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Dieses Thema hat 35 Antworten
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 Pflicht und Kür (öffentlich)
Seiten 1 | 2 | 3
Heike Offline

mit Prinzessin Goldlocke auf der Erbse und dem goldigen Lord im Herzen


Beiträge: 1.396

17.07.2008 12:58
Begleithundprüfung Zitat · Antworten

Ich glaub, dass schaffen wir nie....

Schle fragte mich in einem anderem Thread, was der Hund alles können muss, bei der Begleithundprüfung.
Ich kann mich noch dunkel an die Arbeit meines Vater mit unserem Hund Lado, aus meiner Kinderzeit erinnern. Da die Erinnnerung aber wirklich dunkel ist und ich auch nicht mehr genau weiß, was Unterordnung, Begleithund und was Schutzhund war, habe ich mal genauer nachgeschaut. Ich weiß, man sollte optimistisch daran gehen, aber im Moment habe ich das Gefühl, dass Ziel nicht erreichen zu können.
Die einzelnen Einheiten sind wie in meiner Erinnerung, aber die Genauigkeit des Umsetzens habe ich wohl verdrängt.

Als erstes kommt ein Unbefangenheitstest (Wesenstest). Hierbei wird die Identität (Chip, Tätowiernr.) überprüft.

Während der gesamten Prüfung wird die Unbefangenheit beobachtet. Bei erkennen von Wesensmängel, wird disqualifiziert.

Es folgt, angefangen in der Grundstellung (HF in sportlicher Haltung, Hund im Sitz neben dem Knie, nicht vor, nicht nach, nicht seitlich, sondern direkt neben.
Mit locker durchhängender Leine den Hund bei Fuß müssen nun 40-50 Schritt geradeaus gegangen werden, ohne zu halten, dann Kehrtwendung und nach 10-15 Schritt den Laufschritt und den langsamen schritt jeweils mindestens 10 Schritte.
Dann die normale Gangart mindestens eine Rechts-, eine Links- und Kehrtwendung durchführen.

Nur beim Angehen und Wechsel der Gangart ist das Hörzeichen Fuß erlaubt. Bleibt der HF stehen, muss sich der Hund ohne Einwirkung setzen. Sollte der Hund zu weit seitlich stehen, ist kein nachtreten erlaubt.

Nun folgt das Durchlaufen einer Menschengruppe. Es muss durch eine Gruppe mit mind. 4 Menschen durchlaufen werden, in der Gruppe angehalten werden, die Gruppe bewegt sich durcheinander.
Dieses muss mit und ohne Leine gemacht werden. Der Hund darf erst in der Grundstellung gelobt werden.

Von der Grundstellung aus, ohne Leine, sind 10 Schritte bei Fuß zu laufen, nach diesen 10 Schritten muss der Hund nach Hörzeichen Sitz sich hinsetzen und der HF geht ohne anhalten 30 Schritte weiter, geht zurück und stellt sich rechts wieder neben seinem Hund. Sollte der Hund sich hingelegt oder hingestellt haben, werden 5 Punkte abgezogen.

Ähnlich nun das Ganze mit Platz. Hf und Hund bei Fuß gehen 10 Schritte, nach Hörzeichen muss der Hund Platz machen, HF läuft, ohne sich umzudrehen 30 Schritte weiter, bleibt in Richtung seines Hundes stehen und warten auf zeichen des Prüfers den hund heranzurufen. Der Hund muss nun freusig auf den Hf zulaufen, sich vor ihn setzen und nach Hörzeichen Fuß sich neben den Hf zu stellen.

Zu Beginn des nächsten Unterordnungsteilnehmer, muss der Hf seinen Hund ohne Leine ins Platz legen, 30 Schritte weiter zu gehne und dem hund mit dem Rücken zugekehrt warten, bis der Prüfer Bescheid gibt, dann stellt sich der Hf rechts neben dem Hund, es folgt Hörzeichen Sitz, bzw. Grundaufstelung.

Belibt der Hund währendessen nicht liegen, setzt sich, kriecht nach vorne, länger als der eigene Körper, ist der Hund ausgeschieden.

Danach folgt die Prüfung im Verkehr.

Puh...ich hoffe ich hab das alles richtig auf den Schirm bekommen, falls was falsch ist, bitte melden.

