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Dieses Thema hat 144 Antworten
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 Behaviour (öffentlich)
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missmexx ( gelöscht )
Beiträge:

29.03.2014 23:46
#46 RE: Einschläfern... der letzte Rat eines Hundetrainers? Zitat · Antworten

Zitat von guste1970 im Beitrag #42
Das ist auch ein häufig genannter Grund für die Massentötungen von Hunden in Rumänien oder Sotschi, denn auch Strassenhunde werden sich nicht von allein dezimieren.


Auch, wenn wir jetzt abseits des eigentlichen Themas sprechen:
Doch die Straßenhunde dezimieren sich in meinen Augen von allein. Genau wie es bei den Katzen der Fall ist. Und selbst wenn alle Straßenhunde von heute auf morgen weggebracht würden, wäre für vielleicht ein halbes Jahr Ruhe und alles ginge von vorne los. Auch Hof -und Kettenhunde vermehren sich und davon gibt es gerade in den südlichen Ländern reichlich. Deren Besitzer setzen die Welpen dann aus und schon geht alles von vorne los.

Die in meinen Augen einzige und langfristig wirkende Maßnahme wäre die konsequente Kastration. Bei Straßenhunden klappt das ja auch schon Dank des Tierschutzes mehr oder weniger gut, aber das reicht eben nicht. Man MUSS in die Köpfe der Leute, die einen Hofhund halten, und das ist schwer, schwer, schwer.

Kastration muss belohnt werden, aber wer will das leisten?

Zitat
Mal um so ein bisschen ein Gefühl dafür zu bekommen: Nach Schätzungen werden alleine im County Los Angeles pro Tag ca. 200 Pits getötet, weil es kein Zuhause für sie gibt.


Kaha, magst du schreiben, wie es dazu kommt? Ich kann es gar nicht glauben. Das sind doch Züchtungen und selbst da gibt es SO einen Überschuß?

kaha Offline

passionierte Querdenkerin


Beiträge: 6.232

30.03.2014 00:14
#47 RE: Einschläfern... der letzte Rat eines Hundetrainers? Zitat · Antworten

Naja, Pits haben halt insbesonder in USA zwei Probleme.

Zum einen das Problem, das alle nicht grade total exklusiven, super seltenen Hunde haben: Es gibt zu viele davon. Ups-Würfe etc.
Braucht man den Hund nicht mehr, ab in die shelter. Und das sind eben oft - der Masse geschuldet - kill shelters. 14 Tage Wartezeit und hopps. Oder eben dann, wenn kein Platz mehr da ist.

Zum anderen das Problem, dass in USA noch recht viel Hundekämpfe stattfinden. Nicht nur die nach "den alten Regeln", sondern auch ganz besonders im Gangmilieu, was vielleicht noch mal eine Nummer widerlicher ist.

Dementsprechend wird zum einen produziert zum Protzen, zum anderen zum Kämpfen (bzw. der "Ausschuss" als bait dog)- oder beides.
(Natürlich auch für Liebhaber, aber das ist ein kleiner Teil.)

Dann kommen je nach Gegend auch noch mehr oder weniger Streuer dazu, die eben auch oftmals schon einen Wurf haben, wenn man sie findet.

Bei der Angabe dürfte es sich um alles handlen, was als Pit-Mix eingestuft werden könnte. Also evtl. auch ein paar AmBulldogs oder so. Aber is ja wurscht, es sind einfach irre viele.

--

Gruß,
Katharina

Kafrauke Offline

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30.03.2014 10:29
#48 RE: Einschläfern... der letzte Rat eines Hundetrainers? Zitat · Antworten

Zitat von missmexx im Beitrag #46

Doch die Straßenhunde dezimieren sich in meinen Augen von allein. Genau wie es bei den Katzen der Fall ist.



Äh,was?
Wie kommst du denn auf diese Idee? Oder verstehe ich dich da jetz falsch.
WEnn die sich von alleine deziemieren würden hätten wir ja keine Probleme und Katzenschwemmen etzc sind in De genau so ein Problem,wie im Ausland.
Zitat von guste1970 im Beitrag #42

Das ist mir zu einfach gedacht.

