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Dieses Thema hat 12 Antworten
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 Behaviour (öffentlich)
Mia-Renata Offline




Beiträge: 19

07.09.2011 23:13
Brauche dringend Trainingstipps Zitat · Antworten

Hallo zusammen,

ich habe mich mit Mia letztes Jahr hier vorgestellt, zwischendurch Beiträge hier verfolgt, aber in der letzten Zeit nicht mehr geschrieben. Jetzt würde ich aber gerne intensiver hier mitschreiben und brauche dringend Eure Tipps. Mia ist mittlerweile 3 1/2 Jahre alt und Ende November werden es mittlerweile 2 Jahre, die Mia bei mir ist. Leider habe ich aber die Aggressionsprobleme immer noch nicht im Griff. Nach mehreren Hundetrainern und Hundeschulen habe ich festgestellt, dass es sehr schwer ist, einen wirklich guten Hundetrainer zu finden. Viele Hundetrainer machen Reklame mit gewaltfreier Erziehung und arbeiten dann doch mit ganz schön krassen Zwangsmethoden. Es kamen oft so Ratschläge wie Hund auf den Rücken werfen, Hund runterdrücken, Hund mit Wasser bespritzen, Leinenruck mit Kettenhalsband, Schnauzengriff, Schlüssel werfen etc.. Da hat oft schon mein Bauchgefühl nein geschrienen. Mittlerweile bin ich schon ganz verzweifelt. Als ich Elektras Geschichte mit Ben gelesen habe, habe ich gedacht, was hat die für ein Glück gehabt, den Polizeihundetrainer getroffen zu haben. Ich würde jetzt auch gerne mit dem Clickertraining anfangen, um unsere Aggressionsprobleme in den Griff zu bekommen. Da brauche ich Eure Tipps. Mich würde auch sehr interessieren, wie damals Elektra mit dem Clicker an Bens Problemen gearbeitet hat.

Nun zu unseren Problemen:

Mia ist draußen hauptsächlich nur an der Leine aggressiv und zwar bei Hunden und bei Menschen. Im Freilauf macht sie wenig Probleme. Alle Hundetrainer und auch ich waren uns zumindest einig, dass Mia sehr ängstlich und unsicher ist, wahrscheinlich aufgrund ihrer nur teilweise bekannten Vorgeschichte.

Bei Hunden flippt Mia manchmal völlig aus und springt aggressiv in die Leine. Obwohl hier ist es schon besser geworden. In der letzten Zeit arbeite ich mit dem Wort Schau und Leckerchen, dadurch kommen wir oft schon ganz gut an Hunden vorbei. Aber es klappt halt nicht immer und im Moment direkt nach unserem Urlaub in Frankreich ist es wieder schlimmer. Bei direkten Hundebegegnungen an der Leine, wenn ein Hund auf Mia zukommt, denkt man manchmal, es klappt und sie steht ganz still und auf einmal schnappt sie nach dem anderen Hund. Wie haben aber auch Hunde, da klappt die Leinenbegegnung problemlos, vor allen Dingen, wenn Mia den Hund schon aus dem Freilauf kennt. In der Hundschule hat Mia die Hunde ja auch ohne Leine kennengelernt, da konnten wir dann sogar Slalom durch die Hunde laufen oder ein anderer Hund ist dicht an uns vorbeigelaufen. Im Freilauf ist die Hundebegegnung unterschiedlich. Mit manchen Hunden rennt Mia ausgiebig, bei manchen Hunden sieht man ihre Angst und Unsicherheit. Sie versucht dann im Bogen mit eingezogenen Schwanz vorbeizulaufen. Sie ist aber auch schon einmal auf einen kleineren Hund aggressiv losgestartet. Aber es ist nichts passiert. Eine Beisserei hat Mia noch nie verursacht.

Noch schlimmer finde ich, dass Mia teilweise schon einmal aggressiv auf Menschen an der Leine reagiert. Freilauf ist auch wieder kein Problem. Mia spingt in die Leine und schnappt (bisher nur in die Luft), erwischt hat sie bis jetzt draußen keinen, ich lebe aber mit der ständigen Angst, dass sie aber dann doch mal richtig nach jemanden schnappt. Probleme gibt es z. B. in folgenden Situationen:
- ich stehe mit Mia und jemand kommt schnell auf uns zu
- jemand spricht Mia direkt an
- dicht an uns vorbei rennende Kinder
- vorbei scheppernde Skateboards und Roller
- wenn ich stehe, manchmal auch einfach nur sehr dicht vorbeigehende Leute
- wenn ich selber laufe und nicht mit Mia stehe geht es besser. Probleme gibt es aber dann z. B. wenn jemand neben uns stolpert
- wenn ich auf einer Bank sitze und jemand will sich daneben setzen
- im Restaurant, wenn der Kellner zum Tisch kommt

Wenn mein Mann sie an der Leine hat, ist sie, was Menschen betrifft viel friedlicher. Ich frage mich, beschützt mich mein Hund, verteidigt er mich als Ressource oder überträgt sich nur meine Unsicherheit, die ich damals durch den Beissvorfall auf der Konfirmation meiner Tochter entwickelt habe, auf Mia. Als wir im Urlaub waren und teilweise irgendwo waren, wo viele Menschen waren, hat mein Mann Mia an die Leine genommen. Dann ist sie friedlich durch die Menge gegangen. Ich habe schon mal überlegt, ob ich mit Mia Stadttraining mit Maulkorb machen soll, damit ich entspannter bin und somit dann auch Mia helfe.

