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Dieses Thema hat 15 Antworten
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 Pflicht und Kür (öffentlich)
Seiten 1 | 2
anniemel Offline

wo Männer in Socken hechelnd am Feldrand stehen, während die Hunde das beste aller Ortungssysteme perfekt beherrschen


Beiträge: 11.019

02.12.2014 17:58
Hundebegegnungen im Signal Zitat · Antworten

Ich mach ja immer noch mit Anni`s Pöbelei rum. Ich habe schön Teilerfolge, aber in manchen Situationen komme ich nicht weiter.

Was gut geht:

- wenn wir bekannte und nette (am liebsten kleine ) Hunde treffen, dann sind auch wenige Meter o.k. und Anni läßt sich umlenken.

- wenn ich die Möglichkeit habe, den Rückwärtsgang einzulegen, pöbelt Anni nicht immer. Oft kann ich sie ohne Pöbeln mit zurück nehmen, sie nimmt Leckerlies. Oder wir bleiben einfach auf Distanz, wenn der Hund nicht in unsere Richtung kommt, Anni kriegt Leckerlies oder sucht sie auf dem Boden oder zergelt. Das klappt alles sehr gut!

- wenn wir z.B. wie kürzlich auf dem Hundeplatz waren und Anni sich ne Weile an Hunde gewöhnt hat. Die anderen können dann auch bellen, nah vorbei laufen. Wenn eine gewisse Gewöhnung da ist, klappt es gut. Es ging nach einigen Übungen ja auch in Wiesen, das ist ganz typisch.

Was gar nicht geht:

- direkte, überaschende Begegnungen, wo kein ausweichen möglich ist. Oder Hund auf der anderen Straßenseite kommt uns entgegen. Wenn ich in solchen Situationen z.B. noch versuche auf eine Wiese oder einen Hof o.ä. auszuweichen, wird das pöbeln schlimmer, als wenn ich zügig und entschlossen vorbeimaschiere. Da muss ich die pöbelnde Anni aber mitziehen. Sehr unschön. Aber es gibt eben solche Situationen, unübersichtliche Gegebenheiten. Da hilft kein Clickern, kein Füttern, kein Spieli.

- Sind es fremde, große Hunde ist es schlimmer, als wenn es bekannte Hunde sind.

In den Situationen wo es nicht geht, löst Anni jedes Signal auf. Da komme ich kein Stück weiter, da eben das umorientieren hier nicht mehr funktioniert, ich kann es nicht mehr positiver machen. Vielleicht vertue ich mich, aber irgendwie scheint mir das der Schlüssel zu sein.

Also habe ich mir jetzt überlegt, in solchen Situationen, die sich nicht ändern lassen, nicht mehr auf die anderen Hunde einzugehen (oder was auch immer den Reiz auslöst ) sondern mich auf das einhalten des Signal zu konzentrieren.

Natürlich weiterhin mit Leckerlies und sonstigen Belohnungen, nicht mit Härte oder Leinerucken. Aber ich bestehe darauf, dass sie im Signal bleibt. Dazu habe ich angefangen, auf die konsequente Einhaltung von "Bei mir" zu bestehen. Anni kriegt weniger Leckerlies, aber dafür hochwertigere. Knusprig gebratene Speckstücken und sie sabbert schon, wenn ich sie in ein Beutelchen abfülle.

Versuche, ihr mit lockerer langer Leine mehr Entscheidungsfreiheit für die Orientierung zu mir zu geben, ist in den direkten Begegnungen immer schief gegangen, ausnahmslos. Das geht nur, wenn die Distanz groß genug ist.

Ich übe also in kleinen Sequenzen, mit sehr hochwertiger Belohnung und ich lasse die Leine locker, aber nicht lang. Sie hat den Spielraum der lockeren, aber kurzen Leine, eingehängt am Geschirr und - wenn Hundebegegnungen wahrscheinlich sind - zusätzlich am Halsband, da ich sie rein am Geschirr nicht bei mir behalten kann, wenn sie das Signal "bei mir" auflöst. Sie windet sich bei Hundebegegnungen wie ein Aal, wickelt sich um meine Beine und es wird sofort chaotisch. Beim üben ohne größere Reize, reicht auch das Geschirr.

