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Dieses Thema hat 15 Antworten
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 Rollenspiele (öffentlich)
Seiten 1 | 2
shysie Offline




Beiträge: 10

13.11.2010 22:52
Eifersuchtsprobleme Zitat · Antworten

Wie ich in meinem "Vorstellungsbeitrag" bereits angesprochen habe, hat mein Mädchen damit Probleme.

Kurz zusammengefasst: Yara, brauner Grosspudel, geboren am 18. April 2010, hatte am 16. Juli die Diagnose intrahepatischer Shunt (Gefäss in der Leber hat vor der Geburt nicht geschlossen und pumpt so immer eine Menge Ammoniak ins Gehirn, welches eine Vergiftung mit sich bringt. Somit ist die Lebenserwartung zw. 2 Monaten und 2 Jahren), am 13. Oktober erfolgreicher Eingriff in Giessen.

Welpenschule, Junghundeschule, haben wir alles mit Bravour gemeistert und da war schon immer klar, dass Yara eher ein dominantes Mädchen ist. Wenn ein erwachsener Hund meinte "ich will nicht spielen", dann war ihr dies stehts egal und sie probierte weiter.
Ebenfalls war es mir wichtig, Yara streng zu erziehen, auch wenn sie krank ist und ich nie wusste, ob sie den Eingriff am 13. Oktober überleben würde. So hat sie dann auch viel Zuneigung gekriegt und vieles durfte sie, was nicht geplant gewesen wäre. Beispielsweise auf dem Bett schlafen.

Yara war vor dem Eingriff eigentlich vom Wesen her eine sehr liebe Hündin. Eifersucht war aber bereits da ein Ding, welches ich immer versuchte zu beheben. Hunde die sie kannte, da ging sie einach "dazwischen". Daraufhin schickte ich sie weg und streichelte "zu Leide" den anderen, dass sie bemerkte, dass dies keine Auswirkung auf sie hat.
Jedoch nach Giessen, da hat es erst angefangen, dass sie panisch auf Rüden reagierte. Mein erster Gedanke, sie war bereits 6 Monate, wird sie demnächst läufig? Da es immer schlimmer wurde (erst lag sie nur still auf dem Rücken, dann war sie sich jaulend auf den Rücken, irgendwann traute sie sich erst gar nicht mehr aufzustehen, bis der Rüde 100 Meter weiter war und am Schluss konnte sie an keinem Rüden mehr vorbei gehen) hab ich mich nach langem hin und her (Frühkastration - ja oder nein?) entschieden, dass ich sie kastriere. Seither liebt sie die Rüden wie vorher. Kein Problem, auch nette Spielkameraden.

Gut, somit war ein Problem gelöst. Nun wird aber die Angst um ihren Platz immer Grösser. Letztens hatten wir einen Mitarbeiterwechsel im Geschäft und die neue Mitarbeiterin hatte einen Hund. Und da gings los. Yärli hatte Angst um ihre Position im Geschäft, weil stehts hiess es "Yaraaa" und nun war ein "Neuer" da oder anders gesagt Konkurenz. Da der Hund ein 30kg Hund ist, hat das 13kg Mädel nichts zu sagen sondern zickt eher mal rum. Zieht aber den Schwanz ein, wenn die andere grob wird. So mussten die beiden getrennt werden.
Als nächstes kam eine ehemalige Mitarbeiterin uns besuchen auch mit Hund und da war dann Elly (der andere Hund) sehr begehrt, als Elly mich begrüssen wollte griff Yara die Elly auch an. Biss nicht, aber Zähne fletschen, auf den Boden drücken bis ich sie wegzog.

Ich frag mich nun echt, was ich machen soll.
Ebenfalls frag ich mich, was da in Giessen alles gelaufen ist. Hat die panische Angst, dass sie mich verliert? Dass ich sie wieder "wegbringe"?
Was mich ebenfalls ratlos macht - wie verhalte ich mich in einer solchen Situation? Wie krieg ich das weg? Es ist ja eher Angst, weil ist der andere Hund grösser und stärker, zieht die Yara schnell den Schwanz ein.

Was mich ebenfalls alarmierte, letztens war ein ca. 3 jähriges Kind schlendernd auf dem Kies unterwegs und Kinder waren echt nie ein Problem, aber hätte ich die Yara nicht sofort bei mir gehabt, wäre die kläffend auf das kleine Kind los. Das hat mich echt geschockt! Weil damit hatte sie echt nie ein Problem! Ob es das schlendern war oder ob sie da irgendwas geritten hatte. Jogger/Velofahrer sind auch nicht mehr beliebt, da konnte sie früher ohne Leine normal weiter laufen, kam auf Abruf zu mir, sass neben mir, bis die durch waren. Eigentlich vorbildlich.

Meine Hundeschule ist nicht wirklich empfehlenswert. Da mach ich nur noch den Praxiskurs, der in der CH obligatorisch ist, weil ich den schon bezahlt habe und dann will ich wechseln.
Die Frage ist, Einzellektionen wären sicherlich nicht schlecht, aber ich möchte da wen, der wirklich eine Ahnung hat. Ich brauch ja kein Leinentraining - sondern wer, der mir Hilft die Angst von Yara zu beseitigen. Von Tierpsychologen bin ich nicht so begeistert, da die mir in der Regel nicht wirklich seriös genügend sind.

Bin da echt verzweifelt. Möchte zwar nicht gleich panisch wirken, doch ich denke, wenn wir was gut hinkriegen, dann jetzt, wenn Yara noch jung ist und am besten lernen kann.

So, bevor ich noch einen längeren Roman schreibe, warte ich erst mal auf Eure Antworten und beantworte gerne Fragen, wenn welche auftauchen.

QuoVadis Offline

weiß mit pubertierendem durchgeknalltem Mali mit Schäferhund-Exterieur, was Geduld heißt und hütet den wohl tollpatschigsten und knuffeligsten Holländer seit es Herder gibt


Beiträge: 3.201

13.11.2010 23:12
#2 RE: Eifersuchtsprobleme Zitat · Antworten

Ganz am Anfang schriebst Du:

Zitat
da war schon immer klar, dass Yara eher ein dominantes Mädchen ist.



Alles, was danach kam, sagt mir eigentlich: von Dominanz keine Spur!
Also würde ich mich davon schon mal ganz schnell verabschieden.

Ich würde sie verstärkt ignorieren, auch in der Wohnung, sie auch mal in einem Raum alleine lassen, sie nicht streicheln, wenn sie ankommt.
Draussen würde ich ihre Hundekontakte regeln, also nicht zu jedem Hund lassen.
Wenn sie spielen darf, erst sitzen, ableinen und erst auf Freigabe los.
Beschütze sie vor Hunden, die ihr unangenehm sind - kein Kontakt.
Du sagst, was Sache ist, sie hat keine Entscheidung zu treffen.
In der Zwischenzeit ihr Selbstbewußtsein stärken, ihr Aufgaben geben, die sie kann und dann doll loben.