Ein weiteres Problem sind Besucher zu Hause. Wenn es klingelt läuft Mia aggressiv zur Tür. Damals hat sie auch schon mal Besucher von hinten gezwickt. Die Haut war aber immer heile. Bis auf damals, den einen Vorfall auf der Konfirmation, da hat sie nach jemanden an der Leine geschnappt, der schnell bei uns zu Hause auf uns zukam. Da war die Haut beschädigt. Wenn die Besucher sitzen ist kein Problem. Nur wenn sie sich bewegen. Im Moment trainiere ich so: Wenn es klingelt, muß Mia in ihr Körbchen. Je nachdem wer kommt, wird sie auch angeleint im Körbchen. Wenn der Besuch sitzt, darf sie raus aus dem Körbchen und auch zum Besuch hin. Wenn der Besuch aufsteht, muß er vorher Bescheid sagen und ich hole Mia zu mir. Das Aufstehen und Bewegen wird, wenn Mia friedlich ist, mit Leckerchen positiv bestärkt. Dadurch klappt Besuch schon besser. Mir bricht allerdings jedesmal der Schweiß aus, wenn die Freunde von meinem Sohn zu Besuch kommen. Weil die halten sich natürlich nicht an Regeln und laufen teilweise auch noch wild durchs Haus.

Neuerdings knurrt und bellt Mia auch Leute an, die an unserem Auto vorbeigehen, wenn sie im Kofferraum sitzt. Aber nur, wenn sie mal zwischendurch rausschaut. Oft liegt sie auch im Kofferraum und schaut gar nicht raus. Sehen kann sie nämlich nur, wenn sie sich hinstellt oder setzt.

Wenn wir mit Mia mit dem Wohnwagen in Urlaub fahren, bellt und knurrt sie auch teilweise Leute an, die dicht an unserem Stellplatz vorbeigehen.

Durch das alles bin ich oft gestresst und weiß nicht so recht, wie wir das alles in den Griff bekommen sollen. Ich habe Mia sehr lieb und will sie auch auf keinen Fall abgeben. Ich habe auch keine Angst vor viel Arbeit und Training. Ich müsste nur wissen, wir trainiere ich am besten. Ich bin auch nicht so naiv und suche eine Schnelllösung. Selbst wenn ich ein ganzes Jahr oder längertrainieren müsste, um eine Verbesserung zu erzielen, wäre ich zufrieden, wenn ich wüsste, ich bin auf dem richtigen Weg und würde eines Tages halbwegs die Probleme in den Griff bekommen, damit es etwas leichter wird.

Es wäre schön, wenn ihr ganz viele Tipps für mich habt. Ihr habt ja schon teilweise gute Erfolge mit Euren eigenen Hunden erzielt.

Ich hoffe, es hatte überhaupt einer Lust, den langen Text zu lesen.

Viele Grüße
Petra mit Mia

Tigger Offline

Smilie by GreenSmilies.com Hardcore-Leckerchenspenderin (Admin)


Beiträge: 9.039

07.09.2011 23:52
#2 RE: Brauche dringend Trainingstipps Zitat · Antworten

Zu lang gibt es nicht.

Also die Hund und Menschenbegegnungen sind noch zu nah, denke ich.
Das heißt Abstand vergrößern, ausweichen oder Bogen laufen.
Gerade wenn Mia sehr unsicher ist, gebe ihr die Möglichkeit ihren Wohlfühlabstand zu finden.
Einiges hört sich nach Ressourceverteidigung an (Auto, Wohnwagen, Kellner).
Vielleicht ist Dein Mann im Umgang mit Mia entspannter und gibt ihr mehr Sicherheit?
Kenne ich noch von meiner alten Hündin. Die war bei Friedhelm auch immer besser drauf.
Das Dich das alles streßt kann ich mir auch gut vorstellen.
Das Stadttraining würde ich erst mal ganz weit nach hinten schieben.
Erst mal das "Normale" händeln.
Schön finde ich das Du die Ergebnisse nicht von heute auf morgen haben willst und schon eine realistische Zeiteinschätzung hast.

LG Anja mit Jacky & Andres
Im immer dabei: unsere Dicke



Das Schönste, was ein Hund hinterlassen kann, ist ein Lächeln im Gesicht derjenigen, die an ihn denken, denn was tief in unserem Herzen verankert ist, können wir durch den Tod nicht verlieren.

DeMo Offline

Diplom-Eierfinderin mit Weltherrscherin auf eigenem Thron mitsamt immer geliebterem Prügelknaben


Beiträge: 4.427

08.09.2011 00:23
#3 RE: Brauche dringend Trainingstipps Zitat · Antworten

Ich kann Anja nur zustimmen. Auf jeden Fall den Abstand vergrössern! An der Leine keine Begegnungen mit anderen (Fremden) Hunden zulassen und dich gegebenenfalls zwischen Mia und den anderen Hund/Menschen stellen.

Das Clickern ist eine sehr gute Methode, finde ich. Mache das mit Kajla auch und bin positiv überrascht, wie gut das hilft. Wenn du ein bischen suchst, findest du hier viel zu dem Thema und bestimmt auch einen guten Buchtipp.
Wichtig ist das richtige Konditionieren und immer wieder aufladen des positiven Gefühls durch übungen und spass Zuhause. Vielleicht gibt es einen guten Trainer in eurer Nähe, der Clickerkurse anbietet? Ich habe selbst keinen besucht, es gibt zum Glück sehr viel gute Literatur zu dem Thema, aber schaden kann es nicht sich hilfe zu holen.