Also mein Ziel ist: Anni löst das Signal "Bei mir" nicht selbst auf und kann es auch bei Hundebegegnungen ausführen, wo ich dennoch den größtmöglichen Abstand einhalte. Es geht mir nicht um den Schulterschluss mit anderen HH.

Warum ich glaube, dass es Sinn macht: Anni möchte eigentlich immer wissen, was sie zu tun hat. Das gibt ihr mehr Sicherheit, sie kann es nur noch nicht immer annehmen.

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Viele Grüße von Tina mit der wilden Hummel Anni und Klein Leo


Nicht jede Hand verdient es, gehalten zu werden, aber jede Pfote

Tante_Haha Offline

Mobiles Spaßzentrum und Sicherheitszentrale für drei Buben und Tante Lupa


Beiträge: 39.741

02.12.2014 20:28
#2 RE: Hundebegegnungen im Signal Zitat · Antworten

Ich finde Deine Überlegungen sehr gut. Und ich glaube das ist ein sehr guter Weg!

Viele liebe Grüße
Frau T. mit Lumpi, Mo und Nils
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Ich freue mich, wenn es regnet. Denn wenn ich mich nicht freue, regnet es auch.
Karl Valentin

Daika_und_Steffi ( gelöscht )
Beiträge:

02.12.2014 22:50
#3 RE: Hundebegegnungen im Signal Zitat · Antworten

Beim Lesen hatte ich spontan direkt Daika vor meinem geistigen Auge. Vieles ist da absolut vergleichbar. Bei uns klappt (im Moment zumindest) am besten, wirklich auf dem Absatz umzudrehen. Oder zumindest abbiegen und dann weggehen können, sofern der Platz ausreicht. Unser verbaler "Geschirrgriff", den sie sonst absolut toll kann, greift einfach in diesem Situationen nicht mehr, weil sie es aus meiner Sicht gar nicht mitkriegt, dass ich was von ihr will. Markersignal geht manchmal, dann dreht sie sich oft um zu mir. Sichtlich schwerfällig aber und wie "unter Wasser". Sie guckt dann oft auch irgendwie weggetreten.

Naja, jedenfalls klingen Deine Überlegungen sehr gut und ich bin gespannt, wie es weitergeht.

humpelstilzchen Offline




Beiträge: 6

02.12.2014 23:43
#4 RE: Hundebegegnungen im Signal Zitat · Antworten

Du sagst, dass Anni sich in bestimmten, insbesondere engen und plötzlich Situation, aus dem Signal löst und nichts mehr annimmt.
Ihre Reizschwelle ist überschritten. Sie kann unter diesen Umständen nicht mehr arbeiten. Ihr Stresslevel ist zu hoch, dadurch wird auch das Lernen blockiert. Das heißt, du wirst in solchen Situationen zur Zeit nicht viel erreichen.
Wenn sie die Super-Leckerlis in solchen Situationen annehmen kann und sich so wieder auf dich fokussieren kann ist das gut! Dann kannst du da weiter machen.
Ist das nicht der Fall würde ich in solchen Situationen nur Management/Schadensbegrenzung betreiben. Alles andere bedeutet nur noch mehr Stress.
D.h. übe in ihrer Wohlfühl-Distanz und versuche dich langsam an den Reiz heranzutasten. Triffst du plötzlich auf den Reiz versuche einfach aus der Situation rauszukommen.

Ich hoffe das war verständlich und etwas hilfreich. ;)

kaha Offline

passionierte Querdenkerin


Beiträge: 6.232

02.12.2014 23:59
#5 RE: Hundebegegnungen im Signal Zitat · Antworten

Zitat von anniemel im Beitrag #1

Also habe ich mir jetzt überlegt, in solchen Situationen, die sich nicht ändern lassen, nicht mehr auf die anderen Hunde einzugehen (oder was auch immer den Reiz auslöst ) sondern mich auf das einhalten des Signal zu konzentrieren.