Also,einfach finde ich das absolut nicht gedacht. Was findest du daran einfach???
Zitat von guste1970 im Beitrag #42
Mutter Natur hat nun mal Pflanzen-, Fleisch- und Allesfresser geschaffen, auch, um eine gesunde Artenvielfalt zu erhalten.
Wenn ein Hund in die Familie kommt, spiele ich also nicht Gott, wenn ich ihn artgerecht ernähre, habe aber immerhin die Wahl, woher das Fleisch kommt.

Natur ist für mich hier nicht DAS Argument. Unsere Haustierhaltung hat doch nix mit Artenvielfalt zu tun.Ist ja sonst auch überall nicht so wichtig,wie in dieser Frage. jagen lassen wäre auch Natur und wo bleibt der Sinn für das artgerechte Leben der Futtertiere? Steht das Artgerecht unserer Hunde so dermassen über deren bedürfnissen? Und wenn ja ,warum? Weil sie uns näher stehen?
Und egal,woher das Fleisch kommt,das Tier,aus dem es rausgeschnitten wurde,musste dafür sterben.
Und darum geht es ja. Wir entscheiden hier wer sterben muss,z.B ne Kuh und sagen,bei nem HUnd dürfe niemand diese Entscheidung treffen.
Warum die Unterscheidung

und nochmal die Frage:
Was ist einfach an diesen Gedanken?



Wenn ich -grundsätzlich- aversiv mit meinem Hund trainiere, dann macht das auch was mit mir - und nichts was auf OMMMM endet.


Ines mit Yuri, Freddy und Ursula sowie Lukas im Herzen

Jackys girl Offline

mit König Kovu raus aus der Warteschlange auf den richtigen Augenblick


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30.03.2014 12:20
#49 RE: Einschläfern... der letzte Rat eines Hundetrainers? Zitat · Antworten

Ich verstehe einfach immer noch nicht was das eine mit dem anderen zu tun haben soll. Anscheinend hab ich ein Brett vorm Kopf. Und es gibt nicht entweder oder. Ich verurteile das Einschläfern von Hunden mit Verhaltensauffälligkeiten und finde Massentierhaltung genausowenig gut. Hab mich jetzt vegan ernährt um den Verzicht zu probieren.

Es geht nicht darum Trainer deswegen sch.... zu finden wenn solche Empfehlungen kommen. Gibt bestimmt immer gute Argumente. Ich finde es grundsätzlich richtig in alle Richtungen zu denken wenn es um Empfehlungen geht. Es ist eine persönliche Entscheidung was man als Halter daraus macht. Ein Hundeanfänger verlässt sich eher auf die Kompetenz eines Trainers und an der Stelle wird es meiner Meinung nach gefährlich wenn man an einen Trainer gerät der zu eingeschränkt ist was Trainingsmethoden angeht (nach dem Motto wenn ich es nicht schaffe dann gehts nicht).

Bezüglich der schwer vermittelbaren Hunde in deutschen Tierheimen spinnen wir mal weiter....wie lange darf ein Hund mit Verhaltensproblemen auf seine Chance warten? Wann wird eingeschläfert? Wenn die Hunde im Tierheim grundlos beschädigend gebissen haben? Was heißt grundlos?

Es grüßt Maresa mit König Kovu und Strahlebub Jacky im Herzen

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Kafrauke Offline

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30.03.2014 13:18
#50 RE: Einschläfern... der letzte Rat eines Hundetrainers? Zitat · Antworten

Ich denke,in deutschen Tierheimen wird es eher selten Fälle geben ,in denen eine Einschläferung zu rechtfertigen ist.

Zum Thema,was das eine mit dem anderen zu tun hat.
Wäre es denn ok,wenn wir unvermittelbare HUnde stöten und hinterher verspeisen würden? Kommen wir der Sache so näher?
Ich weiss,das klingt jetz erstmal krass,aber wenn man es mal unemotional betrachten würde wäre das naheliegend.