Ihr habt da schon echt ein paar Baustellen, ich bin sicher das andere hier dir noch besser helfen können und wünsche dir schonmal viel Erfolg beim trainieren.

Liebe Grüße
Mo mit Kajla aka Madame Schnupptulla, aka DAS Schnuppertier,aka Madame Naseweiß
und Rambo dem Zotteltierchen, aka das Schnüüüchen

-----------------------------------------------
„Du bist zeitlebens für das verantwortlich, was du dir vertraut gemacht hast.“
Antoine de Saint-Exupery (Werk: Der kleine Prinz)

Tante_Haha Offline

Mobiles Spaßzentrum und Sicherheitszentrale für drei Buben und Tante Lupa


Beiträge: 39.741

08.09.2011 00:43
#4 RE: Brauche dringend Trainingstipps Zitat · Antworten

Ich würde auch einen ganzen Schritt zurückgehen. Mia zeigt Dir durch ihre REaktionen ganz deutlich, dass sie soweit noch nicht ist. Achte auf sie, auf ihre Körperhaltung und Signale, die sie aussendet und weiche rechtzeitig aus. Management heisst die Devise.

Ich weiß, es ist anstrengend Hunden und auch Menschen auszuweichen, aber das wird Euch im Endeffekt als Einziges weiterbringen. Mia hat offenbar ein Problem damit und es ist an Dir ihr zu zeigen, dass Du das erkennst und ihr die Möglichkeit gibst, Distanz aufzubauen. Das ist ja nicht für immer - die möglichen Abstände werden von alleine kleiner.

Ich habe es bei Lumpi NUR mit Distanz aufbauen und "gut Wetter machen" geschafft. In einer Distanz, in der er sich wieder wohlfühlte, haben wir die Situation zusammen angesehen und das Ganze mit einer Spaßübung beendet. Wichtig war viel Bestätigung und Belohnung.

Zu Hause:
nimm sie an die Leine - z.B. mit einem "Hausgeschirr", also ein leichtes GEschirr, das sie nur zu Hause trägt. Bring ihr bei, dass Du sie in ein anderes Zimmer bringst, wenn es an der Tür klingelt. So hast Du Zeit den Besuch zu händeln und musst nicht auch noch Mia beruhigen. Wir haben ein Kindergitter an einem Zimmer installiert. So bekommen die Hunde alles mit, sind aber in der Herein-Komm-Situation erstmal aus dem Schußfeld. Ich habe für mich eine wichtige Erkenntnis gewonnen. Es ist schön, wenn ein Hund überall dabei sein kann - auch wenn Besuch da ist. Aber das geht nicht mit jedem Hund. Und oftmals ist es für ALLE Beteiligten weniger Streß den Hund für die Zeit des Besuchs irgendwo sicher zu "bunkern". Ich hab Zeit für den Besuch, der wiederum muss sich in seiner Haut nicht unwohl fühlen und der Hund hat keinen Streß. Und Besuch "üben" kann ich mit Leuten, die extra dafür kommen oder die die Nerven dafür haben.

Mach langsam und wichtig ist vor Allem gutes Management. Man kann nicht jede Situation mit jedem Hund meistern, aber man muss auch einem Hund auch bei Weitem nicht jede Situation zumuten. Schau, was Du an Streß für Euch vermeiden kannst (Management bei Besuch, erstmal kein Stadttraining etc.) und dann wird das schon wieder

Viele liebe Grüße
Frau T. mit Lumpi, Mo und Nils
__________________________________________________________________________

Ich freue mich, wenn es regnet. Denn wenn ich mich nicht freue, regnet es auch.
Karl Valentin

Mydog Offline

Direktorin des Zwockel-Zirkus und bekennend geschirrsüchtig sowie Tante Lupa (Admin)


Beiträge: 38.113

08.09.2011 08:55
#5 RE: Brauche dringend Trainingstipps Zitat · Antworten

Ich bin leider nicht die richtige für die Trainingstips. Aber da werden (und haben ja auch schon) die anderen Dir sicher viel helfen.

Ich versuche aber mal, Dir ein wenig "andersherum" zu helfen, sprich, den Druck ein wenig rauszunehmen.
Allerdings sage ich gleich dazu, daß keine Situation exakt mit der anderen vergleichbar ist. Mogli hat z.B. absolut keine Probleme mit anderen Hunden, weder online noch offline. Daher ist meine Situation von vorneherein schon eine andere als bei Euch.

Du schreibst das hier:

Zitat von Mia-Renata
Noch schlimmer finde ich, dass Mia teilweise schon einmal aggressiv auf Menschen an der Leine reagiert. Freilauf ist auch wieder kein Problem. Mia spingt in die Leine und schnappt (bisher nur in die Luft), erwischt hat sie bis jetzt draußen keinen, ich lebe aber mit der ständigen Angst, dass sie aber dann doch mal richtig nach jemanden schnappt. Probleme gibt es z. B. in folgenden Situationen:
- ich stehe mit Mia und jemand kommt schnell auf uns zu
- jemand spricht Mia direkt an
- dicht an uns vorbei rennende Kinder
- vorbei scheppernde Skateboards und Roller
- wenn ich stehe, manchmal auch einfach nur sehr dicht vorbeigehende Leute
- wenn ich selber laufe und nicht mit Mia stehe geht es besser. Probleme gibt es aber dann z. B. wenn jemand neben uns stolpert
- wenn ich auf einer Bank sitze und jemand will sich daneben setzen
- im Restaurant, wenn der Kellner zum Tisch kommt



Mogli würde in fast all den genannten Situationen (insbesondere denen mit Kindern!) ähnlich reagieren wie Mia, auf jeden Fall verbellen, und durchaus auch schnappen, wenn ihm jemand zu nahe käme....... allerdings empfinde ich es ganz anders als Du, nämlich überhaupt nicht als Problem. Das fiel mir erst jetzt auf, als Du das so geschildert hast.