Natürlich weiterhin mit Leckerlies und sonstigen Belohnungen, nicht mit Härte oder Leinerucken. Aber ich bestehe darauf, dass sie im Signal bleibt.


Wie willst Du das machen? Signalwiederholen? Oder was meinst Du damit, dass Du drauf bestehst?
Wenn ich Dich richtig verstanden habe, kriegt sie dann ja ihren Tilt und Lecker etc. zieht nicht mehr. Wie alsostellst Du Dir das vor, das verstehe ich nicht ganz.

Zitat

Versuche, ihr mit lockerer langer Leine mehr Entscheidungsfreiheit für die Orientierung zu mir zu geben, ist in den direkten Begegnungen immer schief gegangen, ausnahmslos. Das geht nur, wenn die Distanz groß genug ist.



Ja,das kenn ich. :) Viel Leine = viel Freiruamfür doofe Ideen und viel Aufregung.

Zitat
... zusätzlich am Halsband, da ich sie rein am Geschirr nicht bei mir behalten kann, wenn sie das Signal "bei mir" auflöst. Sie windet sich bei Hundebegegnungen wie ein Aal, wickelt sich um meine Beine und es wird sofort chaotisch. Beim üben ohne größere Reize, reicht auch das Geschirr.



Also im Bezug zu oben meinst Du damit,dass Du auf dem Einhalten des Signals besteht, dass Du sie einfach bei Dir hälst, wenn sie das "Bei mir" auflöst,ja?
Wie hast Du das denn bisher gemacht?

--

Gruß,
Katharina

anniemel Offline

wo Männer in Socken hechelnd am Feldrand stehen, während die Hunde das beste aller Ortungssysteme perfekt beherrschen


Beiträge: 11.019

03.12.2014 06:44
#6 RE: Hundebegegnungen im Signal Zitat · Antworten

In den stressigen, überraschenden und engen Situationen kann ich natürlich nicht üben, da gibts momentan nur Augen zu und durch. Da hatte ich aber bislang die Hoffnung, dass das, was auf Distanz funktioniert, nämlich Umlenken, wegschauen, lockere, auch längere Leine, irgendwann da auch geht. Geht aber nicht, auch keine Futterhand (oder nur sehr selten), keine Leberwursttube, kein clickern, kein Spieli. Da hab ich irgendwie alles durch.

Anni ist ja ein sehr neugieriges und verspieltes Hibbelchen. D. h. um das Signal aufzulösen reicht bei ihr eine Brottüte rechts, eine Coladose links, ein spannender Geruch oder ein rufendes Kind und schon ist das Madamchen abgelenkt und löst auf. Ist der Reiz sehr hoch, sprich ein Hund, pöbelt und sprintet sie eben noch dazu in die Leine. Bei anderen interessanten Ablenkungen, löst sie auf und zieht zur Seite.

Deshalb möchte ich das Signal "bei mir" verstärkt üben, damit sie da zuverlässiger wird, unabhängig vom Reiz und mit vielen Wiederholungen in kurzen Sequenzen und mit hoher Belohnung.
Aber natürlich übe ich es noch nicht in engen Situationen mit Hundebegegnungen, wo sie es noch gar nicht kann. Da kann ich sie nur vorbeiziehen, weil jeder Versuch da einen Fuß reinzukriegen, die Sache im Moment noch schlimmer macht und das pöbeln nur in die Länge zieht.

Das heißt konkret, ich übe das auch zuhause im Wohnzimmer, bei uns im Garten, im Wald, auf Feldwegen, auf leeren Dorfstrassen, füttere bzw. belohne dabei hochwertig, so dass es sich für Anni lohnt, ihre Aufmerksamkeit mir zu schenken und nicht der Brötchentüte oder der Coladose (oder der Katzenkacke ). Ich werde es mit und ohne Leine trainieren, löst sie auf, sage ich "schade", fordere wieder die Grundstellung ein und lasse Anni wieder eine kurze Sequenz üben.