Die Tierheimtiere sind halt bereits da, es besteht ein Bedarf nach Fleisch oder auch Haustierfutter und eigentlich könnte man so so verwerten,oder?
Dann wäre es gar nicht mehr so weit weg. Wäre es dann ok?
In der Schweiz wird noch Hundefleisch gegessen,hier habe ich auch einen bekannten (90 Jahre) der früher öfters mal Hundefleisch gegessen hat. In einem Dorf hier in der Nähe (HUndeshagen) wird zum Dorffest immer noch "Hundeboullion" aufgetischt,in der früher auch entsprechendes Fleisch verarbeitet wurde.

Es geht nicht um Entweder/Oder,es geht darum die Sache nüchtern zu betrachten. Können Argumente gegen etwas rein emotionler Natur sein?
Vermutlich ,ja.
Aber das muss einen ja nicht dran hindern das ganze (zumindest theoretisch) auch mal sachlich,objektiv durchzudenken.



Wenn ich -grundsätzlich- aversiv mit meinem Hund trainiere, dann macht das auch was mit mir - und nichts was auf OMMMM endet.


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Lucie Offline

wo der Blaumann im wahrsten Sinne des Wortes himmlischer Schäferhund ist


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30.03.2014 13:19
#51 RE: Einschläfern... der letzte Rat eines Hundetrainers? Zitat · Antworten

Messen wir hier mit zweierlei Maß? Ein Problembär wird zum Abschuss freigegeben, ebenso wie Rehe, Füchse usw. wenn der Bestand ein bestimmtes Maß überschreitet. Wir Menschen haben das biologische Gleichgewicht zerstört und spielen nun Gott mit der Entscheidung, wieviele Individuen sterben müssen, damit sich die Natur nicht selbst zerstört. Wer nimmt Partei für die ahnungslosen Bambis? Wer möchte in seinem Auslaufgebiet Wölfe angesiedelt haben?

Es ist unsere Welt voller Probleme, die Menschen gemacht haben und nicht lösen können. Die Nutztiere sehen wir genauso entspannt. Schnitzel müssen halt sein und billig dazu. Wie intelligent Schweine sind, weiß man inzwischen, aber es wird verdrängt. Ich kann nix essen, was mir in die Augen geschaut hat, aber das anonyme Steak vom Metzger ist lecker! Daß meine Tiere andere Tiere essen müssen, um zu überleben, halte ich für natürlich. Für meine Hunde stirbt kein Tier, ich hole Schlachtabfälle für sie. Diese Tiere starben also für den überzogenen Fleischkonsum der Menschen und mich trifft nur indirekte Schuld, weil ich auch Fleisch esse. Damit muß ich leben können, wenn ich Hunde halte. Ansonsten sollte man konsequent mit Fliegen und Spinnen als Hausgenossen zufrieden sein.

Unsere Haustiere sind dem Menschen näher. Ja, als ich zur Schule ging, gab es nur Haus- und Wildtiere. Inzwischen grenzt man Nutztiere aus, weil es dann einfach ist, sie zu töten. Eigentlich sind auch Katzen und Hunde nur Nutztiere. Sie nutzen uns Menschen, als 'Ersatzkinder', als Schnurrpsychologen, als Sportgerät, als Kumpel. Niemand holt sich völlig frei von Egoismus einen Hund. Die, die man nicht nutzen kann, kann man nicht töten, weil … was? Man gibt sie ins Tierheim, sollen andere das eigene Problem lösen.
Solange sich diese arrogante Grundeinstellung zu anderen Lebewesen nicht ändert, halte ich diese Diskussion für müßig. Wodurch unterscheiden sich Hunde von Schweinen? Sie leben nicht im Haus, die Hausschweine sind ausgestorben, seit sie in Mastfabriken vegetieren.

Sorry… ich schreib mich grad wieder um Kopf und Kragen. Die Richtung meiner Gedanken kann man hoffentlich erkennen.

