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 Behaviour (öffentlich)
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abby Offline

wo der Hovi als geborener Alleinunterhalter gerne mal "den Horst" macht, wenn er nicht gerade hütet


Beiträge: 1.187

16.11.2013 13:44
#106 RE: Rassetypische Verhaltensweisen Zitat · Antworten

Hallo zusammen,

dann will ich Euch mal den Hovawart vorstellen:

Erstmal was zum Steckbrief des Hovawarts:

Der Hovawart ist ein anerkannter Gebrauchshund und von seiner Anlage her ausgeglichen, freundlich und ruhig. Sein Erbe wird in bestimmten Bauernhunden vermutet, die u.a. mit Deutschen Schäferhund, Neufundländer, Kuvasz und Leonberger gekreuzt wurden.
Er besitzt Schutztrieb, Kampftrieb, Selbstsicherheit und Belastbarkeit, mittleres Temperament und eine sehr gute Nasenveranlagung. Er hat eine besondere Bindung zu seiner Familie und ist ein hervorragender Begleit- Schutz- Wach- und Fährtenhund.
Der Hovawart ist ein guter Läufer uns Springer, wetterfest unerschrocken und aufmerksam.
Ein aktiver Hund für aktive menschen. Er braucht Training, Arbeit, geistige Auslastung.
Menschen, die von einem Hund bedigungslosen Gehorsam erwarten, sind bei einem Hovawart falsch. Er ist sehr selbstständig. Mit Ausdauer und Konsequenz von Jugend an wird er allerdings ein sehr zuverlässiger Begleiter.
Er ist sehr auf seine Menschen bezogen, braucht engen Kontakt, ist liebenswert, sehr anhänglich und treu. Draußen temeperamentvoll und fröhlich, drinnen ruhig und ausgeglichen.
Der Hovawart als "Spätzünder", ist kein Hund für Ungeduldige. Da er spätreif ist, braucht er für alles etwas länger als andere Rassen. Der Hovawart will überzeugt werden und ist nicht unterwürfig. Mit Zwang und Unterdrückung erreicht man nicht viel.
Der Hovawart ist nicht nur willensstark und selbstbewusst sondern auch ausserordentlich sensibel.
Aber er hinterfragt jeden Befehl in jedem Alter und ein Nachgeben nutzt er gnadenlos aus, durch seine hohe Intelleggenz.
Irgendwie scheint ein Hovawart immer im Dienst zu sein. Denn er beobachtet, oft unbemerkt von seinem Besitzer, die Lage. Er bindet sich eng an seinem Menschen, für die er im Bedarfsfall durchs Feuer geht.
Zum Jagdtreib des Hovawarts gibt es verschiedene Auffassungen und Erfahrungen. Manche interessiert es nicht, wenn vor ihnen ein Reh aufspringt, andere laufen hinterher.
In Hovawartkreisen sagt man: "Es gibt Hunde und es gibt Hovawarte"

