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 Pflicht und Kür (öffentlich)
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Frieda4ever Offline

Chaos-Fraktionsvorsitzende 2, mit löwenbändigendem und frauenverstehendem Bonny-und-Clyde-Verschnitt


Beiträge: 12.011

20.07.2013 11:58
#46 RE: Hinnehmen oder trainieren? Zitat · Antworten

Bei diesem Thema komme ich grade schwer ins Nachdenkenund habe es für mich mal analysiert: Es fiel mir auf, dass dies eines der ersten Dinge war, welche ich mit jedem Hund gemacht habe, den ich um mich hatte. Ob eigene oder nicht. Die Frage stellte sich nun, warum und ich kam zu dem Schluss, dass es eines der wichtigsten Dinge für mich ist. Ein Hund ist für mich der Schlüssel, die Verbindung zur Natur.

Sitze ich mit einem Hund im Grünen, wird alles um mich herum noch intensiver und ich habe das Gefühl, durch meine Hunde noch näher am Ursprung zu sein. Gerade hier in den herrliche Wäldern von Schweden ist es ganz extrem- ich mache manchmal 2-3 Pausen auf einem Gassigang und meine Hunde müssen, dürfen neben mir liegen. Müssen betrifft Lotte und ich verlange es von ihr weil, a) sie sonst weg ist, ich b) sie nicht anleinen möchte, da mich die Leine einfach "mental" stört und c) einfach, weil ich es so schön finde und es so haben möchte und ich auch mal das Recht habe, etwas gegenüber meinen Hunden einzufordern. Lotti kann dies inzwischen sehr gut akzeptieren und entspannt auch immer schneller.

Diese Momente sind ein unbeschreibliches Gefühl für mich. Deshalb habe ich es wohl auch ohne darüber nachzudenken immer durchgesetzt, die Einheiten allerdings immer langsam verlängert.




Liebe Grüße von Nicole




Ich bin für Terrierismus!

DonQuijote Offline

lauter und auffälliger Prinz ganz ohne Esel, aber gegen viele Windmühlen kämpfend


Beiträge: 2.582

20.07.2013 12:16
#47 RE: Hinnehmen oder trainieren? Zitat · Antworten

Zitat von Frieda4ever im Beitrag #46
Bei diesem Thema komme ich grade schwer ins Nachdenkenund habe es für mich mal analysiert: Es fiel mir auf, dass dies eines der ersten Dinge war, welche ich mit jedem Hund gemacht habe, den ich um mich hatte. Ob eigene oder nicht. Die Frage stellte sich nun, warum und ich kam zu dem Schluss, dass es eines der wichtigsten Dinge für mich ist. Ein Hund ist für mich der Schlüssel, die Verbindung zur Natur.

Sitze ich mit einem Hund im Grünen, wird alles um mich herum noch intensiver und ich habe das Gefühl, durch meine Hunde noch näher am Ursprung zu sein. Gerade hier in den herrliche Wäldern von Schweden ist es ganz extrem- ich mache manchmal 2-3 Pausen auf einem Gassigang und meine Hunde müssen, dürfen neben mir liegen. Müssen betrifft Lotte und ich verlange es von ihr weil, a) sie sonst weg ist, ich b) sie nicht anleinen möchte, da mich die Leine einfach "mental" stört und c) einfach, weil ich es so schön finde und es so haben möchte und ich auch mal das Recht habe, etwas gegenüber meinen Hunden einzufordern. Lotti kann dies inzwischen sehr gut akzeptieren und entspannt auch immer schneller.

Diese Momente sind ein unbeschreibliches Gefühl für mich. Deshalb habe ich es wohl auch ohne darüber nachzudenken immer durchgesetzt, die Einheiten allerdings immer langsam verlängert.


Und was passiert, wenn ein fremder Hund ins Spiel kommt?



Liebe Grüße
Michaela mit kleinem, wilden Fleckenhund Sancho

stoppel Offline



Beiträge: 8.461

20.07.2013 13:12
#48 RE: Hinnehmen oder trainieren? Zitat · Antworten

Zitat von Frieda4ever im Beitrag #46

Diese Momente sind ein unbeschreibliches Gefühl für mich. Deshalb habe ich es wohl auch ohne darüber nachzudenken immer durchgesetzt, die Einheiten allerdings immer langsam verlängert.

Nicole, genauso empfinde ich das. Ich fühl mich dann der ganzen Natur UND meinen Hunden nah. Ein ganz intensives Glücksgefühl.


Zitat von DonQuijote im Beitrag #47

Und was passiert, wenn ein fremder Hund ins Spiel kommt?

Kommt drauf an, ob der Hund alleine ist oder mit Halter, ob bekannt oder unbekannt usw.
Dann passiert das Gleiche wie an der Leine in Bewegung. Ich gebe das entsprechende Signal: Liegenbleiben (Platz/Down), weil ich regeln möchte oder sie dürfen mit einem o.k. zu ihm rennen.
Übrigens hat frau meist mehr Zeit, sich das zu überlegen, wenn sie sitzt und nicht in Bewegung ist.