__________________________________________________________________
Sylvia mit der haarigen und komplett intakten Chaos-Collie-Truppe:

Couwie <sprich: Kuuhwiie>, dem himmlischen Schäferhund,
Velvette, Seelenhund und Rudelchefin,
Rettich, Chaotin und Championette und Tochter von Velvette,
Lucie, Katzen-Collie und Schmutzhund und völlig verkannte Ressourcen-Verteidigerin,
Jette, Springding und Tochter von Lucie mit fast perfekten Ohren

kaha Offline

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30.03.2014 13:28
#52 RE: Einschläfern... der letzte Rat eines Hundetrainers? Zitat · Antworten

Zitat von Jackys girl im Beitrag #49

Bezüglich der schwer vermittelbaren Hunde in deutschen Tierheimen spinnen wir mal weiter....wie lange darf ein Hund mit Verhaltensproblemen auf seine Chance warten? Wann wird eingeschläfert? Wenn die Hunde im Tierheim grundlos beschädigend gebissen haben? Was heißt grundlos?


Man könnte auch formulieren, wie lange ein Hund auf seine wahrscheinlich nie kommende Chance ausharren muss. Wie ein Hund das Warten wegsteckt, ist eine individuelle Sache. Vom Hund und der Situation abhängig.

Auch wenn der Hund nicht grundlos gebissen hat, z.B. weil ein Mensch ihn im Vorbeigehen berührt hat, kann die Situation dennoch untragbar sein.
Im Tierheim ist es noch aufwendiger abzuschotten als im Privathaushalt (und Vermittlung wird dann ja auch eher schwieriger).
Dafür hat man aber den Vorteil, erstmal durch Gitterstäbe geschützt trainieren zu können, was nicht in jedem Haushalt möglich wäre.

Alleine, wie viele Leute ihre Finger durch die Gitter stopfen, obgleich da ein Schild dranhängt, dass der Hund beißt, das kann man nicht glauben - und der Hund, an den ich denke, ist kein niedlicher Cocker, sondern ein Kangal. Die letzte Omi, die meinte, das tun zu müssen, durfte dann eben auch mal wieder ins Krankhaus, beide Hände gelocht.

Man könnte also auch diese Frage kontern: Wieviele Menschen müssen deutlich verletzt werden, bevor man einschläfert?

Und letztenendes auch: Wo nimmt man die Menschen her, die noch bereit sind, einen solchen Hund zu versorgen? Wer geht da rein zum saubermachen oder zum Umsetzen des Hundes?
Immer mit Fangstange? Oder bleibt er eben immer im selben Zwinger und wird raus/rein geriegelt zum Saubermachen?

Die Versorgung wirklich heftiger Hunde steht und fällt quasi mit dem Können _und Mut_ der Angestellten und Ehrenamtlichen - natürlich auch dem Wollen!

--

Gruß,
Katharina

Kafrauke Offline

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30.03.2014 15:04
#53 RE: Einschläfern... der letzte Rat eines Hundetrainers? Zitat · Antworten

Silvia, ich finde deinen Beitrag gut und richtig.
Bis auf eines. Mit der Tatsache, dass meine Hunde nur Schlachabfaelle bekommen, habe ich mich frueher auch beruhigen koennen, bis mich jemand darauf aufmerksam gemacht hat, dass es natuerlich einen Unterschied macht, ob ein Schlachtbetrieb seine Abfaelle teuer entsorgen muss, oder noch Geld dafuer bekommt.
Das wird sicher nicht ueber Leben und Tot der einzelnen Kuh entscheiden, nein, aber ganz fein raus ist man da irgendwie dann doch nicht, oder?
Ich will hier uebtigens nicht den Moralapostel spielen. Meine Hunde leben ja auch nicht vegan.

Was das von Katharina angesprochene Thema angeht, echte Problemhunde im Tierheim, so musste ich gerade an unser TH denken, die kit einer 45cm hohen, etwas aengstlichen, aber harmlosen Staffbull Huendin bereits voellig ueberfordert warenund sie in nen kalten Aussenzwinger steckten, ohne Ansprache.
Mit so einem , wie dem Kangal haette hier keiner arbeiten koennen, oder wollen. Vermittelt wuerde er vielleicht schon, z.B an den Schrotthaendler umme Ecke, der dreimal im Jahr Hundewuerfe produziert, von denen die meisten Welpen sterben.