Ja, und jetzt zu meiner Dana:
Ein bisschen habe ich Euch ja schon erzählt, z.B. über das Hüteverhalten. Ich habe bei Dir Barbara gelesen, das der Malinois auch gerne hinterrrent. Das kenne ich von Dana nur zu gut. Auch sie ist immer diejenige, die jagt und nie die Gejagte. Auch sie fängt an zu zwicken in Po und Seite. Aussnahme ist, wenn sie ein Spielzeug, also ihre Beute hat, dann lässt sich sich sehr gerne jagen.
Dana ist in ihrer Art Menschen darunter auch zu Kindern sehr offen und freundlich. Sie möchte da eigentlich immer absolute Harmonie und hat überhaupt keine Berührungsängste. Auch zu Hunden ist sie freundlich, zu fremden Hunden eigentlich immer erstmal etwas zurückhaltend. Sie kann es nicht leiden, wenn Junghunde angestürmt kommen, da wehrt sie sofort ab oder massregelt dann schon mal sehr deutlich. Allerdings möchte sie inzwischen fremde Hunde eigentlich nur abchecken und dann weitergehen. Ausser, die Hunde fordern sie auf, dann fängt sie sofort das Hetzen an, was ich aber dann nicht mehr als Spiel sehe, sondern sie möchte die Situation einfach managen. Sie hat ihre alten Freunde, die sie von klein auf kennt, mit denen sie auch spielt, wobei man da auch immer gucken muss, das es von ihrer Seite nicht zu grob wird. Sie hat eine Freundin noch aus der Welpenstunde, die sie regelrecht unterbuttert. Obwohl sie sonst eigentlich nicht die Schwächen anderer Hunde ausnutzt. Also sie ist kein Mobber. Ich glaube die Beiden, kennen sich einfach schon zu lange, und Dana weisss genau, das sie es mit ihr machen kann. Deswegen vermeide ich einen Freilauf der Beiden, wenn wir uns mal treffen.
Das Hetzen ist auch der Grund, warum ich im Dezember zum Workshop komme. Vieleicht kann mir Barbara ein paar Tipps geben, wie ich das Verhalten ein bisschen umlenken kann. Hovawarte untereinander verstehen sich meistens blind. Wir waren letztes Jahr auf einem Treffen mit Danas Geschwistern, und die Hunde haben sich gesehen, und sofort verstanden. Es gabe kein Gezicke, Gehetzte oder sonstiges. Harmonie pur auf einem 2 stündigen Spaziergang mit 7 Hunden.
Dana hat ja letztens mit Eifersucht bzw. Schutzinstinkt reagiert. Hatte ich Euch ja auch schon mal erzählt.Das war ja auch der Grund, warum ich hier gelandet bin, weil das ablout neu war für mich. Seitdem wird sie immer erstmal abgesichert, wenn wir mit einer Hundefreundin unterwegs sind und ein dritter Hund dazukommt.
Der jagdtrieb ist bei Dana vorhanden, sie reagiert vor allem auf Bewegung. Da sind wir noch fleißig am Trainieren, um das besser in den Griff zu bekommen.
Ansonsten hat sie wirklich ein gutes Sozialverhalten, wir können sie überall mitnehmen.
Manchmal neigt sie ein bisschen zu "Hyperaktivität", naja, sagen wir mal, sie ist schon ein Temperamentsbündel, hat uns die Züchterin schon gesagt. Klein aber oho. Lässt sich aber eigentlich auch schnell wieder runterbringen.
Sie ist wiklich sehr sensibel, einmal eine schlechte Erfahrung, die vergisst sie nicht so schnell. Sie kann sich genau die Strasse merken, wo es zum Tierarzt geht, sie ist einmal auf dem Hundeplatz in die Leine gesprungen, als ich sie dort mal festmachen musste, da war sie etwa 1/2 Jahr alt. Danach hatte sie echte Problene damit, irgendwo featgemacht zu werden oder auch nur alleine liegen zu bleiben, Habe ich aber durch ganz viel positives Training gut hinbekommen. Brauchten wir ja auch für den Hundeführerschein.
"Ein Hovawart ist immer Dienst", das kann ich nur bestätigen. Während andere Hunde Zeitung lesen und fröhlich schnüffeln, checkt Daba erstmal die Lage.
Dana ist eine absolut liebe Persönlichkeit und nach unserer Aska, auch ein Hovawart, die 2009 mit 14 Jahren über die Regendrücke gehen musste, mein Herzenshund.
Ohne sie zu leben, wäre für mich unvorstellbar.
Eine Sache muss ich Euch noch erzählen. Ich finde, das hat unbedingt was mit Schicksal zu tun.
Nachdem unsere Aska 2009 ging, brauchten mein Msann und ich eine lange Zeit damit fertig zu werden. Der Schmerz sass so tief, das wir erst nach einem 3/4 Jahr uns wieder mit dem Gedanken eines anderen Hundes befassen konnten. Wir schauten ein bisschen im Internet auf den Züchterseiten, denn es sollte wieder ein Hovawart sein. Die Seite von Danas Züchterin gefiel uns besonders gut, da sie sehr liebevoll gestaltet war.
Als ich dann das erste Bild von Dana sah, da war sie gerade 1 tag alt, war für mich klar, das dieses kleine 390g kleine Etwas, mein Hund sein soll.
Mein Mann war noch nicht überzeugt und meinte, lass uns erstmal hinfahren und dann entscheiden. Doch für mich war es klar. Als wir dort waren, die Welpen waren 4 Wochen jung, purzelten 4 Welpis auf meinen Mann zu. Er ging in die Hocke, 3 wuselten zwischen seinen Beinen rum, Einer kletterte an seinem Arm hoch und schleckselte ihm über das Gesicht. 3x dürft Ihr raten wer das war.........DANA
Ist das nun Schickdal oder nicht?

Liebe Grüße Tina und Hovimädchen Dana, Knuffel immer und ewig im Herzen

Wer nie einen Hund gehabt hat,
weiß nicht, was lieben und geliebt werden heißt.
Arthur Schopenhauer

Gelöschtes Mitglied
Beiträge:

16.11.2013 17:13
#107 RE: Rassetypische Verhaltensweisen Zitat · Antworten

Schön hast Du sie beschrieben, ich mag diese Rasse sehr.

Kirstin Offline

DOCH lernfähig und sogar männerüberzeugend mit kleinem bodyzerstörenden Knabberluder


Beiträge: 5.021

16.11.2013 19:04
#108 RE: Rassetypische Verhaltensweisen Zitat · Antworten

Ups, das ist ja ein spannender Thread! Habe ich komplett übersehen! Also dann muss ich ja auch mal schreiben, wieso und warum ich einen Lockenpuschel habe, den ich sicher nie wollte!
Bei meiner Suche nach der richtigen Rasse fuer uns bin ich aber doch immer wieder bei den Lagotto Romagnolo gelandet, nur wegen der Rasseeigenschaften, ganz sicher nicht wegen des Aussehens! Das hat mich abgeschreckt, das war so gar nicht mein Ding! Die Bilder, die man im Netz bei der Suche findet, haben mir alle nicht gefallen! Als ich Bilder meiner Familie gezeigt habe, habe sowohl mein Mann als auch meine Kinder absolut abgelehnt!
Aber die beschriebenen Eigenschaften haben einfach so gut gepasst, dass wir das mal angucken mussten und sind auf eine Ausstellung gefahren. Und da, ganz in Echt, zum anfassen, haben sie uns voll und ganz überzeugt! Das passt!