Mal abgesehen vom Ziel, die Prüfung zu schaffen, werde ich mich erstmal auf den Weg konzentrieren.
Es wäre schön, diese zu meistern, aber wenn nicht, dann haben Carlos und ich aufjeden Fall ne Menge dazu gelernt.
Schwierig wird wohl die Genauigkeit, einmal Hörzeichen und umsetzen...

@....hast deine Prüfung schon abgelegt? Hab da doch mal was gelesen...wie war es anfangs für dich und Ben, oder gibts da schon einen Thread?

Lg Heike

mit Flitze-Nala und dem goldigen Lord im Herzen

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An allem Unfug, der passiert, sind nicht etwa nur die schuld, die ihn tun, sondern auch die, die ihn nicht verhindern.
von E. Kästner

Elektra Offline

und definetely not everybody's darling (Forumsbetreiber)


Beiträge: 41.083

17.07.2008 15:43
#2 RE: Begleithundprüfung Zitat · Antworten

Ich habe noch nicht abgelegt, kann Dir trotzdem einige Tips geben. Erstmal: Setz Dich nicht unter Druck, das hört sich schlimmer an als es ist. Zweitens, laß Dir Zeit mit den Vorbereitungen. Drittens, klickere den Grundgehorsam/die Hörzeichen komplett neu und von vorne, so bekommst Du Zuverlässigkeit rein, suche vorher Super-Motivatoren. Darüberhinaus gibt es unterschiedliche Prüfungen für VDH und nicht-VDH-Vereine. Die nicht-VDH-Prüfungen sind leichter, wenn es um die eigentlichen Übungen geht (Schußfestigkeit wird nicht geprüft, Platz aus der Bewegung auch nicht). Beim VDH muß der Hund nicht angefaßt werden, wenn man dem Prüfer sagt, daß der Hund das schlicht nicht soll und nicht gewöhnt ist, darf der Hundehalter den Chip auslesen, hier geht es dann in Bezug auf "Unbefangenheit" nur darum, daß der Hund nicht plötzliche Bellattacken fährt oder sich panisch verkriechen will.

Viele Grüße
Barbara mit Ritter Parcifal, Prince Maddox und Sir Lancelot sowie in ewiger Verbundenheit mit Malibub Athos, Seelenbub Ben, Spitzbub Ilias, Lausbub Seppl und 'dame de coeur' Lupa (G'lupa de la Noire Alliance)

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"Just a generation ago if you went near a dog when he was eating and the dog growled, somebody would say, 'Don't go near the dog when he's eating!, what are you crazy?' Now the dog gets euthanized. Back then, dogs were allowed to say, NO. Dogs are not allowed to say no anymore...They can't get freaked out, they can't be afraid, they can never signal 'I'd rather not.' We don't have any kind of nuance with regard to dogs expressing that they are uncomfortable, afraid, angry, or in pain, worried, or upset. If the dog is anything other than completely sunny and goofy every second, he goes from a nice dog to an 'AGGRESSIVE' dog." (Jean Donaldson)

Heike Offline

mit Prinzessin Goldlocke auf der Erbse und dem goldigen Lord im Herzen


Beiträge: 1.396

17.07.2008 17:33
#3 RE: Begleithundprüfung Zitat · Antworten

Danke für die beruhigenden und Mut machenden Worte er
Ich hatte mir auch gedacht, den Grundgehorsam komplett neu zu klickern, da ich bis jetzt, ich nenne es mal, nur alltags gehorsam verlangt habe.
Bis jetzt war mir immer nur wichtig, dass Carlos Sitz, Platz macht, in meiner unmittelbaren Nähe läuft und gut abrufbar ist.
Da haben sich viele Schlampigkeiten in der Umsetzung eingespielt, da ich ja nie genaues Umsetzen von Carlos ,in dem Sinne verlangt habe.

Nun wird der zweite Tag geklickert, und so arbeiten wir uns Schritt für Schritt heran

Gibt es denn hier jemanden der schon eine Begleithundprüfung abgelegt hat? Würd mich interessieren wie es geklappt hat?!

