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Dieses Thema hat 34 Antworten
und wurde 3.226 mal aufgerufen

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 Rollenspiele (öffentlich)
Seiten 1 | 2 | 3
Schle Miel ( gelöscht )
Beiträge:

12.06.2008 20:59
#16 RE: Welpenschule - wie richtig? Zitat · Antworten

Ana,

durch das Eingreifen der Hex geriet der Thread durcheinander, ich hatte meine Fragen nicht nach, sondern vor diesem, (hier noch mal zitierten) deinem Post verfasst :

In Antwort auf:
1.: Eine festgelegt Höchstzahl Welpen pro trainer und pro Platz.
2.: Wenn vorhanden: Einer oder mehrere souveräne erwachsene Hunde. Aber nur wenn vorhanden! -nicht einfach irgendwelche.
3.: Ein Trainer, der den Besitzern das Verhalten der Hunde erklärt.
4.: Ein Trainer, der schnell sieht, welche Exemplare speziell sind, egal in welcher Richtung, und sie verstärkt im Auge behält. Und den Besitzern direkt Tipps gibt für den Alltag gibt, bzw. sie fragt, ob es sonst irgendwie "komische" Situationen gab, und berät.
5.: Was ist Mobbing unter Hunden, wie erkenne ich es und wie unterbreche/unterbinde ich es.


Punkt 2 versteh ich jetzt so, dass Althunde auf jeden Fall dabei sein sollten. Richtig? Das jedenfalls würde ich mir wünschen. "Nur wenn vorhanden" klingt sonst wie "wenn nicht, dann besser keine" ;-)

Deinen 5 Punkten stimme ich auf jeden Fall zu, wenn man eine solche Welpenstunde besucht. Dennoch frag ich mich nach wie vor ganz ketzerisch, warum die Hundewelt vor 20 Jahren auch ohne besagte Welpengruppen in Ordnung war ...

Azrael Offline




Beiträge: 474

12.06.2008 21:00
#17 RE: Welpenschule - wie richtig? Zitat · Antworten

Ich war nur ein einziges mal in der Welpenschule.
Meinen Eindruck vom Trainer mag ich gar nicht wiedergeben,
doch ich bin eh schon mißmutig hin derweil mein Partner
unbedingt meinte das es etwas bringen würde.
was mir absolut nicht gefallen hat ( das hauptding, es gab einige sachen die ich)
war folgendes:

der Welpentreff war am Rhein und es war noch kalt,
alle Welpen mußten immer wieder über 30 Minuten rumsitzen,
damit der Trainer seinen verzell ablassen konnte dann wurden wieder ein paar Meter gegangen.
So ging das dann abwechselnd................

Worauf der Trainer nicht achtete war das einige Welpen mit kurzem Fell wie Azraels,
mit von der Partie waren.
Schon während des ersten halbstündigen rumhockens fing Azrael genau wie die anderen Kurzfelle an zu frieren und zu zittern.
Der Trainer achtete weiterhin nicht darauf ,
sondern zog stur seinen verzell durch...............
Gut wir waren nie wieder da und nach solcher Erfahrung hatte ich auch Ruhe vor meinem Partner der nun auch nicht mehr dafür war.
Der Trainer bzw. die Schule genießt ein gutes Ansehen und ich denke was ist los,
seid ihr alle so hörig...............
Unter dem Strich hat der Trainer sich und seine Show verkauft,
er stand in der Mitte erzählte weit ausschweifend etwas über die Leinenruckmethode,
wobei sein Auftritt ziemlich von Indiana Jones abgekupfert war..........
Optik-Bikerboots-Jeans-Dreitagebart-Survivaljacket.
Das eigentlich nur weibliche Publikum schmolz zusehens dahin...............
hausfrauen mit nöten und der mann mit den Lösungen.........

Mag sein das es viele andere und bessere gibt,
aber ich denke ein Welpenspieltreff würde es auch tun...................


Nochmal das ist nur meine Meinung ich Respektier aber alle anderen!


LG

Dany & Atze




Elektra Offline

und definetely not everybody's darling (Forumsbetreiber)


Beiträge: 41.083

12.06.2008 21:30
#18 RE: Welpenschule - wie richtig? Zitat · Antworten
Zitat von Schle Miel
durch das Eingreifen der Hex geriet der Thread durcheinander, ich hatte meine Fragen nicht nach, sondern vor diesem


Sorry. Das lag daran, daß ich den neuen Thread erst eröffnet und dann die alten Beiträge hinkopiert habe, da machte sich die Software selbständig. :-)

Viele Grüße
Barbara mit Ritter Parcifal, Prince Maddox und Sir Lancelot sowie in ewiger Verbundenheit mit Malibub Athos, Seelenbub Ben, Spitzbub Ilias, Lausbub Seppl und 'dame de coeur' Lupa (G'lupa de la Noire Alliance)