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Jackys girl Offline

mit König Kovu raus aus der Warteschlange auf den richtigen Augenblick


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30.03.2014 15:45
#54 RE: Einschläfern... der letzte Rat eines Hundetrainers? Zitat · Antworten

Wieso kontern? Ist doch die selbe Frage nur anders gefragt....

Aber stimmt schon dass es vom Einzelfall (Hund, Mitarbeiter etc.) abhängt. Trotzdem ist die Frage wie die Konstellation sein muss damit aus deiner Sicht eingeschläfert werden muss...ganz sachlich gefragt

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kaha Offline

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30.03.2014 16:28
#55 RE: Einschläfern... der letzte Rat eines Hundetrainers? Zitat · Antworten

Du willst also doch unabhängig vom Einzelfall Kriterien. ;)

Ein Beispiel (tatsächiches): Ein Hund, der sich im Zwinger ohne körperliche Ursache verstümmelt. Die Bessere Lösung wäre definitiv eine Pflegestelle oder tatsächliche Adoptanten. Aber bevor der Hund sich den Schwanz abfrisst, würde ich über Einschläferung ernsthaft nachdenken.
(Es wurde übrigens jemand gefunden nach der ersten Amputation.)

Wenn ein größerer Hund im TH ist und keiner in den Zwinger kann über mehr als 6 Monate ohne Fortschritte, würde ich ebenfalls darüber nachdenken. Beim kleineren halte ich es einfach für unwahrscheinlich, da das Management besser funktioniert. Bei nem wütenden HSH wird's schon eher schwierig. Bei einem DSH sind die Vermittlungschancen so grottenschlecht, dass dann eher die Überlegung kommt, ob die Situation überhaupt eh besser wird.
Ist das Tierheim nicht voll belegt und sind tatsächlich immer noch Personen willig, es weiterhin zu probieren, würde ich aber auch hier noch Zeit zugeben.

Wenn ein Hund mehrfach ihm (positiv) bekannte Personen heftig gebissen hat oder beißen wollte (vielleicht konnte der Mensch ja noch fix genug die Türe zu bekommen o.ä.), ohne für die Personen erkennbaren Grund - was nicht gleichzusetzen ist mit grundlos, aber eben auch nicht hilft, die Trigger vermeiden zu können.
Prinzipiell, wenn kein Muster erkannt wird bzgl der Trigger, aber die Verletzungen ernst sind, würde ich mir überlegen - da kann ich nun wirklich keine allgemeinen Regeln angeben - ob der Hund in seiner Situation zufrieden leben kann und gehalten werden kann, ohne andere Menschen und Hunde (etc - vllt ja auch Katzen) zu gefährden.

Das alles würde für mich gelten beim "Standard-Tierheim". Also den üblichen Zwingern mit Innen- und Außenteil, aber Ausläufen getrennt davon, in die ein Hund geführt werden muss.
Gibt es Ausläufe mit nem Zwingerhäuschen (diese Gartenhäuschenteile) mit Heizung, sieht das ja nochmal anders aus. Sowas bietet viel mehr Möglichkeiten für den Hund, weniger Stress für den Hund i.A. und man muss den Hund bei entsprechender Schleuse, nicht umsetzen und sich dadurch in Gefahr bringen, damit er sich wenigstens ein bisschen bewegen kann.

Wäre das Tierheim proppenvoll, würde ich schneller an Tötungen denken zum Wohle derer, die anstehen müssen, als wenn ich locker flockig noch 5 Zwinger frei habe.

Das gilt nur für Deutschland, bei den Bedingungen im Ausland sieht das noch mal ganz anders aus.