Lg Heike

mit Flitze-Nala und dem goldigen Lord im Herzen

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An allem Unfug, der passiert, sind nicht etwa nur die schuld, die ihn tun, sondern auch die, die ihn nicht verhindern.
von E. Kästner

Schle Miel ( gelöscht )
Beiträge:

17.07.2008 21:51
#4 RE: Begleithundprüfung Zitat · Antworten



In Antwort auf:
Schle fragte mich in einem anderem Thread, was der Hund alles können muss, bei der Begleithundprüfung.


Jep. Danke für die Mühe, das hier einzustellen. Ich wünsch euch viel, viel Spaß beim Einüben und natürlich auch jede Menge Erfolg, wenn es dann mal soweit ist!

stoppel Offline



Beiträge: 8.461

29.07.2008 21:56
#5 RE: Begleithundprüfung Zitat · Antworten

Zitat von Heike
Ich glaub, dass schaffen wir nie....


Hallo Heike,

ich trainiere mit Richy seit März d. J. meist zweimal wöchentlich. Als meine Trainerin Ende April meinte, sie hätte uns für die Begleithundeprüfung im September angemeldet, fiel mir erstmal das Herz in die Hose und dein o.g. Satz aus dem Mund.

Es ist aber total erstaunlich, wieviel Frau und Hund bei regelmäßigem Training lernen können ...
Und dabei hilft der Hundeplatz! Richy benimmt sich dort ganz anders als im Feld, im Park oder auf der Straße. Er kann sich toll auf mich konzentrieren, andere Hunde ignorieren, folgt auch im Freilauf -
und das macht einfach Spaß. Und zwar uns beiden! Ob wir bis September alles korrekt hinkriegen, wer weiß? Am meisten müssen wir noch am Abliegen arbeiten.

Ich nehme an, du bist auch in einem Hundeverein? Fühlst du dich dort gut aufgehoben und kommst mit Trainer/in gut zurecht? Bei uns gibts nach den Begleithundübungen immer eine Runde Agility, die liebt Richy mehr als alle Leckerlies.

Viele Alltagskommandos habe ich neu aufbauen müssen, z. B. war 'fuß' vorher an der rechten Seite. Heute heißt rechts 'Hand' und links 'Fuß', das 'Hier' habe ich vorher wie 'Komm' gebraucht usw. Im Feld haben wir lange an den neuen Kommandos feilen müssen (mit Clicker), auf dem Hundeplatz ging das viel schneller. Und manchmal lernt Hund schneller als Mensch ....

Dir und Carlos wünsche ich jedenfalls viel Spaß auf dem Weg.


LG Iris mit Brummbär Richy und Springmaus Querida
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"Happiness is not a station you arrive at, but a manner of travelling." (M.L. Runbeck)

EssenerRudel Offline

Stehauf-Frau


Beiträge: 1.005

29.07.2008 22:26
#6 RE: Begleithundprüfung Zitat · Antworten

Eigentlich habe ich immer gesagt, wir brauchen sowas nicht.... jetzt überlege ich doch, ob ich es mit Busky machen sollte. Er hört wirklich recht gut und vorallem hat er Spass an solchen Übungen. Und genau darum geht es mir! Wenn er Spass hat ist jedes Mittel recht . Ich mache alles selbst mit ihm und habe das Gefühl, er hat noch viel mehr Potential, ich bremse ihn aus. Alles was ich mit ihm mache scheint ihn zu langweilen.

Shiva dagegen würde mir was anderes sagen, wenn ich nicht mit IHREM Sitz zufrieden wäre, ich soll bloß froh sein, dass sie überhaupt sitzt, wenn ich es will

Bei Dulce weiß ich es heute noch nicht. Mal abwarten...

Also bringt bitte noch mehr Infos zu diesem Thema, woran erkenne ich z.B. einen guten Verein? Den ersten habe ich schon abgelehnt. Bei der Führung über das Gelände sollte ich Busky in einer Art Garage ablegen. Die Leute wollen lieber im Club Haus ihre Ruhe haben, fürs Bierchen

stoppel Offline



Beiträge: 8.461

29.07.2008 22:52
#7 RE: Begleithundprüfung Zitat · Antworten

Zitat von EssenerRudel


Also bringt bitte noch mehr Infos zu diesem Thema, woran erkenne ich z.B. einen guten Verein? Den ersten habe ich schon abgelehnt. Bei der Führung über das Gelände sollte ich Busky in einer Art Garage ablegen. Die Leute wollen lieber im Club Haus ihre Ruhe haben, fürs Bierchen