Wenn sich ihr Verhalten normalisiert hat, kannst Du ihr wieder mehr Freiheiten lassen.


__________________________________________________
Gruß
Hanne

Erfolg ist die Fähigkeit,von einem Misserfolg zum anderen zu gehen, ohne seine Begeisterung zu verlieren. Winston Churchill

shysie Offline




Beiträge: 10

13.11.2010 23:40
#3 RE: Eifersuchtsprobleme Zitat · Antworten

Hab da irgendwie ein Gedankensprung gemacht. Anfangs war sie wirklich dominant und auch frech! Und irgendwann legte sich ein Schalter um und sie kriegte Angst.

Aber vielen Dank für die Tipps!
Draussen ist sie zu Hunden völlig normal. Unterwirft sich gegebenfalls sogar! Probleme beginnen in der Wohnung oder am Arbeitsplatz - ihrer Sicht nach an IHREM Ort.
Wenn ich sie anleine, ist sie eher dem anderen Hund ausgeliefert, oder nicht?
Oder wie geb ich ihr klar durch, dass sie nichts zu sagen hat bei neuen Hunden?

QuoVadis Offline

weiß mit pubertierendem durchgeknalltem Mali mit Schäferhund-Exterieur, was Geduld heißt und hütet den wohl tollpatschigsten und knuffeligsten Holländer seit es Herder gibt


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13.11.2010 23:50
#4 RE: Eifersuchtsprobleme Zitat · Antworten

Deshalb ja auch in der Wohnung anfangen, dort sind sie meist sicherer und "aufmüpfiger" als draussen.

Wieso ist sie dem anderen Hund ausgeliefert?
Bei uns gehört es zum guten Ton unter Hundehaltern, das die eigenen Hunde von angeleinten ferngehalten werden.
Gibt natürlich Idioten, die sich nicht dran halten, da bin ich als Halter gefragt, meinen Hund zu beschützen.
Fällt umso leichter, je besser der eigenen Hund erzogen ist.
Siehe Soo stolz!


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Hanne

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shysie Offline




Beiträge: 10

13.11.2010 23:58
#5 RE: Eifersuchtsprobleme Zitat · Antworten

Also in der Wohnung gibt es nun auch neue Regeln. Auf das Bett darf sie von alleine nicht mehr. Hab gestern angefangen ihr das auszutreiben und heute Abend war sie kein einziges Mal drauf! Lernt also schnell. (wieso ein Hund auf dem Bett? in der ersten Nacht, da steckte ich sie in den Kennel. Erst mal winseln - ignorieren - dann jaulen - ignorieren - dann bellen - ignorieren - dann heule und nach über einer Stunde, nach Mitternacht dachte ich mir, da mein Bruder in dieser Woche vom Studium her Prüfungen hatten, nimm sie ins Bett.)

Angeleint meine ich nicht draussen, sondern in der Wohnung. Wenn neue Hunde rein kommen. Weil dann beginnt das Problem. Eifersucht, Angst.
Draussen ist Yara an der Leine wenn ein anderer an der Leine ist. Wäre hier auch so, dass man den Hund an die Leine nimmt, wenn der andere angeleint ist. Dies haben leider aber nicht alle begriffen.

Momentan wohne ich noch zu Hause, mit Ausziehen war nach der Ausbildung wegen der OP nichts..;) meine Eltern tun sich schwer, die Yara zu ignorieren. Aber wäre ein Punkt, an dessen wir auch arbeiten müssen.

QuoVadis Offline

weiß mit pubertierendem durchgeknalltem Mali mit Schäferhund-Exterieur, was Geduld heißt und hütet den wohl tollpatschigsten und knuffeligsten Holländer seit es Herder gibt


Beiträge: 3.201

14.11.2010 00:06
#6 RE: Eifersuchtsprobleme Zitat · Antworten

Ihr beibringen, das sie auf ihrem Platz/Decke/Körbchen bleibt.
Und der Besucherhund hat sie da nicht zu belästigen.
Wenn einer der Hunde das nicht kann, Leine.
Mit der Yara natürlich erstmal alleine üben.
Bei mir und Five hat es nun genau 3x (Leine abgesichert) gedauert, bis er liegen bleibt, wenn seine kleine Freundin reinkommt. Erst auf Freigabe dürfen beide spielen.

Und mit dem Ignorieren habe ich festgestellt, die Hunde unterscheiden ganz genau, bei wem sie was machen dürfen.
Mein Mann fällt mir in der Beziehung auch immer in den Rücken, war aber schon in der Kindererziehung so.
Wenn Du Dein Ding durchziehst, wird Yara sich bei Dir benehmen, bei Deinen Eltern im Zweifel nicht.


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Hanne

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Elektra Offline

und definetely not everybody's darling (Forumsbetreiber)


Beiträge: 41.083

14.11.2010 00:53
#7 RE: Eifersuchtsprobleme Zitat · Antworten

Entschuldige, wenn ich mich hier einmische. Weißt Du, ganz viel, was Du schreibst, klingt in meinen Ohren ziemlich negativ, u.a. stolperte ich über Formulierungen wie "ich treibe ihr etwas aus".

Du schreibst, Deine Hündin sei dominant (gewesen), und wie Hanne lese ich nichts, was diese Behauptung rechtfertigen würde. Es ist leider eines dieser hartnäckigen Ammenmärchen, daß jeder Hund, der einfach mal seine Grenzen testet, dominant ist, gleichgesetzt wird das oft damit, der Hund sei "frech" und tue nicht, was man ihm sage.

Was ich möchte, ist, Dich zu bitten, einmal die Perspektive zu wechseln. Schau, nichts von dem, was Du über Deine Hündin schreibst, ist in irgendeiner Weise unnormal oder böse oder auch nur irgendwie negativ zu bewerten. Du hast einfach einen stinknormalen Junghund, der manchmal ein bißchen den Schnösel gibt und von Dir neben viel Liebe viele klare Strukturen benötigt. Bei denen sollte es jedoch nicht um das Verbieten und Unterbinden als solches gehen. Sondern vor allem um einen Handlungsrahmen, den Du Deinem Hund stecken solltest und zwar so, daß er es auch verstehen kann.

Ganz ehrlich, ich fürchte, daran hapert es auch ein bißchen. Das vermute ich, weil Du auch in der Beschreibung dessen, was Du tust oder getan hast, um sie zu erziehen, eher negativ klingst.

Mir stellen sich angesichts der vielen Thesen, die eigentlich "nur" Deine Interpretationen sind, in erster Linie zahlreiche Fragen.

So sagst Du, Dein Hund sei eifersüchtig. Was genau meinst Du damit und wie kommst Du darauf? Bist Du sicher, daß sie nicht einfach in vielen Situationen unsicher ist, weil Du ihr keinen rechten Rahmen bietest, weil Du nicht so recht wirklich ihre Sprache sprichst?