Übe ich mit Leine, wird diese locker, aber kurz genug sein, damit sie nicht mal eben 1 1/2 Meter in eine Wiese oder sonst wohin hopsen kann. Damit hatte sie zu oft Erfolg.

Und da muss ich mich auch an die eigene Nase fassen, weil ich das nicht konsequent genug geübt habe, und zwar in durchaus machbaren Situationen.

Und dann ist langfristig das Ziel, dass sie ein Signal auch in anderen Situationen annehmen kann, z.B. bei Hundebegegnungen.

Ist es verständlicher, wie ich das meine?

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Tante_Haha Offline

Mobiles Spaßzentrum und Sicherheitszentrale für drei Buben und Tante Lupa


Beiträge: 39.741

03.12.2014 09:38
#7 RE: Hundebegegnungen im Signal Zitat · Antworten

Lumpi ist auch so einer. Der braucht ne Handlungsanweisung. Wir haben das "Weiter" in dem Fall. Das übe ich auf jedem Spaziergang. Und es hilft bei Nils und Lumpi. Ich untermale das Ganze immer mit unseren "Gute-Laune-Wörtern" (Yeah / Guuuaaad/ Good Boy). Das klappt gut.
Ich glaube ich verstehe was Tina meint. Im Endeffekt wird es immer Situationen geben, die sich nicht verhindern lassen. Wenn man diese Hilfestellungen aber immer wieder trainiert, helfen sie irgendwann auch in diesen Situationen. Uns hat allerdings "Bei mir" (unser Fuss-Signal) weniger geholfen. Ich glaube das "Weiter" ist in den Hundehirnen eher mit Bewegung und Fortkommen verbunden. Bei uns gibt's auch ein "Bei mir", das ist einfach unser Alltags-Fuss und heisst einfach neben mir gehrn. Dann gibt's das Weiter. Mir sind da auch die Haltungsnoten recht Wurst. Hauptsache vorbei ohne Ausrasten. Nils zieht immer ein wenig. Hilft ihm aber scheinbar, dann darf er das auch. Nur zum Hund hinziehen soll er eben nicht.

Das "Weiter" übe ich eben auch immer wieder bei Hundesichtung auf Distanz, oder auch bei Sichtung von irgendwas, das Aufmerksamkeit erregt. Kurz gucken und dann "Weiter". Und da bestehe ich auch auf eine Ausführung. Wird es nicht ausgeführt, gibt's ein "Nein", ich gehe zum Hund, nehme sie Leine kurz, wieder ein "Weiter" und nehme ihn mit. Brauchen wir inzwischen nicht mehr. Danach gab es immer viel "Yeah" und Spaß, da es ja offenbar besonders schwer war. Klappt jetzt auch an Mauslöchern vorbei zu gehen, da ist die beste Belohnung mit Juhuuuuu ein Stück zu laufen.

Viele liebe Grüße
Frau T. mit Lumpi, Mo und Nils
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Ich freue mich, wenn es regnet. Denn wenn ich mich nicht freue, regnet es auch.
Karl Valentin

Henry Balu Offline

spielzeugverrücktes Forums-Phlegma, das temperamentsmäßig vom Mali so weit weg ist wie die Erde vom Mars


Beiträge: 6.017

03.12.2014 10:37
#8 RE: Hundebegegnungen im Signal Zitat · Antworten

Tina - ich finde dass sich Deine Vorgehensweise sehr strukturiert und gut anhört.

Bei uns ist es ähnlich wie bei Frau T.: Wenn uns eine "spontante" Hundebegnung an Engstellen über den Weg läuft, dann bekommt Henry eine klare Ansage "Lass es" und eine Alternativhandlung "Wir gehn vorbei"... Ohne Ansage/Alternativhandlung legt Henry den Schleichgang ein und fängt an das Gegenüber zu fixieren und wenn wir dann auf gleicher Höhe sind, schießt er in die Leine - sofern sich insgesamt zuviel Spannung zwischen den Hunden aufgebaut hat. - Das versuch ich zu vermeiden.