Hallo Stefanie,

kurze Anmerkung zur 'Garage'. Für Hunde, die auf ihren Einsatz noch etwas warten müssen, gibt es bei meinem Verein Boxen. Ich habe mich anfangs nur schwer mit dem 'Wegsperren' anfreunden können, sehe das heute aber anders. Wir laufen meist zum Gelände (40 Min) - Hund ist also erstmal ein wenig müde und geht gerne in die Box. Anfangs lagen dort schon ein paar besondere Leckerlies. Er geht so viel ruhiger ins Training, als wenn er vorher sich schon die vielen Gerüche am Platz einverleibt hätte. Und Richy wäre sonst bestimmt zum Platzwächter geworden. Mittlerweile hat er eine eigene Mietbox, die für den Kleinen beinahe riesig ist (und auch einem Leonberger noch gerecht wird), mit eigenem Teppich und freut sich richtig sie in Beschlag zu nehmen.
Aber vielleicht sah die Garage ja ganz anders aus?

Ein guter Hundeverein ist es für mich, wenn ich mit den Trainingsmethoden übereinstimme und dabei mich als Mensch so wohl fühle wie mein Hund sich dort als Hund wohl fühlen soll.

Übrigens habe ich dort gelernt, meinen Hund nicht mehr über die Leine zu korrigieren , sondern ihn viel mehr durch die eigene Bewegung zu motivieren.
Nur Bier gibts bei uns nicht!!!!

LG Iris mit Brummbär Richy und Springmaus Querida
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"Happiness is not a station you arrive at, but a manner of travelling." (M.L. Runbeck)

zingara Offline




Beiträge: 46

10.09.2008 13:44
#8 RE: Begleithundprüfung Zitat · Antworten

Eira und ich trainieren ja auch schon eine ganze Weile (2 Jahre? *hüstel*) auf die BGH 1 hin.
Nur so eine Frage: Ohne Leine ist soweit ich weiß bei der 1er noch keine Menschengruppe dabei...
Eigentlich wollten wir im Juni antreten, da aber meine Trainer den Verein verlassen haben und ihren eigenen gegründet haben, sind wir gleich mit und werden dann irgendwann da die Prüfung machen, da Eira im Juni v.a. die Sache mit dem Ablegen grad sehr überflüssig fand (also rumrobbte, aufsprang,...).
Als es bei Eira mit ihren Unsicherheiten gegenüber Fremden und v.a. Kindern anfing, dachte ich schon, ich schmeiß das Unterordnungstraining ganz und konzentrier mich nur darauf. (Konnte mir weder eine Begrüßung mit dem Richter noch die MEnschengruppe vorstellen). Dank meiner Trainerin im Verein bin ich aber dabei geblieben. Privat habe ich mit einer anderen Trainerin an unseren Alltagsproblemen gearbeitet (v.a. MEINER Sicherheit).
Ich sehe es auch so, dass man sich keinen Druck machen sollte. Eira und ich werden zur Prüfung gehen, wenn wir wirklich soweit sind - ganz ohne Druck. Ich bin jetzt endlich in einem Verein, in dem das GANZE Team darauf achtet, die Unterordnung einerseits für alle spannend, lustig und abwechslungsreich zu gestalten und gleichzeitig auf sichere Ausführung auch unter größerer Ablenkung zu achten (was bringt mir ein Hund der am Platz exerziert und sonst weg ist?).
Seit meinem letzten Hundeschulwechsel habe ich das ganze Programm mit Clicker neu aufgezogen. Eira arbeitet jetzt sehr freudig. Sie himmelt mich im Fuß an, wie ich es nie gedacht (und nie gefordert - ich find's okay, wenn Hund drauf schaut, ob er wo reinrennt) hätte...
Wichtig ist, dass du die Übungen in viiiiiele Einzelteile aufteilst.
Bsp.: Hereinrufen: Dazu habe ich anfangs Eira immer dann geclickt, wenn sie knapp vor mir saß und mich ansah (es hilft dazu manchmal anfangs ein Leckerli in den Mund zu nehmen ).