LG Iris mit Brummbär Richy und Springmaus Querida
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"Happiness is not a station you arrive at, but a manner of travelling." (M.L. Runbeck)

Frieda4ever Offline

Chaos-Fraktionsvorsitzende 2, mit löwenbändigendem und frauenverstehendem Bonny-und-Clyde-Verschnitt


Beiträge: 12.011

20.07.2013 13:14
#49 RE: Hinnehmen oder trainieren? Zitat · Antworten

Ich habe immer die Plätze so gewählt, dass wir mutterseelenalleine waren. Denn sonst hätte ich es ja nicht so doll gefunden- und wie gesagt, habe ich es ja nie wegen der Hunde trainiert. Inzwischen haben wir das so oft und vorallem von Anfang an gemacht, dass andere Hunde in einer gewissen Entfernung ruhig hingenommen werden- sie werden beobachtet, vorallem von Lotte, aber keiner steht mehr auf. Dies habe ich immer mit dem Kommando "leg Dich", am Anfang mit "Platz" gemacht (geübt kann man ja irgendwie nicht sagen).

Und so klappt inzwischen das "Leg Dich" auch in Restaurants und Cafes, wobei ich dort immer einen Platz wähle, auf welchem Paul sich geschützt fühlt. Für ihn ist es eine Vertrauensübung, für Lotte dieselbige eine Impulskontroll-und Frustrationstoleranzübung.




Liebe Grüße von Nicole




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stoppel Offline



Beiträge: 8.461

20.07.2013 14:31
#50 RE: Hinnehmen oder trainieren? Zitat · Antworten

Ich möchte noch einmal das Thema "Mein Hund ist noch nicht soweit. Ich muss sicher sein, dass ich die Ablenkung langsam steigern kann." aufnehmen.

Sicher, das wäre die optimale und damit theoretische Variante. Leider ist das Leben an sich eher suboptimal.
Unter einer solchen Prämisse könnte ich ein Antijagdtraining wohl gleich vergessen. Denn welches Wild hält sich schon daran, nur dann in der entsprechenden Entfernung mit angepasster Geschwindigkeit aufzutauchen, wie wir es zu Trainingszwecken brauchen? Wer sagt den zwei Kaninchen, die plötzlich in 5m Entfernung vom Hund über den Weg rennen, dass das uns u. U. im Trainig zurückwirft? Wenn ich also auf die richtigen Bedingungen warten wollte, würde das Training wohl nur 2 bis 3mal pro Woche stattfinden und damit für die Wirklichkeit, die wir hier vorfinden, ziemlich unerheblich sein.

Da ich aber weder wegziehen möchte, noch statt Gassi gehen Auto fahren, muss ich versuchen, den Hund für meine Umgebung möglichst fit zu machen. Was heißt, ich stimme das Training auf unsere Bedürfnisse und auf die Reize in der Umgebung ab.
Wer kaum auf Hunde in seinem Umfeld trifft, der kann mit Artgenossenaggression ganz gut leben und daher das Training Schritt für Schritt an geeigneten Orten aufbauen. Wer aber wie wir hier bei jeder Runde auf 10 bis 20 Hunde trifft, der trainiert ständig. Genau wie bei jedem Hasen das Stop-Signal oder der Abruf geübt werden kann. Ist es nicht toll, wenn einerseits der Trainingsbedarf da ist, andererseits aber auch so viele Gelegenheiten sich zu üben und daran zu wachsen?

Ach ja, beim Biergartentraining können wir uns Zeit lassen. Da zieht es mich nicht unbedingt hin.

LG Iris mit Brummbär Richy und Springmaus Querida
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Jackys girl Offline

mit König Kovu raus aus der Warteschlange auf den richtigen Augenblick


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20.07.2013 14:46
#51 RE: Hinnehmen oder trainieren? Zitat · Antworten

Klar kann ich Wild nicht kontrollieren. Aber ich kann kontrollieren, wo ich Gassi gehe. Klar, wenn überall Wild ist, dann kann ich auch da keinen Einfluss drauf nehmen. Bei anderen Hunden oder Menschen habe selbst ich in einer Großstadt Wege gefunden, Begegnungen komplett zu meiden, weil wir im Training mit vielen Reizen nicht voran kamen. Wenn wir jmd treffen, können wir Distanz aufbauen. Wenn wir einen guten Tag haben gehen wir auch ein Stück Hauptstraße und meistern mehr oder weniger vorbei fahrende Radfahrer. Nur so geht es bei Jacky. Ich habe den Vergleich zu der Situation vor unserem 9-Parteien Haus, auf dem Weg zum Auto (ca. 15m). Die einzige Möglichkeit zu meiden ist zurück gehen und da bin ich nie sicher ob ich auf einen neuen Reiz treffe. Ich habe alle möglichen Varianten probiert und festgestellt, auch wenn diese Situationen immer wieder kehren kann ich hier nicht voran kommen. Ich werde jetzt umziehen, in ein 2 Parteien-Haus in ländlicherer Umgebung mit Stellplatz direkt vorm Haus. Nicht wegen meinem Hund in erster Linie, aber ich bin froh dass wir diese Perspektive nun haben.