Das mit der Ansage/Alternativhandlung hat sich zwischenzeitlich bei uns sehr gut eingespielt und wir können so zwischenzeitlich problemlos in alle Hundebegnungen an der Leine gehen.

Allerdings haben wir Hundebegnungen an der Leine auch von Anfang geübt.

In unserer schwierigeren Phase hat uns auch geholfen, wenn wir uns an die Seite gestellt haben und ich Henry hab absitzen lassen und mich vor/neben meinen Hund gestellt hab und die anderen hab passieren lassen. Auch diese Option wählen wir ab und an heute noch...

Hier fand ich es persönlich auch sehr viel einfacher, das "Kommando" Sitz einzufordern und durchzusetzen und eben erst aufzulösen, wenn der andere Hund schon vorbei war. Und ich glaub für Henry war es so in dieser statischen Situation oft auch sehr viel einfacher, diesen Reiz auszuhalten.

Und natürlich das gemeinsame Bögen laufen hat sich zwischenzeitlich bewährt und auch eingespielt - wir beide laufen gemeinsam einen großen Bogen, so dass wir einfach nicht mehr frontal aufeinander zusteuern. Auch das hilft dabei, dass Henry locker an der Leine bleibt und auch insgesamt sehr viel entspannter und auch freundlicher auf den anderen Hund reagiert. Auch hier sprech ich mit Henry - aber ohne Ansage, sondern mit einem "Komm - wir gehen hier lang".

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Liebe Grüße Birgit & Henry

Gib dem Menschen einen Hund und seine Seele wird gesund (Hildegard von Bingen, Benediktinerin, 1098 - 1179).

anniemel Offline

wo Männer in Socken hechelnd am Feldrand stehen, während die Hunde das beste aller Ortungssysteme perfekt beherrschen


Beiträge: 11.019

03.12.2014 11:38
#9 RE: Hundebegegnungen im Signal Zitat · Antworten

Ja, so unterschiedlich sind die Hunde. Absitzen und mich davor stellen: No go, dann dreht und windet sich Anni pöblend um mich rum, bleibt nicht sitzen und versucht so den anderen Hund zu kontrollieren. Das macht es definitiv noch schlimmer, weil ich sie dann sehr eng festhalten muss und sie herumzerrt und bellt. Ich hatte damit noch nie Erfolg. Einmal hat es im "Platz" funktioniert, aber auch nur, weil die Hunde sehr ruhig waren, null Notiz von ihr genommen haben und das auch ausstrahlten. Aber so sind die meisten Hunde ja nicht.

"Weiter" und "lass es" kennt Anni auch, aber das reicht nicht bei Hundebegegnungen, sie hat dabei noch zu viel Handlungsspielraum. Weiter übe ich auf fast jedem Spaziergang, es "reicht" für viele Situationen.

Das "Bei mir" ist auch kein Fuß, aber sie soll dabei wirklich neben mir laufen, stehen bleiben, wenn ich stehe, weiter laufen, wenn ich los gehe. Nicht vor sprinten, nicht nach rechts, nicht nach links.

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anniemel Offline

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04.12.2014 17:05
#10 RE: Hundebegegnungen im Signal Zitat · Antworten

Heute morgen waren wir auf einer unserer üblichen Freiflitzrunden. Nur die ersten und die letzten fünf Minuten mußte Anni an die Leine, aber heute morgen nicht viel üben....

weil heute nachmittag mal wieder Stadttraining angesagt war. Das ist ja immer ein Aufreger. Die Leinenführigkeit läßt immer noch zu wünschen übrig, aber kein Vergleich mehr zu früher. Wir haben etwas außerhalb der Stadt in einem Wohngebiet geparkt, so dass Anni sich erst mal an die fremde Umgebung gewöhnen konnte. Nach knapp 15 Minuten hatten wir dann die Stadt erreicht. Es gibt keine Fußgängerzone, aber Geschäfte, Autos, viele Menschen.

