Sie sind noch nicht angemeldet. Klicken Sie hier und lassen Sie sich kostenlos registrieren, um weitere Rubriken zu sehen und zusätzliche Lese- und Schreibrechte zu erhalten. Impressum 
Bilder Upload
| Übersicht | Suche | Registrieren | login |
| Hundeschule | Aggressionshund | Tierschutz | Toughstuff | Lennie | Impressum/Datenschutz

Anmeldung bitte hier
Dieses Thema hat 8 Antworten
und wurde 719 mal aufgerufen

Das Neueste auf einen Blick



 Pflicht und Kür (öffentlich)
Doppelpack Offline

Grenzgänger im Teutonen-Land


Beiträge: 107

24.07.2008 14:20
Unser Training geht weiter Zitat · Antworten

Hallo ihr geduldigen Zuhörer bzw. Leser,
gestern gab es wieder eine Trainerstunde mit unseren 2 kleinen Devils. Sie verblüffen mich immer mal wieder. Wir trainierten mal etwas weiter weg (30 km von uns) in einer Schrebergartensiedlung mit mehreren "Problemhunden" und deren Besitzer Hundebegegnungen. In dieser Siedlung sind herrlich viele Wege, die sich kreuzen und wo plötzlich jemand auf der Bildfläche erscheint. Einge Hunde machten richtig Krach und Theater an der Leine. Meine nur bei ihrer ersten Hundebegegnung, danach reichten einfache Kommandos, um annähernd entspannt, dort entlang zu laufen. Shira - unsere eigentlich kläffende und richtig doll ziehende - war lammfromm und ging sogar teilweise hinter mir. Anka unsere "giftige" zeckte einmal rum, und denn war auch sie ruhig bei allen anderen Begegnungen.
Komischerweise wendete sich am Abend das Bild als wir zuhause noch ne Runde aufs Parkett legten. Ich kann sie mittlerweile zwar kontrollieren, dennoch kommen genau die selben Verhaltensmuster wieder, mit denen ich schon länger kämpfe.
Meinen Hundetrainer rief ich heute an und erklärte ihm dies. Er meinte, dass meine beide Fellnasen wohl augenscheinlich sehr territorial veranlagt seien. Und es sich wohl nicht um eine reine Leinen-Aggression handele.
Ich schätze, mein HT kann dies erst jetzt richtig beurteilen, weil wir vorher immer hier in der Umgebung trainierten. Und erst jetzt einmal weiter weg in den Schrebergärten waren.
Nächstes Mal geht es an einen See. Mit Joggern, Kindern, Fussballspieler, viele Hunde etc.
Ich hoffe, es die Diagnose ist irgendwann richtig. Nicht das es wieder eine andere Art der Aggression ist.
Kennt hier auch jemand von euch territorial veranlagte Hunde und die Aussichten, auch zu Hause irgendwann mal wieder entspannt spazieren zu können?

Melanie
------------------------------------------------------------------------------
Der Hund ist das einzige Wesen auf Erden, das dich mehr liebt als sich selbst.

stoppel Offline



Beiträge: 8.461

24.07.2008 14:57
#2 RE: Unser Training geht weiter Zitat · Antworten

Hallo Melanie,

das Problem kenn ich von meinem Racker nur zu gut! Im Park vor der Haustür würde er auch heute noch ohne mein Eingreifen nahezu alle Hunde anknurren und vielleicht auch ohne Leine angehen. Er ist schon als Parkwächter gefürchtet!
Auf unbekanntem Grund oder einfach nur weiter weg sind Hundebegegnungen wesentlich weniger problematisch - ob mit oder ohne Leine. Er folgt dann auch viiiiel besser und orientiert sich mehr zu mir.

Zur Entspannung (für mich und ihn) und damit ich Richy auch mal richtig doll loben kann, sind wir anfangs gerne mal weggefahren. Umso wichtiger ist aber das Üben in der problematischen Gegend - also in der Regel vor der eigenen Haustür. Ich habe dort zunächst mal den Grundgehorsam trainiert: Kurze Leine und 'Fuß' mit Tempowechsel und Richtungswechsel. Ich habe entschieden, wohin es geht und wie schnell und habe versucht die Distanzen zu den anderen Hunden so zu wählen, dass Richy noch ansprechbar blieb. Die Morgenfütterration hat er fast ausschließlich im Park als Belohnung bekommen. Allmählich konnten wir die Distanz verringern und dann (so etwa 3 bis 4 Monate später) habe ich Richy absitzen bzw. abliegen lassen, wenn ein anderer Hund in unsere Richtung kam.