Ich habe absolut keine Angst, daß Mogli nach jemandem schnappen könnte. In den Situationen ist er an der Leine oder ich nehme ihn an die Leine, z.B. wenn Kinder auftauchen. So kann auf keinen Fall etwas passieren. Und dann sorge ich dafür, daß ihm keiner zu nahe kommt und ihn auch keiner anspricht, indem ich mich z.B. dazwischen stelle oder einfach mit ihm weg bzw. aus dem Weg gehe.
Im Ergebnis gibt es so gut wie nie eine Situation in der Mogli den Eindruck hat "sich verteidigen" zu müssen. Ich schaue, ich manage und damit ist es für mich und vor allem auch für ihn gut.
Ich weiß, daß Mogli kein "Jolly-Hund" ist, daß ich immer in gewissem Maß vorrausschauen, aufpassen und ihn managen muss. Aber wie gesagt, ich empfinde das überhaupt nicht als Problem und ich finde sein Verhalten aus seiner Sicht eben auch ganz "normal", wenn ich bedenke, welche Vorerfahrungen (z.B. mit Kindern) er vielleicht gemacht hat. Das kann ich nicht mehr alles "von seiner Festplatte löschen" und deshalb gehe ich einfach damit um.

Bitte nicht falsch verstehen, ganz wichtig!!! Ich will damit nicht sagen, daß Du nicht trainieren, nicht an der Situation arbeiten solltest. Zumal Deine Situation ja auch, wie oben schon gesagt, nicht ganz mit meiner vergleichbar ist.
Aber es hilft manchmal schon, wenn man den Blick auf eine Situation ändern, sie anders und vielleicht weniger "problematisch" wahrnehmen kann. Das nimmt einfach viel Druck raus.




Petra mit Mogli und dem Schäfchen im Herzen
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Der ist nicht klein, der ist ein Hundekonzentrat. :o)

Kafrauke Offline

Amazone ohne Nudelholz und Leidensfähigkeit, jetzt mit neuer Frisur


Beiträge: 7.324

08.09.2011 09:16
#6 RE: Brauche dringend Trainingstipps Zitat · Antworten

Ich denke auch,dass dein Mann selbstsicherer ist,und sie deshalb bei ihm ruhiger ist.
Ich würde dir sogar dringend raten,sie an einen Maulkorb zu gewöhnen!
Aber sorgfältig und langsam.
Das ist nicht nur wichtig für die Sicherheit der anderen Menschen,sondern auch für deinen Eigene,denn es verhindert,dass du schreckhaft in brenzligen situationen an der Leine zerrst und so noch mehr Unruhe in deinen Hund bringst.

Ausserdem stimme ich den anderen zu,den Abstand vergrössern,und evtl auch einfach mal umdrehen und einen Umweg in Kauf nehmen.

Du solltest dringend darauf achten,solche Vorfälle zu vermeiden um Ruhe in den Hund zu bekommen,den Adrenalinspiegel dauerhaft zu senken und Vertauen in deine (Weg)führungsposition zu zeigen.Damit meine ich,dein Hund sollte die Erfahrung machen,dass du seine Ängste erkennst und eine Lösung parat hast,und die kann durchaus auch in einem gepflegten ruhigen Rückzug bestehen.

An Problemsituationen muss man sich langsam rantasten.



Wenn ich -grundsätzlich- aversiv mit meinem Hund trainiere, dann macht das auch was mit mir - und nichts was auf OMMMM endet.


Ines mit Yuri, Freddy und Ursula sowie Lukas im Herzen

Nordlicht Offline




Beiträge: 2.079

08.09.2011 09:23
#7 RE: Brauche dringend Trainingstipps Zitat · Antworten

Da wir selbst noch (wieder) recht weit am Anfang stehen, kann ich nur Anregungen geben...

Zitat von Mia-Renata
es klappt und sie steht ganz still und auf einmal schnappt sie nach dem anderen Hund.


Ich vermute, du hast in der Situation die Körpersprache falsch interpretiert. Finja bleibt beim Fixieren eines anderen Hundes auch stehen. Das ist aber keinefalls Gehorsam, sondern Hundekommunikation.