Ich bin von Anfang an betont langsam geschlendert, habe immer wieder das Signal "langsam" eingebaut und auch kleine "bei mir" Sequenzen geübt. Das war schon schwieriger, als wenn ich das nur im Dorf oder im Feld übe. Aber da ich das die letzten Tage ja mit hochwertiger Belohnung bereits geübt hatte, ließ sie sich darauf ein und mit Minischritten vorwärts blieb sie im Signal, anschließend gab ich sie wieder frei.

Nach 10 Minuten kam uns eine Frau mit Mops entgegen und ich wechselte die Straßenseite. Anni hatte sie auch gleich gesehen und machte sich groß und gockelte nach vorne - von wo aus ich sie motivierend ins "bei mir" rief und sofort mit einem großen Stück gekochten Schweinespeck belohnte. Die Leine nahm ich kürzer, ließ sie aber locker und fütterte sie mit kleinen Stücken weiter und konnte sie so tatsächlich im Signal halten. Wir passierten den Mops ohne Gezeter, ohne ziehen, Anni lief neben mir. Als der Mops gut vorbei war, ließ ich die Leine lang, rief gleichzeitig: "suuuuper und weiter laufen" und war noch ein Fleischstück nach vorne. Das war sowas wie ne Generalprobe für mich.

In der Stadt schaute ich in manche Schaufenster, Autos brausten vorbei, Menschen oft nah bei uns und nur von weitem Hunde. Die interessierten Anni aber nicht. Da gabs soviel anderes zu sehen.

Immer mal wieder forderte ich kurz "bei mir" ein, was Anni gar nicht so leicht fiel. Ab und zu sprang sie an der Leine noch mal kurz nach rechts oder links, oder zog, aber das war früher alles soooo viel schlimmer. Kurz bevor es aus dem Trubel wieder raus ging, tauchte auf der anderen Straßenseite ein Boxer auf, der ziemlich rüber starrte und zog.

Ich forderte wieder konsequent und mit Leckerlieunterstützung "bei mir" ein. Als ich sie einmal in der Aufmerksamkeit hatte, lief sie auch brav neben mir her, schaute immer wieder hoch und auch den Boxer passierten wir ohne Gezerre und Gezeter und "bei mir".

Nun ist das in der Stadt insofern leichter, dass da vieles andere ungemein ablenkt und bewältigt werden muss. Dennoch finde ich, dass es mich in meiner Strategie bestätigt und ich das jetzt so weiter übe.

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kaha Offline

passionierte Querdenkerin


Beiträge: 6.232

04.12.2014 17:24
#11 RE: Hundebegegnungen im Signal Zitat · Antworten

Zitat von anniemel im Beitrag #6

Ist es verständlicher, wie ich das meine?




Nicht so richtig,weil ich nicht weiß, was vorher anders war. :) Warst Du da einfach nur nicht konsequent, wenn Du mal das Signalhaben wolltest, sie aber sonstwas gemacht hat?

Auf jeden Fall klingt Deinneuester Beitrag doch wirklich supergut.

--

Gruß,
Katharina

Thorin Oakenshield Offline

Kettensägen-Walküre mit toscanischem Zwergenkönig als Geologenbegleithund


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04.12.2014 19:24
#12 RE: Hundebegegnungen im Signal Zitat · Antworten

Ich finde, Du machst das schon richtig, Tina!
Und Dein heutiger Bericht hört sich doch sehr fein an!

Mir fehlt es leider auch oft an der Konsequenz...gerade hier auf dem Land, wo es halt nicht häufig Ablenkung von außen gibt und ich den absoluten Gehorsam recht selten brauche, lasse ich es zu oft schleifen. Da muss ich mir einfach an die eigene Nase fassen.