Ich kann mir das allerdings mit zwei Hunden, die beide sehr territorial ausgerichtet sind, nur schwer vorstellen. Die Distanz, in der Richy anfangs noch gut ansprechbar blieb, war sehr von seiner Tagesform, von dem anderen Hund (Freund, Feind, unbekannt?) und seinem Stresslevel (ist es die 1.,2. oder 10. Begegnung??) abhängig. Ich musste ihn deshalb immer ganz genau beobachten und die ersten Erregungszeichen mitbekommen. Das stelle ich mir bei zwei Hundepersönlichkeiten ganz schön stressig vor. Und wahrscheinlich überträgt sich die Spannung von einem auf den zweiten Hund, Oder ?

LG Iris mit Brummbär Richy und Springmaus Querida
_______________________________________________

"Happiness is not a station you arrive at, but a manner of travelling." (M.L. Runbeck)

tomtom Offline




Beiträge: 2.255

24.07.2008 20:30
#3 RE: Unser Training geht weiter Zitat · Antworten

Also ich finde das zunächst mal super, dass Du solche Erfolge verbuchen kannst. Das ist enorm, wenn ich denke wie es zuerst war, als Du Dich hier gemeldet hast. Kanst Du gaaanz gaaanz stolz drauf sein. Denn ich weiß ja echt wovon Du redest und wie schwierig das mit zwei Hunden sein kann. Scheint, dass der Trainer das jetzt gut mit Euch macht! Und wenn man weiß, dass es woanders klappt, kann man es vielleicht auch hinnehmen, dass vor der Haustür eben doch ein wenig Rabatz gemacht wird. Heißt natürlich nicht, dass man daran nicht arbeiten sollte!

Liebe Grüße
Margit

Es grüßen Margit, Tom und Cora
....................................................

"Das Wenige, das Du tun kannst, ist viel!" (Albert Schweitzer)

Schle Miel ( gelöscht )
Beiträge:

24.07.2008 22:08
#4 RE: Unser Training geht weiter Zitat · Antworten


In Antwort auf:

Ich hoffe, es die Diagnose ist irgendwann richtig. Nicht das es wieder eine andere Art der Aggression ist.
Kennt hier auch jemand von euch territorial veranlagte Hunde und die Aussichten, auch zu Hause irgendwann mal wieder entspannt spazieren zu können?


*hust* Jep. Ich lebe mit einem Territorialterroristen zusammen. Zeigt sich nicht nur im heimischen Revier, sondern auch an Orten, die wir regelmäßig begehen oder an Stellen, an denen wir länger als eine Minute verweilen.

Allerdings frage ich mich grade, ob Border eigentlich territorial sind?


In Antwort auf:
Komischerweise wendete sich am Abend das Bild als wir zuhause noch ne Runde aufs Parkett legten. Ich kann sie mittlerweile zwar kontrollieren, dennoch kommen genau die selben Verhaltensmuster wieder, mit denen ich schon länger kämpfe.
Meinen Hundetrainer rief ich heute an und erklärte ihm dies. Er meinte, dass meine beide Fellnasen wohl augenscheinlich sehr territorial veranlagt seien. Und es sich wohl nicht um eine reine Leinen-Aggression handele.


Nicht komisch, ganz normal. Hunde lernen ortsgebunden. Und was sie lernen, sitzt üblicherweise. Aber eben zunächst mal nur da. Das beste Beispiel sind die Signale, die man daheim einübt. Klappen einwandfrei. Drinen. Draußen eben nicht. Da muss man sie ebenfalls einüben, damit das Ganze mal generalisiert werden kann. Entweder ist es bei deinen beiden das, oder die oben erwähnte Territorialmacke.

Ich würd in fremder Umgebung ein Alternativverhalten einüben (so wie ihr es schon macht, klingt doch total klasse) und dann versuchen, das auf das heimische Revier zu übertragen. Aber erstmal: So oft wie möglich raus aus eurem Revier und das Alternativverhalten so lange einüben, bis es einwandfrei sitzt.