Ein Lagotto ist freundlich, sehr verschmust, sehr intelligent und arbeitsfreudig! Das waren für mich die wichtigsten Eigenschaften! Ich wollte einen intelligenten Hund, mit dem man arbeiten kann! Freundlich und kinderlieb war natürlich auch ganz wichtig bei einer Familie mit 3 Kindern! Auch Fremden gegenüber ist ein Lagotto aufgeschlossen und neugierig! Das war mir auch wichtig, da wir ja auch viel Besuch haben, und ich damit nicht kaempfen wollte!
Und dann natürlich die Nase: Ein Trüffelhund war interessant! Dass wir das mal so gerne und intensiv nutzen werden, wusste ich natürlich nicht!
Außerdem ein wichtiger Punkt, der mich überzeugt hat, war der fehlende (zumindest fast fehlende) Jagdtrieb! Die Vorstellung, dass ich mit Kinderwagen hinter meinen hetzenden Hund im Wald rumrenne, hat mich abgeschreckt!

Sie ist ein guter Wachhund, wobei sich die Wache natuerlich auf das Anschlägen begrenzt! Sie würde jeden Einbrecher, der sie streichelt, herzlich Willkommen heißen.... Sie verzeiht den Kindern alles, auch wenn die mal ungeschickt oder zu ruppig sind. Dann geht sie eben! Sie liebt uns und auch gute Freunde abgöttisch! Am liebsten hätte sie eine Welt mit streichenden Menschen!! Das wäre wohl ihr Paradies!
Ihre große Liebe ist die Nasenarbeit! Da ist sie mit Leib und Seele dabei! In der Rassebeschriebung steht noch, dass der Hund genügsam sei....
Das ist sicherlich richtig! Wenn es mal ein paar Tage weniger zu tun gibt, ist das auch in Ordnung! Aber auf Dauer will sie arbeiten, arbeiten, arbeiten...
Leider verstehen die "Genuegsamkeit" manche Lagotto-Besitzer falsch, und verstehen dann nicht, dass der "liebe Hund" die Bude zerlegt....

Nellie erfüllt alle diese Eigenschaften voll und ganz! Sie ist freundlich, schlau, und absolut begeisterungsfähig in ihrem Job dabei! Ein wenig mehr Nervenstärke wäre schön, wobei das aber sicherlich durch ihre Erfahrung zu begründen ist. Ich kenne viele andere Lagotti, die nicht so unsicher sind wie sie.
Schade ist, dass Lagotti inzwischen durch das fehlende Haaren und den "Allergiehund"-Status in Mode kommen. Die deutsche Zucht nutztest sehr aus und ich fuerchte wirklich, dass da die Rasse über kurz oder lang kaputt gezüchtet wird!
Das Erscheinungsbild der Hunde hätte mich nie, nie gereizt! Ich stehe eher auf groß, schlank und kurzhaarig!. Aber da habe ich nichts gefunden, was ich mir als Anfänger zugetraut hätte.....

Lustig finde ich immer, dass ich oft auf den "Huebschen Hund" angesprochen werde! Lagotti sind einfach nicht fotogen, man muss sie echt sehen!
Warum Nellie jetzt von fremden als Hübsch bezeichnet wird, liegt vielleicht an zwei Dingen:

Ihr Blick ist unwiderstehlich!
Ich schneide sie immer eher kurz, dann sieht man, dass sie eine sportliche Figur hat und nicht nur puschelig rund ist!

Ich finde, eine tolle Rasse! Wir haben so großes Glück gehabt, als Anfänger-Deppen diese Entscheidung zu treffen!
Angst habe ich nur davor, was inzwischen und in den nächsten Jahren aus diesen Hunden gemacht wurde! Deshalb wird mein nächster Hund sehr sicher kein Lagotto mehr sein!


Mein nächster Hund darf gerne groesser sein, aber was genau, weiß ich noch nicht.... Ich denke, da wird mir dann zu gegebener Zeit was über den weg laufen, und der ist es dann!

Viele Grüße,
Kirstin mit Frau Nellie und Bärchen Kenai

Kafrauke Offline

Amazone ohne Nudelholz und Leidensfähigkeit, jetzt mit neuer Frisur


Beiträge: 7.324

16.11.2013 20:53
#109 RE: Rassetypische Verhaltensweisen Zitat · Antworten

Zitat von Kirstin im Beitrag #108
Wir haben so großes Glück gehabt, als Anfänger-Deppen diese Entscheidung zu treffen!

Von wegen Glück!
Ihr habt da sehr überlegt gehandelt und besser als die meisten anderen,die nur nach Optik aussuchen:
Schöne beschreibung!



Wenn ich -grundsätzlich- aversiv mit meinem Hund trainiere, dann macht das auch was mit mir - und nichts was auf OMMMM endet.


Ines mit Yuri, Freddy und Ursula sowie Lukas im Herzen

Lucie Offline

wo der Blaumann im wahrsten Sinne des Wortes himmlischer Schäferhund ist


Beiträge: 1.273

16.11.2013 21:36
#110 RE: Rassetypische Verhaltensweisen Zitat · Antworten

Oh Danke! Von den Lagotti hatte ich vorher noch nie gehört, wollte immer mal googlen und hab's wieder vergessen. Jetzt haste mich! Auf der nächsten großen Ausstellung werde ich mir diese Hunde im Original angucken. Hoffentlich behältst Du nicht recht, daß sie Modehunde werden. Das ist so ziemlich das schlimmste, was einer Rasse passieren kann.

abby Du hast die Hovies und besonders Deine Dana toll beschrieben! Ich mag Hovies sehr gerne, kenne auch nur sehr ausgeglichene Rassevertreter!