Ich frage das, weil genau das zu 90 Prozent das erste Problem ist, das ich mit meinen Kunden gemeinsam lösen muß. Sie "sprechen" mit ihrem Hund, "sagen" aber nichts, das der Vierbeiner auch wirklich verstehen kann. Und weil das so ist, weil sie gar nicht wissen, was man von ihnen will oder eben nicht will, verhalten sie sich aus ihrer Sicht hundlich logisch, aber eben nicht aus Menschensicht richtig.

Soll heißen: Könnte es sein, daß auch bei Euch solche "Übersetzungsfehler" in beide Richtungen entstanden sind und Du jetzt Deinen Hund fehlinterpretierst und aus dieser Fehlinterpretation die falschen Erziehungsmaßnahmen abgeleitet hast, die wiederum zum Unverständnis bei Deinem Hund und zu einem für ihn logischen, für Dich aber unerwünschten Verhalten geführt haben?

Mal zwei Beispiele dafür, wie man das Verhalten Deines Hundes auch anders betrachten kann als Du es tust.

Zitat
Eifersucht war aber bereits da ein Ding, welches ich immer versuchte zu beheben. Hunde die sie kannte, da ging sie einach "dazwischen". Daraufhin schickte ich sie weg und streichelte "zu Leide" den anderen, dass sie bemerkte, dass dies keine Auswirkung auf sie hat.



Wenn ein Hund zwei andere splittet, kann das zahlreiche Ursachen haben. Ziemlich gängig ist das "Hüterverhalten", d.h., der splittende/treibende Hund "hütet" die anderen Hunde schlicht und einfach, weil er es kann und Freude daran hat. Bei Hunden, die insgesamt mit Artgenossen nicht leicht umgehen, können zwei Artgenossen, die miteinander spielen, einfach zu schnell unterwegs sein, er kann allein durch das Tempo, durch die schnellen Bewegungen, überfordert sein und entsprechend eine Notbremse ziehen wollen. Sind die anderen Hunde etwas ruppig im Umgang miteinander, kann es auch sein, daß sie einen Streit schlichten wollen, mein Ben tut so etwas zum Beispiel sehr oft, auch Ilias, der friedlichste und garantiert am wenigsten dominante meiner Hunde, tut das manchmal. Zudem kann es um Ressourcen gehen, wenn zum Beispiel ein Spielzeug im Spiel ist, das der "außenstehende" Hund (auch) haben möchte. Und das sind nur die Varianten, die ich ad hoc nennen kann, es kommen in ganz bestimmten Paarungen (es kommt dabei u.a. darauf an, ob die Hunde sich kennen oder nicht, welche Menschen dabei sind, wie die Fläche ist, auf der sie sich bewegen usw.) noch diverse mögliche individuelle Auslöser eines splittenden Verhaltens dazu.

Du siehst, für Hundeverhalten gilt: Es ist nicht immer drin, was für uns Menschen draufsteht.

Was auch für diese Geschichte gilt:

Zitat
Als nächstes kam eine ehemalige Mitarbeiterin uns besuchen auch mit Hund und da war dann Elly (der andere Hund) sehr begehrt, als Elly mich begrüssen wollte griff Yara die Elly auch an. Biss nicht, aber Zähne fletschen, auf den Boden drücken bis ich sie wegzog.



Es ist viel wahrscheinlicher, daß Dein Hund ein Territorium für sich beanspruchte, als daß er eifersüchtig gewesen wäre. Es kann auch sein, daß Dein Hund Dich als Ressource betrachtet. Mit Liebe und dem Gegenstück Eifersucht muß das wirklich nicht unbedingt etwas zu tun haben. Aber vielleicht mit Deinem Verhalten. Wenn Du auf Yara schon öfter so "zwingend" reagiert hast, könnte es auch sein, daß Dein Hund glaubt, er muß stärkere Aggressionen als früher zeigen, um überhaupt noch zum Erfolg, in diesem Fall vermutlich dem Vertreiben eines Eindringlings, kommen zu können. Und je öfter sie scheitert, desto mehr wird sie sich aggressiv verhalten, genau genommen: verhalten MÜSSEN. Aus ihrer hundlichen Sicht, wohlvermerkt.

Zitat
Ich frag mich nun echt, was ich machen soll.



Ganz ehrlich? Lernen, Deinen Hund zu verstehen und mit ihm so zu kommunizieren, daß er überhaupt eine Chance hat, Dich zu verstehen. Sieh "Erziehung" als Hilfe und nicht als Druck, den Du von meinem Gefühl her auf Deinen Hund ausübst, wenn Du sagst, daß es Dir wichtig ist, Yara streng zu erziehen.

Mach Dir klar, daß dieser Druck dazu geführt hat und aus Hundesicht auch wirklich dazu führen mußte, daß Yara sich immer aggressiver zeigt. Nach dem, was Du schilderst, könnte es wirklich gut sein, daß diese Probleme "hausgemacht" sind und Du sie relativ leicht lösen könntest, wenn Du positiver, motivierender an die Sache herangingst.

Und: Interpretiere weniger. Du unterstellst Deinem Hund der Reihe nach Dominanz (die übrigens KEINE Charaktereigenschaft ist, dazu kannst Du hier: Vorsicht mit dem Begriff "Dominanz" (2) mehr erfahren), Angst, Unsicherheit und Eifersucht, Du sagst mehrfach, daß Du die Angst "wegkriegen" willst. Ich glaube, das ist der falsche Ansatz. Nimm die Angst Deines Hundes erst einmal ernst und wahr. Und mach Dir klar, daß sie für Deinen Hund einen Sinn hat, er sie aber vor allem "fühlt" und es nicht hilft, ihm zu sagen, daß das doch gar nicht nötig ist. Das kann Dein Hund leider nicht begreifen, er fühlt, was er fühlt.

Was ich Dir vor allem rate, ist ein Trainer, der nicht negativ, mit Strafen, Schellen, Diskscheiben und ähnlichem Mumpitz an die Sache herangeht, sondern positiv. Arbeite über das Prinzip Click (oder Marker-Wort) plus Belohnung, zeige Deinem Hund, daß alles gut ist, wenn er mit Dir kooperiert. Und sieh dabei, daß ER Dir sagt, was er an Hilfe braucht und nicht die menschliche Vorstellung von dem, was wir glauben wollen, was der Hund nötig hat, Dein Training bestimmen darf.

Schau auch mal über die Suchfunktion nach Markersignalen, nach der Arbeit mit dem Clicker usw., das wird Dir bestimmt helfen, Du findest auch einige Filme zu diesem Themenkomplex.

Und eine Anmerkung: Meine Hunde schlafen im Bett, wann immer und wie immer sie wollen. Und ich habe mit ihnen kein Dominanzproblem, im Gegenteil, Du wirst an vielen Stellen hier dokumentiert finden, daß und wie gut sie im Gehorsam stehen.