Doppelpack Offline

Grenzgänger im Teutonen-Land


Beiträge: 107

28.07.2008 16:03
#5 RE: Unser Training geht weiter Zitat · Antworten
@ Iris,
ja es ist schon sehr anstrengend mit den beiden, gerade weil sie sich gegenseitig anstacheln. Aber mehr und mehr scheine ich die Fähigkeit zu bekommen, es zu unterbinden. Wenn ich früh genug merke, dass ich keine Chance hätte diese Anstachelung "runter zu puschen", dann versuche ich es erst gar nicht, sondern ich zeige ein "Alternativverhalten". Daraufhin zeigen die Hunde auch wieder ein Alternativverhalten und ich bekomme die Möglichkeit sie zu loben. Hört sich schwierig an, ist es auch! Vor wenigen Monaten traute ich mich nur mit "einem" Hund nach draussen, mittlerweile, ist es mit zu langweilig mich nur auf einen zu konzentrieren. D. h. ich fühle endlich wieder mal "in der Lage" mit beiden Wauzis spazieren zu gehen.

@ Margit,
klar kann ich damit umgehen, dass sie hier in ihrem Territorium erstmal "Hallas" machen, aber ich möchte es einfach nicht mehr. Aber auf dem Weg aus der Zwickmühle bin ich ja bereits. Ja vor einigen Wochen sah das ganze ziemlich niederschmetternd für mich aus. Aber mein Ziel ist schon, dass die beiden Fellnasen eines Tages vor unserem Erzfeind Platz machen und ihn in ca. 1 Meter Abstand kläffend an uns vorbei marschieren zu lassen. Ich hoffe einfach erstmal weiter und habe mir ein persönliches Zeitfenster von 1 Jahr gegeben.

@ Schle,
danke für deine Hilfe in jeder Hinsicht. Es wäre schön, so jemanden hier in unserer Nähe zu haben. Diese Tipps! Und deine Art zu analysieren - einfach suuuuper!

Zur Zeit kommen wir in unserem Territorium an den meisten Hunden ohne Gezicke vorbei, an einigen wenigen mit etwas Gezicke (damit könnte ich bereits gut leben) und an 3 Hunden (unsere erklärten Erzfeinde) immer noch mit "Riesengetöse", aber wie gesagt, dort starte ich "mein Alternativverhalten".
Probleme habe ich immer nur so schnell denken zu können, d. h. mir fällt es unsagbar schwer nicht nur einen Plan B im Kopf zu haben, sondern ihn auch zum richtigen Zeitpunkt umzusetzen. Das ist vergleichbar mit "einfach in dem Moment vom Zug überfahren zu sein". Versteht jemand, wie ich das meine?

Melanie
------------------------------------------------------------------------------
Der Hund ist das einzige Wesen auf Erden, das dich mehr liebt als sich selbst.

Schle Miel ( gelöscht )
Beiträge:

29.07.2008 03:13
#6 RE: Unser Training geht weiter Zitat · Antworten
Jessas, eine von deinen beiden ist ja ein Aussie, das hatte ich gar nicht mehr auf dem Schirm. Kann also durchaus was dran sein, am Territorialverhalten, wenn man Erfahrungsberichten glauben darf. Dann gilt im Grunde genommen erst recht: Raus aus dem eigenen Revier, Alternativverhalten einüben, sich am Hund erfreuen, der im fremden Revier "völlig normal" ist.

In Antwort auf:

Probleme habe ich immer nur so schnell denken zu können, d. h. mir fällt es unsagbar schwer nicht nur einen Plan B im Kopf zu haben, sondern ihn auch zum richtigen Zeitpunkt umzusetzen. Das ist vergleichbar mit "einfach in dem Moment vom Zug überfahren zu sein". Versteht jemand, wie ich das meine?


Ja. Absolut. Das ist nix Ungewöhnliches. Geht vielen Menschen so. Versuch mal das Folgende: Leg dir in aller Ruhe deinen Plan B zurecht, vielleicht sogar mit Hilfe des Trainers. Überleg (und besprich) diesen gegebenenfalls in allen Einzelheiten. Du kannst ihn auch aufschreiben, um nix zu vergessen. Probier ihn ein, zwei Male ohne Ablenkung (also ohne entgegenkommendes Team, in ruhiger Umgebung, nur du und die Mädels). Dann spielst du Kopfkino. Das geht so: Jeden Abend vor dem Einschlafen lässt du deinen Plan B vor deinem inneren Auge wie einen Film ablaufen. Du siehst dich - sehr selbstsicher, ruhig und souverän -, deine Mädels, und den entsprechend überlegten Plan B. Stell dir alles genau vor; was du tust, wie du es tust, wie sich die Hunde (richtig) verhalten, wie ihr toll an den anderen Teams vorbeikommt, wie du danach lobst, wie sich deine Damen freuen. Mach das eine Weile, jeden Abend, immer wieder. Können ruhig zwei, drei Wochen sein.

