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Dieses Thema hat 5 Antworten
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Das Neueste auf einen Blick



 Behaviour (öffentlich)
Silli Offline

mit mittlerweile eingebauter Desensibilisierung zum Thema "guck mal, ein Lassie"


Beiträge: 21

13.05.2010 19:00
Jack und die Jogger Zitat · Antworten

Hallo,

heute hatten wir wieder eine blöde Situation. Jack bekommt seit einiger Zeit nur noch kontrollierten Freilauf (ich hatte ja schon erzählt, dass er geschnappt hat). Ich lasse ihn gar nicht mehr frei, mein Freund lässt ihn in unserem Hundeauslauf an einer abgelegenen Stelle, wo fast nie jemand längs geht, frei und passt sehr vorausschauend auf, was da so kommt (Jogger zum Beispiel). Er ruft ihn dann ran, leint ihn kurz an, lässt den Jogger passieren und gut ist. Hat bisher wunderbar geklappt. Bis heute. Jack war frei und hat mit seiner Hundefreundin gespielt, hat aus dem Spiel heraus eine Joggerin gesehen und ist auf diese zugelaufen, ohne bellen, knurren oder ähnliches. Mein Freund hat ihn gerufen und er hat Null gehört. Er hat die Joggerin angesprungen und ist zurückgekommen. Die Bekannte, mit der mein Freund unterwegs war, hat Jack dann neben sich genommen und mein Freund hat mit der Joggerin gesprochen. Sie sagt er habe sie gebissen, es ist ein Glück nicht viel passiert, sie hatte einen kleinen Kratzer in Hüfthöhe.

Ich war leider nicht dabei und kann diese Situation nicht beurteilen. Aufgrund der Erzählung halte ich die Geschichte für eine Überprungshandlung, er spielt, wow, da kommen noch mehr zum spielen, da hüpfen wir mal kurz hin und spielen dann weiter. Dieses Anspringen aus dem Spiel heraus hat er bei uns auch versucht, als er Junghund war, war das ganz extrem, in letzer Zeit macht er dies bei uns gar nicht mehr, wir arbeiten dran... Mein Freund sagte, er wirkte auf ihn überhaupt nicht aggressiv, er lag während er mit Joggerin sprach neben unserer Bekannten und hat die Joggerin gar nicht beachtet.

Nun stehen wir vor einem weiteren Problem, Jack läuft sehr gerne, sehr schnell und braucht einfach den Freilauf. Ab sofort gibt es kontrollierten Freilauf nur noch mit Maulkorb. Da wir aber noch nicht sehr Maulkorberfahren sind hätte ich da ein paar Fragen: Wie sieht es aus mit Maulkorb und Hundebegnungen? Er kann dann ja nicht so spielen und kommunizieren wie ohne. Kann das Probleme geben? An der Leine gehe ich mit ihm ab und zu mit Maulkorb um ihn zu gewöhnen und zu Hause trägt er ihn halt bei Besucht. Er selber hat da kein Problem mit, allerdings habe ich den, dass er bei Hundebegegnungen mit Maulkorb manchmal unsicher wird. Es gibt keinen Stress, aber er kommt dann zu mir und suggeriert, lass uns weitergehen.

Dazu kommt, dass wir echt ratlos sind, wie wir dieser Reaktion auf laufende Menschen entgegen können. An der Leine klappt es richtig super, er beachtet die Jogger entweder nicht oder lässt sich im Fuss locker vorbeiführen oder wartet im Sitz mit einem kurzen Blick, okay ein Jogger, aber gib mir jetzt bitte mein Leckerli. Dann kommt Jogger Nr. 153 und den quakt er an. Unser Hundetrainer sagt, das dieses Verhalten sehr ungewöhnlich ist (ist es das wirklich?). Normalerweise würde ein Hund, der auf Jogger reagiert, immer und auf jeden Jogger reagieren und nicht tage- und wochenlang gar nicht und dann auf einmal unvermittelt.

Ach Mann, wir hatten gerade in den letzten Tagen sichtbare Fortschritte. Ich weiß, dass wir Zeit brauchen, ich bin auch nicht ungeduldig, im Gegenteil. Aber irgendwie sind wir gerade ein wenig ratlos frustriert.

LG

Silli & Jack

Eisifrauchen ( gelöscht )
Beiträge:

13.05.2010 19:21
#2 RE: Jack und die Jogger Zitat · Antworten

Zitat
Er hat die Joggerin angesprungen und ist zurückgekommen. Die Bekannte, mit der mein Freund unterwegs war, hat Jack dann neben sich genommen und mein Freund hat mit der Joggerin gesprochen. Sie sagt er habe sie gebissen, es ist ein Glück nicht viel passiert, sie hatte einen kleinen Kratzer in Hüfthöhe.