Viele Grüße
Barbara mit Ritter Parcifal, Prince Maddox und Sir Lancelot sowie in ewiger Verbundenheit mit Malibub Athos, Seelenbub Ben, Spitzbub Ilias, Lausbub Seppl und 'dame de coeur' Lupa (G'lupa de la Noire Alliance)

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"Just a generation ago if you went near a dog when he was eating and the dog growled, somebody would say, 'Don't go near the dog when he's eating!, what are you crazy?' Now the dog gets euthanized. Back then, dogs were allowed to say, NO. Dogs are not allowed to say no anymore...They can't get freaked out, they can't be afraid, they can never signal 'I'd rather not.' We don't have any kind of nuance with regard to dogs expressing that they are uncomfortable, afraid, angry, or in pain, worried, or upset. If the dog is anything other than completely sunny and goofy every second, he goes from a nice dog to an 'AGGRESSIVE' dog." (Jean Donaldson)

Pauly Offline




Beiträge: 4.691

14.11.2010 08:16
#8 RE: Eifersuchtsprobleme Zitat · Antworten

Ich bin absolut nich der Fachmann, aber ich reihe mich bei Elektra ein.
Dein Hund ist noch nicht erwachsen, sondern ein Junghund. Ich finde es eigentlich ganz normal, das ein Hund der noch kein Jahr alst ist, noch ausprobiert. Von Kindern und Jugendlichen erwartet man auch nicht, das sie jede Situation allein bestehen und lösen können?

Ich glaube auch nicht, das sich eine Rangordnung daran festmacht, wo ein Hund schläft. Oder -umgekehrt- das ein Hund der im Bett schläft, automatisch mutiger und "eifersüchtiger" wird. Eigentlich sucht er sich nur einen bequemen, warmen Platz...und hat nicht gelernt, das dieser Platz nicht für ihn gedacht ist. Ich finde es nicht schlimm, wenn ein Hund ins Bett darf. Ich finde es auch nicht schlimm, wenn ein Hund lernen soll, das er das nicht darf. Das tut deine Hündin jetzt. Mehr oder weniger messe ich dem nicht bei.

Wenn mit "ignorieren" gemeint ist, nicht auf jede Spielaufforderung des Hundes einzugehen, und den Hund nicht ständig "anzugrabbeln" weil er mal so niedlich irgendwo liegt, dann stimme ich dir und Hanne zu. Und tatsächlich kann ein Hund auch lernen; jepp, wenn ich die Person mit meinem Spielzeug anbaggere, spielt sie mit mir. Und wenn ich sie anbettele und niedlich gucke, kriege ich vielleicht einen Keks. Bei der anderen Person habe ich damit nicht so oft/gar keinen Erfolg, also probiere ich es gar nicht erst.
Was sonst mit ignorieren von einigen Hundetrainern angepriesen wird (den Hund gar nicht beachten daheim, er darf sich nur dort aufhalten, wo der Mensch ihn hinlegt) empfinde ich als soziales ausgrenzen eines Rudeltieres.

Mal angenommen, Elektra hat recht; deine Hündin verteidigt dich gegen andere Hunde. Nicht aus Eifersucht, sondern weil sie meint du "gehörst" ihr. Normal finde ich das schon, diesen Besitzanspruch bei Hunden. Ist bei Spielzeug, Futter usw. ja auch vorhanden.
Das es normal ist, macht die Situation für dich natürlich nicht besser.
Was für einen Platz hat Yara an deinem Arbeitsplatz, hat sie die Möglichkeit sich dort hin zurückzuziehen, bzw. kannst du sie dorthin schicken, und dort auch dafür sorgen, das andere Hunde (und Leute) sie da in Ruhe lassen?
Eine Box wäre da eine prima Sache; jedenfalls wenn der Hund sie als toll und prima Platz kennen gelernt hat, und nicht einfach hinein "gesteckt" wird.

Das die Sache mit dem Kind dich erschrocken hat, kann ich verstehen. Scheinbar hat deine Hündin gemerkt, das die mit "ich pöbel was an" vielleicht Erfolg haben könnte. Und wenn das Kind ihr etwas unheimlich schien, probiert sie auch da mal aus? Ein sicher funktionierendes Abrufsignal hilft, sie bei so etwas stoppen zu können. Und vielleicht gehst du mal absichtlich mit dem Hund dort, wo Kinder spielen. Freu dich selbst über die Kinder, zeig Yara die Kinder und mach irgendwas schönes mit ihr, damit sie merkt, das es keinen Grund für Gebelle gibt, und so etwas unnötig und unerwünscht ist.

_________
Liebe Grüße, Christiane mit Charly und Paula

shysie Offline




Beiträge: 10

15.11.2010 12:35
#9 RE: Eifersuchtsprobleme Zitat · Antworten

Vielen Dank für die Antworten, vor allem vielen Dank an dich Barbara!

Dominant meinte ich eher im dem Sinn, dass als Welpe sie die Wurfgeschwister unter sich hatte, in der Welpenschule & Junghundeschule gab sie stehts den Ton an. Brauchte da niemand anderen der dies machte. Vielleicht kommt es auch davon, dass ich das Wort in den Mund genommen hatte, weil die Trainerin meinte, dass Yara dominant sei
Aber von dieser Trainerin hab ich mich endgültig verabschiedet.

Hab einen Trainer gefunden, der kommt zu mir nach hause, kommt mit auf Spaziergänge und wir schauen das Problem dann an. Ich persönlich denke, es wäre sinnvoll, wenn ich da wen hätte, der mir zeigt, wie ich am besten mit Yara umgehen kann. Es ist halt schon so, der Start in unsere gemeinsame Zeit war alles andere als geplant. Von dem her bin ich eher etwas zurückhaltender geworde und versuche wennschon jetzt alles "richtig" zu machen.

Das mit der Sprache ist bestimmt der wesentliche Punkt. Denn wenn ich jemand frage, wie soll ich mich verhalten, wenn die Yara bei einem anderen Hund die Zähne fletscht, dann krieg ich höchstens ein Schulterzucken oder ein "zeig ihr, dass sie das nicht darf". Nur, wie genau? Klingt einfacher als es dann auch gemacht wird.
Meine beiden Fragen an dich Barbara, darf die Yara mit 7 Monaten bereits einen Raum mit anderen Hunden für sich beanspruchen? Da haben doch erst alle anderen Hunde vorrang!? Vor allem die, die älter sind als sie.
Oder auch die Situation mit dem Kleinkind, wie verhalte ich mich in einem solchen Moment am besten? Ich laufe höchstens knallrot an, weil die Eltern dann denken, dass ich meinen Hund nicht unter Kontrolle habe.

Genau, die Angst werde ich dem neuen Trainer schildern und der darf dann die gewissenen Sitautionen selbst beurteilen. Er arbeitet völlig ohne Hilfsmittel. Somit auch ohne Clicker (kann mich momentan von ihm noch nicht so ganz begeistern..). Mit Gewalt will ich nichts erreichen. Und meiner Meinung nach kann man damit erst recht nichts erreichen. Was bringt es, wenn ich meinen Hund schlagen würde, in einer solchen Sitaution? Klar er hat dann einen Schmerz, aber bezieht den eher auf mich. Und ich bin sowieso gegen Gewalt bei Hunden. Somit hab ich da hoffentlich einen richtigen Trainer gefunden (gar nicht so einfach bei dieser Auswahl!).