----

"Just a generation ago if you went near a dog when he was eating and the dog growled, somebody would say, 'Don't go near the dog when he's eating!, what are you crazy?' Now the dog gets euthanized. Back then, dogs were allowed to say, NO. Dogs are not allowed to say no anymore...They can't get freaked out, they can't be afraid, they can never signal 'I'd rather not.' We don't have any kind of nuance with regard to dogs expressing that they are uncomfortable, afraid, angry, or in pain, worried, or upset. If the dog is anything other than completely sunny and goofy every second, he goes from a nice dog to an 'AGGRESSIVE' dog." (Jean Donaldson)

Schle Miel ( gelöscht )
Beiträge:

12.06.2008 21:31
#19 RE: Welpenschule - wie richtig? Zitat · Antworten



Nachtrag, weil es so spannend ist

In Antwort auf:
Und: wir trennen hier Welpen im Alter von 8-10 Wochen von Mutter und Geschwistern. (Wobei die Geschwister hier ja der wichtige Punkt sind.) Mit ihnen würde eigentlich ein Welpe "spielen", also u.A. Rollenspiele: verschiedene Verhaltensformen aus den Funktionskreisen Jagd-, Aggressions-, Sexualverhalten spielerisch üben. Mit einem erwachsenen Hund ist das in dieser Form nicht möglich. Aneinander lernen, wie man richtig spielt, sich richtig verhält, eine Beißhemmung lernen, etc. etc.. All das würde ein junger Hund eigentlich "artgerechterweise" erleben, würde er in einem normalen Familienverband leben. Ich denke, dass es für die soziale Entwicklung ganz wichtig ist, gleichaltrigen Kontakt zu haben. Es ist eben Caniden-typisch.


Hm. Nix gegen spielende Hunde, ich seh da auch sehr gern zu. Und wenn es Welpen sind, noch mal lieber ;-) Aber: Ist es nicht so, dass der Welpe oben genanntes Verhalten eben auch bei einem Althund zeigt, nicht nur bei gleichaltrigen Artgenossen? Worauf ich hinaus will: Welpe ist Welpe mit seinem entsprechenden Verhalten. "Anders" ist eventuell das Verhalten des Gegenübers. Spielt Welpe mit Welpe, so treffen zwei "Nixkönner" aufeinander, spielt Welpe mit älterem Hund (und das soll es durchaus geben ;-), so kann er (der Welpe) sich genauso austoben und -probieren wie mit einem anderen Welpen. Sein Verhalten verändert sich ja nicht. - Immer vorausgesetzt, der ältere Hund ist "normal im Kopf".

Ich schreibe das nicht, weil ich auf Terz aus bin oder eine festgefahrene Meinung diesbezüglich hätte, die sich niemals ändern wird. Mir macht der Austausch einfach Spaß. Und ich hoffe, weiterhin lernen zu können. Im Moment ist mein Stand der Dinge der, dass ich mit einem Welpen keine Welpenspielstunde besuchen -, ihn aber häufig mit Artgenossen jeden Alters zusammenbringen wollen würde. Am liebsten in einer Gruppe bekannter, freundlicher Hunde oder in einem Auslaufgebiet. Wobei die Betonung auf "Lauf" liegt. Ich denke, dass (junge) Hunde, die regelmäßig ein solches Auslaufgebiet besuchen - vielleicht sogar in Begleitung irgendwelcher Hundekumpels - sehr, sehr gut sozialisiert sind. Meine Erfahrungen diesbezüglich sind auf jeden Fall mehr als gut. Und ehrlich gesagt denke ich für mich, dass das noch besser wär als eine Welpenspielstunde, die sich aus mehr Welpen als Althunden zusammensetzt.

Lionne Offline

Knutscht ihre persönliche Ordnungshüterin für Verhaltensketten im Unterholz


Beiträge: 239

12.06.2008 21:33
#20 RE: Welpenschule - wie richtig? Zitat · Antworten


In Antwort auf:
Ana,

durch das Eingreifen der Hex geriet der Thread durcheinander, ich hatte meine Fragen nicht nach, sondern vor diesem, (hier noch mal zitierten) deinem Post verfasst :


Ja, ich hab wiedermal zu früh gesenftet , Mist.


In Antwort auf:
Punkt 2 versteh ich jetzt so, dass Althunde auf jeden Fall dabei sein sollten. Richtig? Das jedenfalls würde ich mir wünschen. "Nur wenn vorhanden" klingt sonst wie "wenn nicht, dann besser keine" ;-)

Also, ja genau. Ich fänds perfekt, wenn. Ich meinte weiter: Wenn es keine souveränen Althunde gibt, dann lieber keine, als inkompetente, nur damit irgendwelche dabei sind.

In Antwort auf:
Deinen 5 Punkten stimme ich auf jeden Fall zu, wenn man eine solche Welpenstunde besucht. Dennoch frag ich mich nach wie vor ganz ketzerisch, warum die Hundewelt vor 20 Jahren auch ohne besagte Welpengruppen in Ordnung war ...


Mei, ich denk, da hast schon recht. Höchstwahrscheinlich wär die Hundewelt auch heute noch ohne Welpengruppen in Ordnung. Aber eine gute fänd ich halt schon prima. Nur: Bevor man eine schlechte besucht - dann lieber gar keine!!!

p.s.: Da hat die Hex aber schööön gebastelt :). Haddu Lust meinen Thread von oben auch noch an die richtige stelle verschieben, so zeitlich? Büddebüdde .