Zitat von Mia-Renata
Probleme gibt es z. B. in folgenden Situationen:
- ich stehe mit Mia und jemand kommt schnell auf uns zu
- jemand spricht Mia direkt an
- dicht an uns vorbei rennende Kinder
- vorbei scheppernde Skateboards und Roller
- wenn ich stehe, manchmal auch einfach nur sehr dicht vorbeigehende Leute
- wenn ich selber laufe und nicht mit Mia stehe geht es besser. Probleme gibt es aber dann z. B. wenn jemand neben uns stolpert
- wenn ich auf einer Bank sitze und jemand will sich daneben setzen
- im Restaurant, wenn der Kellner zum Tisch kommt


Die Gesellschaft vermittelt dem Hundehalter - dein Hund muss perfekt sein und alle Alltagssituationen problemlos meistern. In meiner ehemaligen Hundeschule wurden Stadtspaziergänge und Runden über den Weihnachtsmarkt angeboten. Es schien selbstverständlich und jeder Hundehalter wurde dazu motiviert, daran teilzunehmen. Es wurde keine Rücksicht darauf genommen, ob der Hund Angst hat oder Unsicherheiten zeigt. Ich habe mit Finja daran teilgenommen. Es war ein Fehler, denn es war Stress pur. Ich dachte aber noch, Finja muss es irgendwie lernen.
Doch inzwischen nehme ich auf Finja Rücksicht. Sie bleibt bei Menschenanhäufungen daheim oder im Auto. Derzeit sind das aus Finja's Sicht Menschenanhäufungen mehr als 2 Personen . Ich weiche Hundebegegnungen derzeit aus, weil ich erstmal gaaaanz langsam darauf hinarbeite. Dabei beginne ich mit Trainingseinheiten ohne andere Hunde.
"Komischen Menschen" weiche ich aus. Finja findet auch liegende Menschen im Gras, Menschen mit Besen / Sensen / Leitern, starrende Menschen, Kinder uvm. suspekt. Roxy findet komische Menschen zwar z.T. auch zum Bellen und Knurren, lässt sich aber gut lenken. Daher weiche ich nicht aus, sondern nähere mich clickernd.
Demnächst erwarten wir Gäste. Die Hunde werden wahrscheinlich die ganze Zeit von den Gästen ferngehalten. Es wäre zu viel Stress, da die Besucher die Hunde doch direkt anschauen werden, unterschwellige Ängste zeigen und sich halt einfach unbedacht bewegen. Das müssen meine Hunde nicht mitmachen.

Was ich damit sagen will: Es ist keinesfalls selbstverständlich und dringend erforderlich, dass Mia alles und jeden liebt. Halte Abstand und gib Mia Sicherheit indem du komische Menschen von ihr fernhältst. Wenn es sich nicht vermeiden lässt, komische Menschen mit geringem Abstand zu passieren, gebe ich durchaus Anweisungen in Form von Bitten "bitte gehen sie einfach vorbei und schauen sie sie nicht an".
Ich denke schon, dass dein Mann weniger Unsicher im Umgang ist.

Viele Grüße
Tanja, Finja und Roxy

charlyschatz Offline




Beiträge: 462

08.09.2011 09:38
#8 RE: Brauche dringend Trainingstipps Zitat · Antworten

Hallo Petra,

wir kennen uns noch nicht, denn ich bin auch (relativ) neu hier im Forum. Muss deine Geschichte erstmal noch suchen um auch was über das ganze Drumherum zu erfahren.

Da habt ihr ja echt einige Baustellen... Ich kann mir vorstellen, dass das Stress pur für dich ist. Mich stresst es ja schon, wenn mein kleiner mal einen Tag hat, an dem er ein sehr dünnes Nervenkostüm hat und sich auch entsprechend aufführt und ich vielleicht eh schon genervt bin. Wir haben aber zum Glück nicht ganz so viele Probleme wie ihr. Daher muss ich dich schonmal dafür bewundern, wie du das alles durchhältst und das spricht wirklich für die absolute Liebe zu deinem Hund.

Ich bin froh, dass du die erwähnten Methoden der "Hundetrainer" - davon gehe ich aus - nicht verwendet hast. Damit hättest du es sicherlich nur noch schlimmer gemacht. Ich weiß aus Erfahrung, dass es echt schwierig ist, eine vernünftige HuSchu zu finden. Die meisten beschränken sich leider auf das Standardrepertoire, davon ausgehend, dass sie alle Hunde von Welpen an erziehen und alle Hunde gutmütige Labbi- oder Goldiwesen sind (an alle Halter von Labbis und Goldis: bitte nicht auf den Schlips getreten fühlen, aber die Art von Menschen lernt man eben recht häufig kennen). Sicherlich kennen einige die hundlichen Verhaltensweisen aus ihrer "Ausbildung", aber RICHTIG darauf eingehen, vor allem wenn es Probleme gibt, können oft die wenigsten und wenn dann auch nur mit unrealistischen Methoden (mir wurde auch gesagt immer aus dem Weg gehen und dem Hund Stück für Stück nähern. Sobald er Anzeichen von Stress zeigt, wieder umkehren. Spiel von vorne, bis er näher dran sein kann. Sicherlich eine schöne und gewaltfreie Methode, im Alltag aber schlecht umsetzbar!). Oder sie verwenden die alten "Standardmethoden" wie eben Klapperzeugs werfen, auf den Rücken schmeißen, runterdrücken, Schnauzengriff und so'n Schmarn. DAS sind für mich noch die Schlimmsten.

Wir haben auch schon das ein oder andere Einzeltraining bei verschiedenen Trainern hinter uns und ganz ehrlich? Das Forum hier, Bücher, beobachten usw. haben mir bei Weitem mehr geholfen. Zur Selbstkontrolle und -verbesserung finde ich es natürlich trotzdem wichtig, deswegen finde ich es auch schön, dass Barbara bald kommt. Denn hier bin ich mir sicher, dass sie WIRKLICH helfen kann!!!