__________________________________________________________________
Sylvia mit der haarigen und komplett intakten Chaos-Collie-Truppe:

Couwie <sprich: Kuuhwiie>, dem himmlischen Schäferhund,
Velvette, Seelenhund und Rudelchefin,
Rettich, Chaotin und Championette und Tochter von Velvette,
Lucie, Katzen-Collie und Schmutzhund und völlig verkannte Ressourcen-Verteidigerin,
Jette, Springding und Tochter von Lucie mit fast perfekten Ohren

Kirstin Offline

DOCH lernfähig und sogar männerüberzeugend mit kleinem bodyzerstörenden Knabberluder


Beiträge: 5.021

16.11.2013 23:00
#111 RE: Rassetypische Verhaltensweisen Zitat · Antworten

@Lucie, Silvia, doch leider schon! In dem Thread "Nellies Huepferei" (verlinken bekomme ich leider noch nicht hin) kannst du ein bisschen nachlesen, was ich dazu denke und derzeit leider hautnah erlebe! Es ist einfach nur schade, schade, schade... Denn es sind einfach tolle, wunderbare Hunde! Es wäre zu schade um diese Rasse! Aber inzwischen von ich da voellig desillusioniert und frustriert! Rassehund wird es nicht mehr geben bei mir.

Viele Grüße,
Kirstin mit Frau Nellie und Bärchen Kenai

Frau Lehmann Offline

mit flächländischem Klitschko, der gar kein Oppositionsführer ist, aber mit unangezogenen Aufdringlingen und eigener Schutzdogge boxt


Beiträge: 1.498

19.11.2013 19:43
#112 RE: Rassetypische Verhaltensweisen Zitat · Antworten

Was für ein Thread *seufz*! Jetzt habe ich alles gelesen, anstatt meine Bude zu reinigen - egal, die ist morgen auch noch da.

Wenn ihr alle zusammen ein so geschriebenes Rasse-/Mischi-Buch herausbringen würdet, landet es garantiert auf Platz 1 der Bestsellerlisten . Hier findet man plötzlich Hunde toll (mit all ihren Schwierigkeiten), über die ich bisher im "richtigen" Buch hinweggeblättert habe. (Über die Schreibweise zu "hinweggeblättert" denke ich nochmal nach)

Die typischen Rassemerkmale des Hovis hat Tina ja bereits beschrieben und wir leben sie alle!
Lehmann ist definitiv nicht der Sportlinien-Vertreter. Er stammt aus der alten DDR-Linie und seine Züchterin war darauf bedacht, wachende und schützende Hofhunde zu züchten. Uuuii, das fanden wir prima...am Anfang.... Unsere Wutz hat mit 74 cm die zuchttaugliche Standardgröße bereits frühzeitig verlassen, noch früher (so mit ca. 1 Jahr)hatte er allerdings sein Endgewicht, 40-43 kg, erreicht. Boah, war das ´n Bär. Er sah aus wie ein geplatztes Sofakissen und war total niedlich *schmelzdahin*. Dagegen war Knut, der Eisbär, ja nüscht .
Vor ein paar Jahren war ich auf der Rassehundeausstellung in Berlin und habe die Hovis erst gar nicht gefunden. Als ich auf den Plan schaute, ging ich nochmal gezielt auf die Suche und dachte: "das sind doch Setter"! Soviel dazu...

Also, Lehmann ist schon ziemlich typisch. Ich habe irgendwo mal gelesen, dass die verschiedenen Farbschläge dieser Rasse Einfluss auf das Wesen haben. Oder umgekehrt. Will sagen, dass blonde Hovis kantiger sind als schwarzmarken. Die Schwarzen aber die "schärfsten" sind. Mir ist zwar nicht klar wo der Zusammenhang herkommt, aber...wer weiß?

Fakt ist: wir haben den allerallerallerbesten blonden Hovawart-Rüden, namens Lehmann, vons ganze Welt! Er ist hypersensibel, schnell beleidigt, wehleidig (Weichei möchte ich hier nun wirklich nicht sagen) und mörderanhänglich. Auch er hütet ganz gerne. Wenn wir nicht aufpassen, treibt er unsere 3 Ziegen und 5 Schafe zurück ins Gehege, ob wir wollen oder nicht. Bisher hat er auch keinen verletzt, im Gegenteil: die Ziegen haben ihn schon mal Maß genommen. GsD nicht mit Karacho, dann wäre unsere Wutz wohl nicht mehr. Sobald sie stehen bleiben, bleibt er auch stehen und guckt lieber, wo eigentlich der Maulwurf von neulich abgeblieben ist.