Bei uns geht es aber so ähnlich wie bei Frau T. "Bei mir" (bei uns ist das "with me") funktioniert in den wenigen Situationen mit Hundebegegnung meistens einfach nicht obwohl er das sonst ohne Ablenkung gut kann. Da fährt er zu sehr hoch, da fremder Hund auf SEINEM Grundstück.
Da hilft dann aber das "weiter" (wir benutzen "this way") weil wir das wirklich täglich zig mal machen, nämlich immer wenn ich die Richtung wechsel beim Gehen und seine Aufmerksamkeit dafür haben möchte...also egal ob mit oder ohne Leine. Zwar habe ich dann bei Hundebegegnungen nicht seine volle Aufmerksamkeit, aber er folgt mir wenigstens in die Richtung, die ich vorgebe. Beim "with me" sind die Ohren komplett auf Durchzug...aber ich denke, einfach deshalb weil ich es nicht häufig genug im Alltag und Training nutze...

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~ Nic & Thorin ~
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anniemel Offline

wo Männer in Socken hechelnd am Feldrand stehen, während die Hunde das beste aller Ortungssysteme perfekt beherrschen


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04.12.2014 20:49
#13 RE: Hundebegegnungen im Signal Zitat · Antworten

Zitat von kaha im Beitrag #11
Zitat von anniemel im Beitrag #6

Ist es verständlicher, wie ich das meine?




Nicht so richtig,weil ich nicht weiß, was vorher anders war. :) Warst Du da einfach nur nicht konsequent, wenn Du mal das Signalhaben wolltest, sie aber sonstwas gemacht hat?

Auf jeden Fall klingt Deinneuester Beitrag doch wirklich supergut.



Ja, so in etwa. Manchmal hab ich schlicht nicht aufgepasst, dass ich "bei mir" eingefordert habe, sie es auch gemacht und selbst wieder aufgelöst hat. Da war ich manchmal einfach unkonzentriert und ich merkte es erst 15 Sekunden später - viel zu spät.

Bei Hundebegegnungen habe ich nur versucht zu managen, das " bei mir " verpuffte, weil ich es in anderen Situationen nicht konsequent eingefordert habe und auch nicht, wenn ich Begegnungen hatte. Dann hab ich so rumgezappelt wie Anni.

So richtig aufgefallen ist mir das, als Silke irgendwo schrieb, dass sie bei Barbara gelernt hat, Signale eben auch mal durchzusetzen. Ich glaub, ich bin da bei meiner "Prinzessin" manchmal einfach zu nachgiebig auf der einen Seite, habe es aber auch nicht wirklich gut genug belohnt. Und das in weit weniger spektakulären Situationen als Hundebegegnungen. Da hatte Anni einfach jede Menge Handlungsspielraum.

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kaha Offline

passionierte Querdenkerin


Beiträge: 6.232

04.12.2014 21:39
#14 RE: Hundebegegnungen im Signal Zitat · Antworten

Ok, jetzt kapier ich,was Du anders machen willst. :)

--

Gruß,
Katharina

DonQuijote Offline

lauter und auffälliger Prinz ganz ohne Esel, aber gegen viele Windmühlen kämpfend


Beiträge: 2.582

09.12.2014 18:12
#15 RE: Hundebegegnungen im Signal Zitat · Antworten

Ich kann deinen Ansatz total bestätigen. Ich übe schon laaaange das "bei mir" mit Sancho. Gerade an der Leine klappt es noch nicht 100%, aber es hilft ungemein, wenn ich ihn in einer heiklen Hundebegenung mit strammen Schritt, kurzer Leine und "bei mir" und natürlich C+B vorbeiführe. Er pöbelt zu 99% nicht. Lasse ich die Leine lang, ist die Pöbelwahrscheinlich ziemlich hoch.
Wenn die Leine lang ist, so interpretiere ich, ist der Hund unter Zwang irgendwas zu machen, mit dem Fremdhund zu interagieren, was er ja möglicherweise gar nicht will. Mit "bei mir" ist dieser Druck weg.



Liebe Grüße
Michaela mit kleinem, wilden Fleckenhund Sancho

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