Es grüßt Maresa mit König Kovu und Strahlebub Jacky im Herzen

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Es ist Zufall wer uns begegnet. Aber es ist kein Zufall bei wem wir stehen bleiben.

DonQuijote Offline

lauter und auffälliger Prinz ganz ohne Esel, aber gegen viele Windmühlen kämpfend


Beiträge: 2.582

21.07.2013 11:01
#52 RE: Hinnehmen oder trainieren? Zitat · Antworten

Zitat von stoppel im Beitrag #50
Ich möchte noch einmal das Thema "Mein Hund ist noch nicht soweit. Ich muss sicher sein, dass ich die Ablenkung langsam steigern kann." aufnehmen.

Sicher, das wäre die optimale und damit theoretische Variante. Leider ist das Leben an sich eher suboptimal.
Unter einer solchen Prämisse könnte ich ein Antijagdtraining wohl gleich vergessen. Denn welches Wild hält sich schon daran, nur dann in der entsprechenden Entfernung mit angepasster Geschwindigkeit aufzutauchen, wie wir es zu Trainingszwecken brauchen? Wer sagt den zwei Kaninchen, die plötzlich in 5m Entfernung vom Hund über den Weg rennen, dass das uns u. U. im Trainig zurückwirft? Wenn ich also auf die richtigen Bedingungen warten wollte, würde das Training wohl nur 2 bis 3mal pro Woche stattfinden und damit für die Wirklichkeit, die wir hier vorfinden, ziemlich unerheblich sein.


Ich finde, der Vergleich hinkt etwas, da 1.Wild nicht zum Alltagsleben gehört, man findet es nur in best. Gebieten,es kommt nie in der Intensität vor wie Menschen oder Hunde. 2.Wild keine Angst oder Aggression hervorruft. Ich denke einfach der Stresspegel ist doch nochmal anders bei angst- oder aggressionsauslösenden Reizen.


Zitat von stoppel im Beitrag #50
Da ich aber weder wegziehen möchte, noch statt Gassi gehen Auto fahren, muss ich versuchen, den Hund für meine Umgebung möglichst fit zu machen. Was heißt, ich stimme das Training auf unsere Bedürfnisse und auf die Reize in der Umgebung ab.
Wer kaum auf Hunde in seinem Umfeld trifft, der kann mit Artgenossenaggression ganz gut leben und daher das Training Schritt für Schritt an geeigneten Orten aufbauen. Wer aber wie wir hier bei jeder Runde auf 10 bis 20 Hunde trifft, der trainiert ständig. Genau wie bei jedem Hasen das Stop-Signal oder der Abruf geübt werden kann. Ist es nicht toll, wenn einerseits der Trainingsbedarf da ist, andererseits aber auch so viele Gelegenheiten sich zu üben und daran zu wachsen?



So einfach ist es nicht! Als ich mit Sancho noch im Hochhaus gewohnt habe, haben wir quasi auch "ständig trainiert". Es nutzte aber nichts, die Situation wurde immer verfahrener, der Stresspegel hatte gar keine Chance mehr sich runterzufahren und wir waren in einer Schleife gefangen, da der Hund permanent Reizen ausgesetzt war, die er nicht bewältigen konnte und kaum noch positive Erfahrungen gemacht werden konnten.Ich weiß wirklich nicht ob und wie wir da jemals rausgekommen wären, ohne Umzug. Unser beider Nerven lagen einfach nur noch blank. Jetzt ist es so, dass Sancho Hunde die man immer wieder trifft nach und nach dulden kann. Früher hat es sich einfach nur noch weiter hochgespult. Bei Jacky schätze ich es ähnlich ein.

Um zurück zum Thema zu kommen: Gestern auf der letzten Gassirunde lief ich wie immer an einem Restaurant mit Biergarten vorbei. Insgesamt habe ich dort im Vorbeilaufen 3 Hunde gesehen. Das machte mich doch schon etwas neidisch...Natürlich kommt bei mir noch erschwerend hinzu, dass Hundi nicht allein sein kann/will und nicht mit kann. Bzw. er könnte schon mit, aber es ist eben auch in gewisser Weise peinlich, wenn Hund jedesmal komplett ausrastet, wenn ein anderer Hund reinkommt oder der Kellner ihn anspricht.

Zitat von Tante_Haha im Beitrag #38

Ich finde einfach nicht oft genug Gelegenheiten sowas in der richtigen Intensität machbar und erreichbar üben zu können.


Daran hapert es bei mir auch ein wenig. Und auch daran, dass ich Situationen, die nicht klappen, niedergeschmettert abhake und sie zukünftig meide, statt zu trainieren. So wird die Hemmschwelle natürlich nach und nach immer größer. Ich denke, ich werde einfach das kurze hinsetzen draußen auf Wiesen, Bänken etc. mehr ausbauen. Und eben auch sitzen bleiben, wenn Hunde auftauchen und nicht wegrennen.