Er ist ein Familien- und Freundehund und zwar wörtlich. Fremde sind doof, insbesondere auf unserem Grundstück. Sein Territorialverhalten ist schwer ausgeprägt und das schließt die Umgebung auf ca. 2 km mit ein. Das ist der schwierige Teil des Zusammenlebens, aber nicht überraschend - stand ja in der Beschreibung. Ein Hund, den ich überall mitnehmen kann, ist Lehmann auf gar keinen Fall. Im Gegenteil: wenn er mitkommen soll/darf/muss/whatever, müssen vor Ort die Gegebenheiten geklärt sein und dann entscheide ich eventuell nochmal neu. Mittlerweile weiß ich dass er richtig Stress hat, wenn wir ihn irgendwo auf Besuch mitnehmen und er dort nicht sein kann wie er will/ist. Ergo lassen wir ihn zu Hause, da fühlt er sich wohl (Haus bewachen - verstehste).

Der Hovawart lernt unglaublich schnell (wenn es ihn interessiert) und ist auch schnell gelangweilt bei unendlichen Wiederholungen. Deshalb ist Mantrailing unser absoluter Lieblingssport! Das ist genau seins und wenn er im Job ist, sind ihm auch andere Hunde, Menschen, Radfahrer etc. fast egal. Das ist sooo toll! Nur der Rückweg hat es dann manchmal in sich...

Lehmann ist anderen Hunden gegenüber grundsätzlich erst einmal interessiert. Kleine Hunde mag er sehr, falls sie ihn nicht zukläffen. Aufdringliche Hunde sind ihm ein Graus, er möchte Abstand. Und seine Wunsch-Individualdistanz ist ziemlich groß, man könnte auch sagen: zu groß. Große Hunde mit vielen langen Haaren (also wie ER) lassen Lehmann wütend nach vorne schnellen. Ob Junge oder Mädchen ist ihm völlig egal.
Dafür, dass der große Blonde in seinen ersten 3 Lebensjahren 4 oder 5 mal von Hunden angegriffen und gebissen wurde, ist seine Sozialisation wirklich toll.

Fremde Menschen sind in der Regel (!)nicht so sein Ding und Kinder schon gar nicht. Da wir schon ein paar Beißvorfälle (nicht bei Kindern) hatten, sind wir da auch sehr sehr vorsichtig. Da ist denn bei uns nichts mehr mit Lockerheit, weil wir ihn auch schon anders erlebt haben. Der Witz an der Sache ist, dass es nie ein wirkliches Nachspiel hatte, weil "er doch so hübsch ist" und "an sich doch bestimmt ein ganz Lieber"(O-Ton der Opfer). Blond sein hilft.

Wasser und baden gehen ist sein Leben. Wenn wir auf dem Deich spazieren gehen, schwimmt er manchmal die Strecke paralell zu uns. An der Elbe benimmt er sich wie ein kleiner Junge: im Wasser rumspaddeln und anschließend im Sand panieren. YEAH, that´s it! Aber am allerliebsten hat er den Winter. Wenn die Temperaturen unter 0 fallen, dreht er richtig auf. Draußen ist dann sein 2. Vorname. Ab +15° bekommt er schon fast einen Hitzekoller. Schade für mich eigentlich...

Fazit: wir würden immer wieder einen Hovawart nehmen. Bei allen Komplikationen, die diese Rasse mit sich bringt geht mir einfach das Herz auf, wenn ich diese liebevollen, charakterstarken Hunde um mich habe. Durch den täglichen Umgang mit meiner Teilzeitdogge Pina, ist die Dogge allerdings auch eine wunderschöne Option. Nur, und da bin ich ganz bei Barbara, Labbis und Golden und dergl. wäre nicht meins. Sollten meine körperlichen Kräfte einen Großhund nicht mehr zulassen, hänge ich mein Herz an einen Samoyeden. Oder an irgendeine, aus meinem Beuteschema fallende, arme Seele.

So und nun gibt es noch gehörig was auf die Augen

*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*
Liebe Grüße,
Susi mit Lehmann, dem immer wachenden Riesenwelpen


"Don't walk behind me; I may not lead.
Don't walk in front of me; I may not follow.
Just walk beside me and be my friend."
(Albert Camus)

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baraloki Offline




Beiträge: 7.411

19.11.2013 21:22
#113 RE: Rassetypische Verhaltensweisen Zitat · Antworten

Jawollja, genau das war es, was ich immer unter einem Hovi verstand, samt der Farbe. Ich hätte als ich zwölf war fast einen bekommen. Dsa Gelände hatten wir damals. Mütterlein meinte aber, sie will nicht. Seit dem träume ich von so einem, hab es dann aber nie gewagt, weil ich als Erwachsene inner Großstadt in Mietshäusern gelebt habe.

°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°
Herzlichst, Bara mit Forumself Loki [url=http://www.smilies.4-user.de][img]http://www.smilies.4-user.de/include/Tiere/smilie_tier_118.gif[/img][/url]

[small]Tiere sind die besten Freunde.
Sie stellen keine Fragen und kritisieren nicht.
Mark Twain[/small]

Frau Lehmann Offline

mit flächländischem Klitschko, der gar kein Oppositionsführer ist, aber mit unangezogenen Aufdringlingen und eigener Schutzdogge boxt


Beiträge: 1.498

19.11.2013 22:13
#114 RE: Rassetypische Verhaltensweisen Zitat · Antworten

Zitat von baraloki im Beitrag #113
Seit dem träume ich von so einem, hab es dann aber nie gewagt, weil ich als Erwachsene inner Großstadt in Mietshäusern gelebt habe.