Elektra Offline

und definetely not everybody's darling (Forumsbetreiber)


Beiträge: 41.083

12.06.2008 21:35
#21 RE: Welpenschule - wie richtig? Zitat · Antworten

Zitat von Schle Miel
Im Moment ist mein Stand der Dinge der, dass ich mit einem Welpen keine Welpenspielstunde besuchen -, ihn aber häufig mit Artgenossen jeden Alters zusammenbringen wollen würde. Am liebsten in einer Gruppe bekannter, freundlicher Hunde oder in einem Auslaufgebiet. Wobei die Betonung auf "Lauf" liegt. Ich denke, dass (junge) Hunde, die regelmäßig ein solches Auslaufgebiet besuchen - vielleicht sogar in Begleitung irgendwelcher Hundekumpels - sehr, sehr gut sozialisiert sind. Meine Erfahrungen diesbezüglich sind auf jeden Fall mehr als gut. Und ehrlich gesagt denke ich für mich, dass das noch besser wär als eine Welpenspielstunde, die sich aus mehr Welpen als Althunden zusammensetzt.


Amen. Das nämlich wäre die am nächsten an der Natur des Hundes befindliche Methode. :-)

Viele Grüße
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"Just a generation ago if you went near a dog when he was eating and the dog growled, somebody would say, 'Don't go near the dog when he's eating!, what are you crazy?' Now the dog gets euthanized. Back then, dogs were allowed to say, NO. Dogs are not allowed to say no anymore...They can't get freaked out, they can't be afraid, they can never signal 'I'd rather not.' We don't have any kind of nuance with regard to dogs expressing that they are uncomfortable, afraid, angry, or in pain, worried, or upset. If the dog is anything other than completely sunny and goofy every second, he goes from a nice dog to an 'AGGRESSIVE' dog." (Jean Donaldson)

Lionne Offline

Knutscht ihre persönliche Ordnungshüterin für Verhaltensketten im Unterholz


Beiträge: 239

12.06.2008 21:52
#22 RE: Welpenschule - wie richtig? Zitat · Antworten

Zitat von Schle Miel

Hm. Nix gegen spielende Hunde, ich seh da auch sehr gern zu. Und wenn es Welpen sind, noch mal lieber ;-) Aber: Ist es nicht so, dass der Welpe oben genanntes Verhalten eben auch bei einem Althund zeigt, nicht nur bei gleichaltrigen Artgenossen? Worauf ich hinaus will: Welpe ist Welpe mit seinem entsprechenden Verhalten. "Anders" ist eventuell das Verhalten des Gegenübers. Spielt Welpe mit Welpe, so treffen zwei "Nixkönner" aufeinander, spielt Welpe mit älterem Hund (und das soll es durchaus geben ;-), so kann er (der Welpe) sich genauso austoben und -probieren wie mit einem anderen Welpen. Sein Verhalten verändert sich ja nicht. - Immer vorausgesetzt, der ältere Hund ist "normal im Kopf".


Hmmm. *grübel*. Also, ich denke schon, dass es einen Unterschied macht, wie das Gegenüber reagiert, um "vollendete" Rollenspiel quasi durchziehen zu können. Welpen sind ja da oft auch ausdauernder als Oldies und gehen mehr "aus sich raus", nehmen sich auch mal mehr heraus. Ich denke schon (so von meiner Vorstellung her) dass der Lerneffekt ein anderer ist. Kann natürlich auch auf diese Art negativ sein, z.B. eben Rüpel, denen dann nix entgegengesetzt wird.

In Antwort auf:
Ich schreibe das nicht, weil ich auf Terz aus bin oder eine festgefahrene Meinung diesbezüglich hätte, die sich niemals ändern wird. Mir macht der Austausch einfach Spaß. Und ich hoffe, weiterhin lernen zu können.


Nee, nee, ist bei mir genauso . Ich mag einfach sehr gerne lange schöne Diskussionen, in denen man doch selber immer neue Aspekte bemerkt.

In Antwort auf:
Im Moment ist mein Stand der Dinge der, dass ich mit einem Welpen keine Welpenspielstunde besuchen -, ihn aber häufig mit Artgenossen jeden Alters zusammenbringen wollen würde. Am liebsten in einer Gruppe bekannter, freundlicher Hunde oder in einem Auslaufgebiet. Wobei die Betonung auf "Lauf" liegt. Ich denke, dass (junge) Hunde, die regelmäßig ein solches Auslaufgebiet besuchen - vielleicht sogar in Begleitung irgendwelcher Hundekumpels - sehr, sehr gut sozialisiert sind.


Das denke ich auch. Soetwas kann man durch eine Spielstunde ja ohnehin nicht ersetzen. Diese ist ja einfach, m.E., eine Ergänzung zum toben und testen Gleichaltriger.