Liebe Grüße
Michaela mit kleinem, wilden Fleckenhund Sancho

Thora1964 Offline

wo der Hund das Frauchen gelegentlich auf's Glatteis führt


Beiträge: 657

21.07.2013 21:26
#53 RE: Hinnehmen oder trainieren? Zitat · Antworten

Das muss ich mir noch mal in Ruhe alles durchlesen. Also bei uns haben wir das Thema, dass Ranni zwar prächtig mit uns im Garten chillen kann, aber es darf sich natürlich kein Nachbar auf seinem (also des Nachbarn) Grundstück rumtreiben. Bei denen zur rechten Seite, mit denen wir uns gut verstehen, macht er kurz Theater und legt sich dann wieder hin; aber bei denen zur linken (wo wir das Theater mit dem Zaun hatten und wir auch nicht mehr miteinander sprechen) da kann er locker durchpöbeln.

Weiß echt im Augenblick noch nicht, wie ich das abstellen soll. Gibt ja so einige "Zaun-Bell-Threads" hier; aber ich hab' trotzdem noch keinen Plan. Und was mein Trainer mir vorgeschlagen hat, da hab' ich schon wieder die Hälfte von vergessen.

Falls noch jemand eine zündende Idee hat... bitte immer her damit. Muß allerdings morgen dringend meinen PC zum Doc bringen; der ist völlig durcheinander...

Susanne mit Ranni - Kiko und Dina im Herzen

Erst scheint alles unmöglich - bis man es geschafft hat. (Nelson Mandela)

Elektra Offline

und definetely not everybody's darling (Forumsbetreiber)


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22.07.2013 02:13
#54 RE: Hinnehmen oder trainieren? Zitat · Antworten

Lustig, das Thema verfolgt mich irgendwie. Ich denke gerade im Alltag oft an diesen Thread und darüber nach, warum mir was wichtig ist und wie sich das im täglichen Beisammensein eigentlich gestaltet, unter anderem gucke ich genauer hin, wie zeitintensiv es letztlich wirklich ist.

Ich stelle dabei fest: Es ist überhaupt nicht zeitintensiv, im Gegenteil. Es passiert irgendwie einfach, und im Ergebnis ist es schlicht und einfach tierisch praktisch.

Ein Beispiel: Aktuell ist es ja reichlich heiß. Nun habe ich Hunde, die in diesem Punkt sehr unterschiedlich ticken. Ben und Ilias mögen bei dem Wetter kaum laufen und schon gar nicht Autofahren, wenn es nicht unbedingt sein muß. Gerade der Senior steckt das nicht mehr so gut weg, so daß ich ihn nur mitnehme, wenn es wirklich nicht anders geht. Allein zu Hause zu sein, das findet er doof, mit Ilias zusammen ganz prima. Beide zeigen, wenn wir vom Spaziergang im Feld zurückkommen, dieses Bedürfnis sehr schön an.

Lupa und Seppl hingegen haben mehr Bedürfnis, draußen zu sein und sich zu bewegen, besonders Seppl will eh immer mit, Lupa vor allem, wenn sie weiß, daß sie bei mir sein kann, also nicht im Auto warten muß.

Nun habe ich häufiger in der Stadt zu tun, wo ich die beiden eigentlich überall hin mitnehmen kann, allerdings benötige ich dazu eine gewisse Stadttauglichkeit. Daher haben wir das geübt, von Anfang an sind alle vier, erst einzeln, dann jeweils zu zweit, mit dabei gewesen, wenn ich Verabredungen oder sonstige Termine hatte oder einfach nur ein Eis essen oder einen Milchkaffee trinken wollte. Die Platzwahl in Lokalen gestaltete ich nach ihren Bedürfnissen, anfangs clickerte ich dabei sehr viel, später weniger. Heute muß ich, wenn die beiden genannten mich begleiten, im Grunde gar nichts mehr tun, allerdings gebe ich viel zu gerne Leckerchen, um darauf ganz zu verzichten.

So üben wir einerseits im Schloßpark oder auch mal mitten auf dem Marktplatz Unterordnung, und, oh Wunder, es entstand bei allen Hunden, sogar bei Ilias, ein brauchbarer Arbeitsmodus, Lupa und Seppl sind sogar ausgesprochen begeistert dabei, wenn sie sich Spieli oder Frikadelle verdienen können.

Und natürlich gibt's für sie immer den Keks, der beim Milchkaffee dabei ist. :-)))

Mit dieser Art der "Arbeit" verbindet sich jetzt kein zusätzlicher Aufwand, weil ich sie einbaue, wenn ich ohnehin tue, was ich tue.

Heute wurde sie jedoch besonders belohnt, und ich merkte, wie wertvoll sie ist.

Im Moment ist in Detmold nämlich Sommerkirmes. Was bedeutet: Es ist an einigen Stellen der Stadt sehr laut, auch unser Lieblings-Biergarten ist betroffen, denn er liegt direkt am Rande der Kirmes.