Im privaten Bereich wäre ich vermutlich am ehesten dazu bereit, wenn es ein Hund ist, der nett aussieht, sich nett verhält und nicht vorhersagbare Auszucker mit massiver Beschädigung hat. Man kann sich den Mund fusselig reden, wenn der Hund das Verhalten nicht zeigt, glauben es die Leute einem oft nicht und sind sehr sorglos.
Ich würde aber jetzt auch nicht den Stab brechen über Leute, deren Kriterien niedriger angelegt sind. Gerade weil ich weiß, wie ätzend es ist, wenn man den Hund vom Kind trennen muss, weil's schon vielleicht sehr unschön für's Kind enden könnte. Natürlich wäre da eine Abgabe an geeignete Stelle besser, aber die Stellen fallen nun auch nicht grade in Massen vom Himmel, wenn der Hund auch ansonsten etwas speziell ist. Da ist dann eher die Frage, wie lange die Halter es ertragen können, den Hund sicher zu managen und zu versorgen. Und ob es absehbar ist, dass man sich halt eine Zeit durchbeißen muss oder doch eher nie etwas besser werden wird.

Eine Freundin hatte einen Rotti (mittlerweile verstorben), der ernsthaft gebissen hat (ärztliche Versorgung nötig), wenn man ihn berührte. Er machte jahrelang nur bei einem Menschen eine Ausnahme, später bei zweien, wobei die zweite meine Freundin war und bei Weitem auch nicht alle Berührungen ok waren. Die Vermittlungschancen für einen solchen Hund sind echt schlecht.
Eine ander Freundin hat eine Bullihündin, die ähnlich drauf war je nach Situation, aber andererseits auch Kontakt zu Menschen suchte - sehr schwierige Kombination. Erst kommt der Hundi angetappelt, dann wird's ihm komisch und er geht gegen den Menschen. Wenigstens hat sie weniger verletzt. Dafür war sie weitaus mehr neben der Spur in diversen alltäglichen Situationen. Mittlerweile ist sie schon viel besser - aber noch weit entfernt von "normal".
Der oben genannte Rotti war ein normaler Hund, sogar mit tollen Sozialverhalten gegenüber Artgenossen - man durfte ihn halt nur nicht anfassen - auch nicht aus Versehen...
Die beiden Hunde hatten Glück, die richtigen Leute zu finden. Das Glück wird nicht allen derart verdrehten Hunden zuteil werden (können).

--

Gruß,
Katharina

Jackys girl Offline

mit König Kovu raus aus der Warteschlange auf den richtigen Augenblick


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30.03.2014 17:15
#56 RE: Einschläfern... der letzte Rat eines Hundetrainers? Zitat · Antworten

Nö. Ich fragte nach Konstellationen bezüglich konkreter Beispiele. Hab mich vielleicht nicht deutlich ausgedrückt. Aber du hast mich ja richtig verstanden. Auch wenn keiner der von dir genannten Hunde getötet wurde....

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kaha Offline

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30.03.2014 18:19
#57 RE: Einschläfern... der letzte Rat eines Hundetrainers? Zitat · Antworten

Die, die getötet wurden, kenne ich nicht so gut persönlich. :/
(Verhalten war aber analog zu Rotti und Bulli und zum Glück waren es nur ganz wenige.)

--

Gruß,
Katharina

guste1970 ( gelöscht )
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30.03.2014 18:36
#58 RE: Einschläfern... der letzte Rat eines Hundetrainers? Zitat · Antworten

Zitat
Wer möchte in seinem Auslaufgebiet Wölfe angesiedelt haben?


Ich hätte nix dagegen, es sind wunderschöne Tiere und sehr scheu. Woanders leben Menschen in Nachbarschaft zu freilebenden Löwen, Tigern, Puma, Alligatoren, Eisbären usw, da sollte bei uns der Wolf nicht das Problem sein, aber ich will nicht abschweifen.

Ines, ich glaub wir quatschen immer etwas aneinnander vorbei .
Ich finde, wenn ich meinem Hund Fleisch gebe ist das artgerechte Ernährung und hat für mich nichts mit Gott spielen zu tun. Das heißt nicht, ich stelle seine Bedürfnisse über die eines anderen Tieres, will ich zumindest nicht, aber laut Mutter Natur gibt es Tiere, die sonst nicht leben können. Also muss ich, wenn ich mir einen Hund ins Haus hole, damit leben.

Und mit einfach gedacht meinte ich das Töten in Tierheimen. Natürlich ist es grausam bei einer solchen Vielzahl, wahrscheinlich ist es dann der einzigste Weg.
Aber dadurch wird es für mich nicht moralischer oder entschuldbar. Es macht mich eher wütend, auch hilflos und entschlossen, das eine oder andere Projekt mehr zu unterstützen.