Zum Glück.

Ich verstehe deine Sorge aber sehr gut. Verhaltensinterpretationen aus der Fehrne trau ich mich da nicht, das können andere viel besser als ich.

Freilauf mit Maulkorb ist aber kein Problem. Wenn Jack richtig daran gewöhnt ist, der Mauli ordentlich passt und sitzt gewinnt ihr beide.
Jack viel mehr Freilauf und du sehr viel mehr Sicherheit.
Das einzige Problem sind die Blicke der "Anderen", dafür wächst aber recht schnell ein dickes Fell!

Wenn du das Gefühl hast, Jack ist mit dem Maulkorb unsicher überprüfe doch mal die Passform, vielleicht reibt er irgendwo, sitzt ungünstig auf der Nase oder er stöhrt beim hecheln?

Eisan ist auch so ein "Kandidat", 100 Menschen sind ok und der 101 hat Mundgeruch....ich weiß auch nicht ob das so ungewöhnlich ist. Bei jeder Begegnung gibt es ja unzählige Einflüsse, wir als Menschen nehmen ja nur einen Bruchteil der hundlichen Welt war.

Trink ein Teechen auf den Schreck, glücklicherweise ist ja nicht viel passiert.

kaya Offline



Beiträge: 178

13.05.2010 21:44
#3 RE: Jack und die Jogger Zitat · Antworten

Zitat von Silli
An der Leine klappt es richtig super, er beachtet die Jogger entweder nicht oder lässt sich im Fuss locker vorbeiführen oder wartet im Sitz mit einem kurzen Blick, okay ein Jogger, aber gib mir jetzt bitte mein Leckerli. Dann kommt Jogger Nr. 153 und den quakt er an. Unser Hundetrainer sagt, das dieses Verhalten sehr ungewöhnlich ist (ist es das wirklich?).



Ich hab in dem Fall auch einen sehr ungewöhnlichen Hund. Ich hab mir das so von einer Trainerin erklären lassen: Eigentlich reagiert jeder Hund, wenn ein Mensch am Horizont auftaucht – der eine wirft nur einen Blick, der andere wird ev. laut aus Verunsicherung. Wir Menschen haben ja auch diesen "Territorialinstinkt" und bemerken und reagieren sogar, wenn jemand auftaucht.
Ich könnte mir vorstellen, dass die Menschensichtung für meine Kaya immer Aufregung bedeutet. Aber entweder, sie wird von mir geführt, dann lässt die Aufregung nach. Oder sie empfindet halt Stress (im Freilauf) – und Stress ist für sie nur bis zu einem gewissen Level ertragbar... Unerträglich wirds vielleicht dann eben bei Nr. 153. Auf die Frage, warum Kaya nur auf einzelne Personen und nicht in Menschenmassen reagiert, hat mir eine Veterinärin erklärt, dass sie in der Masse einfach resignieren würde. So quasi "Ich kann da nix mehr ausrichten, also Kopf runter und durch". Keine Ahnung, was in den Köpfen unserer Hunde vorgeht...

Zitat von Silli
Aufgrund der Erzählung halte ich die Geschichte für eine Überprungshandlung, er spielt, wow, da kommen noch mehr zum spielen, da hüpfen wir mal kurz hin und spielen dann weiter. Dieses Anspringen aus dem Spiel heraus hat er bei uns auch versucht, als er Junghund war, war das ganz extrem, in letzer Zeit macht er dies bei uns gar nicht mehr, wir arbeiten dran...



Genau solche Situationen aus dem Spiel heraus erachte ich persönlich als "gefährlicher". Hund ist bereits hochtourig, also könnten auch Reaktionen auf andere Einflüsse extremer ausfallen. Mein Freund sagt immer "Die spielt, die hat jetzt nichts anderes im Kopf, die wird jetzt zu niemandem hingehen". Aber ich bin da immer sehr vorsichtig.

Zitat von Silli
Nun stehen wir vor einem weiteren Problem, Jack läuft sehr gerne, sehr schnell und braucht einfach den Freilauf. Ab sofort gibt es kontrollierten Freilauf nur noch mit Maulkorb. Da wir aber noch nicht sehr Maulkorberfahren sind hätte ich da ein paar Fragen: Wie sieht es aus mit Maulkorb und Hundebegnungen? Er kann dann ja nicht so spielen und kommunizieren wie ohne. Kann das Probleme geben?



