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Dieses Thema hat 5 Antworten
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 Behaviour (öffentlich)
stoppel Offline



Beiträge: 8.461

11.02.2009 11:58
Richy und der Ridgeback Zitat · Antworten

....begegnen sich anscheinend nun täglich im Freilauf.
Bisher kam Richy an meine Seite und blieb bis der Ridgeback (männlich, jung, eher unsicher und sehr folgsam) vorbei war, um dann nachzuhaken.

Heute war Richy mitten auf dem Feld, ich aber schon ein Stück weiter gegangen. Eben als ich ihn rufen wollte (Entfernung etwa 50 m) sah ich auf dem Weg einen großen braunen Hund mit Frauchen entgegen kommen.
Da Richy bei Hundesichtung sich (bisher?) auf den Weg zu mir machte, rief ich ihn nicht. Er blieb mitten auf dem Feld, sah sich nicht mal nach mir um und beobachte regungslos (fixierte?) den Ridgeback, der entspannt in seine Richtung aufs Feld trabte. Kurzes Beschnüffeln, dann trabte RB weiter ins Feld hinein und Richy hinterher. Das animierte RB zu einem Run übers Feld, Richy hinterher. Grummeln konnte ich bei dem Abstand nicht hören, bin aber sicher, dass er dabei grummelte. Es sah so aus als würde Richy ihn jagen. RBs Frauchen stand näher und rief ihren Hund dann, der auch sofort kam und gerne bei ihr blieb.

Richy blieb auf dem Feld stehen und als die beiden an mir vorüber waren, kam er auf mein Rufen auch sofort angerannt. Irgendwie erleichtert sah er aus, hielt sich dann auch vorsichtshalber weiter bei mir auf.

Ich bin mir absolut nicht sicher, ob ich Richys Treiben nicht hätte beenden müssen (sollen?).
Bei diesem Hund fühlt er sich offensichtlich überlegen (nachhaken, 'jagen',letzteres ist bei Richy mit Sicherheit kein Spiel, weil er das nicht kennt). Auf der einen Seite will ich ihm die alten Macho-Allüren nicht durchgehen lassen, auf der anderen Seite bin ich froh, wenn er vor fremden Hunden nicht grundsätzlich Reißaus nimmt.

Bekannte Hunde werden übrigens wie immer behandelt: Er pflegt seinen Freundeskreis, aber auch seine Abneigungen. Dazu kommen die vielen Hunde, die er inzwischen ignorieren kann.

LG Iris mit Brummbär Richy und Springmaus Querida
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"Happiness is not a station you arrive at, but a manner of travelling." (M.L. Runbeck)

Elektra Offline

und definetely not everybody's darling (Forumsbetreiber)


Beiträge: 41.083

11.02.2009 13:53
#2 RE: Richy und der Ridgeback Zitat · Antworten

Grins. Hättest Du, wenn Du ihn gerufen hättest, fünf Euro verwetten können, daß er auch gekommen wäre? Dann hättest Du rufen "dürfen". Hättest Du es getan, und er hätte nicht reagiert, wäre das jedoch blöd gewesen. Und es ist ja nicht so, daß Richy aggressiv auf den Ridge losgegangen wäre. Irgendwie liest sich das Ganze für mich einfach wie eine entspannte Hundebegegnung, in der beide Seiten klargemacht haben, wo wer steht. Warum solltest Du Richys und Ridges Fähigkeiten da nicht vertrauen? Die Muttersprachler unter sich können sich schon verständigen, und Richy hat gezeigt, daß er eben auch anders kann als Schiß zu haben. Das ist, finde ich, doch einfach toll. :-)

Ich glaube, wir tendieren manchmal dazu, zuviel zu machen, gerade weil wir mit unseren Hunden erlebt haben, daß es schiefgehen kann, wenn sie auf sich allein gestellt sind. Nur: Das sind sie nicht mehr. Wir, denen sie vertrauen, sind ja da. Richy hatte die Erfahrung, zu Dir kommen zu können, er weiß, daß Du positiv auflösen kannst. Er hatte die Wahl, und das war gut so, finde ich.

Ich habe übrigens mit Ben gerade eine solche "zuviel-Nummer" erlebt. Er lag in einer Gaststätte an meiner Seite, es ging ein Mensch, von dem ich weiß, daß er ihn nicht mag, sehr nahe an uns vorbei. Ich weiß, daß Ben in dieser Gaststätte an diesem Platz Vorbeigänge sehr gut "erträgt", er bleibt einfach liegen und beobachtet. Für mich aber war dieser eine Mensch potentielles Konflitkpotential. Also versperrte ich Ben, der sich noch gar nicht geregt hatte, mit dem Bein prophylaktisch den Weg. Und genau in diesem Moment, fing Ben an, aufmerksam zu werden und zu bellen. Das war eindeutig eine Reaktion auf meine Handlung, nicht auf den Menschen, der bereits dabei war, sich in einiger Entfernung einen Platz zu suchen.