Zu einigen Problemen kann ich dir nicht sagen. Nur soviel: mir hat der Clicker wirklich sehr geholfen (bzw. Charly). Ich kann ihn gut im Alltag einsetzen um ihm Hunde an der Leine schön zu clickern. Und auch wenn Charly nicht so wie deine Mia auf schreiende Kinder oder schnell von hinten kommende Leute etc. reagiert, reagiert er doch recht unsicher darauf. Ich beobachte ihn und sobald ich merke, dass die Situation unangenehm werden könnte, wenn ich auf Teufel komm raus da durch will, clickere ich ihm die schreienden Kinder (würden mir im Übrigen auch Angst machen) und auch vorbeischnellende Radfahrer (in München leider keine Seltenheit) schön oder lobe ihn, wenn er brav ist. Außerdem nehme ich ihn bei Kindern IMMER an die Leine. Charly hat zwar noch nie nach einem Kind geschnappt oder geknurrt etc. Aber wie gesagt, ich merke doch, dass es ihm (gerade bei noch nicht schulpflichtigen Kindern) nicht geheuer ist und ich weiß dass er, wenn er unsicher wird und nicht so recht weiß, wie er sich verhalten soll, gerne mal an jemandem hochspringt. Sowas kann schnell eskalieren. Bevor es das tut und ich ihn DANN erst wegnehme und er so weiß "ich muss es erst so zeigen, wenn mir was nicht passt.", bringe ich ihn lieber vorher aus der Situation raus.

Ich bin mir sicher, hier wird dir geholfen. Kopf hoch! Du hast ja auch schon angemerkt, dass es sicherlich ein langer Weg sein wird, aber es lohnt sich und schweißt euch noch mehr zusammen.

Liebe Grüße

Maria und Charly
_____________________________________________

Wir schenken unseren Hunden ein klein wenig Liebe und Zeit. Dafür schenken Sie uns restlos alles was Sie zu bieten haben. Es ist zweifellos das beste Geschäft, was der Mensch je gemacht hat.

Kika Offline



Beiträge: 2.989

08.09.2011 17:09
#9 RE: Brauche dringend Trainingstipps Zitat · Antworten

Zitat von Mia-Renata
Probleme gibt es z. B. in folgenden Situationen:
- ich stehe mit Mia und jemand kommt schnell auf uns zu
- jemand spricht Mia direkt an
- dicht an uns vorbei rennende Kinder
- vorbei scheppernde Skateboards und Roller
- wenn ich stehe, manchmal auch einfach nur sehr dicht vorbeigehende Leute
- wenn ich selber laufe und nicht mit Mia stehe geht es besser. Probleme gibt es aber dann z. B. wenn jemand neben uns stolpert
- wenn ich auf einer Bank sitze und jemand will sich daneben setzen
- im Restaurant, wenn der Kellner zum Tisch kommt



Ich finde, Du hast das gut beobachtet! Mit all diesen Dingen hat Genna auch ein Problem und ich denke viele andere Hunde auch.

Das Erkennen dieser Probleme ist der erste Schritt zur Lösung.
Ich möchte nur einen Punkt beispielhaft herausnehmen:

Genna konnte noch nie mit frontalen Begegnungen entspannt umgehen (und sie ist ein gut sozialisierter Hund und kam als Welpe zu mir), egal ob es andere Hunde oder Menschen waren.
Kellner waren schon immer ein Problem, da diese auf einen zu, bzw. an den Tisch kommen. Sie ist explosiv und bellend auf Kellner zugeschossen.

Das macht sie heute nicht mehr, sie bleibt entspannt liegen.
Das habe ich folgendermaßen geschafft:

1. Ich habe mich gefragt, was sie stattdessen tun soll. Meine Antwort: liegenbleiben.
Ich habe also ein Alternativverhalten aufgebaut. Ich habe "Platz" geübt, bei jeder Gelegenheit. Genna darf nur aufstehen, wenn ich sie dazu auffordere und abhole. Das sollte man langsam und positiv aufbauen z.B. mit Clicker.
Das sollte viel geübt werden, an vielen verschiedenen Stellen. Dabei sollte der Hund möglichst nicht überfordert werden, Zeit und Distanz so eingehalten werden, dass der Hund es gut bewältigen kann.

Wenn der Hund sich bedroht fühlt (z.B. vom Kellner), ist es jedoch sehr schwer für den Hund das Signal "Platz" zu beachten -
deshalb:

2. Die emotionale Lage des Hundes sollte verbessert werden. Der Hund soll lernen, dass der Kellner keine Bedrohung darstellt.
Jedes Mal, wenn ein Kellner zu meinem Tisch kam, gab es - und zwar rechtzeitig. Genna sah den Kellner in 10m Entfernung, click und eine ganze Handvoll Leckerchen fiel zwischen ihre Beinchen.

Wenn Genna heute einen Kellner auf uns zukommen sieht, schaut sie mich an und fragt, wo das Leckerchen bleibt.

3. Management
Lege Deinen Hund so ab, dass Du ihn schützen kannst. Er soll lernen, dass er Dir vertrauen kann.
Lege ihn z.B. in eine geschützte Ecke und Du sitzt vor ihm, dann kommt der Kellner auf Dich zu und Du schützt mit Deinem Körper den Hund ("splittest").

So kann man sich zu jedem einzelnen Punkt etwas überlegen...aber eins nach dem anderen.

Ich hoffe, dass ich Dir mit meiner Antwort etwas helfen konnte!


Liebe Grüße Claudia mit Ephi&Genna

Buddy Offline




Beiträge: 93

08.09.2011 17:25
#10 RE: Brauche dringend Trainingstipps Zitat · Antworten

Hallo!!