Für mich persönlich, hätte ich einen Welpen, würde ich glaube ich gerne Beides kombinieren, einfach, weil man (ich zumindestens) doch wenig (kaum) junge Hunde im Alltag trifft. Ich kenne eine Welpenspielstunde von einer Trainerin - die würde ich besuchen. Ansonsten wäre ich wohl sakrisch vorsichtig. Insgesamt liefe natürlich das Hauptding sowieso im Alltag ab - muss ja auch. Von 45 min. Spielstunde die Woche wird ein Hund ja sowieso nicht "sozialisiert". Dazu gehören ja andere G'schichten...
Ich denke bei der "Empfehlung" Welpenspielstunde auch viel an Leute, bei denen sich "vor der Haustür" kaum Kontakt mit gut sozialisierten Hunden ergibt. Und Leute, die generell noch unbedarft sind - da schadet es nicht, wenn sie eine "Anlaufstelle" in Form des Trainers haben.
Aber, wie wir ja oben schon hatten: Der muss dann gut sein, und schon beißt sich die Katz' wieder in de Schwanz....

Schle Miel ( gelöscht )
Beiträge:

12.06.2008 22:57
#23 RE: Welpenschule - wie richtig? Zitat · Antworten


In Antwort auf:
Hmmm. *grübel*. Also, ich denke schon, dass es einen Unterschied macht, wie das Gegenüber reagiert, um "vollendete" Rollenspiel quasi durchziehen zu können. Welpen sind ja da oft auch ausdauernder als Oldies und gehen mehr "aus sich raus", nehmen sich auch mal mehr heraus. Ich denke schon (so von meiner Vorstellung her) dass der Lerneffekt ein anderer ist. Kann natürlich auch auf diese Art negativ sein, z.B. eben Rüpel, denen dann nix entgegengesetzt wird.


Lass mich mitgrübeln

Unsere Dobihündin kannte keine Welpenstunde. Sie war (in einer Großstadt) einfach überall dabei, traf Hunde jeder Art und war regelmäßig im Auslaufgebiet unterwegs. ---> Ein Traum von einem Hund. Meine in Südeuropa mit vier Wochen gefundene Hündin traf keinen anderen Hund bis sie etwa 4 Monate alt war. Danach Großstadt und Auslaufgebiet, kaum Welpenkontakt, wenn, dann nur "sporadisch" ---> Spitzenhund. Zwei unserer Pflegis wurden mit vier und sechs Wochen von der Mutter getrennt, danach 3 und 9 Monate isoliert gehalten ---> keine Auffälligkeiten mit Artgenossen, solange sie hier waren. Der güldene Erzfeind vom Oh: 5 Wochen mit Mutter + Geschwistern, danach Isohaft bis 2 Jahre ---> kommuniziert (im Rahmen seiner güldenen Möglichkeiten) einwandfrei. DSH, Rüde, potent, heute 9 Jahre alt, mit 5 Wochen von der Mutter weg, 1 erwachsener Hundekumpel drei Mal pro Woche seit er dann etwa ein Jahr alt war ---> einer der ruhigsten und souveränsten Hunde, die ich kenne. Absolut verträglich, ein Meister der Kommunikation. Labradorin, 3 Jahre alt, früh von Mutter & Co getrennt, Hundekontakt = Oh und ein paar andere, erwachsene, bzw. halbwüchsige Hunde ----> kein "typischer" Lab. Im Gegenteil, ein (im Rahmen "labscher Möglichkeiten") respektvoller, höflicher Hund. Terrier (einer von Ohs Kumpels), mittlerweile um die 3 Jahre alt, als Welpe an der Kette isoliert im Garten gehalten, mit 5 Monaten einer Bekannten von mir über den Zaun geschmissen. Hundekontakte danach: wenig bis kaum Fremdhunde. Regelmäßige Treffen mit Oh und Co (Cos alle älter). ---> Heute ein völlig normal kommunizierender Hund mit leichten Unsicherheiten, aber nicht so auffällig, wie man vielleicht erwarten würde.

Oh, mit fünf Wochen von der Mutter getrennt, regelmäßiger Kontakt mit ausgesuchten erwachsenen Hunden von klein auf, mit denen er auch rumtoben und sich ausprobieren durfte. Zu diesem Behufe legten sich die Althunde auch schon mal hin. Welpenkontakte: 2. Einer regelmäßig, wohnte hier um die Ecke. Der andere war nur ein Mal und hat gereicht, da der Hund nicht ganz sauber im Schädel war. Oh selber ist ein Spitzen-Lehrer, Welpen vergöttern ihn, er kommuniziert sauber und fair. Und das, obwohl er selber ja nur seine ersten fünf Lebenswochen (und den einen Welpenfreund) hatte, um "Welpenkontakt" zu "proben". Seltsamerweise war er zu allen Welpen, die er im Laufe seines bisherigen (4-jährigen) Lebens getroffen hat, sehr, sehr nett und kommuniziert auch mit halbwüchsigen und erwachsenen Hunden einwandfrei (wenn er nicht grad gesundheitlich angeschlagen und ich nicht neben der Kappe bin). Damit die Welpen sich an ihm ausprobieren dürfen, legt er sich hin und "macht sie groß". Heißt: Er bietet Hals und Kehle, lässt sie im Spiel auch mal "gewinnen" und hat es doch stets drauf, sie wissen zu lassen, dass er ihm ein gewisser Respekt gebührt. Von Welpen(gruppen) kann er das nicht gelernt haben ...