Ich hatte damit heute die Wahl: Entweder weit weg parken, weit laufen und ein anderes Lokal aufsuchen oder nah parken, durch den geliebten Schloßpark spazieren, dafür aber einmal quer über die Kirmes müssen. Ich entschied mich für nah parken, was hieß, daß ich mit den beiden an Autoscooter & Co. vorbei mußte, um in den Park zu kommen. Et voilà - für keinen der beiden waren die Menschen, die Geräusche, die Bewegungen, ein Problem. Was gerade für Hibbel Seppl sicher nicht selbstverständlich ist. Aber: Sie waren halt langsam dran gewöhnt worden, daß es in einer Stadt auch mal laut und etwas trubeliger sein kann.

Die Entscheidung für das Training, aber auch für die Wahl des Weges - sie waren übrigens beide doppelt sinnig, denn als ich in den von mir als ruhiger gedachten Biergarten kam, tobte auch dort der Bär. Unter anderem tanzte der Herr Bürgermeister Rumba oder Samba oder sonstwas, jedenfalls hopsten neben ihm viele Menschen zu sehr lauter Musik rum. Und die beiden Wauzen? Guckten interessiert zu. ;-)

Wir setzten uns dann zum Eis, und beide schliefen innerhalb kürzester Zeit, kaum hatten sie die Eiswaffel und den Keks abgestaubt. Selbst, als auf der Bühne dann eine Rockband spielte, die MICH nervte, zuckten die beiden nicht mit dem Öhrchen. ICH flüchtete dann in unseren eigentlich bevorzugten Biergarten, weil ich endlich meinen Krimi zuende lesen wollte, denn dort war es, direkt am Rande der Kirmes, leiser als zuvor. Und wieder: Beide legten sich hin, nachdem sie Leckerchen bekommen hatten und genossen an meiner Seite den Sommersonnentag im Schatten.

Ich fand, daß gerade so ein gemeinsames Glück, und genau das bedeutet dieses Zusammensein mit meinen Hunden, ein solches Training, das ich natürlich auch langsam aufgebaut habe (und wenn man ein bißchen sucht, findet man in Sachen Biergarten immer alles von ruhig bis belebt, ist jedenfalls meine Erfahrung), einfach lohnt. Und gerade, wenn ich einen Hund habe, der so ungern allein bleibt wie es Seppl oder Lupa eben auch tun, erscheint es mir nur fair, die Wahl zu treffen und zu üben, daß sie dann halt an meiner Seite sein können, wann immer das überhaupt möglich ist.

Viele Grüße
Barbara mit Ritter Parcifal, Prince Maddox und Sir Lancelot sowie in ewiger Verbundenheit mit Malibub Athos, Seelenbub Ben, Spitzbub Ilias, Lausbub Seppl und 'dame de coeur' Lupa (G'lupa de la Noire Alliance)

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"Just a generation ago if you went near a dog when he was eating and the dog growled, somebody would say, 'Don't go near the dog when he's eating!, what are you crazy?' Now the dog gets euthanized. Back then, dogs were allowed to say, NO. Dogs are not allowed to say no anymore...They can't get freaked out, they can't be afraid, they can never signal 'I'd rather not.' We don't have any kind of nuance with regard to dogs expressing that they are uncomfortable, afraid, angry, or in pain, worried, or upset. If the dog is anything other than completely sunny and goofy every second, he goes from a nice dog to an 'AGGRESSIVE' dog." (Jean Donaldson)

animonda Offline

Chauffeurin der ersten Partyweiler-Brunnenelfe, die aus Rottiopa den ältesten Welpenkasperkopp der Welt gemacht hat


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22.07.2013 06:50
#55 RE: Hinnehmen oder trainieren? Zitat · Antworten

Zitat von Elektra im Beitrag #54
: Es ist überhaupt nicht zeitintensiv, im Gegenteil. Es passiert irgendwie einfach, und im Ergebnis ist es schlicht und einfach tierisch praktisch.

Nun diesbzgl. muß man schon sagen, dass der ein oder andere von uns von morgens bis abends arbeitet und damit nicht die Möglichkeit hat, mal eben seinen Hund mittags zum Kaffe abzuholen um ein 15 Min.. Pause zu machen.
Und wenn man Sorge hat das der Hund im Biergarten "Theater" macht , dann fährt man dafür auch nicht 20 km um DEN richtigen Biergarten zu finden. Ich denke das ist ja genau eines der Probleme, zeitintensiv ist relativ, wenn man seine Hunde mehr oder weniger dabei hat.

Einerseits wird mit den Hunden geübt den Stresspegel niedrig zu halten, in einsamen Gegenden spazieren zu gehen, dass bringt aber mit sich, dass meist nicht direkt ein Biergarten/Eiscafe in der Nähe ist. Und dafür fahren viele ja bereits mit dem Auto raus: einkaufen, was Essen, und schlafen muß der Mensch auch noch. Das sollte man nicht vergessen.

Nebenher, läuft da gar nix, ich muß mir das gezielt vornehmen und umsetzten. Mein Leben findet eben nicht in Biergärten/Cafes/Restaurants statt, sondern aufm platten Land, mit Arbeit in der Stadt, die dafür sorgt dass ich lange aus dem Haus bin.