Auch wenn ich das Thema Abstand erneut aufgreife: die Einhaltung einer gewissen Distanz wirkt offensichtlich wahre Wunder.
Da ich in letzter Zeit verstärkt darauf achte, stelle ich fest, dass Buddy auch an der Leine relativ entspannt ist, wenn ihm der andere Hund nicht zu nahe auf die Pelle rückt. Dann ist es sogar möglich, längere Zeit stehen zu bleiben und mit Herrchen oder Frauchen zu plaudern -und bemerkenswerterweise- auch bei seinen "Spezies", die er eigentlich nicht leiden mag.
Eine weitere Sache, die zumindest bei Buddy gut hilft, ist das Vermeiden von frontaler Begegnung. Ich versuche also möglichst, mit ihm an der Leine einen Bogen zu gehen, wenn uns an der Leine ein Mensch-Hunde-gespann entgegen kommt. Mir ist natürlich auch klar, dass das nicht immer möglich ist.

Viele Grüße,
Alex und Buddy

Mia-Renata Offline




Beiträge: 19

08.09.2011 23:45
#11 RE: Brauche dringend Trainingstipps Zitat · Antworten

Erst einmal muß ich mal los werden, dass ich es toll finde, wie lieb ihr alle zu mir seid und dass Ihr einem wirklich auch Mut macht und dadurch seelich aufbaut.

Es ist nicht so, dass Mia ständig nur auf Menschen aggressiv reagiert. Vieles klappt auch schon ganz gut, wenn ich aufmerksam die Gegend beobachte und rechtzeitig manage. Ich arbeite, wenn Menschen an uns vorbeikommen, auch mit Schau und Leckerchen. Mittlerweile guckt Mia oft schon von alleine und sagt, OK, wo ist mein Leckerchen. Wenn ich die Situation so regel, können auch schon Jogger an uns recht nah vorbeilaufen. Mia reagiert meistens dann aggressiv, wenn ich von der Situation überrascht werde. Wenn z. B. plötzlich jemand um die Ecke kommt, den ich nicht gesehen habe. Ich glaube, dann reagiere ich auch sofort unsicher und schon eskaliert es. Aber wenn solche Situationen entstehen, macht mir das immer sehr zu schaffen, weil ich immer Angst habe, dass sie dann doch einmal jemanden beißt und wir dann Probleme bekommen. Mein Mann ist da extrem gelassen. Der macht sich überhaupt keine Gedanken. Eine Bekannte meinte mal, der merkt erst, dass sein Hund nach jemanden geschnappt hat, wenn dem anderen ein großes Stück in der Wade fehlt. Wenn ich zu Hause mit Mia spazieren gehe, lässt sich oft alles ganz gut regeln. Die Hundebegegnungen sind je nach Tagesform von Mia manchmal anstrengend. An manchen Tagen klappt es schon ganz gut, wenn uns Hunde begegnen und an manchen Tagen reagiert sie auf fast jeden Hund. Und irgendwie gibt es bei uns total viele Hunde. Mir begegnen ständig Hunde und manchmal auf sehr engen Wegen, wo man nicht so gut ausweichen kann. Und dann gibt es auch noch so Experten, die genau auf einen zusteuern, um die Hunde mal schnuppern zu lassen. Wenn man dann sagt, sie sollen es nicht tun, mein Hund wäre an der Leine teilweise aggressiv, dann sagen die, meiner ist ganz lieb und steuern einfach weiter auf einen zu. Wenn Mia dann schnappt, habe ich auch schon erlebt, dass sie sich dann auch noch aufregen. Schön finde ich auch, wenn mir abgeleinte Hunde entgegenkommen und obwohl die Besitzer sehen, dass ich meinen mit Schau bei Fuß gehen lasse, nicht einmal nötig haben, ihren Hund abzurufen.

Bei uns nehme ich Mia gar nicht mit in die Stadt. Im Urlaub komme ich nur teilweise dann in so Situationen wie Stadt oder Restaurant etc., weil obwohl Mia zu Hause ohne Probleme allein bleibt, im Wohnwagen will sie nicht alleine bleiben und mein Mann will dann teilweise Ausflüge machen. Er sagt dann, ich richte mein Leben doch nicht nur nach dem Hund ein. Männer sehen das oft ganz anders. Dann nimmt mein Mann die Leine, aber dann will er ein Foto machen und drückt mir mitten in der Menschenmenge die Leine in die Hand und dann stehe ich da und fühle mich total unwohl und dann erfüllt sich natürlich oft meine Vorahnung und Mia reagiert auf jemanden aggressiv. Diesmal waren wir einmal im Urlaub im Restaurant, da habe ich Mia einen Maulkorb drauf gemacht, damit ich nicht die ganze Zeit unruhig auf dem Stuhl rumrutsche und an der Leine rumzuppel und siehe da, da konnte Mia friedlich unter dem Tisch liegen. Allerdings war da auch ein weiblicher Kellner und Mia reagiert vor allen Dingen auf Männer stärker. Aber trotzdem, viel schein ich auch bei Mias Verunsicherung beizutragen.

Ein bißchen ist es aber auch, glaube ich, dass sie mich als Ressource verteidigt. Damals als wir Mia bekommen hatten, hat Mia sofort mich als ihre Nr. 1 ausgesucht. Wenn dann mein Mann oder meine Kinder mich angefasst haben, kam sie sofort dazwischen gesprungen. Das habe ich damals sofort unterbunden, weil das geht gar nicht, dass meine Familie mich nicht anfassen darf.

