den kleinen Kerl wirklich sehr in mein Herz geschlossen, es tut mir einfach weh, wie er sich stresst. Und ganz sicher sehe ich die Chance, da wohl etwas mit ihm zu lernen.

Liebe Grüße
Heike

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Tante_Haha Offline

Mobiles Spaßzentrum und Sicherheitszentrale für drei Buben und Tante Lupa


Beiträge: 39.741

04.11.2011 20:28
#11 RE: Kleiner "Kampf-Hund"? Zitat · Antworten

Zitat
Hm- Leberwursttube? Das habe ich noch nie gehört, ist das wirklich eine Tube?


Ja, bekommst Du z.B. bei Fr***napf oder so. Kannst Du Dir aber auch selber füllen. Wie gesagt "lecken" beruhigt und viele Hunde können das noch, wo sie schon lange kein normales Futter mehr nehmen können. Wir könnten glaube ich alle nciht mehr ohne Futtertuben sein Schau mal da:

Endlich die perfekte Futtertube (4)

Die Tuben kannst Du dann mit allem möglichen füllen. Meine mögen z.B. sehr gerne Quark mit Lachsöl oder Kartoffelbrei mit Hühnchenpüree (gibt´s ja auch als Babygläschen - geht alles) - da ist der Fantasie und dem Geschmack des Hundes keine Grenzen gesetzt.

Die Tuben GoToob sind super, für einen kleinen Hund haben die kleinen Tuben die perfekte Größe und man kann sie super füllen. Meine Hunde hatten nur mit dem "Pff"-Geräusch ein Problem, aber da kann man einfach das Gummiteil aus der Öffnung rausholen, dann passiert das nciht mehr. Schau mal oben unter "Dogshop" - Steffi hat die in ihrem Sortiment!

Viele liebe Grüße
Frau T. mit Lumpi, Mo und Nils
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Karl Valentin

Aimie Offline

Erfinderin des Berufsbildes des Slerbs, die zwischen den Schnauzen von Frau Diva und Herrn Traber komischerweise Halsbänder sucht


Beiträge: 2.383

05.11.2011 11:01
#12 RE: Kleiner "Kampf-Hund"? Zitat · Antworten

Ich habe es damals mit der Hundeschule probiert, bevor ich hier hin gekommen bin (hatte Aimie da gerade und es war klar, dass sie keine Erziehung genossen hatte).
Es war das schlimmste, was ich Aimie antun konnte, denn der Stress wurde zunehmend mehr.

Das Einzeltraining hingegen war super, denn so lernte ich Aimie lesen und zu agieren, anstatt zu reagieren.

Es dauerte ein wenig, aber es machte dann doch bald "Klick" bei mir.

Die Leberwursttube gibt es meistens in der Nähe von Futtermitteln Kaufl...hatte die bei uns auch.

LG von Ilka mit Aimie und Soxi

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Heute ist das Morgen über das du dir gestern Sorgen gemacht hast.

Und alles ist gut!

LuckyTola Offline

die emotionsflexible pöttische Hundeblutwurst-Horde mit dem Frauchen, das mehr hutziehwürdigen Mut hat als es selbst geglaubt hätte


Beiträge: 21.167

05.11.2011 14:57
#13 RE: Kleiner "Kampf-Hund"? Zitat · Antworten

Ich würde auf jeden Fall auch Einzeltraining machen in dem der Trainer dann später auch mal ausgewählte Hunde mit einfügt. Ich denke auch, dass eine Hundeschulgruppe noch viel zu viel für Pirry wäre. Aber so ein gezieltes Einzeltraining kann viel bringen wenn man den richtigen Trainer gefunden hat.

Liebe Grüße, Sabine mit Lucky und Tola 🐾

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

Dass mir mein Hund das Liebste sei, sagst Du oh Mensch sei Sünde?
Der Hund ist mir im Sturme treu, der Mensch nicht mal im Winde.
(Franz von Assisi)

Piraki Offline




Beiträge: 56

05.11.2011 17:01
#14 RE: Kleiner "Kampf-Hund"? Zitat · Antworten

Also das mit der Futtertube ist absolut neu für mich, klingt prima! Dann werde ich einen Vierbeiner-Zubehör-Laden aufsuchen, um so etwas zu finden.