@ Pauly, hab mir das mit dem Bett in den letzten Tagen erst mal genau angeschaut. Wenn ich "runter" (oder im Dialekt "abe") zu ihr sage, dann geht sie auch sofort. Somit denke ich, ist es noch nicht Rangordnungsabhängig. Schliesslich darf sie weder auf die Coach noch auf ein anderes Bett!
Mit dem Ignorieren seh' ich das genau so. Hab da mal den Fehler gemacht anfangs der Hundeerziehung mit Ignorieren (sei ja der neue Schrei in der "neuen" Hundeerziehung). Hab damit aber in die Falsche Richtung handiert!
Klar ist es schön, wenn man weiss, man ist für den Hund das ein und alles. Doch sollte es auf einer gesunden Basis sein. Kann doch nicht sein, dass der Hund mich so weit unter Kontrolle hat, dass ich keinen Hund mehr anfassen kann!
Aber daraus hab ich von euch bereits schon gelernt (Danke viel, viel Mals!), dass ICH die Situation bestimmen MUSS.

Mit der Boxe, Yara mag die Box, aber nur offen. Oder beim Autofahren, da ist sie geschlossen. Ansonsten fühlt sie sich da sehr eingeengt. Bei der Arbeit ist sie 2 Tage an einem ruhigen Ort und 2 Tage im Aufenthaltsraum. Aber da sind mit ihr höchstens 2-3 Hunde und da ist sie vollkommen entspannt! Schläft, muss nicht gleich aufspringen, wenn wer rein kommt.

Die Situation mit dem Kind, werde ich demnächst versuchen an einem Spielplatz. Eben, da hat sie nie negativ reagiert. Sie ist auch mit Kindern aufgewachsen, hat als Welpe viele kennen gelernt doch schau ich da jetzt immer sehr gut, welche Kinder zu ihr kommen und ich würde sie auch niemals "irgendwo" anbinden.


Ich denke, dass sie 2 Wochen in der Klinik sein musste, hat bestimmt auch Auswirkungen gemacht. Welche, das weiss ich nicht. Ich weiss auch nicht, was da alles gelaufen ist. Ich weiss nur, dass sie sehr sensibel ist. Bei ihr muss man klar sein, nicht "sitz" sagen und doch insgeheim was anderes meinen. (versteht ihr was ich meine?) Hab halt schon etwas Bedenken, dass da ab und zu zu hart mit ihr der Umgang gewesen ist. Die musste ja täglich mehrmals hinhalten für Blutentnahmen etc. Ob sie darauf immer Lust hatte oder ob sie da auch mal "gebockt" hatte. Darf sie auch nur weiss ich nicht, wie die Ärzte da reagiert haben.


Aber jetzt kommt grünes Licht, muss das erste Datum mit dem Trainer abmachen und bin froh, Unterstützung zu kriegen!


Nochmals vielen, vielen Dank für die Antworten & Tipps!

Yara & Claudia

Tante_Haha Offline

Mobiles Spaßzentrum und Sicherheitszentrale für drei Buben und Tante Lupa


Beiträge: 39.741

15.11.2010 13:00
#10 RE: Eifersuchtsprobleme Zitat · Antworten

Zitat
Meine beiden Fragen an dich Barbara, darf die Yara mit 7 Monaten bereits einen Raum mit anderen Hunden für sich beanspruchen? Da haben doch erst alle anderen Hunde vorrang!? Vor allem die, die älter sind als sie.
Oder auch die Situation mit dem Kleinkind, wie verhalte ich mich in einem solchen Moment am besten? Ich laufe höchstens knallrot an, weil die Eltern dann denken, dass ich meinen Hund nicht unter Kontrolle habe.



Ich bin zwar nicht Barbara , aber eine Meinung hab ich natürlich trotzdem. Ein Hund - egal wie alt er ist - hat ein Recht auf seine eigenen Bedürfnisse. Oftmals ist es so, dass ein Hund einfach nur seine Ruhe haben will, sich bedrängt oder überfordert fühlt. Ihm dies zu verweigern, hiesse ihm Grundbedürfnisse abzusprechen.

Einem Hund einfach nur zu zeigen, dass Du etwas nicht möchtest, ist in den meisten (nicht in allen) Fällen einfach zu wenig oder schlichtweg falsch. Wenn Yara andere Hunde anknurrt, hat das einen Grund. Ob der für uns nachvollziehbar ist oder nicht, sei mal dahingestellt. Aber mit dem Knurren sagt der Hund normalerweise "Geh weg, lass mich in Ruhe". Sie könnte einfach unsicher sein. Hier ist es meines Erachtens notwendig ihr nach und nach die Unsicherheit zu nehmen. Zum Einen indem Du ihr als sicherer Partner beiseite stehst, zum anderen imdem Du sie dosiert an solche Situationen heranführst und ihr diese Situationen mit Positivem verknüpfst. Wenn sie z.B. einen Hund ansieht, solltest Du sie sofort loben und sie belohnen. So wird langsam alleine der Anblick eines anderen Hundes für sie zu etwas Positivem.

Das Problem mit den Kindern haben wir mit Lumpi auch. Er hat schlichtweg einfach Angst vor Kindern. Hier geht natürlich Sicherheit vor. Ich übe mit Lumpi zwar immer wieder (z.B. im Sommer vor dem eingezäunten Kindergarten-Spielplatz), aber in erster Linie schütze ich meinen Hund und das Kind, indem ich eine entsprechende Distanz einhalte. Lumpi bleibt z.B. in seinem Korb (eine Box wäre auch super, aber die mag Lumpi nicht) und das Kind darf ganz einfach den Hund nicht stören. Das erwarte ich auch von meinem Besuch.

Viele liebe Grüße
Frau T. mit Lumpi, Mo und Nils
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Ich freue mich, wenn es regnet. Denn wenn ich mich nicht freue, regnet es auch.
Karl Valentin

Heike Offline

mit Prinzessin Goldlocke auf der Erbse und dem goldigen Lord im Herzen


Beiträge: 1.396

15.11.2010 13:18
#11 RE: Eifersuchtsprobleme Zitat · Antworten

Ich bin zwar kein Fachmann, gebe aber mal meinen Senf dazu.

Aus der Ferne beurteilen ist immer schwer, von daher sind`s nur Vermutungen.

Für mich klingt das alles eher nach einer unsicheren Hündin.
Du fragst, wie du ihr zeigen kann, was sie nicht darf. Vielleicht wär der erste Schritt, ihr zu zeigen, was sie darf und vorallem soll. Und das geht, meiner persönlicher Erfahrung nach, am besten mit dem Clicker.
Stöber hier mal ein bisschen nach Clickertraining, du wirst einiges finden.