Gegenbeispiel(e): Mixhündin, Besucherin von Welpengruppen, kennt nix bei Sichtung anderer Hunde als "Spiel". Heißt bei ihr: mit Schmackes auf den anderen Hund. Die Lady will tatsächlich nur spielen, kommt aber bei den wenigsten Artgenossen gut an.
Güldener Rüde, Besucher von Welpengruppen, will laut Besitzerin "immer nur spielen". Will er tatsächlich, kriegt aber dafür permanent auf die Mütze.
Terrierhündin, Besucherin von Welpengruppen, schreit wie am Spieß, wenn sie einen Hund sieht, der größer ist als sie.

Das sind so die Gründe, warum ich mit einem eventuellen (nächsten) Welpen eben nicht in eine solche Gruppe gehen würde. Darüber hinaus fehlt mir die Qualifikation der "Trainer". Und ich finde es mehr als unfair von diesen Leuten (den sog. "Trainern") Hund und Mensch gegenüber, mit der aktuellen Welle ohne Hand und Fuß Geld zu verdienen. Der unbedarfte Erst-Welpen-Besitzer vertraut, kann nicht unterscheiden und hat - ebenso wie sein Hund - im schlimmsten Fall ein ganzes Hundeleben lang mit den Folgen zu kämpfen, da er als "Laie" ja kaum den "guten" vom "weniger guten" "Trainer" unterscheiden kann. Und wenn er gelernt hat zu differenzieren, ist es oft schon zu spät.

Edit: Ich bin absolut dagegen, Welpen so früh wie oben beschrieben von Mutter + Geschwistern zu trennen, kann es aber leider auch nicht verhindern. Dies nur als Ergänzung zum obigen Absatz.

EssenerRudel Offline

Stehauf-Frau


Beiträge: 1.005

13.06.2008 00:13
#24 RE: Welpenschule - wie richtig? Zitat · Antworten

Sind Welpengruppen nicht eigentlich ein gern gesehener Treffpunkt für neue Hundemamis und Hundepapis? Ich frage das jetzt ganz provokativ!
Ich war nie in so einer Gruppe. O.k. Shiva und Busky waren zu alt, als wir sie bekamen. Aber auch früher... da kannte ich das Wort noch nichtmals.
Ich sehe diesen Gruppen skeptisch entgegen. Welpe ist doch nicht gleich Welpe! Ich meine stellt Euch mal Eini mit sagen wir mal 16 Wochen vor und dann Shiva.... für mich passt das überhaupt nicht. Sie hätten zwar das selbe Alter - aber die Größe? Dieses Problem stellt sich zumindest in den Welpengruppen, die Leute besuchten, die ich kenne. O.k. es wird wohl auch einiges an Theorie vermittelt. Das sog. Hundehalter Einmaleins... aber wenn der Welpe da ist, sollten die Leute doch eigentlich die Grundlagen schon kennen. Im Idealfall informiert man sich ja vorher, oder?
Generell hätte ich nichts gegen solche Gruppen, wenn z.B. Yorkshire und Co. in einer "Klasse" wären und Dogge und Co. in der anderen. Aber das ist wohl auch kaum realisierbar. Bis mir so eine Schule hier bekannt ist, rate ich jedem von diesen Kursen ab. Ich finde geregelte Kontakte mit gut sozialisierten Hunden verschiedener Altersstufen viel wertvoller.
Shiva z.B. sie ist hier im Wald bei den Welpen sehr beliebt und noch beliebter bei deren Besitzern. Eine Spieleinheit mit ihr ersetzt locker einen ganzen Spaziergang und die Kleinen lernen dabei durch ihre liebe, vorsichtige Art auch noch spielerisch die Grenzen kennen.
ich sollte in Zukunft Geld dafür nehmen...

Lionne Offline

Knutscht ihre persönliche Ordnungshüterin für Verhaltensketten im Unterholz


Beiträge: 239

13.06.2008 00:23
#25 RE: Welpenschule - wie richtig? Zitat · Antworten
@Schle: Da hast du dir jetzt aber noch viel Arbeit gemacht --> Danke, sehr aufschlußreicher Beitrag.

Hmmm. Für mich werfen deine Beispiele auch die Frage auf, wieviel eigentlich Veranlagung ist, und wieviel da die Umstände wirklich ausmachen. Denn was mich natürlich erstaunt, sind die vielen relativ isoliert aufgewachsenen Hunde, von denen du sprichst, die trotzdem durch ein angenehmes Sozialverhalten beeindrucken. Denn die Schlußfolgerung kann ja nun kaum sein: möglichst wenig Hundekontakt --> super Hund .
Ich denke schon - wie ich auch oben schon schrieb - möchte es aber trotzdem nochmal vorwegnehmen, um Missverständnissen vorzubeugen - dass die Sozialisation von einem planvollen Frauchen auf Hundewiese, Auslaufgebiet und Alltag absolut prima ist und eine Welpenstunde in meinen Augen kein "Muss" ist! (Vielleicht nicht mal ein "kann" - vielleicht wirklich ein "sollte nicht"...? Du hast mich schon bald überzeugt, so wies ausschaut .)
Ich glaube, dass die Mira Meyer beim U. Gansloßer jetzt eine Arbeit macht über Welpenspielstundenbesuch. Da können wir ja dann nochmal nach-schnüffeln ;).