Hihi, guute Entscheidung in deinem Fall davon Abstand zu nehmen.
Bis Lehmann so ca. 2 Jahre alt war, haben wir manchmal meine Freundin in Hamburg besucht. Sie wohnt im Mehrfamilienhaus...na, das war ein Spaß!
Ging schon damit los, dass sich Menschen im Treppenhaus bewegen und dann kommen auch noch Menschengeräusche von nebenan und oben: OMG . Ich kann dir sagen, wenn so ein Hovi in einem Treppenhaus wütend bellt, dann wirkt das schon wie eine Szene aus einem Horrorvideo. Da stand der gesamte Block stramm.
Gassi gehen im dunkeln am Sonnabend Abend (!)war auch mal eine gänzlich neue Erfahrung. Da weiß man, wofür Kurzführer gemacht wurden.

Wir haben es dann bald gelassen...

*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*
Liebe Grüße,
Susi mit Lehmann, dem immer wachenden Riesenwelpen


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(Albert Camus)

abby Offline

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Beiträge: 1.187

20.11.2013 14:14
#115 RE: Rassetypische Verhaltensweisen Zitat · Antworten

Susi, schöne Beschreibung von Deinem Lehmann. Dann will ich doch mal ein paar Vergleiche ziehen zwischen unseren Hovis:

Ich glaube der erste, gravierende Unterschied ist wohl die Grösse. Naja, Dana ist auch ein Mädchen, aber ein sehr kleines Hovimädchen mit ihren 24kg. Ich kenne es aber auch anders, unsere Aska hatte 40kg. Also ich kann auch beurteilen, wie es ist, so einen grossen Hovawart am Ende der Leine zu haben.
Durch ihre Grösse ist Dana natürlich auch seeeeehr sportlich veranlagt. Bewegung, rennen, flitzen findet sich einfach toll. Da liegt das Hüten natürlich nahe. Übrigens, wenn sie hetzt und hütet und das gejagte Objekt bleibt stehen, dann ist es wie bei Deinem Lehmann. Sie ist dann auch zufrieden und die Luft ist raus. Mission sozusagen erfüllt.

Charakterunterschiede bei den einzelnen Farbschlägen halte ich eher für ein Sage.....

Familien- und Freundehund kann ich bei Dana bestätigen, allerdings findet sie Fremde auch ganz toll. Habe ich ja auch schon geschrieben. Am Anfang, so das erste Jahr, mussten wir echt aufpassen, das sie nicht ständig alle Leute, die wir unterwegs trafen, mit Hand- bzw. Pfotenschlag begrüsst. Sie fühlt sich auch immer angesprochen. Das ist total lustig, wenn irgendwo Leute sich unterhalten und dann auch noch lachen, freut sie sich immer mit.

Lernt schnell und ist schnell gelangweilt.........jawoll.
Wir machen seit über einen Jahr einen Trickkurs. Manche Tricks findet Dana total toll, und die klappen auf Anhieb. Manche findet sie glaube ich ziemlich beknackt, und ist sich einfach zu fein dafür, diese zu machen. Z.B. durch einen Reifen springen und dann wieder herum laufen um dann wieder durchzuspringen. Ich hatte das Gefühl, sie hat anfangs gedacht, ich bin doch ein Hovawwart und kein Zirkushund, sowas mache ich nicht. Während die Goldies aus unserer Gruppe mit Begeisterung dabei waren. Dann habe ich es eine längere Zeit nicht gemacht, und jetzt wieder mal damit angefangen und siehe da, plötzlich springt Fräulein durch den Reifen, als hätte sie noch nie was anderes gemacht. So nach dem Motto, ach Frauchen, ich wusste schon immer wie das geht, das ist doch echt Pippifax für mich. Das zum schnellen Lernen. Und ja, Langeweile kommt schnell auf.
Mantrailing haben wir auch schon gemacht, denn Nase einsetzen ist schööööön...

Territorialverhalten ist vermehrt erst im letzten Jahr aufgetreten, doch es ist mehr Schau als sonstiges. Ich glaube, die Einbrecher hätten bei uns leichtes Spiel. Denn wenn Dana was unheimlich draussen ist, kommt sie lieber reingerannt und hofft dann, das ich mit ihr rausgehe und nachgucke, was draussen los ist. Total süss die Kleine. Naja, wr haben sie ja auch nicht als Wachhund.

Das wir Dana überall mitnehmen können, haben wir auch unserer super Hundeschule zu verdanken. Wir haben von Welpenalter wirklich viel gemacht, sind U-Bahn gefahren, waren im Einkaufszentrum, im Hundeauslaufgebiet und im Zoo und...und...und. Ich denke, da kommt es schon darauf an, wieviel man mit seinem Hund macht und das mann auch früh damit anfängt.
Unsere alte Hündin Aska war in der Beziehung auch etwas schwierig, was aber ausschließlich an uns lag. Wir haben das Sozialverhalten einfach nicht richtig gefördert und somit wwar es dann später nicht mehr so einfach.
Individualdistanz fordert Dana auch unbedingt, hatte ich ja auch schon beschrieben.

Wasser ist OK, solang man stehen kann. Weiter geht Dana nicht rein. Im Sommer waren wir an der Nordsee, da ist sie mit uns zusammen geschwommen, war aber dann doch wieder froh, festen Boden unter den Pfoten zu haben. Sie wird wohl nie so eine Wasserratte, wie ihre Labbifreundin werden.