Zum Thema guter Verein: Bei uns dürfen Hunde sehr wohl ins Clubhaus. Allerdings wird darauf geachtet, dass dort nicht zu viele Hunde auf einmal sind, damit es nicht aufgrund von Platzmangel zu Problemen kommt. Wir haben auch einen Bereich zum Sitzen davor, der tw. auch überdacht ist. Außerdem gibt es Boxen, die benutzt werden dürfen. Eira mag diese Boxen aber (noch?) nicht. Wir haben die Möglichkeit unsere Autos im Schatten gleich beim Platz abzustellen und wenn es nicht besonders heiß/kalt ist, und es wirklich keine andere Möglichkeit gibt, lasse ich Eira auch schon mal bis zu 20 Minuten im Auto. Da fühlt sie sich sicher.

Ein guter Verein schaut darauf, dass die Kurse nicht überfüllt sind: Wenn ein Trainer sich um 15 Leute/Hunde kümmern soll und dafür 1h Zeit hat, kann das nicht wirklich funktionieren.
Ein guter Verein drängt seine Mitglieder und Trainer nicht dazu, möglichst schnell, möglichst viele Leute zur Prüfung zu schicken, auch wenn die noch nicht so weit sind.
Ein guter Trainer fragt dich vor Trainingsbeginn, was dein Hund schon kann, was du erreichen willst, und ob es sonst wichtige Dinge gibt (z.B. Angst vor Männern, Kindern, Aggressionen gegenüber anderen Hunden,...). Das heißt: Er/sie geht individuell auf euch beide ein. Es gibt kein Patentrezept, dass bei jedem Hund funktioniert.
Ein guter Trainer wird mit euch eine Übung die nicht klappt, einfach 20x noch einmal machen, sondern die Anforderung herunterschrauben, bei positivem Abschluss diese Übung abbrechen und sich bis zum nächsten Mal andere Optionen oder kleinere Schritte fürs weiterarbeiten überlegen.
Eine oder zwei Schnupperstunden sollten finde ich auch drinnen sein.
Ich hoffe das hilft (auch wenn du vielleicht nun eh schon einen Verein gefunden hast?)

stoppel Offline



Beiträge: 8.461

16.09.2008 22:04
#9 RE: Begleithundprüfung Zitat · Antworten

Um zu meinem Problem zu kommen, muss ich ein bischen ausholen:

Am Sonntag spürte ich schon die nahende Grippe und hatte eigentlich gar keine Lust einen längeren Spaziergang mit Richy zu machen. Die Sonne kam aber ab und zu zwischen den Wolken hervor und Richys flehenden Blick konnte ich auch nicht lange widerstehen. Also bin ich mit ihm in den Wald gefahren.

Es war ein langer total entspannter wunderschöner Wald- und Wiesenspaziergang. Richy blieb die ganzen 2 Stunden unangeleint und immer in Kontakt mit mir. Kein lautes Rufen war nötig, blieb ich stehen, kam er schon zu mir, Jogger, Radfahrer und Hunde - alles kein Problem. Ein Wink, ein Ansehen genügte. Und dazu war er richtig übermütig, rannte durch die trockenen Blätter, die Hänge hoch. Es hätte nicht schöner sein können!

Hinterher kamen mir die letzten Trainingseinheiten auf dem Hundeplatz in Erinnerung. Keine Sichtzeichen mehr, nur Hörzeichen sind erlaubt. Ich wusste schon garnicht mehr wohin mit den Händen und musste mich höllisch konzentrieren. Machte auch immer wieder Fehler.
Und Richy ging es wohl so ähnlich. Statt ins Platz ging er ins Sitz, bei Fuß hielt er mehr Abstand als sonst, sogar im Agility-Parcour umlief er Hürden, statt zu springen. Er machte einen total verunsicherten Eindruck.
Mit anderen Worten: unsere Kommunikation stimmte einfach nicht. Sie konnte auch garnicht stimmen, weil ich ihm 'draußen' die Kommandos eher leise sage und viel mehr mit dem ganzen Körper arbeite.

So, jetzt stehe ich vor der Wahl: Änder ich meine Hundesprache oder lassen wir das Training sausen.
Mein Bauchgefühl sagt mir: Ich möchte noch mehr socher entspannter leiser Hunderunden wie am Sonntag.
Die Prüfung kann mir kaum ähnliche Glücksgefühle verschaffen.