Ich meinte aber übrigens nicht, dass Welpen beim Welpenspiel das spätere Verhalten, dann als Erwachsene, gegenüber Welpen lernen. Ich meinte mehr das üben von jeglichen "alltäglichen" Verhaltensweisen, Ausdrucksverhalten, Grimassen, etc.. Wobei ich zugeben muss, dass ich vor meinem inneren Auge immer die Bilder von einem Wurf Welpen habe. Diesbezüglich bin ich auch nach wie vor von meinem Statement überzeugt. Aber vielleicht sollte man mal in die Richtung denken, dass dieser Plan einfach, bei Welpen die sich gar nicht wirklich kennen, einfach nicht richtig aufgeht?

Man kann da natürlich anhand der Beispiele nicht sagen, dass die Welpengruppe jetzt an dem Ga-Ga Verhalten schuld ist. Widerlegen kann ichs aber natürlich auch nicht.

Für mich bleibt ein bisserl die Frage stehen: Wie viel hängt wirklich von diesen "Sozialisierungsmaßnahmen" und "-versuchen" ab, und wieviel bringt der Hund aus der so sensiblen Phase der ersten Lebeneswochen und seinem Genpool ohnehin schon mit. Bleiben manche einfach, trotz vehementer Versuche Psycherl, und andere stabile sind nur schwer zu versauen?
Vielleicht ist auch der Punkt, dass genau die Hunde, die ohnehin charakterlich nicht einfach sind, auch prädestiniert dafür sind, aus einer Welpengruppe negative "Schlüsse" zu ziehen. Dabei denke ich einerseits an die "Mobbingopfer", denen das schon auf der Stirn steht. Da heißts im Zweifelsfall: "Alle druff", und dann sagt am besten der Trainer noch: "Jaaa, nööö, daaaas machen die schon unter sich!!!". Schon hat man die Sauerei später. Andererseits denke ich an den "Extrem Aufmüpfigen Aufmischer" (EAA), der in einem solche Welpenhaufen auch voll auf seine Kosten kommt. Der EAA mischt auf, und keiner mischt dagegen. Diese Erfahrungen wären zwar im Alltag auch aufgetreten, aber vielleicht zumindestens nicht in der konzentrierten Form.

Edit: Ich habe irgendwie den Eindruck, es wird so getrennt gesehen: "Was ist besser: Sozialisierung auf der Hundewiese oder Welpenspielstunde?" Ich finde eher: Die "Hundewiese-Geschichte" ist ja sowieso unumgänglich und sollte außerdem obligatorisch sein! Vielmehr stellt sich für mich die Frage: Kann eine Welpenspielstunde zusätliche positive Effekte haben, oder ist sie per se schädlich?
Lionne Offline

Knutscht ihre persönliche Ordnungshüterin für Verhaltensketten im Unterholz


Beiträge: 239

13.06.2008 00:28
#26 RE: Welpenschule - wie richtig? Zitat · Antworten

Zitat von EssenerRudel
Sind Welpengruppen nicht eigentlich ein gern gesehener Treffpunkt für neue Hundemamis und Hundepapis?

Das mit Sicherheit, oder?

EssenerRudel Offline

Stehauf-Frau


Beiträge: 1.005

13.06.2008 00:41
#27 RE: Welpenschule - wie richtig? Zitat · Antworten

naja, wo lernt man sonst die neuen Leidensgenossen kennen, die mit Dir und dem Wauzi durch den Regen tapseln? Ist doch irgendwie ähnlich der Kindergartenzeit... hatte ja auch was für sich
Nein, im Ernst, das finde ich eigentlich sehr sinnvoll an solchen Kursen. Die Leute stecken im selben Boot.

Lionne Offline

Knutscht ihre persönliche Ordnungshüterin für Verhaltensketten im Unterholz


Beiträge: 239

13.06.2008 00:41
#28 RE: Welpenschule - wie richtig? Zitat · Antworten
Ich bin gerade mal in mich gegangen, stresse euch deshalb mit einem dritten Posting - und Achtung, jetzt kommt die Selbsterkenntnis :

Kann es vielleicht sein, dass ich immer so sehr über die Junghundsozialisierung brüte, weil ich einfach immer grüble, was bei meinem Schnuff eigentlich falsch gelaufen ist? Und es in Wirklichkeit gar nicht so tragisch und schwierig ist wie ich immer denke und ich mit den Ohren schlackern würde, wenn ich bei einem stabilen Welpen aus solider Aufzucht sehen würde wie unproblematisch alles eigentlich ist? *snief*


Der Arme Oha-nachfolge-Hund. Der wird wahrscheinlich zu-Tode-sozialisiert.
EssenerRudel Offline

Stehauf-Frau


Beiträge: 1.005

13.06.2008 00:52
#29 RE: Welpenschule - wie richtig? Zitat · Antworten

Du kannst an der Sozialisation arbeiten, auch wenn ganz viel schief gelaufen ist. Es wird zwar nie perfekt werden, aber ihr werdet einen erträglichen Weg finden, da bin ich ganz sicher!
Du kannst es nicht ändern, was alles schief gelaufen ist! Mach Dir keine Vorwürfe! Sonst muss ich mir bei Busky auch welche machen - und das will ich einfach nicht.