Hier auf dem Land gibt es nicht allzuviele Hundeschulen, die einzige, die es mir angetan hat, ist nicht weit weg, allerdings die Einzeltermine finden nur an Nachmittagen unter der Woche statt und ich bekomme gerade keinen Urlaub. Er ist Verhaltenstherapeut bei Hunden und hat eine sehr ruhige Ausstrahlung. Er kennt Pirry ja, zumindest im Laden und wie er sich draußen aufgeführt hat. Er ist zuversichtlich und meint, dass es gute Hilfestellungen gibt bei den Angstattacken und er würde ihn gerne einmal genauer beobachten.

Heute Morgen hatte ich erst ein Erfolgserlebnis: Habe einen Hund vor ihm entdeckt und bin ins Gebüsch. Er hat nur ein wenig gejammert, aber das war es. Erst später - leider wieder im Wald und ohne Ausweichmöglichkeit - ein junger Schäferhund, absolut harmlos, aber das weiß Pirry ja nicht. Bis ich ihn endlich einmal um die Ecke gelockt hatte *schwitz*. Pirry hat sich nur ins Geschirr geschmissen und gebellt, bis er heiser wurde. Ich bin also wieder in die Hocke zu ihm nach unten und habe einfach nur eine Hand aufgelegt, mehr nicht. Kurzfristig hilft es, anscheinend ist das Gefühl einer Hand auf seinem Körper kein schlechtes Gefühl für ihn. Immerhin hat er anschließend schneller wieder ein Leckerle genommen. Aber sogar Stimmen von weiter weg haben ihn dann immer wieder aufgeregt.

Heute Nachmittag haben wir (meine Mutter und ich) einen anderen Weg gefunden, juhu! Hundefrei! Er hat markiert wie ein Weltmeister, auch wenn gar nix mehr kam, jetzt ist er "platt" und müde. Ein wenig gebürstet und gleich gibt es sein "Manna", das ist immer ein aufregender Moment für ihn.

Übrigens: Momentan hat er auch die kleine Angewohnheit, sich nicht immer in den Garten zu wagen, es müssen ALLE draußen sein. Das zeigt schon, wie verängstigt der kleine Mann ist.

Heike

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Piraki Offline




Beiträge: 56

12.11.2011 12:42
#15 RE: Kleiner "Kampf-Hund"? Zitat · Antworten

Durch meine heftige und fiebrige Erkrankung war ich länger zuhause. Im Haus entwickelt er sich sehr gut, er sucht die Nähe seiner Menschen und liegt oft eng an Raica dran.
Auf jeden Fall benötigt er Beschäftigung: In Form eines dicken Seils oder eines Balls mit Leckerle drin, als nächstes wird ein Kauknochen folgen, denn den Ball malträtiert er ganz schön und ist für seine Zähne nicht gut. Das mit dem Rollen und die Leckerlis kommen - funktioniert. Im Garten saust er gerne rum- auch gut. Der Zaun wird gerade auf evtl. Schlupflöcher überprüft, ggf. noch ein Untergitter angebracht, damit er nicht weglaufen kann die neugierige Nase.

Auf den Spaziergängen - leider alles wie gehabt. Manchmal habe ich das Gefühl, er wartet nahezu darauf, Rabatz zu machen und sich dann richtig hoch zu schaukeln. Dass er bellt, wenn ein anderer Hund kommt - okay, aber dass er schon in die Richtung bellt, woher ein Hund kommen könnte oder sich absolut nicht beruhigen kann (ich hocke mich zu ihm runter, lege die Hand auf, drehe ihn in eine andere Richtung, versuche, den Blick zu versperren), nichts - er will sich am liebsten aus dem Geschirr winden und sich in Richtung des anderen Hundes stürzen. Blöd, dass ich gerade keinen Urlaub bekommen kann, der Hundetrainer ist mega wichtig.

Ablenkung geht nur kurz und zwar einfach durch einen anderen Reiz, nicht Leckerle, aber etwas, das sich bewegt oder Lärm macht.

Uff...

Heike

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