Temperaturen unter Null, suuuuper, über 15 Grad+, neeeee, bitte nicht.

Sie ist ja nun schon unser zweiter Hovawart und wir haben es nie bereut, 1x Hovi immer Hovi....

Liebe Grüße Tina und Hovimädchen Dana, Knuffel immer und ewig im Herzen

Wer nie einen Hund gehabt hat,
weiß nicht, was lieben und geliebt werden heißt.
Arthur Schopenhauer

Elektra Offline

und definetely not everybody's darling (Forumsbetreiber)


Beiträge: 41.083

24.11.2013 18:12
#116 RE: Rassetypische Verhaltensweisen Zitat · Antworten

Tina, eine tolle Beschreibung. :-)

Viele Grüße
Barbara mit Ritter Parcifal, Prince Maddox und Sir Lancelot sowie in ewiger Verbundenheit mit Malibub Athos, Seelenbub Ben, Spitzbub Ilias, Lausbub Seppl und 'dame de coeur' Lupa (G'lupa de la Noire Alliance)

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"Just a generation ago if you went near a dog when he was eating and the dog growled, somebody would say, 'Don't go near the dog when he's eating!, what are you crazy?' Now the dog gets euthanized. Back then, dogs were allowed to say, NO. Dogs are not allowed to say no anymore...They can't get freaked out, they can't be afraid, they can never signal 'I'd rather not.' We don't have any kind of nuance with regard to dogs expressing that they are uncomfortable, afraid, angry, or in pain, worried, or upset. If the dog is anything other than completely sunny and goofy every second, he goes from a nice dog to an 'AGGRESSIVE' dog." (Jean Donaldson)

Elektra Offline

und definetely not everybody's darling (Forumsbetreiber)


Beiträge: 41.083

09.12.2013 04:32
#117 RE: Rassetypische Verhaltensweisen Zitat · Antworten

Ich will mal noch Bens andere Hälfte beschreiben, den Ca de Bestiar oder auch Pastor Mallorquin.

Übernommen habe ich mein Minchen ja als Bardino-Labrador-Mix. Gut, Bardino - da passen Aussehen und Eigenschaften sehr wohl. Aber Labrador? In drei Leben nicht. Da die Wahrscheinlichkeit, daß Ben reinrassig ist, aber ebenso gering ist, recherchierte ich immer wieder mal Möglichkeiten. Eine wirkliche Ahnung, was in diesem Hund neben dem Bardino noch stecken könnte, entstand dabei aber leider nicht so richtig.

Bis mir vor ein paar Monaten eine Teilnehmerin eines Workshops (ich glaube, es war Kirstin oder Renate) einen Hinweis gab. Was Google letztlich "ausspuckte" waren Bilder von Cans de Bestiar. Ich stand da und dachte: Treffer. Das konnten tatsächlich gut die fehlenden 50 Prozent sein.

Ich las eine wunderbare Rassebeschreibung, nicht die offizielle der FCI, sondern eine persönliche eines Menschen, der sich diesen Hunden verschrieben hat.

Gleich im ersten Absatz stand: "Das Talent zum Schafe Hüten ist demnach nicht jedem Ca de Bestiar in die Wiege gelegt, bei vielen überwiegt der Schutztrieb. Ein ausgesprochener Territorialtrieb ist allen eigen." Das paßte nur zu gut. Aber okay, sind wir ehrlich, das paßt auch auf viele andere Hunde(rassen).

Doch dann ging es um das Wesen des Ca de Bestiar: "Ein Ca de Bestiar braucht seinen “Leitmenschen” ebenso, wie ausreichend Raum, um seine Individualität zu entfalten. Er hat einen Dickkopf, dem mit Strenge nicht entgegenzukommen ist.
Er braucht Arbeit, aber ohne Drill und Monotonie."

Jo, das ist mein Ben wie er leibt und lebt. Ebenso, wie auf ihn 1:1 zutrifft, Fremden gegenüber mißtrauisch zu sein, viel ruhige und souveräne Führung gerade in solchen Begegnungssituationen zu brauchen. Ein absoluter Volltreffer aber war dieser Abschnitt: "Der Ca de Bestiar ist kein Raufer, jedoch ein Hund mit großem Selbstbewußtsein. Gleichgeschlechtrigen Artgenossen tritt er meist mit einer gewissen Arroganz entgegen. Wird sein vermeintlich höherer Rang vom Gegenüber nicht akzeptiert, ist er einem Kampf nicht abgeneigt." Genauer konnte man meinen mittlerweile alten Herrn nicht abbilden.

Und dann sind da natürlich noch die doppelten Wolfskrallen, über die Ben verfügt, einmal ganz davon abgesehen, was er mich lehrte und was er aus mir machte: "Ein Ca de Bestiar braucht eine souveräne und konsequente Führung (vor allem als Jungtier). Dabei werden dem Besitzer Ruhe und Geduld abverlangt! Wenn man bereit ist, ihm dieses Leben zu bieten, wird der Ca de Bestiar es seinen Menschen mit bedingungsloser Treue danken." (Quelle aller Teile der Rassebeschreibung: http://www.cadebestiar.de/rassebeschrei ... chreibung/)

Genau so ist es. Ben straft jede Unsouveranität ab, vor allem aber ist es mein absoluter Seelenhund, der treueste Gefährte durch dick und dünn.