Elektra Offline

und definetely not everybody's darling (Forumsbetreiber)


Beiträge: 41.083

13.06.2008 01:47
#30 RE: Welpenschule - wie richtig? Zitat · Antworten
Zitat von Lionne
Kann es vielleicht sein, dass ich immer so sehr über die Junghundsozialisierung brüte, weil ich einfach immer grüble, was bei meinem Schnuff eigentlich falsch gelaufen ist? Und es in Wirklichkeit gar nicht so tragisch und schwierig ist wie ich immer denke und ich mit den Ohren schlackern würde, wenn ich bei einem stabilen Welpen aus solider Aufzucht sehen würde wie unproblematisch alles eigentlich ist? *snief*


Grins, dann will ich noch mal etwas Wasser auf Deine Grübelmühlen kippen. ;-)

In Anlehnung an das Thema "genetische Disposition" und "Sozialisation":

Ad 1) Nicht nur die Blaschke-Berthold (die aber vehement) vertritt die These, daß es so etwas wie eine Prägephase, in dem Sinne, wie das Wort bisher begriffen wurde, gar nicht gibt. Soll heißen: Je nach soziologischer Strömung wurde und wird oft postuliert, was der Hund in der Zeit zwischen ca. der dritten und der 16. Woche lerne, sei für's Leben -eben- geprägt.

Andere Strömungen, eben jene, der Frau Blaschke-Berthold auch angehört, sehen es eher so: Das genannte Zeitfenster ist eines einer besonders sensiblen Phase, in der der Hund besonders leicht lernt und positive Erfahrungen besonders gut aufnimmt, in der man ihm in negativen Situationen gut Beistand geben und ihn diesen als positiv empfinden lassen kann.

Aber: Die Sozialisation eines Hundes (wie jeden Säugetieres) läuft - ein Leben lang.

Die Blaschke-Berthold sagte auf dem Aggressions-Seminar noch etwas, das ich darüberhinaus sehr schlüssig fand: Die These, der Hund müsse alles Wichtige in der angeblichen Prägephase lernen, führe nur allzu oft zu einer totalen Überforderung des Hundes, was dann wiederum zu negativen UND Erfahrungen, in denen er keinen Beistand erfährt, führt, also genau zum Gegenteil, was Welpenerziehung eigentlich erreichen solle.

Und genau das kenne ich aus Berichten von Hundehaltern über Welpenstunden: Da wird getobt, gerauft, gespielt, geklickert, geübt, ge-irgendwas, nur eins wird nicht gemacht: Den Hunden Ruhe gegönnt. Sie werden nicht entspannt, sondern nur gepusht, gepusht, gepusht.

Ad 2) zum Thema, auch von mir eine kleine Auflistung bzw. Beschreibung einiger Hunde:
1) Unser erster Cocker, kam mit 12 Wochen vom Züchter, Welpen-Sozialisation "normal", erst beim Züchter im Rudel, später über normale Kontakte zu anderen Hunden, unter der Prämisse: Die regeln das schon.
Beißereien: 0, Beschädigungen 0, in 12 Jahren Hundeleben.
2) Unsere Jagdterrier: Beide vom Züchter, keine schlechten Vorerfahrungen mit Artgenossen, Welpen-Sozialisation beim Züchter, dort im Rudel, später zunächst normale Kontakte im Alltag, die unmöglich wurden, weil sie ständig Beißereien anfingen.
Beide: Genetische Schäden durch Inzucht.
Beide: artgenossen-aggressiv.
Beide: in ihrer Aggression alleingelassen, weil KEIN Mensch einschritt,
Beißereien: zahlreiche, Beschädigungen: einige
3) Mutterns Münsterländer: Vom Züchter, als Welpe einmal gebissen worden, danach aggressiv, wenn andere Hunde sich näherten. Mensch schritt nur insofern ein, daß Kontakte unterbunden wurden, Hund blieb artgenossenaggressiv im Sinne von: Artgenossen wurden präventiv weggeschnappt.
Beißereien: gelegentlich, wenn Artgenossen zu nahe kam, Beschädigungen: keine, weil hundlich angemessenes Weggschnappen, kein Nachsetzen

So, und jetzt Bonny und Ben: beide mit ca. drei Jahren aus unbekannter vorheriger Haltung, über Welpen-Sozialisation, genetische Disposition etc. ist also nichts bekannt, nach Deutschland gekommen.