Bei unserem ersten Hund, brauchten wir recht lange, bis wir begriffen haben, dass er ein Ressourcenverteidiger ist.
Durch Knurren, was auch ich damals oft als eifersucht deutete, wollte er einfach eine Ressource verteidigen. Auch ein Ort, konnte für ihn eine Ressource sein. Er brauchte nur länger als fünf min am gleichen Ort sein, um diesen als Ressource zu sehen.

Mir, bzw. uns hat es damals sehr geholfen, schwierige Situationen zu meistern, in dem wir unseren Dicken in ein Signal, wie Sitz brachten. Diese haben wir mit Clciker positiv aufgebaut.
Vorallem unserem Dicken hat es viel gebracht und nach einiger Zeit, merkte ich,dass er in vielen Situationen dankabr (menschlich gesagt) war, nicht mehr regeln zu müssen, sondern den Weg zu mir zu suchen.
Ich bekam nach und nach ein Auge dafür, wann Situationen für ihn schwierig wurden und habe vorher reagiert.
Das alles brauchte natürlich eine Menge Zeit und ist hier jetzt stark vereinfacht ausgedrückt.

Wir haben lange gebraucht, den richtigen Weg und vorallem auch Trainer zu finden, gell Barbara
Aber und das sol dir Mut machen, es gibt Wege und ich bin mir sicher, auch du wirst einen finden. Der erste Schritt ist ja schon getan, nämlich der Wunsch, deiner Schnute ein schönes Leben geben zu wollen und es nicht einfach laufen zu lassen.

Ich drücke dir die Daumen, dass der neue Trainer einen Weg mit dir und deiner Süssen findet, der euch beiden gut tut und hilft!

Lg Heike

mit Flitze-Nala und dem goldigen Lord im Herzen

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An allem Unfug, der passiert, sind nicht etwa nur die schuld, die ihn tun, sondern auch die, die ihn nicht verhindern.
von E. Kästner

Ramona Offline




Beiträge: 90

15.11.2010 13:25
#12 RE: Eifersuchtsprobleme Zitat · Antworten

Unser Hund wird von unserem Umfeld auch häufig als "dominant" eingestuft...aber auch sie zeigt ihr Verhalten aus purer Unsicherheit! Wir haben für sie eine Box gekauft und sie liebt ihre Box (natürlich findet sie darin immer mal wieder Leckerchen oder Kauknochen!). Die Box ist für sie der sicherste Ort und ich sorge dafür, dass niemand (ob Hund oder Mensch) der Box zu nahe kommt bzw. hineinstarrt.

Ich glaube auch, dass sich dein Hund vielleicht manchmal einfach überfordert fühlt. Dorle fletscht auch hin und wieder noch die Zähne, wenn andere Hunde ihr zu wild spielen und sie sich dem ganzen nicht gewachsen fühlt. Ich versuchte ihr dann zu vermitteln, dass der andere Hund nichts böses will. Wenn Dorle aus der Situation heraus will, dann gehen wir weiter. Häufig ist es aber so, dass sich die Situation schon entschärft, wenn die anderen Hunde einen Schritt zurück gehen. Wenn sie dann wieder Kontakt zu den anderen Hunden aufnimmt, dann lobe ich sie ganz doll!
Kinder findet Dorle auch komisch, weil diese sich schnell und für Dole "unkontrolliert" bewegen. Wir üben das ganze auch, indem wir immer mal wieder in der Nähe von Kindern sind und dann bekommt sie besondere Leckerlis, wenn sie ruhig bleibt.

Ich glaube der Rat von Babara ist der Beste: Lerne deinen Hund zu verstehen! Ich hätte nie gedacht wie sensibel Hunde sein können. Seit wir unsere Dorle haben, weiß ich es. Ich habe mittlerweile gelernt ihre Mimik und Körpersprache viel besser zu deuten und kann Situationen mittlerweile häufig schon verher entschärfen, indem ich Dorle den Rückzugsort biete, den sie braucht. Da bin ich auch rigoros: z.B. wenn andere Hunde sie bedrängen, wenn sie an der Leine ist, dann schirme ich sie von den Hunden ab.

Liebe Grüße
Ramona & Dorle

QuoVadis Offline

weiß mit pubertierendem durchgeknalltem Mali mit Schäferhund-Exterieur, was Geduld heißt und hütet den wohl tollpatschigsten und knuffeligsten Holländer seit es Herder gibt


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15.11.2010 18:06
#13 RE: Eifersuchtsprobleme Zitat · Antworten

Zitat
Wenn mit "ignorieren" gemeint ist, nicht auf jede Spielaufforderung des Hundes einzugehen, und den Hund nicht ständig "anzugrabbeln" weil er mal so niedlich irgendwo liegt, dann stimme ich dir und Hanne zu. Und tatsächlich kann ein Hund auch lernen; jepp, wenn ich die Person mit meinem Spielzeug anbaggere, spielt sie mit mir. Und wenn ich sie anbettele und niedlich gucke, kriege ich vielleicht einen Keks. Bei der anderen Person habe ich damit nicht so oft/gar keinen Erfolg, also probiere ich es gar nicht erst.



Genauso habe ich es gemeint. Sie soll nur lernen, das sie nicht immer und überall im Mittelpunkt steht.

Zitat
Was sonst mit ignorieren von einigen Hundetrainern angepriesen wird (den Hund gar nicht beachten daheim, er darf sich nur dort aufhalten, wo der Mensch ihn hinlegt) empfinde ich als soziales ausgrenzen eines Rudeltieres.



Das gefällt mir auch nicht.
Aber ich möchte die Möglichkeit haben, den Hund mal an einem bestimmten Platz (Ruhezone) ablegen zu können.
Sei es, um unbekannten Besuch in aller Ruhe reinzulassen, oder beim fegen/staubsaugen, damit er nicht im Weg ist.


__________________________________________________
Gruß
Hanne

Erfolg ist die Fähigkeit,von einem Misserfolg zum anderen zu gehen, ohne seine Begeisterung zu verlieren. Winston Churchill

Elektra Offline

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18.11.2010 01:42
#14 RE: Eifersuchtsprobleme Zitat · Antworten

So, nun endlich auch von mir Antwort auf Deine Fragen. :-)

Zitat von shysie
Meine beiden Fragen an dich Barbara, darf die Yara mit 7 Monaten bereits einen Raum mit anderen Hunden für sich beanspruchen? Da haben doch erst alle anderen Hunde vorrang!? Vor allem die, die älter sind als sie.



Warum sollten sie? Hunde entscheiden nichts qua reinen Alters. Schon gar nicht qua "die anderen waren zuerst da". Wie schon gesagt, Dominanz ist keine Charaktereigenschaft, sondern ein Verhalten. Hund A versucht, die Beziehung zu Hund B zu dominieren. Und der läßt das entweder zu oder eben nicht. Hund A und Hund B werden das ausdiskutieren, und die Ergebnisse sind in aller Regel situativ und nicht feststehend. Das heißt: Wenn Yara einen Raum für sich beansprucht, teilt sie diesen Anspruch den anderen Hunden mit. Und die reagieren darauf, indem sie ihr entweder den Raum geben oder verweigern.