Es ist schwer, da immer genau zu differenzieren. Aber im Nachhinein denke ich, ich hätte sehr wohl sehen können, daß von Ben gar keine Gefahr ausging. Und so, wie Du schilderst, bin ich nicht einmal sicher, daß es in der Situation mit dem Ridge überhaupt ein Problem gab. Der hätte Richy nicht zu diesem Run ermuntert, wenn er Richy als Bedrohung empfunden hätte. Und selbst wenn Richy geknurrt hätte, könnte es a) Spielknurren gewesen sein (Du sagst ja, Du kanntest diese Art des Umgangs mit Artgenossen gar nicht, und ich habe bei Ben erst nach über zwei Jahren überhaupt feststellen können, daß er im Spiel tatsächlich viel knurrt, damit jedoch keinerlei Aggression verbunden ist, einfach, weil Ben solange brauchte, um überhaupt mit anderen Hunden spielen zu KÖNNEN) und b) durchaus auch eine situative Ansage im Sinne einer ganz normal hundlichen Kommunikation, die wir Menschen leider allzu oft überbewerten. Für Hunde ist es einfach normal, in Sekundenbruchteilen zwischen sozionegativ und soziopositiv hin- und her zu "switchen", darauf basiert im Grunde ein großer Teil ihres "Meinungsaustausches". Schau Dir mal in meinem Tagebuch über Bennie, im 1. Teil, an, wie Ben und Bennie da aneinander geraten. Das ist laut, und das erschreckt uns Menschen im ersten Moment. Aber: Es war NUR eine Ansage, die beiden haben Fronten geklärt, weil Bennie rüpelhaft an Bens Hintern hing, während der sich wälzte. Auch heute zieht vor allem Ben in erzieherischer Absicht schon mal die Lefzen hoch. Trotzdem können die Jungs beide bei mir an der Leine oder einer hier, einer da, gemeinsam spazierengehen und genauso gemeinsam neben uns "Weibern" beim Essen sitzen oder neben uns schnurcheln.

Fazit: Du hast das, denke ich, richtig gemacht, und Richy noch viel mehr, er hat einfach neue Kompetenzen gezeigt und ausprobiert, so würde ich das jedenfalls sehen.

Viele Grüße
Barbara mit Ritter Parcifal, Prince Maddox und Sir Lancelot sowie in ewiger Verbundenheit mit Malibub Athos, Seelenbub Ben, Spitzbub Ilias, Lausbub Seppl und 'dame de coeur' Lupa (G'lupa de la Noire Alliance)

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"Just a generation ago if you went near a dog when he was eating and the dog growled, somebody would say, 'Don't go near the dog when he's eating!, what are you crazy?' Now the dog gets euthanized. Back then, dogs were allowed to say, NO. Dogs are not allowed to say no anymore...They can't get freaked out, they can't be afraid, they can never signal 'I'd rather not.' We don't have any kind of nuance with regard to dogs expressing that they are uncomfortable, afraid, angry, or in pain, worried, or upset. If the dog is anything other than completely sunny and goofy every second, he goes from a nice dog to an 'AGGRESSIVE' dog." (Jean Donaldson)

stoppel Offline



Beiträge: 8.461

11.02.2009 18:19
#3 RE: Richy und der Ridgeback Zitat · Antworten
Danke für die ausführliche Antwort, Barbara.

Ich war mir mal ziemlich sicher, wieviel ich Richy im Freilauf zutrauen konnte (ziemlich viel). Jetzt will ich seine Unsicherheit nicht unterstützen. Und das könnte sowohl bei zu wenig Eingreifen und Händeln als auch bei Zuviel passieren.

In Antwort auf:
Hättest Du, wenn Du ihn gerufen hättest, fünf Euro verwetten können, daß er auch gekommen wäre?

Das kommt drauf an wie dringend ich rufe: Mit Pfeife sollte das eigentlich (so lange der RB nicht auf dem Feld angekommen war) gehen. Schätze mal zu 80 % mindestens. Aber wetten ....

In Antwort auf:
Irgendwie liest sich das Ganze für mich einfach wie eine entspannte Hundebegegnung, in der beide Seiten klargemacht haben, wo wer steht.