a) Bonny, Mischling meiner Mutter: Schnappte zu Beginn aus Angst nach Menschen, igelte bei manchen Hunden, mied aber. Mutter regelte Menschenkontakte, ließ Meideverhalten zu, übte aber Kontakte gezielt, mit Blick auf den "Hundewillen". Heute: Hund meidet wenige Menschen, ist sonst freundlich, wenn auch vorsichtig, läßt sich aber generell nach kurzer "Anlaufzeit" gerne streicheln. Hundekontakte: Gerne und viel, bei manchen Artgenossen Igel, bei manchen Meideverhalten, keine Aggression. Welpenstunde kennt Bonny aber tendentiell eher nicht, dafür aber vermutlich "Straßenhundkontakte". Beißereien: 0, Beschädigungen: 0

b) Ben, mein Bardino-Lab-Mix: Vorgeschichte in Spanien ist unbekannt, Welpenstunde hat er sicher nicht besucht, ob er weitere Artgenossen-Erfahrungen hatte als bei Okapi weiß niemand, wie seine Welpen-Sozialisation war, weiß man nicht. Eine genetische Disposition zur Aggression ist unstrittig. Wie die Anfangsphase bei mir war, ist Euch bekannt: Menschen- wie Hundeaggression in allen Fällen zu Beginn ist hinreichend dokumentiert. Durch deutliche Einwirkung in jeder Hinsicht, also Sozialisation/Prägung durch mich ist er jetzt: souverän mit fast allen Artgenossen, regelt hundlich angemessen, versteht sich gut auf Hundekommunikation, ist Trainingspartner in Hundekontakten für mehrere unsichere Hunde, denen er Ruhe vermittelt und für die er auch schon mal "in die Bresche" springt. Menschen läßt er nicht alle an sich ran, ignoriert aber, solange er in Ruhe gelassen wird, meidet, wenn auf ihn zugegangen wird, wehrt sich defensiv aggressiv, wenn die Bedrohung für ihn steigt, wehrt sich offensiv aggressiv über ein abgestuftes System (bellen, knurren, fletschen, Kombination aus 2 und 3), wenn er nicht meiden kann. Ben hat gelernt und zwar a) neue Strategien und b) wirklich alternatives/neues Verhalten, das er auch ohne Signale mittlerweile anwendet. Dies tat er nach drei Jahren Vorerfahrungen, mit einer wie oben genannten genetischen Disposition, auf Basis klarer Führung durch seinen Menschen.

Er ist damit, Fazit, für mich das Paradebeispiel für die Stimmigkeit zweier Thesen: Sozialisation dauert ein Leben lang, Vorerfahrungen und genetische Disposition sind bearbeitbar, im Sinne Baumanns, ersteres ist wandelbar, zweiteres formbar.

Ich persönlich glaube, hätte man unsere Jagdterrier und die Münsterländerin in ihren Dispositionen bzw. ihrer Vorerfahrung nicht allein gelassen, hätte das auch bei diesen drei Hunden funktioniert.

Das sehe ich übrigens auch an zwei Boxern, die bei uns in der Straße rumlaufen: Boxer 1, wurde als Welpe mal gebissen, ist hochaggressiv gegen Artgenossen im Sinne offensiver und beschädigender Aggression, Halter helfen Hund nicht, lassen ihn am Halti laufen, an dem die Leine befestigt ist, ausschließlich und nicht am Halsband. Die Halter sind schon von Weitem in Panik, wenn sie einen anderen Hund sehen, der Hund geht in die Leine und gerät in schlimmere Panik als die Halter, die total hilflos nur noch den eigenen Hund festhalten. Boxer 2, kam über eine Tierschutz-Orga aus dem Ausland (Land gerade vergessen), hat HD und einen Herzfehler, ist unsicher, zum Teil sogar ängstlich, wurde in der ersten Zeit hier zweimal von Hunden gebissen. Halterin hilft Hund so gut sie kann, ermöglicht Hund immer wieder Hundekontakte, ist in einer Hundeschule (trotz der Krankheiten des Hundes, aber mit Rücksicht auf diese). Hund meidet, wenn nötig, ist aber für andere Hunde generell offen, wenn auch vorsichtig.

Ad 3) Fazit: Es kommt sehr stark auf das Verhalten des Menschen an, egal, wie die genetische Disposition aussieht, egal, wie die Vorerfahrungen sind, wenn der Mensch den Hund wirklich führt, ihm Sicherheit gibt und Struktur, ist sehr viel möglich, sehr viel auch an Korrektur und Wandel. Was nur Mut machen soll, nicht heißt "von heute auf morgen kann sich alles ändern" und auch nicht behauptet, daß es sich um "einfache Lösungen" handelt.

Viele Grüße
Barbara mit Ritter Parcifal, Prince Maddox und Sir Lancelot sowie in ewiger Verbundenheit mit Malibub Athos, Seelenbub Ben, Spitzbub Ilias, Lausbub Seppl und 'dame de coeur' Lupa (G'lupa de la Noire Alliance)

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"Just a generation ago if you went near a dog when he was eating and the dog growled, somebody would say, 'Don't go near the dog when he's eating!, what are you crazy?' Now the dog gets euthanized. Back then, dogs were allowed to say, NO. Dogs are not allowed to say no anymore...They can't get freaked out, they can't be afraid, they can never signal 'I'd rather not.' We don't have any kind of nuance with regard to dogs expressing that they are uncomfortable, afraid, angry, or in pain, worried, or upset. If the dog is anything other than completely sunny and goofy every second, he goes from a nice dog to an 'AGGRESSIVE' dog." (Jean Donaldson)

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