Und Ben war am Anfang tatsächlich: gewöhnungsbedürftig. Durch Mißhandlungen, die er erlebt hat (er steckt voller Schrotkugeln, hat Narben von aufgesetzten Schüssen, das linke Auge ist laut TÄ blindgeprügelt) war er über lange Zeit stets damit beschäftigt, Leib und Leben zu schützen, entsprechend aggressiv verhielt er sich gegen Mensch und Tier.

Aber er tickte eben auch eindeutig anders als alle anderen Hunde, die ich so kannte. Heute würde ich mutmaßen: Das könnte das Herdenschützererbe sein, gepaart mit sehr vielen schäferhündischen Eigenschaften, denn letztlich zählen sowohl Bardinos als auch Cans de Bestiar zu dieser Kategorie. Das würde erklären, warum Ben als Strategie für praktisch alles stets den Weg nach vorne wählte und zwar in einer extremen Heftigkeit. Es würde seine Kompromißlosigkeit, seinen Haß besonders auf potente Rüden und seine Arroganz und erstaunlich flächendeckende Dominanz anderen Hunden gegenüber und auch sein ausgeprägtes "Ordnungshüter"- und Territorialverhalten erklären.

Dieser Hund lehrte mich durch sein Anderssein immerhin mehr über Hunde als es tausend "Tut-Nixe" gekonnt hätten, und er veränderte schließlich mein gesamtes Leben - das wäre doch eines Bardino-Ca de Bestiar-Mischlings auch nur würdig, oder?

Viele Grüße
Barbara mit Ritter Parcifal, Prince Maddox und Sir Lancelot sowie in ewiger Verbundenheit mit Malibub Athos, Seelenbub Ben, Spitzbub Ilias, Lausbub Seppl und 'dame de coeur' Lupa (G'lupa de la Noire Alliance)

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"Just a generation ago if you went near a dog when he was eating and the dog growled, somebody would say, 'Don't go near the dog when he's eating!, what are you crazy?' Now the dog gets euthanized. Back then, dogs were allowed to say, NO. Dogs are not allowed to say no anymore...They can't get freaked out, they can't be afraid, they can never signal 'I'd rather not.' We don't have any kind of nuance with regard to dogs expressing that they are uncomfortable, afraid, angry, or in pain, worried, or upset. If the dog is anything other than completely sunny and goofy every second, he goes from a nice dog to an 'AGGRESSIVE' dog." (Jean Donaldson)

Lucie Offline

wo der Blaumann im wahrsten Sinne des Wortes himmlischer Schäferhund ist


Beiträge: 1.273

09.12.2013 09:55
#118 RE: Rassetypische Verhaltensweisen Zitat · Antworten

Zitat von Elektra im Beitrag #117
Ich will mal noch Bens andere Hälfte beschreiben, den Ca de Bestiar oder auch Pastor Mallorquin.

Dieser Hund lehrte mich durch sein Anderssein immerhin mehr über Hunde als es tausend "Tut-Nixe" gekonnt hätten, und er veränderte schließlich mein gesamtes Leben - das wäre doch eines Bardino-Ca de Bestiar-Mischlings auch nur würdig, oder?


Das hast Du wirklich toll beschrieben …. und ich würde diesen Beitrag jetzt zu gerne mit Fotos dieser Rassehunde ergänzen. Aber ich habe sie nicht mal im Ausstellungskatalog gefunden. Also waren vermutlich keine davon in Wels ausgestellt.

Dafür habe ich mein Versprechen an Kirstin eingelöst.

Zitat von Lucie im Beitrag #110
Oh Danke! Von den Lagotti hatte ich vorher noch nie gehört, wollte immer mal googlen und hab's wieder vergessen. Jetzt haste mich! Auf der nächsten großen Ausstellung werde ich mir diese Hunde im Original angucken.


Lagotti sind tatsächlich wunderschön. Der Handy-Akku war leider schon von den vielen Malis erschöpft, aber ich war trotzdem weiter auf der Suche. Ich habe Lagotti in braun gefunden, so wie Nellie, und dann waren welche in braun/weiß-meliert. Das sah auch richtig toll aus. Die Besitzer waren leider nicht so gesprächig, wie es sonst passiert auf Ausstellungen.

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Sylvia mit der haarigen und komplett intakten Chaos-Collie-Truppe:

Couwie <sprich: Kuuhwiie>, dem himmlischen Schäferhund,
Velvette, Seelenhund und Rudelchefin,
Rettich, Chaotin und Championette und Tochter von Velvette,
Lucie, Katzen-Collie und Schmutzhund und völlig verkannte Ressourcen-Verteidigerin,
Jette, Springding und Tochter von Lucie mit fast perfekten Ohren

abby Offline

wo der Hovi als geborener Alleinunterhalter gerne mal "den Horst" macht, wenn er nicht gerade hütet


Beiträge: 1.187

10.12.2013 15:29
#119 RE: Rassetypische Verhaltensweisen Zitat · Antworten

Wie schön, das Ben bei Dir gelandet ist und eine Chance bekommen hat.

Liebe Grüße Tina und Hovimädchen Dana, Knuffel immer und ewig im Herzen

Wer nie einen Hund gehabt hat,
weiß nicht, was lieben und geliebt werden heißt.
Arthur Schopenhauer

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