Das interessiert mich auch sehr... Bin gespannt auf die Antworten.

Das kommt schon wieder, verliere nicht das Vertrauen in Jack .

LG

*************
Desi mit Kaya

Schnuffelnase Offline



Beiträge: 5.204

13.05.2010 22:45
#4 RE: Jack und die Jogger Zitat · Antworten

Oh je, gut, dass nicht mehr passiert ist.

Beim Spielen ist die Impulskontrolle arg gelockert. Deshalb spiele ich mit Kira draußen nur an der Schleppe, einfach weil die Übergänge zwischen Spiel und richtigem Jagen, falls sie was sieht, recht fließend sind. Im Gegensatz zum normalen Spazierengehen, wo sie dann doch die Kommandos befolgt, ist sie im Spiel so ungebremst, dass man da keine Chance hat. Deshalb Spielen meistens an der Schleppe oder halt im Garten.

An einer 20m-Schleppe kann ein Hund auch ganz schön was toben. Kira ist ja auch so eine Kandidatin, die am liebsten große Rennrunden übers Feld dreht, aber witzigerweise ist sie ruhiger und entspannter geworden, seit sie das so nicht mehr kann und darf. Ich denke mal, man kann da schon einiges auffangen, falls der Hund an der Schleppe bleiben muss. Radfahren z.b. oder apportieren an 20m-Schleppe, longieren oder, oder. Je weiter der Hund sich entfernen darf, desto weniger Einfluss hat man auf ihn. Und da finde ich 20m eine ganz ordentliche Entfernung und toben und rennen ist da durchaus möglich, wenn Hundi einmal verstanden hat, dass es nicht immer nur geradeaus geht ;-)

Wenn der Hund an der Schleppe mit anderen spielt, unbedingt eine breite Schleppleine nehmen, einfach weil die Verletzungsgefahr sonst viel zu groß ist.

Maulkorb ist auch eine gute Sache, allerdings löst er das Anspring-Problem ja nicht. Falls das aber nicht so viel vorkommt, ist Maulkorb im Freilauf sicherlich eine Idee.

tomtom Offline




Beiträge: 2.255

14.05.2010 19:03
#5 RE: Jack und die Jogger Zitat · Antworten

Erst einmal
Es ist einfach so, ich habe es auch schmerzlich gelernt: Ihr müsst solche Sachen entweder eher sehen als Jack oder er muss an der Leine sein.
Ich kann mich da auch nicht auf Tom verlassen. X Radfhrer oder Skater fahren vorbei, nach einem springt hin und möchte hinterher.. Ich bin dann heifroh, dass ich ihn rechtzeitig angeleint habe. Und das obwohl er eigentlich immer gelobt wird, wenn alles gut lief.
Auch das Nichtbeachten des "Opfers" hinterher kenne ich. Da versteht man eben die Welt nicht mehr.
Der Maulkorb sichert Dich schon aber das Anspringen eines Hundes mit Maulkorb erschreckt einen nicht weniger. Daran würde ich unbedingt arbeiten.
Auch wenn ich ja selber ein ähnliches Problem habe. Tom zwar nicht anspringt aber gern hinterherhetzt ..da weiß ich selbst keinen Rat außer der Leine.

Ich finde Schnuffelnases Rat mit der Schleppe gut, vorausgesetzt dass er den Weg dann nicht erreichen kann.

Es grüßen Margit, Tom und Cora
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"Das Wenige, das Du tun kannst, ist viel!" (Albert Schweitzer)

stoppel Offline



Beiträge: 8.461

14.05.2010 23:20
#6 RE: Jack und die Jogger Zitat · Antworten

Zitat von Silli
Er hat die Joggerin angesprungen und ist zurückgekommen. Die Bekannte, mit der mein Freund unterwegs war, hat Jack dann neben sich genommen und mein Freund hat mit der Joggerin gesprochen. Sie sagt er habe sie gebissen, es ist ein Glück nicht viel passiert, sie hatte einen kleinen Kratzer in Hüfthöhe.


Ein Kratzer in Hüfthöhe sieht eher nach den Spuren des Anspringens aus als nach einem Schnapper. Hätte er erst geschnappt (in Hüfthöhe), dann wäre er sicher nicht danach an ihr hochgesprungen.

Deshalb scheint mir die Schleppe wichtiger zu sein als ein Maulkorb. Und natürlich ein Rückruftraining, damit ihr Ansätze von hinterherspringen unterbrechen könnt.

LG Iris mit Brummbär Richy und Springmaus Querida
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"Happiness is not a station you arrive at, but a manner of travelling." (M.L. Runbeck)

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