Dabei ist der Versuch, den Raum zu beanspruchen, keine Frage von "dürfen" oder "nicht dürfen". Das sind leider eher menschliche Moralkategorien, wobei sie ja bei uns nicht einmal funktionieren. Wer steht denn heute noch von seinem Platz im Bus auf, nur weil ein alter Mensch hereinkommt und ihn vielleicht brauchen würde? Kaum jemand. Hunde haben da in aller Regel deutlich mehr "Respekt vor dem Alter". Wobei das bei unseren Vierbeinern eben keine moralische Frage ist, sondern eine der Vernunft. Denn in aller Regel sind die Alten auch die Lebenserfahreneren, die Wissenderen, die Fähigeren. Und die Jungen lernen, wenn sie etwas tun, wie Du es von Yara beschreibst, einen Platz zu beanspruchen beispielsweise, anhand der Reaktionen der Älteren, was erlaubt ist und was nicht, was machbar ist und was nicht, und natürlich, was der "Erwerb" bzw. der "Anspruch" kosten kann oder wird, einen Kampf zum Beispiel.

Die Antwort auf die Frage lautet also: Die Frage ist falsch gestellt. Daß Yara versucht, Räume zu beanspruchen, ist absolut in Ordnung, genau genommen, muß sie es, als junger Hund, der auf dem Weg ist, seine Grenzen zu testen und zu finden, sogar tun. Nur damit kann sie lernen und sich entwickeln.

Überlasse es zunächst einmal den anderen Hunden, ihr zu sagen, ob ihr Verhalten okay ist. In aller Regel werden ihr Ältere sehr wohl angemessen mitteilen, wenn es das nicht ist. Ich würde da erst eingreifen, wenn Yara wirklich Schaden nehmen könnte. Und auch dann würde ich ihr nicht negativ begegnen. Denn nochmal: Was sie tut, ist absolut in Ordnung und aus Hundesicht sogar nötig.

Zitat
Oder auch die Situation mit dem Kleinkind, wie verhalte ich mich in einem solchen Moment am besten? Ich laufe höchstens knallrot an, weil die Eltern dann denken, dass ich meinen Hund nicht unter Kontrolle habe.



Das ist eins der großen Probleme von Hundehaltern: Unsere Gesellschaft schreibt sehr oft vor, daß wir den Hund nicht Hund sein lassen sollen. Hunde dürfen nicht bellen, nicht knurren, keine Grenzen stecken, nicht "sagen", wenn ihnen etwas nicht paßt.

Nehmen wir die Situation mit dem Kleinkind. Wo ist denn eigentlich wirklich das Problem? Das Kind schlendert/schlurft, das kann von einem Hund durchaus als Angriff gewertet werden, vor allem, wenn das Schlurfen auf den Hund zugeht. Yara wollte bellen, was wäre daran wirklich schlimm gewesen? Eigentlich: nichts. Aber: Menschen meinen, Hunde dürfen nicht bellen und müssen Kinder, egal, wie ungeschickt die sich aus Hundesicht anstellen, ganz toll finden. Und nur dadurch wird das Bellen, das aus Perspektive des Hundes vollständig gerechtfertigt war, zu einem Problem.

In dem Moment, in dem Du in dem Dilemma stecktest, hast Du sicher in gewisser Weise richtig gehandelt, Du hast Yara zu Dir gerufen. Und sie kam. Von daher: Alles okay. Jetzt kommt es noch auf das "wie" an. Dummerweise neigen wir, besonders, wenn wir unter dem Druck der anderen stehen oder wenn wir selbst uns erschrecken, zu negativen Reaktionen. Da wird dann mit dem Hund geschimpft, weil er bellen wollte. Statt ihn dafür zu loben, daß er gewarnt hat und ihm die Angelegenheit aus der Pfote zu nehmen, indem wir ihn absolut positiv an unseren Seite bringen, wo er sich geschützt wähnen dürfte.

Schau: Hunde sind erfolgsorientiert. Sie zeigen ein Verhalten immer wieder, solange sie damit zum Ziel kommen. Das heißt für diesen Fall: Wenn Yara bellt und das Kind das Schlurfen beendet, hat sie Erfolg und bellt auch beim nächsten Mal wieder. Hat sie keinen Erfolg, muß sie ihr Verhalten ändern. Und das bedeutet bei Hunden, daß sie ihr Verhalten steigern. Kein Hund, der sich einen anderen oder einen Menschen mit einem Knurren nicht vom Hals halten kann, wird, wenn er angeleint ist, sein Verhalten "zurückdrehen", sondern die für ihn logischen nächsten Schritte einläuten. Auf ein Knurren folgt in aller Regel ein weiteres Drohverhalten, das Fletschen der Zähne zum Beispiel. Wenn Du Yara also schimpfst, weil sie das Kind angebellt hat und sie das Kind mit dem Bellen nicht vertreiben konnte, kann es Dir passieren, daß sie beim nächsten Mal die Zähne fletscht. Strafst Du sie wieder, wird sie irgendwann ohne Vorwarnung zuschnappen, einfach, weil ihr das andere Verhalten nie Erfolg, dafür aber Strafe einbrachte.

Daraus folgt, daß ich Dir in punkto Kinder raten würde, a) die Kinder zu beeinflußen. Sage dem Kind, daß es nicht auf den Hund zukommen soll. Folgt das Kind dem, hat Dein Hund keinen Grund mehr, das Kind anzubellen. B) würde ich Yara, wie Du es getan hast, zu Dir rufen, ich würde es aber sehr positiv aufbauen. Das heißt: Rufe sie, clickere, gib ihr ein Leckerchen. Sage "sitz", clickere und füttere. Halte sie im Signal und clickere und füttere, solange das Kind da ist. Ist es weg, gehe in aller Ruhe weiter oder lasse sie wieder frei laufen, je nachdem, wo Ihr Euch gerade aufhaltet.

Ich bin ein großer Verfechter der Bloch'schen These, die da sagt, daß wir uns klarmachen müssen, daß wir nicht nur Rechte an unseren Hunden haben, sondern vor allem ihnen gegenüber in der Pflicht sind. Und das bedeutet in erster Linie, daß wir sie vor den Unbillen menschlichen Alltags beschützen müssen. Sie können unsere Spielregeln nicht kennen, sie laufen den hundlichen zum Teil sogar entgegengesetzt. Und weil das so ist, müssen wir unseren Hunden anbieten, für sie zu regeln, ihnen Entscheidungen abzunehmen, mit ihnen zu kooperieren und sie sicher durch den Alltag zu führen. Eigentlich müßte die Begleithundprüfung Begleitmenschprüfung heißen, wir müssen lernen, zu erkennen, was unsere Hunde brauchen, nicht umgekehrt.