Jetzt wüsste ich gerne, was ihr davon haltet.

LG Iris mit Brummbär Richy und Springmaus Querida
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"Happiness is not a station you arrive at, but a manner of travelling." (M.L. Runbeck)

soffie Offline

Zwar nicht des Teufels General, aber doch des Satansbratens inquisitorische Fee


Beiträge: 6.337

16.09.2008 22:34
#10 RE: Begleithundprüfung Zitat · Antworten

Ich habe bisher mit 5 (2 davon meine eigenen) eine BH abgelegt.
Wenn man die Bh zum Züchten braucht ist es wohl auch ein Glücksgefühl, aber einfach nur so.Ne!
Ähnliche Übungen kannst du mit deinem Hund in der Öffentlichkeit machen.Einfach für euch beide.
Da hast du keinen Druck und beide Seiten haben Spaß. Oder?

Entscheidest du dich doch für die Prüfung nimm erst teil, wenn alle Übungen an jedem Ort( Stadt, Dorf,
Einkaufszentrum, fremde Hunde in der nähe, Koppel mit Kühen und Pferden, Bahnhof u.s.w) sitzen,auch ohne Körperhilfen.


Mir wurde einmal der Rat gegeben: Wenn du deinen Hund dazu bringst dich, egal unter welcher Ablenkung,
mindestens 2 Minuten anzuschauen, wenn er in allen möglichen Situationen,ohne, daß du ihn anschaust, Sitz und Platz macht,versuch es.

Gruss Kerstin

Liebe Grüsse
Kerstin

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Der Gedanke "Wie belohne ich meinen Hund für richtiges Verhalten?" zeichnet die Qualität der Ausbildung aus, nicht der über Bestrafung. (Edgar Scherkl)

Elektra Offline

und definetely not everybody's darling (Forumsbetreiber)


Beiträge: 41.083

16.09.2008 22:43
#11 RE: Begleithundprüfung Zitat · Antworten

Hey Iris,

Du beschreibst da etwas, das ich mit Ben auch durch habe, die Umstellung von einer Mischung aus Sichtzeichen und Hörzeichen auf reine Hörzeichen. Es war anfangs sowohl für Ben als auch für mich nicht ganz einfach, damit umzugehen, aber ich möchte es nicht missen. Weil ich dabei viel gelernt habe. Vor allem, wie sehr wir es den Hunden unnötig schwer machen, wenn wir in unserer Sprache nicht eindeutig sind. Heißt: Seit ich Ben ausschließlich mit Hörzeichen führe, führt er selbige um ein vielfaches zuverlässiger aus. Warum? Weil ich ihn nicht mehr verwirre, indem ich ihm zwei Signale gebe (Hör- und Sichtzeichen), statt nur eins (entweder Hör- ODER Sichtzeichen).

Es spricht ja generell gar nichts dagegen beides zu trainieren. Aber, so würde ich heute sagen: Getrennt. Für Dich würde das z.B. heißen: Erstmal auf Hörzeichen allein umstellen, a) wegen der Prüfung und b) auch, um Richy das Leben zu erleichtern, indem Du die Hörzeichen nicht durch Sichtzeichen blockierst. Denn genau das passiert, wenn man beides gleichzeitig trainiert, der Hund agiert vorrangig auf Basis der Handbewegungen, verbindet die Worte nur wage und nicht zuverlässig, weil er filtern muß und Hunde dann in der Regel die körpersprachlichen Signale zuerst herauspicken.

Wenn Du dann erlebst, daß Richy hundertprozentig und ohne weitere Hilfen durch Hände, Füße oder sonstige Körpersprache ausführt, was Du ihm sagst, kannst Du doch ohne weiteres einen zweiten Durchgang machen, dann eben NUR mit Sichtzeichen.

Auf diese Weise kann Richy beides, vermischt es aber nicht und wird nicht verwirrt, zumindest wahrscheinlich nicht bzw. nicht so stark wie bei einer Vermischung.

Einmal von dieser Logik abgesehen: Es hat ja durchaus Vorteile, wenn der Hund für die Ausführung eines Signals keine zusätzlichen Körperimpulse braucht. Z.B. dann, wenn er auf eine Entfernung ins Platz gehen soll, in der er Handzeichen gar nicht sehen würde.