Liebe Grüße

Iris mit Aldo und Holly und mit dem Brunnenelfentier Sarah, unserem Shadow sowie Dusty, für den mir die richtigen Worte fehlen, sowie auch Theo tief im Herzen vereint auf ewig.

„Der Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung wechseln kann.“
Francis Picabia

Tante_Haha Offline

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22.07.2013 08:24
#56 RE: Hinnehmen oder trainieren? Zitat · Antworten

Ich sehe das genau wie Iris. Ich bin nicht öfter mal in der Stadt. Ich bin in der Stadt, wenn ich arbeite. Und wenn ich mich gerade für 20 km eine Stunde nach Hause gequält habe, bin ich froh wenn ich da nicht nochmal hinfahren muss. Mein Alltag beinhaltet keine Ausflüge in die Stadt. Was soll ich da?

Zitat
Da ich aber weder wegziehen möchte, noch statt Gassi gehen Auto fahren, muss ich versuchen, den Hund für meine Umgebung möglichst fit zu machen.Was heißt, ich stimme das Training auf unsere Bedürfnisse und auf die Reize in der Umgebung ab. Wer kaum auf Hunde in seinem Umfeld trifft, der kann mit Artgenossenaggression ganz gut leben und daher das Training Schritt für Schritt an geeigneten Orten aufbauen. Wer aber wie wir hier bei jeder Runde auf 10 bis 20 Hunde trifft, der trainiert ständig. Genau wie bei jedem Hasen das Stop-Signal oder der Abruf geübt werden kann. Ist es nicht toll, wenn einerseits der Trainingsbedarf da ist, andererseits aber auch so viele Gelegenheiten sich zu üben und daran zu wachsen?


Naja Iris, erkläre das mal Steffi mit Pepe oder Maresa mit Jacky. Da waren und sind die Hunde erst in der Lage überhaupt Fortschritte zu machen, seitdem man sie wirklich weitgehend aus diesem Trubel herausnimmt.
Und wenn ein Hund schon nach ein paar Hundebegegnungen ein paar Tage nix frisst, ist das eben auch weniger zielführend. Auch nicht, wenn der Hund nach einem Spaziergang mit 5:Hundesichtungen für eine Woche nur noch knurrend in der Ecke liegt und so einen Stress hat, dass er nicht mehr weiß wohin mit sich.
Das mag mit manchen Hunden klappen, für andere ist es eine Katstrophe.

Und zum Thema soweit sein: ich bin nach 5 Jahren froh, wenn Lumpi es schafft mich mal kurz anzusehen, wenn sich ein Hund offline nähert (und da muss er noch nicht Recht nah sein). Ablegen, davon träume ich. Selbst ein Sitz, das heute sogar bei Wild funktioniert, führt oft dazu, dass er stocksteif da steht und sein Hinterbein zittert. Nicht immer, aber es kommt noch oft genug vor. Und ich kann Lumpi eben dann auch nicht einfach mal guten Tag sagen lassen.

Zitat
Ich fand,daßgerade so ein gemeinsames Glück, und genau das bedeutet dieses Zusammensein mit meinen Hunden, ein solches Training, das ich natürlich auch langsam aufgebauthabe(und wenn man ein bißchen sucht, findet man in Sachen Biergarten immer alles von ruhig bis belebt, ist jedenfalls meine Erfahrung), einfach lohnt.


Ich wüsste gar nicht so ich anfangen sollte zu suchen, ehrlich gesagt. Im Internet findest Du nicht alles, vor Allem die Einsameren nicht. Wenn man sich nicht ohnehin ständig mit Leuten trifft, wird die Suche da echt schwer. Ich kenne sehr wenige Biergärten, die wenigsten mag ich, keiner wäre geeignet. Vermutlich kenne ich die allermeisten nicht.

Und ich musste kürzlich erst feststellen, dass nicht mal die Einheimischen hier angenehme Biergärten kennen.
So einfach ist es leider nicht überall. Und ganz blöd wird es, wenn man dann mit Hund allein im Biergarten sitzt und nicht mal auf's Klo kann ohne den Hund mitzunehmen. Es ist nicht alles für jeden gleich machbar.

Viele liebe Grüße
Frau T. mit Lumpi, Mo und Nils
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Ich freue mich, wenn es regnet. Denn wenn ich mich nicht freue, regnet es auch.
Karl Valentin

DonQuijote Offline

lauter und auffälliger Prinz ganz ohne Esel, aber gegen viele Windmühlen kämpfend


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22.07.2013 10:16
#57 RE: Hinnehmen oder trainieren? Zitat · Antworten

Zitat von Elektra im Beitrag #54

Ich stelle dabei fest: Es ist überhaupt nicht zeitintensiv, im Gegenteil. Es passiert irgendwie einfach, und im Ergebnis ist es schlicht und einfach tierisch praktisch.

Mit dieser Art der "Arbeit" verbindet sich jetzt kein zusätzlicher Aufwand, weil ich sie einbaue, wenn ich ohnehin tue, was ich tue.