Zitat
Hätte, sollte - klar. Aber kennst Du einen Menschen, der die Macht hat, das durchzusetzen, was natürlich von Tierschützern schon längst gefordert wird? Ich nicht.
Und solange Änderungen nicht in Kraft getreten sind, ist den Hunden, die schon geboren wurden, kein Deut geholfen.


Ich kenne nicht einen sondern viele Menschen, die es immer und immer wieder versuchen. Und nicht aufgeben werden.

Mir tun nicht nur diese Hunde dort leid, sondern auch die Menschen, welche solch grausamen Entscheidungen treffen müssen. Sie haben meinen vollen Respekt und ihnen gebe ich keine Schuld.
Aber dennoch gibt es Ursachen, diese einfach hinzunehmen und als unveränderlich anzusehen, dass kann ich nicht.

Aber mal zurück zur eigentlichen Frage, hat dieser "Hundetrainer" denn wenigstens mal nach gesundheitlichen Aspekten gefragt? Wahrscheinlich nicht. Und dieser "Rat" erfolgt glaub ich eher bei großen Hunden. Habe ich bei Rütters auch mal gesehen. Großer schwarzer Hund und bellte wütend alles an was sich bewegte. Also ähnlich wie Merle mal drauf war . Er sagte nicht, dass sie den einschläfern lassen sollte, aber er meinte, dieser Hund sei nicht trainierbar.
Für mich hatte er sich damit als Hundetrainer disqualifiziert.

Jackys girl Offline

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30.03.2014 18:59
#59 RE: Einschläfern... der letzte Rat eines Hundetrainers? Zitat · Antworten

Was hat dann den Unterschied gemacht warum in den Fällen eingeschläfert wurde?

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Kafrauke Offline

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30.03.2014 19:12
#60 RE: Einschläfern... der letzte Rat eines Hundetrainers? Zitat · Antworten

Ja,da haben wir wohl echt aneinander vorbei gequatscht

Zitat von guste1970 im Beitrag #58

Ich finde, wenn ich meinem Hund Fleisch gebe ist das artgerechte Ernährung und hat für mich nichts mit Gott spielen zu tun. Das heißt nicht, ich stelle seine Bedürfnisse über die eines anderen Tieres, will ich zumindest nicht, aber laut Mutter Natur gibt es Tiere, die sonst nicht leben können. Also muss ich, wenn ich mir einen Hund ins Haus hole, damit leben.


Aber das sehe ich eben anders.
Weisst du,Martin hat zwei Schlangen mit in die Beziehung gebracht und da stimmt das was du sagst tatsächlich.
Würden wir ihnen keine lebenden Mäuse und Ratten geben,würden sie sterben. Sie fressen nichtmal etwas totes,geschweige denn etwas vegetarischen. Ausgeschlossen!
Auch hier fühle ich mich in einer moralischen Zwickmühle,ob es vertretbar ist,dass hunderte Ratten ihr Leben geben müssen,für dieses eine,bzw zwei Schlangenleben.
Niemals würde ich mir solche Tiere anschaffen. Und die Frage würde ich mir hier auch stellen:Wäre es besser diese Schlangen zu töten um andere Tiere zu retten?
Werden wir nicht tun,können wir gar nicht,aber wäre es nicht eigentlich legitim???

Bei den Hunden sieht es halt anders aus.Die können berleben ohne Fleisch,möglicherweise sogar gänzlich ohne gesundheitliche Nachteile,das ist ja noch nicht so ganz klar.Ursula ist übrigens als quasi Vegetarierin hierher gekommen,denn in ihrem Tierheim wurde vermutlich fast nur Brot und Brei gefüttert. Sie bevorzugt oft sogar Getreideprodukte vor Fleisch.
Und nochmal die Frage,auch wenn es inzwischen OT ist
Was sagt denn Mutter Natur zu dem leben,dass die Futtertiere führen? Auch sie haben doch natürliche Bedürfnisse,auf die wir Rücksicht nehmen müssten.



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