Zitat
@ Pauly, hab mir das mit dem Bett in den letzten Tagen erst mal genau angeschaut. Wenn ich "runter" (oder im Dialekt "abe") zu ihr sage, dann geht sie auch sofort. Somit denke ich, ist es noch nicht Rangordnungsabhängig



Das wird es nie sein. Hunde und Menschen bilden NIE Rangordnungen aus. Wir sind kein Rudel mit unseren Hunden, vor allem aber sind wir nicht ihre Chefs. Eher ihre "Touristenführer", diejenigen, die sie sicher geleiten, wenn sie durch uns in Situationen kommen, in die sie, lebten sie nur unter Hunden, so gar nicht kommen würden.

Nur ein Beispiel: Wir führen unsere Hunde an Leinen. Wir hindern sie damit an mindestens zwei, meist sogar drei von vier möglichen Verhaltensstrategien, die sie für Konflikte (und jeder Kontakt mit einem fremden Hund ist ein potentieller solcher) kennen. Das ist der Grund, aus dem es so viele Hunde gibt, die an der Leine "prollen" oder kläffen, sich wie Monster gebährden, ohne Leine aber keine Probleme mit Artgenossen haben. Einfach, weil sie ohne Leine nicht gezwungen sind, etwas zu tun, was sie ohne uns Menschen nie täten: frontal auf einen anderen zuzugehen. "In freier Wildbahn" würden sie Bögen beschreiben und gucken, was der andere "sagt" und ausstrahlt. Daran würden sie orientieren, ob sie flüchten (geht an der Leine nicht), einfrieren und abwarten (geht an der Leine nicht) oder vielleicht ein Übersprungsverhalten zeigen (geht an der Leine auch nicht) würden. Da wir all das verhindern, bleibt ihnen nur der letzte Weg, aggressives Verhalten, das wir durch das Gezerre an Leinen meist noch so richtig schick bestärken.

Zitat
Kann doch nicht sein, dass der Hund mich so weit unter Kontrolle hat, dass ich keinen Hund mehr anfassen kann!



Das stimmt sicher. Aber bist Du sicher, daß Dein Hund Dich, wenn Du es nicht kannst, unter Kontrolle hat? Oder gibt es vielleicht ganz andere Motive, die Deinen Hund dazu bringen, andere Hunde nicht an Euch heranlassen zu wollen?

Zitat
Aber daraus hab ich von euch bereits schon gelernt (Danke viel, viel Mals!), dass ICH die Situation bestimmen MUSS.



Nein, Du mußt nicht bestimmen. Du mußt so handeln, daß Dein Hund Dir gerne folgt und leicht folgen kann. So, daß er Dich verstehen kann. Du mußt ihn ruhig und sicher führen. Das hat mit "bestimmen" nicht unbedingt viel zu tun, auch wenn es erstmal so klingen kann.

Zitat
Mit der Boxe, Yara mag die Box, aber nur offen. Oder beim Autofahren, da ist sie geschlossen. Ansonsten fühlt sie sich da sehr eingeengt.



Hmmmm. Wie hast Du ihr die Box denn "schmackhaft" gemacht?

Zitat
Die Situation mit dem Kind, werde ich demnächst versuchen an einem Spielplatz.



Da wäre ich vorsichtig. Bitte kläre, bevor Du irgendwas versuchst, mit den Eltern UND Kindern ab, ob das okay ist. Es wäre furchtbar, wenn sie bei einem solchen Versuch negativ reagieren und a) selbst schlechte Gefühle mitnehmen und b) verursachen würde, daß Kinder plötzlich Angst haben. Wenn solche Versuche schiefgehen, können sich auf beiden Seiten (Hund und Kind) falsche Verknüpfungen festsetzen, und gerade negative Verbindungen lassen sich oft nur schwer wieder korrigieren.

Ich wünsche Dir, daß Du mit Deinem Trainer weiterkommst. Und ich würde mich freuen, wenn Du dann hier wieder berichten würdest.

Viele Grüße
Barbara mit Ritter Parcifal, Prince Maddox und Sir Lancelot sowie in ewiger Verbundenheit mit Malibub Athos, Seelenbub Ben, Spitzbub Ilias, Lausbub Seppl und 'dame de coeur' Lupa (G'lupa de la Noire Alliance)

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"Just a generation ago if you went near a dog when he was eating and the dog growled, somebody would say, 'Don't go near the dog when he's eating!, what are you crazy?' Now the dog gets euthanized. Back then, dogs were allowed to say, NO. Dogs are not allowed to say no anymore...They can't get freaked out, they can't be afraid, they can never signal 'I'd rather not.' We don't have any kind of nuance with regard to dogs expressing that they are uncomfortable, afraid, angry, or in pain, worried, or upset. If the dog is anything other than completely sunny and goofy every second, he goes from a nice dog to an 'AGGRESSIVE' dog." (Jean Donaldson)

shysie Offline




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17.02.2011 19:49
#15 RE: Eifersuchtsprobleme Zitat · Antworten

Hallo zusammen

Endlich melde ich mich mal wieder zu Wort.

Yara entwickelt sich prächtig, soeben ist sie wieder lieb wie ein Lämmchen, aber der nächste pubentäre Schub wird kommen.

Eifersuchtsprobleme, davon müssen wir nicht mehr Angst haben. Sie weiss genau wo sie hingehört und hat sich eher zu einem aufdringlichen Hund entwickelt (ich hänge mich gleich mal am Hals des anderen Hundes an, bis er mit mir spielt). Jedoch auch das haben wir mittels ihren stark ausgeprägten Spieltriebs bestens im Griff.

Vor Kinder hat sie immer noch ihren Respekt. Bellt ein zweimal wenn eines Frontal auf sie zu kommt, die Neugier ist dann aber doch grösser und ich kann jedes Mal besser sehen, wie Yara mehr und näher versucht an ein Kind ranzugehen. Die ist dann anschliessend auch stolz wie Oscar wenn sie das Kind kurz angestupst hat.

Die Sache mit der Hundeschule ist ziemlich mühsam, da wir kurzfristig noch an einen neuen Wohnort gezogen sind wollte ich Yara erst eine eingewöhnungszeit geben. Laut Trainering sollte der SKN-Kurs (obligatorischer Hundehalterkurs in der Schweiz) seit Januar starten. Bin da ziemlich am quengeln... Danach kommen 10 Einzellektionen bei einem dipl. Hundetrainer und anschliessend hab ich in der Nähe eine superlässige Hundeschule gefunden in der wir eine Sporthundeausbildung absolvieren werden auf Spassbasis, welche aber doch 1x jährlich getestet werden kann.

Ach ja, ich kann mich glücklich schätzen, dass Yara das Fuss sehr, sehr schnell gelernt hat. So kommt sie oftmals schon von alleine zu mir ins Fuss wenn uns jemand begegnet. Velofahrer & Jogger interessieren sie kaum noch.

Ich bin unglaublich stolz auf meine kleine Yara, was sie alles erreicht hat und wie unglaublich schnell und auch gerne sie lernen tut!

Liebe Grüsse
Yara & Claudia

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