Bei allen unseren Problemen ist Mia aber auch ein toller Hund. Das muß ich mir nur zwischen durch mal klaren machen, wenn ich sehr viel Streß hatte. Zu Hause ist Mia zu uns total lieb. Mia ist total verschmust und liebesbedürftig. Wir kuscheln oft zusammen. Sie verteidigt nicht ihren Futternapf. Ich kann ihr alles wegnehmen, sie überall anfassen, Zecken ziehen etc.. Sie akzeptiert es sogar, wenn mein Sohn (12 Jahre) sich mit in ihr Körbchen legt. Obwohl ich da trotzdem mit meinem Sohn schimpfe, weil ich finde, das Körbchen gehört dem Hund und ein Hund braucht einen Ort, wo er in Ruhe gelassen wird. Mia kann zu Hause ohne Probleme mehrere Stunden alleine bleiben. Sie macht nichts kaputt. Auch Schuhe können überall stehen bleiben. Mia ist sehr pfiffig und lernt sehr schnell neue Dinge. Sie kann prima apportieren, findet es toll, über Agilityhürden zu springen und sucht gerne einen Futterbeutel im Garten. Sie ist beim Training mit Feuereifer dabei. Sie rennt gerne schnell und schafft mit ihrem Freund, einem Saluki, das Tempo mitzuhalten.

charlyschatz Offline




Beiträge: 462

09.09.2011 10:03
#12 RE: Brauche dringend Trainingstipps Zitat · Antworten

Ach, so vieles was du schreibst finde ich auch in meinem kleinen Schatz wieder (auch Ex-Spanier)

Bei uns ist auch das Problem, dass er wenn ICH mich drauf vorbereiten kann, dass ein Hund kommt (Menschen sind auf der Straße meistens Wurscht, da gibt es wichtigere Sachen ) schon recht gut dran vorbei läuft - natürlich fleißig begleitet von . Wenn auf einmal einer aus einem Weg rauskommt oder plötzlich um die Ecke kommt und ICH auch nicht darauf vorbereitet war, dann reagiert er auch noch. Zwar oft nicht mehr ganz so extrem, wie am Anfang, aber wesentlich heftiger als wenn ICH den anderen Hund schon vorher sehe und mich mental drauf vorbereiten kann. Ich clickere dann trotzdem immer so schnell wie es geht und versuche zurück zu gehen oder einen Bogen zu laufen, aber im Vergleich zu unseren Hunden ist unsere Reaktion doch um einiges langsamer. Ist wahrscheinlich einfach Übungssache.

Mit den Hunde"experten" haben wir es alle leider fast tagtäglich zu tun. Wenn einer seinen Hund an der Leine hat und schnuppern lassen will, dann würde ich mich echt umdrehen oder den Hund auf die andere Seite nehmen und so weit wie möglich einen Bogen laufen und sagen, dass der an der Leine jeden Hund zusammenbeißt (irgendsowas - Frau T. ist in sowas ganz gut, vll. hat sie ja einen schlagfertigen, lustigen Spruch auf Lager ). Auch wenn es nicht so ist. Manchmal hilft es, wenn man den Hund ein bisschen gefährlicher macht als er tatsächlich ist - muss ich mir auch noch angewöhnen!!!!

Und bei uns ist das im Übrigen auch so, dass er es speziell auf Männer abgesehen hat. Zwar meistens auf etwas ältere, aber die sind ihm irgendwie alle nicht ganz geheuer!

Wenn du deine Mia daheim beschreibst, finde ich haargenau meinen Charly wieder! Der lässt sich auch alles wegnehmen (Futter, Knochen etc.) ist, wenn er allein bleiben muss, zwar nicht superhappy aber er akzeptiert es und ich habe zum Glück noch nie Beschwerden von den Nachbarn gehört, dass er laut wäre etc. also scheint er sich ja ganz anständig zu benehmen!

Ihr schafft das schon! Nur Mut!

Liebe Grüße

Maria und Charly
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Wir schenken unseren Hunden ein klein wenig Liebe und Zeit. Dafür schenken Sie uns restlos alles was Sie zu bieten haben. Es ist zweifellos das beste Geschäft, was der Mensch je gemacht hat.

Kika Offline



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09.09.2011 10:50
#13 RE: Brauche dringend Trainingstipps Zitat · Antworten

Zitat von Mia-Renata
Vieles klappt auch schon ganz gut, wenn ich aufmerksam die Gegend beobachte und rechtzeitig manage. Ich arbeite, wenn Menschen an uns vorbeikommen, auch mit Schau und Leckerchen. Mittlerweile guckt Mia oft schon von alleine und sagt, OK, wo ist mein Leckerchen.



Dann hast Du doch schon einiges erreicht!

Zitat von Mia-Renata
Mia reagiert meistens dann aggressiv, wenn ich von der Situation überrascht werde. Wenn z. B. plötzlich jemand um die Ecke kommt, den ich nicht gesehen habe.



Das ist bei Genna auch so. Ich gehe nicht um unübersichtliche Ecken. Ich gehe immer so, dass ich unübersichtliche Stellen möglichst weit einsehen kann und lass sie hinter mir gehen (sie kennt das mit dem Signal "Zurück"). Wenn dann Hund oder Mensch erscheint, weiche ich möglichst weit aus und schütze sie mit meinem Körper. Im Zweifelsfall drehe ich einfach um.


Liebe Grüße Claudia mit Ephi&Genna

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