Entspannt sah das für mich nicht aus. Eher so als hätte der RB den Schwanz eingezogen und mein 'Kleiner' hätte die Oberhand und nutzt sie auch aus. Nicht aggressiv, aber deutlich.

In Antwort auf:
Richy hat gezeigt, daß er eben auch anders kann als Schiß zu haben. Das ist, finde ich, doch einfach toll. :-)

Darüber habe ich mich auch gefreut. Aber es sah eher so aus als würde er dem RB deutlich machen: Hier stehe ich, meine Wiese, du hast zu gehen.... Und das mit Erfolg!

In Antwort auf:
könnte es a) Spielknurren gewesen sein

Ja, kenne ich von Richy,von den ersten freien aber sehr unsicheren Begegnungen. Auch bei Hunden, die er heute schwanzwedelnd und hoch erfreut begrüßt, gab es anfangs dieses Grummeln. So lange wie ihm die Situation nicht ganz geheuer war.
Die Reaktion der Besitzerin des RB zeigte mir aber, dass ihr dieses Grummeln und 'Jagen' auch nicht ganz passte. Sie kennen Richys Vorgeschichte und scheinen hundeverständig, ruhig und durchaus wohlwollend.

In Antwort auf:
Warum solltest Du Richys und Ridges Fähigkeiten da nicht vertrauen?

Dem Ridge vertraue ich ja ....
Übrigens kann ich andere Hunde fast immer besser 'lesen' als meinen eigenen. Ich finde Richy hat eine deutlich reduzierte Körpersprache (noch betont durch den Ringelschwanz) und fast keine Mimik jenseits der Extreme (kein Lächeln, keine Stirnfalten, keine Badekappe, keine langsames Hochziehen der Lefzen).

Ja, es war mit Sicherheit keine wirklich problematische Situation. Problematisch ist eher, dass ich mich mal wieder unsicher fühle. Ich freue mich über Hundebegegnungen ohne Schiss, möchte aber dem RB auch nicht als Testhund missbrauchen.

LG Iris mit Brummbär Richy und Springmaus Querida
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Elektra Offline

und definetely not everybody's darling (Forumsbetreiber)


Beiträge: 41.083

11.02.2009 20:31
#4 RE: Richy und der Ridgeback Zitat · Antworten

Ja, ich verstehe Dich schon ganz gut. Es ist ja nachvollziehbar, daß Du Dich hier in einer Zwickmühle befandest. Von außen betrachtet würde ich spontan aber sagen: Wäre es wirklich heikel gewesen, Du hättest es gemerkt und entsprechend agiert, da gehörst Du schon zu den Menschen, denen ich diesbezüglich einen sicheren Instinkt zutrauen würde. Und ich glaube, so ein Ridge läßt sich soooooooo leicht nicht "mißbrauchen", der wußte wahrscheinlich besser als wir, wie er sich verhalten mußte, um Richy zu "peacen", wie Mareike das wohl nennen würde. :-)

Viele Grüße
Barbara mit Ritter Parcifal, Prince Maddox und Sir Lancelot sowie in ewiger Verbundenheit mit Malibub Athos, Seelenbub Ben, Spitzbub Ilias, Lausbub Seppl und 'dame de coeur' Lupa (G'lupa de la Noire Alliance)

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yashilica Offline



Beiträge: 1.301

15.02.2009 22:44
#5 RE: Richy und der Ridgeback Zitat · Antworten
Also ich finde auch, dass du dich da sehr korrekt verhalten hast und Richi
Zitat von stoppel
Ja, kenne ich von Richy,von den ersten freien aber sehr unsicheren Begegnungen. Auch bei Hunden, die er heute schwanzwedelnd und hoch erfreut begrüßt, gab es anfangs dieses Grummeln.

Die Shibas, die ich kenne zeigen alle auffällig ein Spielknurren. Wird leider von manchen Hundebesitzern missverstanden, zum glück aber nicht von den Muttersprachlern.

Conny

stoppel Offline



Beiträge: 8.461

16.02.2009 12:03
#6 RE: Richy und der Ridgeback Zitat · Antworten

Hallo Conny,

das ist bei Richy eher ein Unsicherheitsgrummeln. Wenn er mit seinen 'Freunden' unterwegs ist, klingt das viel höher so ähnlich als wenn er sich zu Hause auf die Runde freut.

Wahrscheinlich produziert Yashi auch ganz unterschiedliche Knurrlaute?!

LG Iris mit Brummbär Richy und Springmaus Querida
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