Ich persönlich habe mit Ben und einem Ausschluß von Sichtzeichen zugunsten reiner Hörzeichen jedenfalls sehr gute Erfahrungen gemacht, er ist dadurch viel, viel sicherer geworden und vor allem, was für Herrn Ben ja ein kleines Wunder ist, viel, viel schneller. Klar, er muß ja auch nur halb so lang denken. ;-)

Und: Besonders laut ist das bei uns in aller Regel trotzdem nicht. Zwar hat mein Hund ab und an die Ohren auf Durchzug, aber im Normalfall hört er sehr gut, auch leise gegebene Signale. :-)

Viele Grüße
Barbara mit Ritter Parcifal, Prince Maddox und Sir Lancelot sowie in ewiger Verbundenheit mit Malibub Athos, Seelenbub Ben, Spitzbub Ilias, Lausbub Seppl und 'dame de coeur' Lupa (G'lupa de la Noire Alliance)

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"Just a generation ago if you went near a dog when he was eating and the dog growled, somebody would say, 'Don't go near the dog when he's eating!, what are you crazy?' Now the dog gets euthanized. Back then, dogs were allowed to say, NO. Dogs are not allowed to say no anymore...They can't get freaked out, they can't be afraid, they can never signal 'I'd rather not.' We don't have any kind of nuance with regard to dogs expressing that they are uncomfortable, afraid, angry, or in pain, worried, or upset. If the dog is anything other than completely sunny and goofy every second, he goes from a nice dog to an 'AGGRESSIVE' dog." (Jean Donaldson)

Claudia ( gelöscht )
Beiträge:

17.09.2008 08:02
#12 RE: Begleithundprüfung Zitat · Antworten

Zitat von stoppel
So, jetzt stehe ich vor der Wahl: Änder ich meine Hundesprache oder lassen wir das Training sausen.
Mein Bauchgefühl sagt mir: Ich möchte noch mehr socher entspannter leiser Hunderunden wie am Sonntag.
Die Prüfung kann mir kaum ähnliche Glücksgefühle verschaffen.
Jetzt wüsste ich gerne, was ihr davon haltet.


Iris,
als erstes würde ich mich fragen, warum mache ich die Prüfung? Für mich, für Richy, brauche ich die Prüfung, was bringt uns das?
Wenn ich zu dem Schluß kommen würde, dass ich und Richy auch ohne Prüfung Spass haben (und Du beschreibst, dass ihr sogar mehr Spaß hattet) würde ich die Prüdung nicht machen und mit Richy einfach "Fust for Fun" weiterüben.
Macht Euer Ding und damit ist es auch egal ob nur Hör- oder Sichtzeichen oder eine Kombi aus Beiden benutzt wird.
Hauptsache Hund und Frauli sind glücklich.

critter Offline



Beiträge: 729

17.09.2008 09:31
#13 RE: Begleithundprüfung Zitat · Antworten
In Antwort auf:
Vor allem, wie sehr wir es den Hunden unnötig schwer machen, wenn wir in unserer Sprache nicht eindeutig sind. Heißt: Seit ich Ben ausschließlich mit Hörzeichen führe, führt er selbige um ein vielfaches zuverlässiger aus. Warum? Weil ich ihn nicht mehr verwirre, indem ich ihm zwei Signale gebe (Hör- und Sichtzeichen), statt nur eins (entweder Hör- ODER Sichtzeichen).