Danach kommt Schritt 2: Plan B wird in die Realität übertragen, jedoch zunächst nur als Übung. Das, was du dir immer und immer wieder abends vorgestellt hast, machst du jetzt (wichtig: in ruhiger Umgebung und ohne Ablenkung/andere Hunde/Erzfeinde, aber nicht immer an den gleichen Stellen) mit den Mädels, ihr übt quasi eine "Trockenübung" ein. Stell dir vor, ihr übt einen Tanz. In dieser Zeit machst du weiterhin abends Kopfkino. Diese Trockenübungen können durchaus auch noch mal zwei, drei Wochen so laufen.

Wenn du den Eindruck hast, Plan B sei mittlerweile so fest in deinem Kopf verankert, dass du ihn "wie automatisiert" auch in Stresssituationen aus dem "FF" abspulen kannst, dann ist der richtige Moment für die Realität. Im Grunde konditionierst du dich selbst auf "richtige Abläufe". Glaub mir, das klappt, ist nicht wirklich zeitaufwändig und kostet kein Geld.

Viel Erfolg und bitte berichte weiter!

Doppelpack Offline

Grenzgänger im Teutonen-Land


Beiträge: 107

29.07.2008 11:47
#7 RE: Unser Training geht weiter Zitat · Antworten

Hi Schle,
wieder du mit deinen tollen Ideen
Auf so etwas logisches würde ich nie und nimmer kommen. Wird ab heute abend gleich in die Tat umgesetzt.

Sach ma.... Ich weiss, ich sollte es wissen, aber vielleicht bin ich ja nur blond: Aber wie ist das hier im Forum? Du und Elektra arbeitet ihr zusammen oder so? Ich weiss, das ist Off Topic aber ich weiss nicht mal deinen Vornamen!

Melanie
------------------------------------------------------------------------------
Der Hund ist das einzige Wesen auf Erden, das dich mehr liebt als sich selbst.

Schle Miel ( gelöscht )
Beiträge:

29.07.2008 14:41
#8 RE: Unser Training geht weiter Zitat · Antworten

In Antwort auf:


Sach ma.... Ich weiss, ich sollte es wissen, aber vielleicht bin ich ja nur blond: Aber wie ist das hier im Forum? Du und Elektra arbeitet ihr zusammen oder so?


Obwohl mich das zwar durchaus reizen würde *grins*, nein, tun wir nicht. Wir sind "einfach nur" zwei Hundehalter, die sich mit anderen Hundehaltern in diesem Forum austauschen, dazulernen und - wie alle anderen auch - zu helfen versuchen, wenn wir sehen, dass jemand einen Denkanstoß oder "einfach nur" Zuspruch möchte. Allerdings ist Elektra nicht nur Forumsbetreiberin (heißt, sie hat das Ding auf die Beine gestellt), sondern auch hin und wieder vor Ort mit Rat und Tat gern bereit zu helfen, wohingegen ich mich aufs virtuelle Mutmachen beschränke.

Elektra Offline

und definetely not everybody's darling (Forumsbetreiber)


Beiträge: 41.083

30.07.2008 00:10
#9 RE: Unser Training geht weiter Zitat · Antworten

Schle-chen, das hasse abba schön gesacht. :-)

Viele Grüße
Barbara mit Ritter Parcifal, Prince Maddox und Sir Lancelot sowie in ewiger Verbundenheit mit Malibub Athos, Seelenbub Ben, Spitzbub Ilias, Lausbub Seppl und 'dame de coeur' Lupa (G'lupa de la Noire Alliance)

----

"Just a generation ago if you went near a dog when he was eating and the dog growled, somebody would say, 'Don't go near the dog when he's eating!, what are you crazy?' Now the dog gets euthanized. Back then, dogs were allowed to say, NO. Dogs are not allowed to say no anymore...They can't get freaked out, they can't be afraid, they can never signal 'I'd rather not.' We don't have any kind of nuance with regard to dogs expressing that they are uncomfortable, afraid, angry, or in pain, worried, or upset. If the dog is anything other than completely sunny and goofy every second, he goes from a nice dog to an 'AGGRESSIVE' dog." (Jean Donaldson)

«« NILIG zum 2.
 Sprung