Da hast du wirklich den beneidenswerten Luxus, mit deinen Hunden zu arbeiten und sie den ganzen Tag um dich zu haben. Haben wir meisten anderen, wie schon meine Vorschreiber bemerkt haben leider nicht. Als ich das noch hatte, sprich, Sancho kam mit zur Arbeit und auch sonst überall mit hin, funktionierten auch Sachen, die für mich heute total nervenaufreibend sind, wie z.B. Bahnfahren oder Einkaufsbummel. Weil es einfach Alltag war...
Wie reagieren denn deine Schnuffels, wenn sie jemand anquatscht, während sie unter´m tisch liegen? Sancho ist dann eben wie von der Tarantel gestochen und geht laut bellend nach vorne. Wenn das bei einem Kind passiert, fände ich das noch weniger lustig als eh schon. Wenn der Hund schläft, passiert das sicher seltener. Tut Sancho aber nicht und guckt mit weit aufgerissenen Äuglein in der Gegend rum und sieht dabei noch einladend niedlich aus.



Liebe Grüße
Michaela mit kleinem, wilden Fleckenhund Sancho

Renate ( gelöscht )
Beiträge:

22.07.2013 13:21
#58 RE: Hinnehmen oder trainieren? Zitat · Antworten

Zitat von Tante_Haha im Beitrag #56
Und ich musste kürzlich erst feststellen, dass nicht mal die Einheimischen hier angenehme Biergärten kennen.
So einfach ist es leider nicht überall. Und ganz blöd wird es, wenn man dann mit Hund allein im Biergarten sitzt und nicht mal auf's Klo kann ohne den Hund mitzunehmen. Es ist nicht alles für jeden gleich machbar.


Es ist aber auch nicht für jeden das gleiche Ziel.
Der eine sitzt eben gerne mal im Café oder Biergarten, der andere auf der Liegewiese im Park, der nächste lieber ganz abgeschieden im Wald, wo sich Fuchs und Hase gute Nacht sagen, vorher aber noch ein Weilchen am Waldrand spielen und den Hund aufregen. Jeder hier hat etwas andere Baustellen, und andere Prioritäten.

Ich will die Eingangsfragestellung mal etwas anders formulieren: Es gibt Situationen, die ICH gerne leben würde, an denen mich das Verhalten meines Hundes aber hindert.
Muß ich diese Einschränkungen MEINER Vorlieben hinnehmen, meine eigenen Bedürfnisse zurückstellen, oder kann es für mich auch eine gute Motivation sein, daraufhin zu trainieren, dass ich irgendwann mit Hund zusammen AUCH diese Situation leben kann.

Mein persönliches Beispiel ist: Ich würde mit Bruno zusammen gerne Rettungshundearbeit machen. Das geht aber nicht mehr, weil er angefangen hat sich auf andere Hunde zu stürzen. Die eigentliche Motivation, mich mit seinem Verhalten auseinanderzusetzen ist, dass er diese Arbeit gerne und gut macht, und dass es mir mit ihm Spass machen würde. Ich könnte das hinnehmen, dass es mit ihm einfach nicht geht. Ich kann viel Anderes mit ihm machen, ihn im Alltag mit genügender Sicherung ganz gut führen, er ist ein netter Hundebegleiter, mit ein paar Macken. Aber das genügt MIR nicht. Wenn man tiefer schaut, sieht man ja auch den Rattenschwanz an Problematik, der unterschwellig daranhängt. Also haben wir uns drauf eingelassen zu trainieren. Erst mal relativ weit abseits der Rettungshundearbeit, denn die Thematik geht ziemlich breit und tief. Ob wir das Endziel erreichen, steht völlig in den Sternen. Ist im Moment auch gar nicht wichtig. Wir trainieren nicht die Situation Rettungshundearbeit. Wir trainieren die Basics, die uns das vielleicht irgendwann einmal wieder ermöglichen.

Auf diesem Weg entdecken wir viel Anderes, Neues. Auch lebenswert

Tante_Haha Offline

Mobiles Spaßzentrum und Sicherheitszentrale für drei Buben und Tante Lupa


Beiträge: 39.741

22.07.2013 13:33
#59 RE: Hinnehmen oder trainieren? Zitat · Antworten

Das hast Du schön formuliert, Renate!
Mein Ziel war auch lange, dass ich problemlos BEsuch haben kann. Das wäre mir nämlich wichtiger als Biergarten. Wir haben eine große Terrasse und einen Garten - eigentlich ja auch dafür, dass man nicht in den Biergarten geht, sondern mit netten Menschen da sitzt. Das funktioniert eben nur bedingt, nämlich wenn Lumpi die Leute vorher kennenlernen konnte und sie mag. Die dürfen hier ein und aus gehen. Bei allen Anderen habe ich das Training schlicht aufgegeben. Es stresst ihn derart, dass er nach wirklich nicht allzu langer Zeit komplett abschaltet, dir Rute unterm Baucht trägt und ich ihm mehr als nur einen Gefallen tue, wenn ich ihn wegsperre. Das würde ich gerne trainieren, weil es für meinen persönlichen Alltag schön wäre. Aber da sind einfach die Voraussetzungen bei Lumpi nicht vorhanden. Es geht nicht und wurde auch in 5 Jahren quasi nicht besser. Das sind dann die Dinge, die ich hinnehmen muss. Ein Training ist da kaum möglich, da der wenige Besuch gar nicht mehr käme, wenn der auch noch dauernd blöd als Trainingsobjekt herhalten müsste.