Huh, da bin ICH verwirrt...
Na ja, vielleicht liegt es an meinen Hunden, daß ich OHNE Sichtzeichen nichts erreiche... Die nehmen Hörzeichen einfach nicht ernst. Erst wenn ich Stimme UND Geste verwende fühlt sich da der eine oder andere Do Khyi angesprochen.
Um die kommende Fragen gleich zu beantworten:
1. Zwei von meinen Bestien habe ich in ihren jungen Monaten in die ÖKV Hundeschule geschleppt. Da hat man ausschließlich mit Hörzeichen gearbeitet - ich konnte flüstern, sagen, schreien und es gab keinen, der Interesse hätte. Als Sozialisierung war es klasse, erziehungsmässig - um das mindeste zu sagen - kontraproduktiv.
2. Umstellung auf Hör/Sichtzeichen ist unproblematisch erfolgt. Um Wahrheit zu sagen, es war ein echtes Erlebnis. Eines Tages habe ich meine Hündin gerufen zu mir zu kommen. Sie (liegend) hat wie üblich den Kopf zu mir gedreht und - wo normaleweise nichts weiter geschehen war - auf meine einladende Geste ist aufgestanden und zu mir getrottet. Ein Sekt wurde geköpft...
Allgemein muß ich sagen, daß sehr viele Hunde Hörzeichen nicht beachten. Manchmal sind Menschen zu gesprächig, manchmal sprechen sie zu leise oder zu laut. Es ist wesentlich einfacher mit einem Pfiff (Aufmerksamkeit) und Sichtzeichen zu arbeiten, Stimme als Zusatzbestätigung einsetzend. Ich arbeite sehr viel mit Körpersprache, nicht nur mit meinen Do Khyis, und die Hunde scheinen es wesentlich besser zu verstehen.
Barbara
Mydog Offline

Direktorin des Zwockel-Zirkus und bekennend geschirrsüchtig sowie Tante Lupa (Admin)


Beiträge: 38.113

17.09.2008 10:05
#14 RE: Begleithundprüfung Zitat · Antworten
Hallo Iris,
ich finde es grundsätzlich wirklich toll, wie viel Du mit Richy arbeitest und wie sehr Du Dich mit ihm beschäftigst. Aber das alles muß Dir auch Freude machen.

Und wenn Dir die Art, für die Prüfung zu trainieren, nicht liegt, wenn sie gegen Deine "natürliche" Kommunikation mit ihm läuft (insbesondere wenn diese gut funktioniert!!!), dann würde ich es nicht machen und auf andere Art weiter mit ihm trainieren - vielleicht auch etwas ganz anderes mit ihm machen.

Ich lese hier so viele spannende Möglichkeiten: Fährten, Zossen (nettes Wort ;-))...... vielleicht würde Euch das ja mehr entsprechen.

Vielleicht einfach mal parallel ausprobieren und dann erst entscheiden, denn aufhören kannst Du ja jederzeit.

Ach ja..... und gute Besserung weiterhin!!! "Gesundheit"




Petra mit Mogli und dem Schäfchen im Herzen
------------------------
Der ist nicht klein, der ist ein Hundekonzentrat. :o)

stoppel Offline



Beiträge: 8.461

17.09.2008 10:46
#15 RE: Begleithundprüfung Zitat · Antworten

Vielen Dank für eure lieben und konstruktiven Beiträge.

@Elektra: Der Beitrag von Critter spiegelt zu 100% meine Erfahrung.

@Critter: Danke!

Als Richy zu mir kam, kannte er die wichtigsten Signale als Hörzeichen. Drinnen konnte er sie auch super befolgen. Draußen ging dann nichts mehr. Ohren auf Durchzug - und egal wer an der Leine hing, er oder sie wurde nicht beachtet. Belohnung und Clicker übrigens auch nicht!

Das änderte sich erst nachdem ich McConnells Buch: 'Das andere Ende der Leine' gelesen hatte. Mir ging in Bezug auf Körperhaltung und Gestik ein Licht auf. Und das wirkte! Richy wurde fast sofort neugierig, nachdem ich mich überwunden hatte, leicht kindisch mit dem ganzen Körper die Signale auszudrücken. Und das hat sich nicht abgenutzt. Nur so bekomme ich die Aufmerksamkeit, die ich brauche, um ihn überhaupt verbal erreichen zu können.

Auf dem Hundeplatz (dachte ich) sollte das anders sein. Da ist er ohnehin in Arbeitsstimmung und lässt sich nicht so leicht ablenken. Allerdings sind wir nach mehr als einem Jahr wohl beide schon so aufeinander abgestimmt, dass wir beide bei der Konzentration auf Hörzeichen total verunsichert sind.

Ich habe nun einfach Angst, dass diese Verunsicherung nicht nur vorübergehend ist, sondern meine Führungsposition, aufgebaut durch Aufmerksamkeit und Handlungssicherkeit, wieder gefährdet. Daran habe ich nun so lange gearbeitet, dass ich sie auf gar keinen Fall aufs Spiel setzen möchte.

LG Iris mit Brummbär Richy und Springmaus Querida
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