Bei Umweltreizen war und ist mir wichtig, dass ich mit meinen Hunden an Radfahrern und Joggern vorbeigehen kann. Und mir wäre sehr wichtig, dass sie bei Hundesichtung ruhig bleiben. Das trainieren wir weiterhin. Mir ist auch wichtig, dass sie mal abliegen und abschalten können. Das üben wir auch immer wieder. Biergarten wäre mir wichtig, würde ich noch in Bayern wohnen, weil das dort zu meinem Alltag einfach dazugehört hat. Hier tut es das nicht. Trotzdem würde ich es gerne trainieren, einfach um Lumpi grundsätzlich mehr an Umweltreize zu gewöhnen. Das ist in einer gemütlichen Atmosphäre wie einem Biergarten irgendwie entspannter als in einer hektischen Fussgängerzone. Aber es müssen eben auch die zeitlichen und räumlichen Gegebenheiten dafür stimmen. Und ich denke einfach mal, dass ein berufstätiger Mensch mit einem Problembären (auch mit nur einem Hund) schon allein aus zeitlichen Gründen überlegen muss, was für ihn an Trainingsbedarf vordergründig am wichtigsten ist. Man kann ja den Hund nicht ohne Ruhepause von einer Situation in die nächste schleifen, weil man eben nur ein Zeitfenster x pro Tag dafür zur Verfügung hat.

Viele liebe Grüße
Frau T. mit Lumpi, Mo und Nils
__________________________________________________________________________

Ich freue mich, wenn es regnet. Denn wenn ich mich nicht freue, regnet es auch.
Karl Valentin

Liese Offline

mit klugen Tigern, die dringend mehr schlafende Liese brauchen (Admin)


Beiträge: 8.515

22.07.2013 14:01
#60 RE: Hinnehmen oder trainieren? Zitat · Antworten

Ich sehe es völlig so wie Barbara eingangs schrieb, dass sich solche Probleme oft auch auf andere Teile des Alltags auswirken und es daher durchaus Sinn macht, auch Situationen zu trainieren, die man im Alltag eigentlich nicht braucht und zwar nicht erst dann, wenn man alle alltäglichen Hindernisse meistern kann, sondern parallel zum Training an diesen.
Es fördert einfach das Mensch-Hund-Team, wenn man möglichst viele unterschiedliche Dinge zusammen meistert und indirekt arbeitet man mit dem Training der Sondersituationen immer auch an den alltäglichen Problemen.

Ein anderer Grund, warum ich auch Sondersituationen immer mal trainieren würde, ist Freund "dummer Zufall".
Ich hatte gerade ein sehr passendes Erlebnis dazu: Stadtbesuche mit Hund gibt es in meinem Alltag nicht und für den Berlin-Alltag hat es mir gereicht, wenn wir heil von der Haustüre zum Auto kamen. Ein bisschen darüberhinaus habe ich sowas aber dennoch trainiert.
Diesen Samstag haben Rocky und ich auswärts übernachtet - ich wusste, dass die Wohnung im Altstadtbereich einer ruhigen Kleinststadt liegen würde. Hätte also gar kein Problem sein sollen
Tja, dummerweise war dann aber als wir mitten in der Nacht dort ankamen just ein großes Fest mit lauter Musik und vielen, teils natürlich angetrunkenen, Menschen im Gange. Zu allem Überfluss war daher auch die Zufahrt zur Altstadt komplett abgesperrt und es blieb nur, das Auto außerhalb zu parken und die gut 800m zum Haus durch den nächtlichen Trubel zu nehmen.
Hätte ich sowas nie ansatzweise trainiert, hätten wir wohl im Auto schlafen dürfen, oder ich hätte Rocky bemaulkorbt da durch schleifen müssen und danach wahrscheinlich kein Auge zugetan, weil er auf 180 gewesen wäre. So sind wir mit ein bisschen Ausweichen und viel C+L fast schon entspannt durchgekommen, haben keine beschädigten Feiernden hinterlassen und Rocky hat, obwohl der Lärm draußen noch viele Stunden weiterging, ruhig durchgeschlafen.

Und, ich bin mir eben auch ganz sicher, dass Rocky sich von solchen Erlebnissen auch für den Alltag die Erfahrung mitnimmt: Frauchen kann regeln, kann mich beschützen und tut das auch.

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Liebe Grüße
Liese mit dem kleinen Tiger Arco und dem riesen Tigerbaby Django
sowie mit Herrn Rocky Fuchs, dem großen Tiger, Fräulein Spunky und Hägar Scholli im Herzen

"Ein Leben ohne Fuchs ist möglich, aber sinnlos." :-)

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